Fouqué, Friedrich de la Motte: Undine, eine Erzählung. In: Die Jahreszeiten. Eine Vierteljahrsschrift für romantische Dichtungen, 1811, Frühlings-Heft, S. 1–189.aber wie Blei zog die Müdigkeit sie herab, und Endlich entglitt sie dem stützenden Arm ih- gann
aber wie Blei zog die Muͤdigkeit ſie herab, und Endlich entglitt ſie dem ſtuͤtzenden Arm ih- gann
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aber wie Blei zog die Muͤdigkeit ſie herab, und
zugleich bebten ihr alle Glieder zuſammen, theils
noch von mancher uͤberſtandnen Angſt, womit
Kuͤhleborn ſie vorwaͤrts gehetzt hatte, theils auch
in der fortdauernden Bangigkeit vor dem Ge-
heul’ des Sturmes und Donners durch die
Waldung des Gebirgs.
Endlich entglitt ſie dem ſtuͤtzenden Arm ih-
res Fuͤhrers, und auf das Moos hingeſunken,
ſagte ſie: laßt mich nur hier liegen, edler Herr.
Ich buͤße meiner Thorheit Schuld, und muß
nun doch auf alle Weiſe hier verkommen vor
Mattigkeit und Angſt. — Nimmermehr, holde
Freundinn, verlaß’ ich Euch! rief Huldbrand,
vergeblich bemuͤht, den brauſenden Hengſt an
ſeiner Hand zu baͤndigen, der aͤrger, als vorhin,
zu toſen und zu ſchaͤumen begann; der Ritter
war endlich nur froh, daß er ihn vor der hin-
geſunknen Jungfrau fern genug hielt, um ſie
nicht durch die Furcht vor ihm noch mehr zu
erſchrecken. Wie er ſich aber mit dem tollen
Pferde nur kaum einige Schritte entfernte, be-
gann
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