Fouqué, Friedrich de la Motte: Undine, eine Erzählung. In: Die Jahreszeiten. Eine Vierteljahrsschrift für romantische Dichtungen, 1811, Frühlings-Heft, S. 1–189.die Zweige abknusperte, woran solltest Du denn Den müßt Ihr nicht nennen, sagte der alte Der Ritter fuhr in seiner Erzählung fort: die Zweige abknusperte, woran ſollteſt Du denn Den muͤßt Ihr nicht nennen, ſagte der alte Der Ritter fuhr in ſeiner Erzaͤhlung fort: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0054" n="40"/> die Zweige abknusperte, woran ſollteſt Du denn<lb/> Heut’ um Mitternacht gebraten werden, Herr<lb/> Naſeweis? — Und dabei grinzt es, und ra-<lb/> ſchelt mit den Aeſten, daß mein Gaul toll wird,<lb/> und mit mir durchgeht, eh’ ich noch Zeit gewin-<lb/> nen konnte, zu ſehn, was es denn eigentlich fuͤr<lb/> eine Teufelsbeſtie war.</p><lb/> <p>Den muͤßt Ihr nicht nennen, ſagte der alte<lb/> Fiſcher, und kreuzte ſich; die Hausfrau that<lb/> ſchweigend desgleichen; Undine ſah ihren Lieb-<lb/> ling mit hellen Augen an, ſprechend: das Beſte<lb/> bei der Geſchichte iſt, daß ſie ihn doch nicht<lb/> wirklich gebraten haben. Weiter, Du huͤbſcher<lb/> Juͤngling.</p><lb/> <p>Der Ritter fuhr in ſeiner Erzaͤhlung fort:<lb/> ich waͤre mit meinem ſcheuen Pferde faſt gegen<lb/> Baumſtaͤmme und Aeſte angerannt; es triefte<lb/> von Angſt und Erhitzung, und wollte ſich doch<lb/> noch immer nicht halten laſſen. Zuletzt ging es<lb/> grade auf einen ſteinigen Abgrund los; da kam<lb/> mir’s ploͤtzlich vor, als werfe ſich ein langer,<lb/> weißer Mann dem tollen Hengſte quer vor in<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0054]
die Zweige abknusperte, woran ſollteſt Du denn
Heut’ um Mitternacht gebraten werden, Herr
Naſeweis? — Und dabei grinzt es, und ra-
ſchelt mit den Aeſten, daß mein Gaul toll wird,
und mit mir durchgeht, eh’ ich noch Zeit gewin-
nen konnte, zu ſehn, was es denn eigentlich fuͤr
eine Teufelsbeſtie war.
Den muͤßt Ihr nicht nennen, ſagte der alte
Fiſcher, und kreuzte ſich; die Hausfrau that
ſchweigend desgleichen; Undine ſah ihren Lieb-
ling mit hellen Augen an, ſprechend: das Beſte
bei der Geſchichte iſt, daß ſie ihn doch nicht
wirklich gebraten haben. Weiter, Du huͤbſcher
Juͤngling.
Der Ritter fuhr in ſeiner Erzaͤhlung fort:
ich waͤre mit meinem ſcheuen Pferde faſt gegen
Baumſtaͤmme und Aeſte angerannt; es triefte
von Angſt und Erhitzung, und wollte ſich doch
noch immer nicht halten laſſen. Zuletzt ging es
grade auf einen ſteinigen Abgrund los; da kam
mir’s ploͤtzlich vor, als werfe ſich ein langer,
weißer Mann dem tollen Hengſte quer vor in
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