Fuhlrott, Carl: Der fossile Mensch aus dem Neanderthal und sein Verhältniß zum Alter des Menschengeschlechts. Duisburg, 1865.
gen, daß die Knochen erst bei ihrer Auffindung zer- schlagen wurden; c) einige Darmbein- und Schulterblatt-Fragmente; d) zwölf Rippenfragmente, zum Theil mit starker Krüm- mung, das größte 10 Zoll lang; e) sieben größtentheils an den Gelenkflächen gut erhaltene kleinere Knochen von 3 bis 5 Zoll Länge, wahrschein- lich Fußknochen; f) einige Kieferfragmente mit und ohne Zähne, darunter eine zerbrochene Unterkieferhälfte mit drei wohlerhal- tenen Backzähnen, deren abgestumpft kegelförmige Kro- nen mit einem wulstigen Schmalzsaume an der Basis derselben an einen fossilen Verwandten unseres Schweins erinnern; g) das 2 1/2 Zoll lange, etwas gekrümmte Wurzelstück eines prismatischen Backzahns mit faltiger Bruchfläche; h) drei isolirte Backzähne mit höckeriger Kaufläche und zwei starken, ungleichen Wurzelästen, nebst der zolllan- gen Krane eines Eckzahns. Sie passen zum Theil in ein zweites Kieferfragment und scheinen dem Höhlen- bär anzugehören; i) ein 3 Zoll langes und 2 Zoll breites Schädelfragment von zelliger Structur. Die meisten dieser Knochen sind, gereinigt und ge-
gen, daß die Knochen erſt bei ihrer Auffindung zer- ſchlagen wurden; c) einige Darmbein- und Schulterblatt-Fragmente; d) zwölf Rippenfragmente, zum Theil mit ſtarker Krüm- mung, das größte 10 Zoll lang; e) ſieben größtentheils an den Gelenkflächen gut erhaltene kleinere Knochen von 3 bis 5 Zoll Länge, wahrſchein- lich Fußknochen; f) einige Kieferfragmente mit und ohne Zähne, darunter eine zerbrochene Unterkieferhälfte mit drei wohlerhal- tenen Backzähnen, deren abgeſtumpft kegelförmige Kro- nen mit einem wulſtigen Schmalzſaume an der Baſis derſelben an einen foſſilen Verwandten unſeres Schweins erinnern; g) das 2 ½ Zoll lange, etwas gekrümmte Wurzelſtück eines prismatiſchen Backzahns mit faltiger Bruchfläche; h) drei iſolirte Backzähne mit höckeriger Kaufläche und zwei ſtarken, ungleichen Wurzeläſten, nebſt der zolllan- gen Krane eines Eckzahns. Sie paſſen zum Theil in ein zweites Kieferfragment und ſcheinen dem Höhlen- bär anzugehören; i) ein 3 Zoll langes und 2 Zoll breites Schädelfragment von zelliger Structur. Die meiſten dieſer Knochen ſind, gereinigt und ge- <TEI> <text> <back> <div n="1"> <p> <list> <item><pb facs="#f0079" n="75"/> gen, daß die Knochen erſt bei ihrer Auffindung zer-<lb/> ſchlagen wurden;</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">c</hi>) einige Darmbein- und Schulterblatt-Fragmente;</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">d</hi>) zwölf Rippenfragmente, zum Theil mit ſtarker Krüm-<lb/> mung, das größte 10 Zoll lang;</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">e</hi>) ſieben größtentheils an den Gelenkflächen gut erhaltene<lb/> kleinere Knochen von 3 bis 5 Zoll Länge, wahrſchein-<lb/> lich Fußknochen;</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">f</hi>) einige Kieferfragmente mit und ohne Zähne, darunter<lb/> eine zerbrochene Unterkieferhälfte mit drei wohlerhal-<lb/> tenen Backzähnen, deren abgeſtumpft kegelförmige Kro-<lb/> nen mit einem wulſtigen Schmalzſaume an der Baſis<lb/> derſelben an einen foſſilen Verwandten unſeres<lb/> Schweins erinnern;</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">g</hi>) das 2 ½ Zoll lange, etwas gekrümmte Wurzelſtück<lb/> eines prismatiſchen Backzahns mit faltiger Bruchfläche;</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">h</hi>) drei iſolirte Backzähne mit höckeriger Kaufläche und<lb/> zwei ſtarken, ungleichen Wurzeläſten, nebſt der zolllan-<lb/> gen Krane eines Eckzahns. Sie paſſen zum Theil in<lb/> ein zweites Kieferfragment und ſcheinen dem Höhlen-<lb/> bär anzugehören;</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">i</hi>) ein 3 Zoll langes und 2 Zoll breites Schädelfragment<lb/> von zelliger Structur.</item> </list> </p><lb/> <p>Die meiſten dieſer Knochen ſind, gereinigt und ge-<lb/> trocknet, an der Oberfläche von grauer, die anderen von<lb/> bräunlich gelber oder ſchmutzig weißlicher Farbe. Jm trocke-<lb/> nen Zuſtande kleben ſie ſtark an der Zunge, jedoch in un-<lb/> gleichem Grade, auch iſt die Oberfläche der meiſten, ſtellen-<lb/> weiſe wenigſtens, mit den an foſſilen Knochen der hieſigen<lb/> Gegend ſo gewöhnlich auftretenden dendritiſchen Bildungen<lb/> bedeckt.</p><lb/> </div> </back> </text> </TEI> [75/0079]
gen, daß die Knochen erſt bei ihrer Auffindung zer-
ſchlagen wurden;
c) einige Darmbein- und Schulterblatt-Fragmente;
d) zwölf Rippenfragmente, zum Theil mit ſtarker Krüm-
mung, das größte 10 Zoll lang;
e) ſieben größtentheils an den Gelenkflächen gut erhaltene
kleinere Knochen von 3 bis 5 Zoll Länge, wahrſchein-
lich Fußknochen;
f) einige Kieferfragmente mit und ohne Zähne, darunter
eine zerbrochene Unterkieferhälfte mit drei wohlerhal-
tenen Backzähnen, deren abgeſtumpft kegelförmige Kro-
nen mit einem wulſtigen Schmalzſaume an der Baſis
derſelben an einen foſſilen Verwandten unſeres
Schweins erinnern;
g) das 2 ½ Zoll lange, etwas gekrümmte Wurzelſtück
eines prismatiſchen Backzahns mit faltiger Bruchfläche;
h) drei iſolirte Backzähne mit höckeriger Kaufläche und
zwei ſtarken, ungleichen Wurzeläſten, nebſt der zolllan-
gen Krane eines Eckzahns. Sie paſſen zum Theil in
ein zweites Kieferfragment und ſcheinen dem Höhlen-
bär anzugehören;
i) ein 3 Zoll langes und 2 Zoll breites Schädelfragment
von zelliger Structur.
Die meiſten dieſer Knochen ſind, gereinigt und ge-
trocknet, an der Oberfläche von grauer, die anderen von
bräunlich gelber oder ſchmutzig weißlicher Farbe. Jm trocke-
nen Zuſtande kleben ſie ſtark an der Zunge, jedoch in un-
gleichem Grade, auch iſt die Oberfläche der meiſten, ſtellen-
weiſe wenigſtens, mit den an foſſilen Knochen der hieſigen
Gegend ſo gewöhnlich auftretenden dendritiſchen Bildungen
bedeckt.
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Zitationshilfe: | Fuhlrott, Carl: Der fossile Mensch aus dem Neanderthal und sein Verhältniß zum Alter des Menschengeschlechts. Duisburg, 1865, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuhlrott_neanderthaler_1865/79>, abgerufen am 17.06.2024. |