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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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und ist also desto größer, je geringer die Verminderung, oder je mehr Phlogiston in der geprüften Luft enthalten ist.

Außer den bisher angeführten sind auch noch andere Werkzeuge und Prüfungsarten von Herrn Achard (Sur la mesure de la salubrite de l'air, renfermant la description de deux nouveaux Eudiometres, in den Nouv. Mem. de l'Acad. de Prusse 1778. Tab. V. Fig. 1. 2.), Gerardin, (bey der franz. Uebers. von Magellans Description d'un appareil, in Rozier Journal de phys. Mars 1778.), Senebier (Memoires physico-chymiques sur l'influence de la lumiere solaire pour modifier les etres des trois regnes de la nature, a Geneve. 1782. 8. T. I. p. 6.), Stegmann (Beschreibung eines Luftmessers der gesunden und ungesunden Luft, Cassel 1778. 8.), Cavendish (Philos. Trans. Vol. LXXIII. P. I. und in Lichtenbergs Magazin für das Neuste rc. B. II. St. 3. S. 151.) und mehreren, vorgeschlagen worden, welche hier ohne allzu große Weitläuftigkeit nicht umständlich beschrieben werden können. Man sieht leicht, daß die Urheber der angeführten Werkzuge sich von der ursprünglichen Simplicität des Priestleyischen Apparats sehr weit entfernt, und auf Nebenabsichten, z. B. die Geschwindigkeit und Bequemlichkeit beym Gebrauch, die Vereinigung aller Theile in ein einziges Stück, das Portative u. dgl. mehr, als auf eine allgemeine und zuverläßige Uebereinstimmung aller Werkzeuge unter einander selbst gesehen haben. Ich will daher nur noch diejenige Einrichtung des Eudiometers beschreiben, welche anjetzt fast durchgängig für die beste, einfachste und zuverläßigste gehalten wird. Sie ist im Grunde keine andere, als die Priestleyische selbst, nur mit einigen von Fontana, Cavallo, Ingenhouß und Luz herrührenden Verbesserungen.

Nach der Beschreibung des D. Ingenhouß (Versuche mit Pflanzen rc. aus dem Engl. Leipzig, 1780. 8.) besteht dieses Eudiometer, welches er mit Erlaubniß des Abts Fontana zuerst bekannt machte, aus zween Stücken, dem großen und dem kleinen Maaße. Das große Maaß aa Taf. VIII. Fig. 8. ist eine vollkommen cylindrische, 14 bis 20 Zoll lange Glasröhre,


und iſt alſo deſto groͤßer, je geringer die Verminderung, oder je mehr Phlogiſton in der gepruͤften Luft enthalten iſt.

Außer den bisher angefuͤhrten ſind auch noch andere Werkzeuge und Pruͤfungsarten von Herrn Achard (Sur la meſure de la ſalubrité de l'air, renfermant la deſcription de deux nouveaux Eudiometres, in den Nouv. Mém. de l'Acad. de Pruſſe 1778. Tab. V. Fig. 1. 2.), Gerardin, (bey der franz. Ueberſ. von Magellans Deſcription d'un appareil, in Rozier Journal de phyſ. Mars 1778.), Senebier (Mémoires phyſico-chymiques ſur l'influence de la lumière ſolaire pour modifier les êtres des trois regnes de la nature, à Geneve. 1782. 8. T. I. p. 6.), Stegmann (Beſchreibung eines Luftmeſſers der geſunden und ungeſunden Luft, Caſſel 1778. 8.), Cavendiſh (Philoſ. Trans. Vol. LXXIII. P. I. und in Lichtenbergs Magazin fuͤr das Neuſte rc. B. II. St. 3. S. 151.) und mehreren, vorgeſchlagen worden, welche hier ohne allzu große Weitlaͤuftigkeit nicht umſtaͤndlich beſchrieben werden koͤnnen. Man ſieht leicht, daß die Urheber der angefuͤhrten Werkzuge ſich von der urſpruͤnglichen Simplicitaͤt des Prieſtleyiſchen Apparats ſehr weit entfernt, und auf Nebenabſichten, z. B. die Geſchwindigkeit und Bequemlichkeit beym Gebrauch, die Vereinigung aller Theile in ein einziges Stuͤck, das Portative u. dgl. mehr, als auf eine allgemeine und zuverlaͤßige Uebereinſtimmung aller Werkzeuge unter einander ſelbſt geſehen haben. Ich will daher nur noch diejenige Einrichtung des Eudiometers beſchreiben, welche anjetzt faſt durchgaͤngig fuͤr die beſte, einfachſte und zuverlaͤßigſte gehalten wird. Sie iſt im Grunde keine andere, als die Prieſtleyiſche ſelbſt, nur mit einigen von Fontana, Cavallo, Ingenhouß und Luz herruͤhrenden Verbeſſerungen.

Nach der Beſchreibung des D. Ingenhouß (Verſuche mit Pflanzen rc. aus dem Engl. Leipzig, 1780. 8.) beſteht dieſes Eudiometer, welches er mit Erlaubniß des Abts Fontana zuerſt bekannt machte, aus zween Stuͤcken, dem großen und dem kleinen Maaße. Das große Maaß aa Taf. VIII. Fig. 8. iſt eine vollkommen cylindriſche, 14 bis 20 Zoll lange Glasroͤhre,

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[99/0105] und iſt alſo deſto groͤßer, je geringer die Verminderung, oder je mehr Phlogiſton in der gepruͤften Luft enthalten iſt. Außer den bisher angefuͤhrten ſind auch noch andere Werkzeuge und Pruͤfungsarten von Herrn Achard (Sur la meſure de la ſalubrité de l'air, renfermant la deſcription de deux nouveaux Eudiometres, in den Nouv. Mém. de l'Acad. de Pruſſe 1778. Tab. V. Fig. 1. 2.), Gerardin, (bey der franz. Ueberſ. von Magellans Deſcription d'un appareil, in Rozier Journal de phyſ. Mars 1778.), Senebier (Mémoires phyſico-chymiques ſur l'influence de la lumière ſolaire pour modifier les êtres des trois regnes de la nature, à Geneve. 1782. 8. T. I. p. 6.), Stegmann (Beſchreibung eines Luftmeſſers der geſunden und ungeſunden Luft, Caſſel 1778. 8.), Cavendiſh (Philoſ. Trans. Vol. LXXIII. P. I. und in Lichtenbergs Magazin fuͤr das Neuſte rc. B. II. St. 3. S. 151.) und mehreren, vorgeſchlagen worden, welche hier ohne allzu große Weitlaͤuftigkeit nicht umſtaͤndlich beſchrieben werden koͤnnen. Man ſieht leicht, daß die Urheber der angefuͤhrten Werkzuge ſich von der urſpruͤnglichen Simplicitaͤt des Prieſtleyiſchen Apparats ſehr weit entfernt, und auf Nebenabſichten, z. B. die Geſchwindigkeit und Bequemlichkeit beym Gebrauch, die Vereinigung aller Theile in ein einziges Stuͤck, das Portative u. dgl. mehr, als auf eine allgemeine und zuverlaͤßige Uebereinſtimmung aller Werkzeuge unter einander ſelbſt geſehen haben. Ich will daher nur noch diejenige Einrichtung des Eudiometers beſchreiben, welche anjetzt faſt durchgaͤngig fuͤr die beſte, einfachſte und zuverlaͤßigſte gehalten wird. Sie iſt im Grunde keine andere, als die Prieſtleyiſche ſelbſt, nur mit einigen von Fontana, Cavallo, Ingenhouß und Luz herruͤhrenden Verbeſſerungen. Nach der Beſchreibung des D. Ingenhouß (Verſuche mit Pflanzen rc. aus dem Engl. Leipzig, 1780. 8.) beſteht dieſes Eudiometer, welches er mit Erlaubniß des Abts Fontana zuerſt bekannt machte, aus zween Stuͤcken, dem großen und dem kleinen Maaße. Das große Maaß aa Taf. VIII. Fig. 8. iſt eine vollkommen cylindriſche, 14 bis 20 Zoll lange Glasroͤhre,

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/105>, abgerufen am 31.10.2024.