Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Professoren/ Academien/ Büchern u. Calendern. Zusammenruffung aus einmüthiger oder derer meisten Bewilligungübels thut; wann aber bey andern Gemeinden Bürgermeister und Rath etwas begehen/ so wird dadurch die Gemeinde nicht beschwe-Gesellschafft Güter wem zufallen. ret/ weilen diese nicht dazu bestellt sind. Damit nun das Urtheil die Un- schuldigen nicht berühre/ so pfleget man keine gantze Gemeinde oder Gesellschafft zu verbannen; wann sonst verbotene Gesellschafften auff- gehoben/ werden ihre Güter unter die Gesellen vertheilet/ und sind nicht verfallen. L. 3. ff. de Colleg. §. 5. Eine gantze Universität oder hohe Schule mag auff keiner-Universität §. 6. Damit durch unordentliche Druckerey keine Schand-Schand-Ge- §. 7. Derowegen man Anfangs durch fruchtbarliche VisitationBuchdruckerey daß E e 3
Von Profeſſoren/ Academien/ Buͤchern u. Calendern. Zuſammenruffung aus einmuͤthiger oder derer meiſten Bewilligunguͤbels thut; wann aber bey andern Gemeinden Buͤrgermeiſter und Rath etwas begehen/ ſo wird dadurch die Gemeinde nicht beſchwe-Geſellſchafft Guͤter wem zufallen. ret/ weilen dieſe nicht dazu beſtellt ſind. Damit nun das Urtheil die Un- ſchuldigen nicht beruͤhre/ ſo pfleget man keine gantze Gemeinde oder Geſellſchafft zu verbannen; wann ſonſt verbotene Geſellſchafften auff- gehoben/ werden ihre Guͤter unter die Geſellen vertheilet/ und ſind nicht verfallen. L. 3. ff. de Colleg. §. 5. Eine gantze Univerſitaͤt oder hohe Schule mag auff keiner-Univerſitaͤt §. 6. Damit durch unordentliche Druckerey keine Schand-Schand-Ge- §. 7. Derowegen man Anfangs durch fruchtbarliche ViſitationBuchdꝛuckeꝛey daß E e 3
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Von Profeſſoren/ Academien/ Buͤchern u. Calendern.
Zuſammenruffung aus einmuͤthiger oder derer meiſten Bewilligung
uͤbels thut; wann aber bey andern Gemeinden Buͤrgermeiſter und
Rath etwas begehen/ ſo wird dadurch die Gemeinde nicht beſchwe-
ret/ weilen dieſe nicht dazu beſtellt ſind. Damit nun das Urtheil die Un-
ſchuldigen nicht beruͤhre/ ſo pfleget man keine gantze Gemeinde oder
Geſellſchafft zu verbannen; wann ſonſt verbotene Geſellſchafften auff-
gehoben/ werden ihre Guͤter unter die Geſellen vertheilet/ und ſind nicht
verfallen.
Geſellſchafft
Guͤter wem
zufallen.
L. 3. ff. de Colleg.
§. 5. Eine gantze Univerſitaͤt oder hohe Schule mag auff keiner-
ley Weiſe/ weder in perſoͤnlichen noch Guͤter Streit fuͤr einem Cam-
mer-Gericht/ ſondern fuͤr dem Landesherrn oder deſſen geheimden
Rath als Statthalter belangt werden; was nun der Univerſitaͤt Glie-
der auſſer dem hohen Schul-Gericht belanget/ dieſelbe ſollen auch
nirgends als daſelbſt/ wie gemeldet/ in perſoͤnlichen und vermiſchten/
wie auch innerhalb der Univerſitaͤt gelegenen Guͤter/ ſtreitigen Sa-
chen unmittelbar beklaget werden; ſo viel aber die wuͤrckliche und auſ-
ſerhalb Univerſitaͤt gelegenen Guͤter Streitigkeiten betrifft/ ſolchen
Falls ſollen die Glieder der Univerſitaͤt zu dem Gericht/ darunter die
Guͤter gelegen/ gehoͤren; Appellation von der Univerſitaͤt geht zum
Landes-Herrn.
Univerſitaͤt
gehoͤriges Ge-
richt.
Univerſitaͤts
Glieder Recht
§. 6. Damit durch unordentliche Druckerey keine Schand-
Gemaͤhlde oder Schmaͤh-Schrifften ausgebreitet werden/ ſind aller
Orten gewiſſe Auffſeher verordnet/ die alle Schrifften/ ſo gedruckt
werden ſollen/ bey allen freyen Kunſt Facultaͤten durchſehen und dar-
uͤber erkennen ſollen/ ohne deren Unterſchrifft und Gutheiſſen denen
Buchdruckern nichts zu drucken freyſtehet/ bey Straffe aller und je-
den Exemplaren/ auch fernern Druck-Freyheit Verluſt/ und andern
willkuͤhrlichen Geld-Buſſen.
Schand-Ge-
maͤhlde und
Schmaͤh-
Schrifften
Druckerey
verboten.
§. 7. Derowegen man Anfangs durch fruchtbarliche Viſitation
muͤglichſten Fleiß anwenden ſoll/ daß die ſonſt in groſſer Menge alle
Jahrmeſſen herfuͤrkommende hoch verbotene Famos-Schrifften gaͤntz-
lich abgeſchafft/ ins kuͤnfftige auch kein Buch gedruckt/ oder im heil.
Roͤmiſchen Reich verkaufft werde/ das nicht zuvor von ordentlicher
Obrigkeit/ darunter die Buchdrucker feßhafftig/ cenſiret/ zugelaſſen/
und der Author ingleichen verwilliget ſeye; Derohalben werden
Buchdrucker des Orts Obrigkeit durch ſonderlichen Eyd verpflichtet/
daß
Buchdꝛuckeꝛey
Viſitation
Recht.
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Zitationshilfe: | Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/228>, abgerufen am 10.06.2024. |