Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647.Philosophischer Oefen. Ehe man den verpufften Regulum außlaught/ kan badet/
Philoſophiſcher Oefen. Ehe man den verpufften Regulum außlaught/ kan badet/
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Philoſophiſcher Oefen.
Ehe man den verpufften Regulum außlaught/ kan
mit Spiritu Vini eine gute medicinaliſche Tinctur auß
jhme extrahiret werden/ vnd ſo man denſelben in Spiri-
tu Salis ſolviret, ſcheuſſt davon ein gebletterter weiſſer
Talc an/ dem Berg-talc gantz gleich: Auß welchem ein
Liquor kan gemacht werden/ welcher die Haut ſchoͤn
weiß machet; ſo aber dieſer Calx viva Antimonii, ehe er
mit Spiritu Vini extrahiret, vnd mit Spiritu Salis iſt
ſolviret worden/ klein pulveriſiret/ an eine feuchte Lufft
geleget wird/ ſo zerfleuſſt er auch in einen fetten Liquo-
rem, welcher/ ob er ſchon etwas ſcharpff iſt/ dan noch der
Haut/ ſo er wol gebrauchet wird/ keinen Schaden zufuͤ-
get/ ſondern dieſelbe/ wie auch die naͤgel vñ haar vber alle
andere dinge ſchoͤn reiniget/ ſo bald aber ſolcher liquor
zur reinigung der Haut/ Haar oder Naͤgel iſt gebraucht
worden/ muß man darnach ſolchen mit Waſſer wieder
wol davon abwaſchen/ ſonſten wuͤrde er nicht allein die
ſchwartze vnd grobe vnreine Haut hinweg nehmen/ ſon-
dern auch endlich die zarte vnd weiſſe Haut angreiffen
vnd ſchaden thuu/ darumb ich warne/ daß man ſolchen
mit verſtand gebrauche/ dann das Sprichwort lauttet/
man kan dem guten auch zuviel thun. Wann man da-
von etwas in warm Waſſer thut vnd ſich darin badet/ ſo
ſchaͤlet ſich vber den gantzen Leib die grobe haut hinweg/
daß der Menſch gleichſamb ein ander Menſch zu ſeyn
ſcheinet: Vnd iſt ſolches bad ſonſten auch zu vielen
kranckheiten ſehr gut/ dann es die poros gewaltig oͤffnet/
dadurch das gebluͤt im gantzen Leibe ſehr gereinigt wird/
weilen viel boͤſe feuchtigkeiten damit auß dem Leibe ge-
zogen werden/ davon der Menſch gantz leicht vnd ſtarck
wird/ inſonderheit/ wann man zuvoren/ ehe man darin
badet/
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