Komm, sagte Eduard, wir wollen das gleich abmachen; das Genauere können wir immer noch nachhohlen.
Sie gingen zum Wirth und zu dem alten Paare, und die Sache war abgethan.
Ich weiß recht gut, sagte Eduard, indem sie zusammen den Schloßberg wieder hinauf¬ stiegen, daß alles in der Welt ankommt auf einen gescheiden Einfall und auf einen festen Entschluß. So hast du die Parkanlagen mei¬ ner Frau sehr richtig beurtheilt, und mir auch schon einen Wink zum Bessern gegeben, den ich ihr, wie ich gar nicht läugnen will, so¬ gleich mitgetheilt habe.
Ich konnte es vermuthen, versetzte der Hauptmann, aber nicht billigen. Du hast sie irre gemacht; sie läßt alles liegen und trutzt in dieser einzigen Sache mit uns: denn sie vermeidet davon zu reden und hat uns nicht
Komm, ſagte Eduard, wir wollen das gleich abmachen; das Genauere koͤnnen wir immer noch nachhohlen.
Sie gingen zum Wirth und zu dem alten Paare, und die Sache war abgethan.
Ich weiß recht gut, ſagte Eduard, indem ſie zuſammen den Schloßberg wieder hinauf¬ ſtiegen, daß alles in der Welt ankommt auf einen geſcheiden Einfall und auf einen feſten Entſchluß. So haſt du die Parkanlagen mei¬ ner Frau ſehr richtig beurtheilt, und mir auch ſchon einen Wink zum Beſſern gegeben, den ich ihr, wie ich gar nicht laͤugnen will, ſo¬ gleich mitgetheilt habe.
Ich konnte es vermuthen, verſetzte der Hauptmann, aber nicht billigen. Du haſt ſie irre gemacht; ſie laͤßt alles liegen und trutzt in dieſer einzigen Sache mit uns: denn ſie vermeidet davon zu reden und hat uns nicht
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0124"n="119"/><p>Komm, ſagte Eduard, wir wollen das<lb/>
gleich abmachen; das Genauere koͤnnen wir<lb/>
immer noch nachhohlen.</p><lb/><p>Sie gingen zum Wirth und zu dem alten<lb/>
Paare, und die Sache war abgethan.</p><lb/><p>Ich weiß recht gut, ſagte Eduard, indem<lb/>ſie zuſammen den Schloßberg wieder hinauf¬<lb/>ſtiegen, daß alles in der Welt ankommt auf<lb/>
einen geſcheiden Einfall und auf einen feſten<lb/>
Entſchluß. So haſt du die Parkanlagen mei¬<lb/>
ner Frau ſehr richtig beurtheilt, und mir auch<lb/>ſchon einen Wink zum Beſſern gegeben, den<lb/>
ich ihr, wie ich gar nicht laͤugnen will, ſo¬<lb/>
gleich mitgetheilt habe.</p><lb/><p>Ich konnte es vermuthen, verſetzte der<lb/>
Hauptmann, aber nicht billigen. Du haſt<lb/>ſie irre gemacht; ſie laͤßt alles liegen und trutzt<lb/>
in dieſer einzigen Sache mit uns: denn ſie<lb/>
vermeidet davon zu reden und hat uns nicht<lb/></p></div></body></text></TEI>
[119/0124]
Komm, ſagte Eduard, wir wollen das
gleich abmachen; das Genauere koͤnnen wir
immer noch nachhohlen.
Sie gingen zum Wirth und zu dem alten
Paare, und die Sache war abgethan.
Ich weiß recht gut, ſagte Eduard, indem
ſie zuſammen den Schloßberg wieder hinauf¬
ſtiegen, daß alles in der Welt ankommt auf
einen geſcheiden Einfall und auf einen feſten
Entſchluß. So haſt du die Parkanlagen mei¬
ner Frau ſehr richtig beurtheilt, und mir auch
ſchon einen Wink zum Beſſern gegeben, den
ich ihr, wie ich gar nicht laͤugnen will, ſo¬
gleich mitgetheilt habe.
Ich konnte es vermuthen, verſetzte der
Hauptmann, aber nicht billigen. Du haſt
ſie irre gemacht; ſie laͤßt alles liegen und trutzt
in dieſer einzigen Sache mit uns: denn ſie
vermeidet davon zu reden und hat uns nicht
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/124>, abgerufen am 31.10.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.