Knaben, Jünglinge und Männer, wie es an¬ geordnet war, voraus; dann kam die Herr¬ schaft mit ihrem Besuch und Gefolge; Mäd¬ chen, Jungfrauen und Frauen machten den Beschluß.
Bey der Wendung des Weges war ein erhöhter Felsenplatz eingerichtet; dort ließ der Hauptmann Charlotten und die Gäste aus¬ ruhen. Hier übersahen sie den ganzen Weg, die hinaufgeschrittene Männerschaar, die nach¬ wandelnden Frauen, welche nun vorbeyzogen. Es war bey dem herrlichen Wetter ein wun¬ derschöner Anblick. Charlotte fühlte sich über¬ rascht, gerührt und drückte dem Hauptmann herzlich die Hand.
Man folgte der sachte fortschreitenden Menge, die nun schon einen Kreis um den künftigen Hausraum gebildet hatte. Der Bau¬ herr, die Seinigen und die vornehmsten Gä¬ ste wurden eingeladen in die Tiefe hinabzu¬
Knaben, Juͤnglinge und Maͤnner, wie es an¬ geordnet war, voraus; dann kam die Herr¬ ſchaft mit ihrem Beſuch und Gefolge; Maͤd¬ chen, Jungfrauen und Frauen machten den Beſchluß.
Bey der Wendung des Weges war ein erhoͤhter Felſenplatz eingerichtet; dort ließ der Hauptmann Charlotten und die Gaͤſte aus¬ ruhen. Hier uͤberſahen ſie den ganzen Weg, die hinaufgeſchrittene Maͤnnerſchaar, die nach¬ wandelnden Frauen, welche nun vorbeyzogen. Es war bey dem herrlichen Wetter ein wun¬ derſchoͤner Anblick. Charlotte fuͤhlte ſich uͤber¬ raſcht, geruͤhrt und druͤckte dem Hauptmann herzlich die Hand.
Man folgte der ſachte fortſchreitenden Menge, die nun ſchon einen Kreis um den kuͤnftigen Hausraum gebildet hatte. Der Bau¬ herr, die Seinigen und die vornehmſten Gaͤ¬ ſte wurden eingeladen in die Tiefe hinabzu¬
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Knaben, Juͤnglinge und Maͤnner, wie es an¬
geordnet war, voraus; dann kam die Herr¬
ſchaft mit ihrem Beſuch und Gefolge; Maͤd¬
chen, Jungfrauen und Frauen machten den
Beſchluß.
Bey der Wendung des Weges war ein
erhoͤhter Felſenplatz eingerichtet; dort ließ der
Hauptmann Charlotten und die Gaͤſte aus¬
ruhen. Hier uͤberſahen ſie den ganzen Weg,
die hinaufgeſchrittene Maͤnnerſchaar, die nach¬
wandelnden Frauen, welche nun vorbeyzogen.
Es war bey dem herrlichen Wetter ein wun¬
derſchoͤner Anblick. Charlotte fuͤhlte ſich uͤber¬
raſcht, geruͤhrt und druͤckte dem Hauptmann
herzlich die Hand.
Man folgte der ſachte fortſchreitenden
Menge, die nun ſchon einen Kreis um den
kuͤnftigen Hausraum gebildet hatte. Der Bau¬
herr, die Seinigen und die vornehmſten Gaͤ¬
ſte wurden eingeladen in die Tiefe hinabzu¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/156>, abgerufen am 01.06.2024.
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