Grillparzer, Franz: Sappho. Trauerspiel in fünf Aufzügen. Wien, 1819. Sappho (mit aufgelöster Stimme.) Melitta, rufst du mir? Melitta (umkehrend und ihre Knie umfassend.) Ich bin es, Sappho! Hier, die Rose, nimm! Nimm ihn! Mein Leben nimm! -- Wo ist dein Dolch? Phaon (herzu eilend, die Rose, die beyde halten, wegreissend und Melitten aufhebend.) Dein ist sie, dein! Kein Gott soll dir sie rauben! (Melitten fortziehend.) Komm! Schnell aus ihrer Nähe! fort! (führt sie ab.) Sappho (mit ausgestreckten Armen, verhallend.) Phaon! Der Vorhang fällt. Sappho (mit aufgelöſter Stimme.) Melitta, rufſt du mir? Melitta (umkehrend und ihre Knie umfaſſend.) Ich bin es, Sappho! Hier, die Roſe, nimm! Nimm ihn! Mein Leben nimm! — Wo iſt dein Dolch? Phaon (herzu eilend, die Roſe, die beyde halten, wegreiſſend und Melitten aufhebend.) Dein iſt ſie, dein! Kein Gott ſoll dir ſie rauben! (Melitten fortziehend.) Komm! Schnell aus ihrer Nähe! fort! (führt ſie ab.) Sappho (mit ausgeſtreckten Armen, verhallend.) Phaon! Der Vorhang fällt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0081" n="71"/> <sp who="#SAP"> <speaker> <hi rendition="#g">Sappho</hi> </speaker><lb/> <stage>(mit aufgelöſter Stimme.)</stage><lb/> <p>Melitta, rufſt du mir?</p> </sp><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker> <hi rendition="#g">Melitta</hi> </speaker><lb/> <stage>(umkehrend und ihre Knie umfaſſend.)</stage><lb/> <p>Ich bin es, Sappho! Hier, die Roſe, nimm!<lb/> Nimm ihn! Mein Leben nimm! — Wo iſt dein<lb/> Dolch?</p> </sp><lb/> <sp who="#PHA"> <speaker> <hi rendition="#g">Phaon</hi> </speaker><lb/> <stage>(herzu eilend, die Roſe, die beyde halten, wegreiſſend und<lb/><hi rendition="#g">Melitten</hi> aufhebend.)</stage><lb/> <p><hi rendition="#g">Dein</hi> iſt ſie, <hi rendition="#g">dein</hi>! Kein Gott ſoll dir ſie rauben!</p><lb/> <stage>(<hi rendition="#g">Melitten</hi> fortziehend.)</stage><lb/> <p>Komm! Schnell aus ihrer Nähe! fort!</p><lb/> <stage>(führt ſie ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#SAP"> <speaker> <hi rendition="#g">Sappho</hi> </speaker><lb/> <stage>(mit ausgeſtreckten Armen, verhallend.)</stage><lb/> <p>Phaon!</p><lb/> <stage><hi rendition="#g">Der Vorhang fällt</hi>.</stage> </sp> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [71/0081]
Sappho
(mit aufgelöſter Stimme.)
Melitta, rufſt du mir?
Melitta
(umkehrend und ihre Knie umfaſſend.)
Ich bin es, Sappho! Hier, die Roſe, nimm!
Nimm ihn! Mein Leben nimm! — Wo iſt dein
Dolch?
Phaon
(herzu eilend, die Roſe, die beyde halten, wegreiſſend und
Melitten aufhebend.)
Dein iſt ſie, dein! Kein Gott ſoll dir ſie rauben!
(Melitten fortziehend.)
Komm! Schnell aus ihrer Nähe! fort!
(führt ſie ab.)
Sappho
(mit ausgeſtreckten Armen, verhallend.)
Phaon!
Der Vorhang fällt.
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Zitationshilfe: | Grillparzer, Franz: Sappho. Trauerspiel in fünf Aufzügen. Wien, 1819, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grillparzer_sappho_1819/81>, abgerufen am 18.06.2024. |