Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.

Bild:
<< vorherige Seite

des Sommers das kohlenstoffsaure Gas, welches die Lungen entbinden, noch weniger leicht in die Höhe*), als bei uns; durch welches Verhältniß auf der Erde schon z. B. die Kamtschadalen sich eigene Wohnungen (Jurten) für den Sommer anlegen, weil ihr Winterjurten (Balangonen) ihre Hausthüren nur am Dachgiebel haben, und auf keinen Fall hier eine söhlig auslaufende Thür möglich ist; und eben so machen es fast alle Völker der nördlichen Eiszone; wenn sie den Winter in troglodytischer Lebensart zuzubringen genöthigt sind, d. h., wenn es ihnen an sehr festen Baumaterialen, Holz oder an Baulust gebricht u. s. w.

Die obengemeinten Spuren können daher denjenigen nicht gleichen, welche wir von den Menschen auf der Erde antreffen würden, wenn wir diesen Planeten mit unsern Fernröhren vom Monde aus betrachten könnten. Denn

1) brauchen die Häuser Im Monde kein anderes Dach, als es die Masse des Bodens oben darbietet. Die Mond-Städte werden daher keine eigens gefärbten Dächer haben.
2) Wegen der dünnen Luft bedarf der Selenit eines großen Luftraumes in seiner Wohnung; diese muß also selbst sehr groß seyn.
*) Die gemeine Luft dehnt sich im Verhältniß mit der doppelt so schweren kohlensauren Luftart viel stärker aus.

des Sommers das kohlenstoffsaure Gas, welches die Lungen entbinden, noch weniger leicht in die Höhe*), als bei uns; durch welches Verhältniß auf der Erde schon z. B. die Kamtschadalen sich eigene Wohnungen (Jurten) für den Sommer anlegen, weil ihr Winterjurten (Balangonen) ihre Hausthüren nur am Dachgiebel haben, und auf keinen Fall hier eine söhlig auslaufende Thür möglich ist; und eben so machen es fast alle Völker der nördlichen Eiszone; wenn sie den Winter in troglodytischer Lebensart zuzubringen genöthigt sind, d. h., wenn es ihnen an sehr festen Baumaterialen, Holz oder an Baulust gebricht u. s. w.

Die obengemeinten Spuren können daher denjenigen nicht gleichen, welche wir von den Menschen auf der Erde antreffen würden, wenn wir diesen Planeten mit unsern Fernröhren vom Monde aus betrachten könnten. Denn

1) brauchen die Häuser Im Monde kein anderes Dach, als es die Masse des Bodens oben darbietet. Die Mond-Städte werden daher keine eigens gefärbten Dächer haben.
2) Wegen der dünnen Luft bedarf der Selenit eines großen Luftraumes in seiner Wohnung; diese muß also selbst sehr groß seyn.
*) Die gemeine Luft dehnt sich im Verhältniß mit der doppelt so schweren kohlensauren Luftart viel stärker aus.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="3">
          <div n="4">
            <div>
              <p><hi rendition="#g"><pb facs="#f0066" n="59"/>
des Sommers das kohlenstoffsaure Gas, welches die Lungen entbinden, noch weniger leicht in die Höhe<note place="foot" n="*)">Die gemeine Luft dehnt sich im Verhältniß mit der doppelt so schweren kohlensauren Luftart viel stärker aus.<lb/></note>, als bei uns</hi>; durch welches Verhältniß auf der Erde schon z. B. die Kamtschadalen sich eigene Wohnungen (Jurten) für den Sommer anlegen, weil ihr Winterjurten (Balangonen) ihre Hausthüren nur am Dachgiebel haben, und auf keinen Fall hier eine söhlig auslaufende Thür möglich ist; und eben so machen es fast alle Völker der nördlichen Eiszone; wenn sie den Winter in troglodytischer Lebensart zuzubringen genöthigt sind, d. h., wenn es ihnen an sehr festen Baumaterialen, Holz oder an Baulust gebricht u. s. w.</p><lb/>
              <p>Die obengemeinten Spuren können daher <hi rendition="#g">denjenigen nicht gleichen, welche wir von den Menschen auf der Erde antreffen würden, wenn wir diesen Planeten mit unsern Fernröhren vom Monde aus betrachten könnten.</hi> Denn</p><lb/>
              <list>
                <item>1) <hi rendition="#g">brauchen die Häuser Im Monde kein anderes Dach, als es die Masse des Bodens oben darbietet.</hi> Die Mond-Städte werden daher keine eigens gefärbten Dächer haben.</item><lb/>
                <item>2) <hi rendition="#g">Wegen der dünnen Luft bedarf der Selenit eines großen Luftraumes in seiner Wohnung</hi>; diese muß also selbst sehr groß seyn.</item><lb/>
              </list>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[59/0066] des Sommers das kohlenstoffsaure Gas, welches die Lungen entbinden, noch weniger leicht in die Höhe *), als bei uns; durch welches Verhältniß auf der Erde schon z. B. die Kamtschadalen sich eigene Wohnungen (Jurten) für den Sommer anlegen, weil ihr Winterjurten (Balangonen) ihre Hausthüren nur am Dachgiebel haben, und auf keinen Fall hier eine söhlig auslaufende Thür möglich ist; und eben so machen es fast alle Völker der nördlichen Eiszone; wenn sie den Winter in troglodytischer Lebensart zuzubringen genöthigt sind, d. h., wenn es ihnen an sehr festen Baumaterialen, Holz oder an Baulust gebricht u. s. w. Die obengemeinten Spuren können daher denjenigen nicht gleichen, welche wir von den Menschen auf der Erde antreffen würden, wenn wir diesen Planeten mit unsern Fernröhren vom Monde aus betrachten könnten. Denn 1) brauchen die Häuser Im Monde kein anderes Dach, als es die Masse des Bodens oben darbietet. Die Mond-Städte werden daher keine eigens gefärbten Dächer haben. 2) Wegen der dünnen Luft bedarf der Selenit eines großen Luftraumes in seiner Wohnung; diese muß also selbst sehr groß seyn. *) Die gemeine Luft dehnt sich im Verhältniß mit der doppelt so schweren kohlensauren Luftart viel stärker aus.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

N.E.M.O: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-10-06T11:52:44Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2014-10-06T11:52:44Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/66
Zitationshilfe: Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/66>, abgerufen am 20.05.2024.