Ich bin eigentlich nichts weiter als ein zum Doctor der Philosophie graduirter Mensch, und halte mich gegenwärtig hiesigen Orts in dem Wirthshause zur Stadt Frankfurt auf."
"Wie wagst Du es aber, hieher zu kom¬ men in dieser Stunde, graduirtes Menschen¬ kind?" sprach Petrus sehr ernst, indem er Blitze aus seinen Feueraugen auf mich sprühte. "Du hättest wohl denken können, daß Du nicht in diese noble Societät gehörst."
"Herr Apostel," antwortete ich, und weiß noch heute nicht, woher ich den Muth bekam, wahrscheinlich aus dem Wein; "Herr Apostel, das Du verbitte ich mir vor's Erste, bis wir weiter bekannt sind. Und was die noble So¬ cietät betrifft, in die ich gekommen seyn soll, so kam sie zu mir, nicht ich zu ihr, denn ich sitze schon seit drei Stunden in diesem Gemach, Herr!"
Ich bin eigentlich nichts weiter als ein zum Doctor der Philoſophie graduirter Menſch, und halte mich gegenwaͤrtig hieſigen Orts in dem Wirthshauſe zur Stadt Frankfurt auf.“
„Wie wagſt Du es aber, hieher zu kom¬ men in dieſer Stunde, graduirtes Menſchen¬ kind?“ ſprach Petrus ſehr ernſt, indem er Blitze aus ſeinen Feueraugen auf mich ſpruͤhte. „Du haͤtteſt wohl denken koͤnnen, daß Du nicht in dieſe noble Societaͤt gehoͤrſt.“
„Herr Apoſtel,“ antwortete ich, und weiß noch heute nicht, woher ich den Muth bekam, wahrſcheinlich aus dem Wein; „Herr Apoſtel, das Du verbitte ich mir vor's Erſte, bis wir weiter bekannt ſind. Und was die noble So¬ cietaͤt betrifft, in die ich gekommen ſeyn ſoll, ſo kam ſie zu mir, nicht ich zu ihr, denn ich ſitze ſchon ſeit drei Stunden in dieſem Gemach, Herr!“
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Ich bin eigentlich nichts weiter als ein zum
Doctor der Philoſophie graduirter Menſch, und
halte mich gegenwaͤrtig hieſigen Orts in dem
Wirthshauſe zur Stadt Frankfurt auf.“
„Wie wagſt Du es aber, hieher zu kom¬
men in dieſer Stunde, graduirtes Menſchen¬
kind?“ ſprach Petrus ſehr ernſt, indem er
Blitze aus ſeinen Feueraugen auf mich ſpruͤhte.
„Du haͤtteſt wohl denken koͤnnen, daß Du
nicht in dieſe noble Societaͤt gehoͤrſt.“
„Herr Apoſtel,“ antwortete ich, und weiß
noch heute nicht, woher ich den Muth bekam,
wahrſcheinlich aus dem Wein; „Herr Apoſtel,
das Du verbitte ich mir vor's Erſte, bis wir
weiter bekannt ſind. Und was die noble So¬
cietaͤt betrifft, in die ich gekommen ſeyn ſoll,
ſo kam ſie zu mir, nicht ich zu ihr, denn ich
ſitze ſchon ſeit drei Stunden in dieſem Gemach,
Herr!“
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Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauff_phantasien_1827/75>, abgerufen am 17.06.2024.
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