Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.Da sauseten die Kugeln uns Wie Donnerwetter um den Kopf! Dort flog ein Arm, und dort ein Bein! Wir patschelten durch lauter Blut, Im Pulverdampf! Steht, Kinder, steht! Verlasset euren König nicht! Rief Vater Kleist; da sank er hin. Ich und zwei Bursche trugen flugs Ihn zu dem Feldscheer aus der Schlacht. Laut donnerte die Batterie! Mit einmal flog mein linkes Bein Mir unterm Leibe weg! -- O Gott! Sprach Hans, und sahe Töffeln an, Und fühlte sich nach seinem Bein: Mein Seel! ich werde kein Soldat, Und wandre lieber hinterm Pflug. Da sing' ich mir die Arbeit leicht, Und spring' und tanze, wie ein Hirsch, Und lege, wenn der Abend kommt, Mich hintern Ofen auf die Bank. Doch
Da ſauſeten die Kugeln uns Wie Donnerwetter um den Kopf! Dort flog ein Arm, und dort ein Bein! Wir patſchelten durch lauter Blut, Im Pulverdampf! Steht, Kinder, ſteht! Verlaſſet euren König nicht! Rief Vater Kleiſt; da ſank er hin. Ich und zwei Burſche trugen flugs Ihn zu dem Feldſcheer aus der Schlacht. Laut donnerte die Batterie! Mit einmal flog mein linkes Bein Mir unterm Leibe weg! — O Gott! Sprach Hans, und ſahe Töffeln an, Und fühlte ſich nach ſeinem Bein: Mein Seel! ich werde kein Soldat, Und wandre lieber hinterm Pflug. Da ſing' ich mir die Arbeit leicht, Und ſpring' und tanze, wie ein Hirſch, Und lege, wenn der Abend kommt, Mich hintern Ofen auf die Bank. Doch
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Da ſauſeten die Kugeln uns
Wie Donnerwetter um den Kopf!
Dort flog ein Arm, und dort ein Bein!
Wir patſchelten durch lauter Blut,
Im Pulverdampf! Steht, Kinder, ſteht!
Verlaſſet euren König nicht!
Rief Vater Kleiſt; da ſank er hin.
Ich und zwei Burſche trugen flugs
Ihn zu dem Feldſcheer aus der Schlacht.
Laut donnerte die Batterie!
Mit einmal flog mein linkes Bein
Mir unterm Leibe weg! — O Gott!
Sprach Hans, und ſahe Töffeln an,
Und fühlte ſich nach ſeinem Bein:
Mein Seel! ich werde kein Soldat,
Und wandre lieber hinterm Pflug.
Da ſing' ich mir die Arbeit leicht,
Und ſpring' und tanze, wie ein Hirſch,
Und lege, wenn der Abend kommt,
Mich hintern Ofen auf die Bank.
Doch
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Zitationshilfe: | Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/66>, abgerufen am 14.06.2024. |