gemacht. Dabei bin ich jetzt noch mit der Vollendung der "Fibels Biographie" für die M[ichaelis] M[esse] beschäftigt. Ohne diese hätt' ich gewiß die zweite Herbstblumine gegeben; künftig aber bald, wenn mich nicht neue Auflagen der Vorschule der Aesthetik und der Levana hindern.5
Die letztere betreffend, möcht ich fast eine Frage an Sie thun, wenn sie nicht indiskret ist. H. Buchhändler Bräuning in Erlangen sagte mir, die Levana sei vergriffen. Vieweg, der mir schon bei einem Absatze von 1500 Exemplaren, 1 Louisdor für den Bogen nachzuzahlen hätte, schrieb mir nichts. Die zweite Auflage kann10 ich geben wem ich will. Vielleicht wissen Sie es durch Ihre Be- stellungen.
Ich bitte Sie um Verzeihung meines Irrthums über das Honorar von 1809 des Morgenblatts; ich habe Ihren Brief vom 11 Jul. 1810 und also die Bescheinigung der Bezahlung gefunden.15
Ich ersuche Sie, mir auch die neuest erschienenen Werke von Müller durch Buchhändler-Gelegenheit zu übermachen.
Alles was ich dem Damenkalender in der Eile geben könnte, wären abgerissene Bemerkungen über den Menschen, Einfälle u. s. w.; nur nichts romantisches. -- Leben Sie froh!20
Ihr Jean Paul Fr. Richter
Kein Taschenkalender auf 1812 hat etwas von mir, wenn nicht Brockhausen [!] die zweite schon für 1811 bestimmte Urania mit einem 11/2 jährigen Aufsatze von mir nachliefert.25
509. An Vieweg in Braunschweig.
Bayreuth d. 16. Jul. 1811
Heute gab ich Herrn Kaufmann Friedr. Carl Münch in Bay- reuth die Anweisung auf Sie, von 271/2 Ld'or in Gold, zahlbar 3 Tage nach Sicht, welche Sie nach dem Schweigen auf mein30 letztes vom 25. Jun. und noch mehr nach dem Vergreifen der ganzen Auflage -- welches neueste Berichte von besten Buch- händlern mir versichern -- honorieren werden.
Jean Paul Fr. Richter
gemacht. Dabei bin ich jetzt noch mit der Vollendung der „Fibels Biographie“ für die M[ichaelis] M[eſſe] beſchäftigt. Ohne dieſe hätt’ ich gewiß die zweite Herbſtblumine gegeben; künftig aber bald, wenn mich nicht neue Auflagen der Vorſchule der Aeſthetik und der Levana hindern.5
Die letztere betreffend, möcht ich faſt eine Frage an Sie thun, wenn ſie nicht indiſkret iſt. H. Buchhändler Bräuning in Erlangen ſagte mir, die Levana ſei vergriffen. Vieweg, der mir ſchon bei einem Abſatze von 1500 Exemplaren, 1 Louisdor für den Bogen nachzuzahlen hätte, ſchrieb mir nichts. Die zweite Auflage kann10 ich geben wem ich will. Vielleicht wiſſen Sie es durch Ihre Be- ſtellungen.
Ich bitte Sie um Verzeihung meines Irrthums über das Honorar von 1809 des Morgenblatts; ich habe Ihren Brief vom 11 Jul. 1810 und alſo die Beſcheinigung der Bezahlung gefunden.15
Ich erſuche Sie, mir auch die neueſt erſchienenen Werke von Müller durch Buchhändler-Gelegenheit zu übermachen.
Alles was ich dem Damenkalender in der Eile geben könnte, wären abgeriſſene Bemerkungen über den Menſchen, Einfälle u. ſ. w.; nur nichts romantiſches. — Leben Sie froh!20
Ihr Jean Paul Fr. Richter
Kein Taſchenkalender auf 1812 hat etwas von mir, wenn nicht Brockhausen [!] die zweite ſchon für 1811 beſtimmte Urania mit einem 1½ jährigen Aufſatze von mir nachliefert.25
509. An Vieweg in Braunſchweig.
Bayreuth d. 16. Jul. 1811
Heute gab ich Herrn Kaufmann Friedr. Carl Münch in Bay- reuth die Anweiſung auf Sie, von 27½ Ld’or in Gold, zahlbar 3 Tage nach Sicht, welche Sie nach dem Schweigen auf mein30 letztes vom 25. Jun. und noch mehr nach dem Vergreifen der ganzen Auflage — welches neueſte Berichte von beſten Buch- händlern mir verſichern — honorieren werden.
Jean Paul Fr. Richter
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gemacht. Dabei bin ich jetzt noch mit der Vollendung der „Fibels
Biographie“ für die M[ichaelis] M[eſſe] beſchäftigt. Ohne dieſe
hätt’ ich gewiß die zweite Herbſtblumine gegeben; künftig aber
bald, wenn mich nicht neue Auflagen der Vorſchule der Aeſthetik
und der Levana hindern. 5
Die letztere betreffend, möcht ich faſt eine Frage an Sie thun,
wenn ſie nicht indiſkret iſt. H. Buchhändler Bräuning in Erlangen
ſagte mir, die Levana ſei vergriffen. Vieweg, der mir ſchon bei
einem Abſatze von 1500 Exemplaren, 1 Louisdor für den Bogen
nachzuzahlen hätte, ſchrieb mir nichts. Die zweite Auflage kann 10
ich geben wem ich will. Vielleicht wiſſen Sie es durch Ihre Be-
ſtellungen.
Ich bitte Sie um Verzeihung meines Irrthums über das Honorar
von 1809 des Morgenblatts; ich habe Ihren Brief vom 11 Jul.
1810 und alſo die Beſcheinigung der Bezahlung gefunden. 15
Ich erſuche Sie, mir auch die neueſt erſchienenen Werke von
Müller durch Buchhändler-Gelegenheit zu übermachen.
Alles was ich dem Damenkalender in der Eile geben könnte,
wären abgeriſſene Bemerkungen über den Menſchen, Einfälle u.
ſ. w.; nur nichts romantiſches. — Leben Sie froh! 20
Ihr
Jean Paul Fr. Richter
Kein Taſchenkalender auf 1812 hat etwas von mir, wenn nicht
Brockhausen [!] die zweite ſchon für 1811 beſtimmte Urania mit
einem 1½ jährigen Aufſatze von mir nachliefert. 25
509. An Vieweg in Braunſchweig.
Bayreuth d. 16. Jul. 1811
Heute gab ich Herrn Kaufmann Friedr. Carl Münch in Bay-
reuth die Anweiſung auf Sie, von 27½ Ld’or in Gold, zahlbar
3 Tage nach Sicht, welche Sie nach dem Schweigen auf mein 30
letztes vom 25. Jun. und noch mehr nach dem Vergreifen der
ganzen Auflage — welches neueſte Berichte von beſten Buch-
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Jean Paul Fr. Richter
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/223>, abgerufen am 13.06.2024.
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