Ich will, Lieber, das Ding bis um 21/2 Uhr bei Ihnen lassen und dann von Ihnen gepackt abholen lassen, damit ichs nur zu siegeln brauche. Gott! wie gehts Satirenschreibern in Deutsch-5 land? Freilich muß es auf 100 passen; aber was wäre denn das für eine Satire, die auf niemand paßte? -- Gott weiß, was ich erst wieder mit dem Zensor für Händel bekomme. Lesen Sie doch jetzt die Korrekturen im Unglücks-Aufsatz nach.
210. An Cotta.10
Bayreuth d. 22. Dec. 1809
Ihren werthen Brief bekam ich gerade Einen Tag nach der Ab- sendung des meinigen, der Ihnen also die Erfüllung Ihres Wunsches schon ankündigte. Lieber wählte ich reitende Post, um nur noch ins Jahres Ende hineinzukommen; ists aber doch nicht: so können15 Sie wenigstens im alten Morgenblatt den Aufsatz für das neue ansagen.
Die Almanachs Arbeiten werden mir ordentlich abgepreßt und ich schlage doch mehrere so wie Beiträge ab als ich zusage. Sie lass' ich am wenigsten unter allen ohne Almanachs-Beitrag; nur20 erlauben Sie mir, ihn recht spät zu senden.
Möge doch der Korrektor recht die Augen aufthun! -- Und der Zensor zuweilen eines zudrücken.
Meine innigsten Wünsche für das Wohl meines guten Cotta im nächsten Jahre!
Jean Paul Fr. Richter25
N. S. Sie werden schon ohne meine Bitte den Aufsatz in solche Blätter vertheilen, welche mit einander versendet werden.
Wagner schreibt mir, daß Sie mir auf sein Verlangen den 2ten Theil der Reisen und den Ferdinand Miller senden würden.30
211. An Friedrich Perthes in Hamburg.
Bayreuth d. 23. Dec. 1809
Dank für Ihre mir immer erfreulichen Blätter, sie mögen mich bejahen oder verneinen. Zuerst: Ihrem Museum bau' ich gern
209. An Emanuel.
[Bayreuth, 22. Dez. 1809]
Ich will, Lieber, das Ding bis um 2½ Uhr bei Ihnen laſſen und dann von Ihnen gepackt abholen laſſen, damit ichs nur zu ſiegeln brauche. Gott! wie gehts Satirenſchreibern in Deutſch-5 land? Freilich muß es auf 100 paſſen; aber was wäre denn das für eine Satire, die auf niemand paßte? — Gott weiß, was ich erſt wieder mit dem Zenſor für Händel bekomme. Leſen Sie doch jetzt die Korrekturen im Unglücks-Aufſatz nach.
210. An Cotta.10
Bayreuth d. 22. Dec. 1809
Ihren werthen Brief bekam ich gerade Einen Tag nach der Ab- ſendung des meinigen, der Ihnen alſo die Erfüllung Ihres Wunſches ſchon ankündigte. Lieber wählte ich reitende Poſt, um nur noch ins Jahres Ende hineinzukommen; iſts aber doch nicht: ſo können15 Sie wenigſtens im alten Morgenblatt den Aufſatz für das neue anſagen.
Die Almanachs Arbeiten werden mir ordentlich abgepreßt und ich ſchlage doch mehrere ſo wie Beiträge ab als ich zuſage. Sie laſſ’ ich am wenigſten unter allen ohne Almanachs-Beitrag; nur20 erlauben Sie mir, ihn recht ſpät zu ſenden.
Möge doch der Korrektor recht die Augen aufthun! — Und der Zenſor zuweilen eines zudrücken.
Meine innigſten Wünſche für das Wohl meines guten Cotta im nächſten Jahre!
Jean Paul Fr. Richter25
N. S. Sie werden ſchon ohne meine Bitte den Aufſatz in ſolche Blätter vertheilen, welche mit einander verſendet werden.
Wagner ſchreibt mir, daß Sie mir auf ſein Verlangen den 2ten Theil der Reiſen und den Ferdinand Miller ſenden würden.30
211. An Friedrich Perthes in Hamburg.
Bayreuth d. 23. Dec. 1809
Dank für Ihre mir immer erfreulichen Blätter, ſie mögen mich bejahen oder verneinen. Zuerſt: Ihrem Muſeum bau’ ich gern
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[78/0091]
209. An Emanuel.
[Bayreuth, 22. Dez. 1809]
Ich will, Lieber, das Ding bis um 2½ Uhr bei Ihnen laſſen
und dann von Ihnen gepackt abholen laſſen, damit ichs nur zu
ſiegeln brauche. Gott! wie gehts Satirenſchreibern in Deutſch- 5
land? Freilich muß es auf 100 paſſen; aber was wäre denn das
für eine Satire, die auf niemand paßte? — Gott weiß, was ich
erſt wieder mit dem Zenſor für Händel bekomme. Leſen Sie doch
jetzt die Korrekturen im Unglücks-Aufſatz nach.
210. An Cotta. 10
Bayreuth d. 22. Dec. 1809
Ihren werthen Brief bekam ich gerade Einen Tag nach der Ab-
ſendung des meinigen, der Ihnen alſo die Erfüllung Ihres Wunſches
ſchon ankündigte. Lieber wählte ich reitende Poſt, um nur noch
ins Jahres Ende hineinzukommen; iſts aber doch nicht: ſo können 15
Sie wenigſtens im alten Morgenblatt den Aufſatz für das neue
anſagen.
Die Almanachs Arbeiten werden mir ordentlich abgepreßt und
ich ſchlage doch mehrere ſo wie Beiträge ab als ich zuſage. Sie
laſſ’ ich am wenigſten unter allen ohne Almanachs-Beitrag; nur 20
erlauben Sie mir, ihn recht ſpät zu ſenden.
Möge doch der Korrektor recht die Augen aufthun! — Und der
Zenſor zuweilen eines zudrücken.
Meine innigſten Wünſche für das Wohl meines guten Cotta
im nächſten Jahre!
Jean Paul Fr. Richter 25
N. S. Sie werden ſchon ohne meine Bitte den Aufſatz in ſolche
Blätter vertheilen, welche mit einander verſendet werden.
Wagner ſchreibt mir, daß Sie mir auf ſein Verlangen den 2ten
Theil der Reiſen und den Ferdinand Miller ſenden würden. 30
211. An Friedrich Perthes in Hamburg.
Bayreuth d. 23. Dec. 1809
Dank für Ihre mir immer erfreulichen Blätter, ſie mögen mich
bejahen oder verneinen. Zuerſt: Ihrem Muſeum bau’ ich gern
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/91>, abgerufen am 13.06.2024.
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