Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Erstes Buch. Das trunkne SchwertNoch blutig, fährt Zurück in seine Scheide, Und Klagen werden Freude! Du, unser Gott! noch wie zuvor, Zur Zeit der Kinder Jacobs, gütig: Zu dir schreyt unser Herz empor! Noch brüllt der Krieg, und mehr als Löwenmüthig Von Waffen schwer, Ziehn sie daher Die Feinde, die uns dräuen; Und du kannst sie zerstreuen! In deine Vorsicht eingehüllt Herr! werden wir dennoch erhalten. Wenn über uns der Donner brüllt, Wann unter uns die Erde will zerspalten; B 2
Erſtes Buch. Das trunkne SchwertNoch blutig, faͤhrt Zuruͤck in ſeine Scheide, Und Klagen werden Freude! Du, unſer Gott! noch wie zuvor, Zur Zeit der Kinder Jacobs, guͤtig: Zu dir ſchreyt unſer Herz empor! Noch bruͤllt der Krieg, und mehr als Loͤwenmuͤthig Von Waffen ſchwer, Ziehn ſie daher Die Feinde, die uns draͤuen; Und du kannſt ſie zerſtreuen! In deine Vorſicht eingehuͤllt Herr! werden wir dennoch erhalten. Wenn uͤber uns der Donner bruͤllt, Wann unter uns die Erde will zerſpalten; B 2
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Erſtes Buch.
Das trunkne Schwert
Noch blutig, faͤhrt
Zuruͤck in ſeine Scheide,
Und Klagen werden Freude!
Du, unſer Gott! noch wie zuvor,
Zur Zeit der Kinder Jacobs, guͤtig:
Zu dir ſchreyt unſer Herz empor!
Noch bruͤllt der Krieg, und mehr als Loͤwenmuͤthig
Von Waffen ſchwer,
Ziehn ſie daher
Die Feinde, die uns draͤuen;
Und du kannſt ſie zerſtreuen!
In deine Vorſicht eingehuͤllt
Herr! werden wir dennoch erhalten.
Wenn uͤber uns der Donner bruͤllt,
Wann unter uns die Erde will zerſpalten;
B 2
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Zitationshilfe: | Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1764/63>, abgerufen am 13.06.2024. |