Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.wird es sich mit seinem verstande so weit erstrecken / vnd ausbreitenAnno 1561. können / weil es auch nach dem fall der ersten Menschen grewlich vertunckelt vnd verfinstert worden ist. Er aber Christus als ein allmechtiger HErr / nicht eine / sondern viel weise vnd wege hat / wie er etwas thun kan / was er thun wil vnd verheisset / das keine finita natura vermag zuthun / auch kein natürlich liecht vermag zuuerstehen / oder zubegreiffen / in welchen dingen die vernünfftige Creatur schuldig ist / jhrem erschaffer / als dem allein weisen / vnd allmechtigen / vnd getrewen HERRN / vngezweiffelten beyfall vnd glauben zugeben / vnd jhrer blinden vernunfft / den zaum nicht zu weit lassen / das sie das jenige vnmüglich sprechen / vnd also jhren Schöpffer lügen straffen / vnd sich an weißheit vber jhn erheben / vnd alles verwerffen wolte / was nach jhrem liecht vngereumet / vnd vnmüglich zu sein sich düncket. DErwegen aus diesen vnd andern vrsachen / halten vnd gleuben wir / mit einfeltigem verstande / vnd demütigem gehorsam / dieweil vnser getrewer HERR Ihesus Christus warer Gott vnnd Mariae Sohn / das / durch jhn gesegnete / vnd ferner durch jhn / oder durch seine diener gebrochene / ausgetheilete / vnd mit dem mund empfangene vnd gegessene brod seinen leib nennet / der für vns in todt gegeben sey / vnd den von jhm gesegneten / vnd von dem diener dargereicheten / vnd eingetrunckenen wein sein blut nennet / für vns vergossen / zur vergebung der Sünden / das er vns in vberreichung desselben gesegneten sichtbaren brods vnd weins / warhafftig vnd gegenwertig speise vnd trencke mit seinem waren leibe vnd waren blute / aber doch nicht fleischlicher / natürlicher / besondern geheimter / vnd vnser vernunfft verborgener / vnd vnerforschlicher weise / doch ohne verlust / vnd verwandelung deß brods vnd weins / wesen vnd substantz / vnd geben also vnserm HErrn die ehre / das er warhafftig sey / vnd halte was er zusage / das er auch so krefftig sey / das er dasselbige thun vnd geben könne / was er vns zusaget / vnd anbeut / geben vns auch mit aller vnser vernunfft / in sein wares wort gefangen / vnd entschlagen vns aller vnnötigen fragen vnd Disputation / wie das vnd jenes müglich sey. WIr lassen auch den Artickel von der Himelfart / vnd sitzen deß HErrn Jesu Christi zur rechten Gottes / in seinem rechten verstande vnd wirden / vnd gleuben festiglich / das in der gar wunderlichen vereinigung der zwo naturen / wesentliche eigenschafften vnuermischet / vnd vnterscheiden / in der einigen vnzertrenneten Person vnsers Herrn Ihesu Christi / das er zugleich warer Gott vnd Mensch zur rechten wird es sich mit seinem verstande so weit erstrecken / vnd ausbreitenAnno 1561. können / weil es auch nach dem fall der ersten Menschen grewlich vertunckelt vnd verfinstert worden ist. Er aber Christus als ein allmechtiger HErr / nicht eine / sondern viel weise vnd wege hat / wie er etwas thun kan / was er thun wil vnd verheisset / das keine finita natura vermag zuthun / auch kein natürlich liecht vermag zuuerstehen / oder zubegreiffen / in welchen dingen die vernünfftige Creatur schuldig ist / jhrem erschaffer / als dem allein weisen / vnd allmechtigen / vnd getrewen HERRN / vngezweiffelten beyfall vnd glauben zugeben / vnd jhrer blinden vernunfft / den zaum nicht zu weit lassen / das sie das jenige vnmüglich sprechen / vnd also jhren Schöpffer lügen straffen / vnd sich an weißheit vber jhn erheben / vnd alles verwerffen wolte / was nach jhrem liecht vngereumet / vnd vnmüglich zu sein sich düncket. DErwegen aus diesen vnd andern vrsachen / halten vnd gleuben wir / mit einfeltigem verstande / vnd demütigem gehorsam / dieweil vnser getrewer HERR Ihesus Christus warer Gott vnnd Mariae Sohn / das / durch jhn gesegnete / vnd ferner durch jhn / oder durch seine diener gebrochene / ausgetheilete / vnd mit dem mund empfangene vnd gegessene brod seinen leib nennet / der für vns in todt gegeben sey / vnd den von jhm gesegneten / vnd von dem diener dargereicheten / vnd eingetrunckenen wein sein blut nennet / für vns vergossen / zur vergebung der Sünden / das er vns in vberreichung desselben gesegneten sichtbaren brods vnd weins / warhafftig vnd gegenwertig speise vnd trencke mit seinem waren leibe vnd waren blute / aber doch nicht fleischlicher / natürlicher / besondern geheimter / vnd vnser vernunfft verborgener / vnd vnerforschlicher weise / doch ohne verlust / vnd verwandelung deß brods vnd weins / wesen vnd substantz / vnd geben also vnserm HErrn die ehre / das er warhafftig sey / vnd halte was er zusage / das er auch so krefftig sey / das er dasselbige thun vnd geben könne / was er vns zusaget / vnd anbeut / geben vns auch mit aller vnser vernunfft / in sein wares wort gefangen / vnd entschlagen vns aller vnnötigen fragen vnd Disputation / wie das vnd jenes müglich sey. WIr lassen auch den Artickel von der Himelfart / vnd sitzen deß HErrn Jesu Christi zur rechten Gottes / in seinem rechten verstande vnd wirden / vnd gleuben festiglich / das in der gar wunderlichen vereinigung der zwo naturen / wesentliche eigenschafften vnuermischet / vñ vnterscheiden / in der einigen vnzertrenneten Person vnsers Herrn Ihesu Christi / das er zugleich warer Gott vnd Mensch zur rechten <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0505" n="489"/> wird es sich mit seinem verstande so weit erstrecken / vnd ausbreiten<note place="right">Anno 1561.</note> können / weil es auch nach dem fall der ersten Menschen grewlich vertunckelt vnd verfinstert worden ist. Er aber Christus als ein allmechtiger HErr / nicht eine / sondern viel weise vnd wege hat / wie er etwas thun kan / was er thun wil vnd verheisset / das keine finita natura vermag zuthun / auch kein natürlich liecht vermag zuuerstehen / oder zubegreiffen / in welchen dingen die vernünfftige Creatur schuldig ist / jhrem erschaffer / als dem allein weisen / vnd allmechtigen / vnd getrewen HERRN / vngezweiffelten beyfall vnd glauben zugeben / vnd jhrer blinden vernunfft / den zaum nicht zu weit lassen / das sie das jenige vnmüglich sprechen / vnd also jhren Schöpffer lügen straffen / vnd sich an weißheit vber jhn erheben / vnd alles verwerffen wolte / was nach jhrem liecht vngereumet / vnd vnmüglich zu sein sich düncket.</p> <p>DErwegen aus diesen vnd andern vrsachen / halten vnd gleuben wir / mit einfeltigem verstande / vnd demütigem gehorsam / dieweil vnser getrewer HERR Ihesus Christus warer Gott vnnd Mariae Sohn / das / durch jhn gesegnete / vnd ferner durch jhn / oder durch seine diener gebrochene / ausgetheilete / vnd mit dem mund empfangene vnd gegessene brod seinen leib nennet / der für vns in todt gegeben sey / vnd den von jhm gesegneten / vnd von dem diener dargereicheten / vnd eingetrunckenen wein sein blut nennet / für vns vergossen / zur vergebung der Sünden / das er vns in vberreichung desselben gesegneten sichtbaren brods vnd weins / warhafftig vnd gegenwertig speise vnd trencke mit seinem waren leibe vnd waren blute / aber doch nicht fleischlicher / natürlicher / besondern geheimter / vnd vnser vernunfft verborgener / vnd vnerforschlicher weise / doch ohne verlust / vnd verwandelung deß brods vnd weins / wesen vnd substantz / vnd geben also vnserm HErrn die ehre / das er warhafftig sey / vnd halte was er zusage / das er auch so krefftig sey / das er dasselbige thun vnd geben könne / was er vns zusaget / vnd anbeut / geben vns auch mit aller vnser vernunfft / in sein wares wort gefangen / vnd entschlagen vns aller vnnötigen fragen vnd Disputation / wie das vnd jenes müglich sey.</p> <p>WIr lassen auch den Artickel von der Himelfart / vnd sitzen deß HErrn Jesu Christi zur rechten Gottes / in seinem rechten verstande vnd wirden / vnd gleuben festiglich / das in der gar wunderlichen vereinigung der zwo naturen / wesentliche eigenschafften vnuermischet / vñ vnterscheiden / in der einigen vnzertrenneten Person vnsers Herrn Ihesu Christi / das er zugleich warer Gott vnd Mensch zur rechten </p> </div> </body> </text> </TEI> [489/0505]
wird es sich mit seinem verstande so weit erstrecken / vnd ausbreiten können / weil es auch nach dem fall der ersten Menschen grewlich vertunckelt vnd verfinstert worden ist. Er aber Christus als ein allmechtiger HErr / nicht eine / sondern viel weise vnd wege hat / wie er etwas thun kan / was er thun wil vnd verheisset / das keine finita natura vermag zuthun / auch kein natürlich liecht vermag zuuerstehen / oder zubegreiffen / in welchen dingen die vernünfftige Creatur schuldig ist / jhrem erschaffer / als dem allein weisen / vnd allmechtigen / vnd getrewen HERRN / vngezweiffelten beyfall vnd glauben zugeben / vnd jhrer blinden vernunfft / den zaum nicht zu weit lassen / das sie das jenige vnmüglich sprechen / vnd also jhren Schöpffer lügen straffen / vnd sich an weißheit vber jhn erheben / vnd alles verwerffen wolte / was nach jhrem liecht vngereumet / vnd vnmüglich zu sein sich düncket.
Anno 1561. DErwegen aus diesen vnd andern vrsachen / halten vnd gleuben wir / mit einfeltigem verstande / vnd demütigem gehorsam / dieweil vnser getrewer HERR Ihesus Christus warer Gott vnnd Mariae Sohn / das / durch jhn gesegnete / vnd ferner durch jhn / oder durch seine diener gebrochene / ausgetheilete / vnd mit dem mund empfangene vnd gegessene brod seinen leib nennet / der für vns in todt gegeben sey / vnd den von jhm gesegneten / vnd von dem diener dargereicheten / vnd eingetrunckenen wein sein blut nennet / für vns vergossen / zur vergebung der Sünden / das er vns in vberreichung desselben gesegneten sichtbaren brods vnd weins / warhafftig vnd gegenwertig speise vnd trencke mit seinem waren leibe vnd waren blute / aber doch nicht fleischlicher / natürlicher / besondern geheimter / vnd vnser vernunfft verborgener / vnd vnerforschlicher weise / doch ohne verlust / vnd verwandelung deß brods vnd weins / wesen vnd substantz / vnd geben also vnserm HErrn die ehre / das er warhafftig sey / vnd halte was er zusage / das er auch so krefftig sey / das er dasselbige thun vnd geben könne / was er vns zusaget / vnd anbeut / geben vns auch mit aller vnser vernunfft / in sein wares wort gefangen / vnd entschlagen vns aller vnnötigen fragen vnd Disputation / wie das vnd jenes müglich sey.
WIr lassen auch den Artickel von der Himelfart / vnd sitzen deß HErrn Jesu Christi zur rechten Gottes / in seinem rechten verstande vnd wirden / vnd gleuben festiglich / das in der gar wunderlichen vereinigung der zwo naturen / wesentliche eigenschafften vnuermischet / vñ vnterscheiden / in der einigen vnzertrenneten Person vnsers Herrn Ihesu Christi / das er zugleich warer Gott vnd Mensch zur rechten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |