Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.So sie aber ein solches an vns straffen / das wir gesagt / es sey ein geticht das der Leib Christi werde in Mund eingeschoben vnd mit vnsern Leiben vormischet / So geben sie jre schande selbst hiermit an den tag / als hielten sie / dz eine SOLCHE außteilung des Leibs Christi im Abendmahl geschehe / das derselbe nicht allein in vnsern fleischlichen Mund / sondern auch in den Bauch eingehe / vnd mit vnsern Leiben vermischet werde / Für welchem grewel ohne zweiffel Gottselige hertzen eine ernste abschew haben. Fol. 164.ZVM SECHSTEN Sprechen sie / Wir tichten zweyerley Leib Christi / Einen waren Leib / vnd einen Sacramentlichen Leib. Aber Bre. Vij. b.sie endern vnd verkehren abermahls vnsere wort / Denn das sie den Sacramentlichen leib nennen / heissen wir außdrücklich das Sacrament des WAREN leibs Christi / Welches Sacrament ist das gesegnete Brodt. Dardurch aber werden wir nicht erst auff einen andern Sacramentlichen leib gewiesen / sondern auff die gemeinschafft des waren vnd lebend machenden leibs Christi. Auch lassen sie dahinden / das diß weder vnsere wort / noch viel weniger vnser eigen geticht sey / Sondern von vns zu erklerung etlicher sprüche bey den Vätern / aus der glossa iuris Camnici erzehlet worden / wie das wort Corpus oder leib Christi / dreyerley bedeutung habe / Entweder / das es von dem Natürlichem leib Christi / oder von dem Geistlichem leib / das ist / von seiner Gemeind / Oder auch von dem Sacrament des leibs Christi gebraucht werde. Sie vertuschen auch / das wir erinnert / Das diese bedeutungen nicht allzeit an einem / sondern an vnterschiedenen örten gefunden werden / vnd pro circumstantijs dictorum, ad subiectam materiam accommodirt werden müssen. Fol. 164.ZVM SIEBENDEN lestern sie daher / Das wir X j b. vnd Z j b. in vnser schrifft geschrieben haben sollen / die gegenwart des leibs Christi im Abendtmahl sey nicht davon zuverstehen / Das Christi Leib an dem orth / da das Abendmahl gehalten / AVSGETEYLET werde / Sondern das er droben im obersten Himmel sey. Vnd NICHT So sie aber ein solches an vns straffen / das wir gesagt / es sey ein geticht das der Leib Christi werde in Mund eingeschoben vnd mit vnsern Leiben vormischet / So geben sie jre schande selbst hiermit an den tag / als hieltẽ sie / dz eine SOLCHE außteilung des Leibs Christi im Abendmahl geschehe / das derselbe nicht allein in vnsern fleischlichen Mund / sondern auch in den Bauch eingehe / vnd mit vnsern Leiben vermischet werde / Für welchem grewel ohne zweiffel Gottselige hertzen eine ernste abschew habẽ. Fol. 164.ZVM SECHSTEN Sprechen sie / Wir tichten zweyerley Leib Christi / Einen waren Leib / vnd einen Sacramentlichen Leib. Aber Bre. Vij. b.sie endern vnd verkehren abermahls vnsere wort / Denn das sie den Sacramentlichen leib nennen / heissen wir außdrücklich das Sacrament des WAREN leibs Christi / Welches Sacrament ist das gesegnete Brodt. Dardurch aber werden wir nicht erst auff einen andern Sacramentlichen leib gewiesen / sondern auff die gemeinschafft des waren vnd lebend machenden leibs Christi. Auch lassen sie dahinden / das diß weder vnsere wort / noch viel weniger vnser eigen geticht sey / Sondern von vns zu erklerung etlicher sprüche bey den Vätern / aus der glossa iuris Camnici erzehlet worden / wie das wort Corpus oder leib Christi / dreyerley bedeutung habe / Entweder / das es von dem Natürlichem leib Christi / oder von dem Geistlichem leib / das ist / von seiner Gemeind / Oder auch von dem Sacrament des leibs Christi gebraucht werde. Sie vertuschen auch / das wir erinnert / Das diese bedeutungen nicht allzeit an einem / sondern an vnterschiedenen örten gefunden werden / vnd pro circumstantijs dictorum, ad subiectam materiam accommodirt werden müssen. Fol. 164.ZVM SIEBENDEN lestern sie daher / Das wir X j b. vnd Z j b. in vnser schrifft geschrieben haben sollen / die gegenwart des leibs Christi im Abendtmahl sey nicht davon zuverstehen / Das Christi Leib an dem orth / da das Abendmahl gehalten / AVSGETEYLET werde / Sondern das er droben im obersten Himmel sey. 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So sie aber ein solches an vns straffen / das wir gesagt / es sey ein geticht das der Leib Christi werde in Mund eingeschoben vnd mit vnsern Leiben vormischet / So geben sie jre schande selbst hiermit an den tag / als hieltẽ sie / dz eine SOLCHE außteilung des Leibs Christi im Abendmahl geschehe / das derselbe nicht allein in vnsern fleischlichen Mund / sondern auch in den Bauch eingehe / vnd mit vnsern Leiben vermischet werde / Für welchem grewel ohne zweiffel Gottselige hertzen eine ernste abschew habẽ.
ZVM SECHSTEN Sprechen sie / Wir tichten zweyerley Leib Christi / Einen waren Leib / vnd einen Sacramentlichen Leib. Aber sie endern vnd verkehren abermahls vnsere wort / Denn das sie den Sacramentlichen leib nennen / heissen wir außdrücklich das Sacrament des WAREN leibs Christi / Welches Sacrament ist das gesegnete Brodt. Dardurch aber werden wir nicht erst auff einen andern Sacramentlichen leib gewiesen / sondern auff die gemeinschafft des waren vnd lebend machenden leibs Christi.
Bre. Vij. b. Auch lassen sie dahinden / das diß weder vnsere wort / noch viel weniger vnser eigen geticht sey / Sondern von vns zu erklerung etlicher sprüche bey den Vätern / aus der glossa iuris Camnici erzehlet worden / wie das wort Corpus oder leib Christi / dreyerley bedeutung habe / Entweder / das es von dem Natürlichem leib Christi / oder von dem Geistlichem leib / das ist / von seiner Gemeind / Oder auch von dem Sacrament des leibs Christi gebraucht werde.
Sie vertuschen auch / das wir erinnert / Das diese bedeutungen nicht allzeit an einem / sondern an vnterschiedenen örten gefunden werden / vnd pro circumstantijs dictorum, ad subiectam materiam accommodirt werden müssen.
ZVM SIEBENDEN lestern sie daher / Das wir X j b. vnd Z j b. in vnser schrifft geschrieben haben sollen / die gegenwart des leibs Christi im Abendtmahl sey nicht davon zuverstehen / Das Christi Leib an dem orth / da das Abendmahl gehalten / AVSGETEYLET werde / Sondern das er droben im obersten Himmel sey. Vnd NICHT
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/188>, abgerufen am 17.06.2024. |