Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.Hierauff antworten wir nochmahls / Wenn sie diese fehigkeit der Gottheit / vnd mittheilung der allmechtigkeit verstehen von einer solchen vergöttung der Menscheit / oder außgiessung Göttlicher eigenschafften / dardurch Christi Leib vnd Seel entweder Gott worden / oder Göttliche eigenschafften an sich bekommen habe. Da können wir inn solchem Vbiquistischen Schwenckfeldischen vnd Eutychianischem verstandt / weder diese jhre fehigkeit noch mittheilung zulassen / vnd solches nicht aus natürlichen / sondern schrifftmessigen gründen. Von der Persönlichen vereinigung aber / Welche die alten Lehrer auch bißweilen eine gemeinschafft der Naturn / vnd derselben eigenschafften nennen / lassen wirs beydes zu / vnd hindern vns daran nicht Natürliche vrsachen / weil wir dessen grundt haben aus Gottes wort. Diesen Theologen aber feilet es daran / das sie Ihnen eine andere weiß der mittheilung der Göttlichen eigenschafften / als der Gottheit / oder des Göttlichen wesens des Sohns GOttes trawmen / zuwider der Regul: Qualis est vnio naturarum, talis est communicatio proprietatum. Vnd dürffen sie nicht viel schertzen mit dem Arianismo, von deme sie allhier sagen. Wer augen hat zusehen / vnd ohren zuhören / dem ist von vns warnung gnug hiervon geschehen wider I. Andream, dahin wir abermahls geliebter kürtze halben gewiesen haben wöllen. So solte auch ein junger Student zu Heidelberg / oder Leiptzig / oder auch auß der Schull zu Braunschweig (die jhre gelerte Praeceptores, derer man sie beraubet hat / für dieser zeit mit vleiß gehört haben) diesen scharffsinnigen Dialecticis leichtlich antworten können auff diese jhre zwey Argument, die sie hier fürbringen. 1.Das erste ist. Die vnfehigkeit der Menschlichen Natur hat nicht Fol: 12.verhindern können / das der Sohn Gottes dieselbe inn einigkeit seiner Person vnzertrenlich vnd vnaufflößlich hat angenommen / vnd hat der - Hierauff antworten wir nochmahls / Wenn sie diese fehigkeit der Gottheit / vnd mittheilung der allmechtigkeit verstehen von einer solchen vergöttung der Menscheit / oder außgiessung Göttlicher eigenschafften / dardurch Christi Leib vnd Seel entweder Gott worden / oder Göttliche eigenschafften an sich bekommen habe. Da können wir inn solchem Vbiquistischen Schwenckfeldischen vnd Eutychianischem verstandt / weder diese jhre fehigkeit noch mittheilung zulassen / vnd solches nicht aus natürlichen / sondern schrifftmessigen gründen. Von der Persönlichen vereinigung aber / Welche die alten Lehrer auch bißweilen eine gemeinschafft der Naturn / vnd derselben eigenschafften nennen / lassen wirs beydes zu / vnd hindern vns daran nicht Natürliche vrsachen / weil wir dessen grundt haben aus Gottes wort. Diesen Theologen aber feilet es daran / das sie Ihnen eine andere weiß der mittheilung der Göttlichen eigenschafften / als der Gottheit / oder des Göttlichen wesens des Sohns GOttes trawmen / zuwider der Regul: Qualis est vnio naturarum, talis est communicatio proprietatum. Vnd dürffen sie nicht viel schertzen mit dem Arianismo, von deme sie allhier sagen. Wer augen hat zusehen / vnd ohren zuhören / dem ist von vns warnung gnug hiervon geschehen wider I. Andream, dahin wir abermahls geliebter kürtze halben gewiesen haben wöllen. So solte auch ein junger Student zu Heidelberg / oder Leiptzig / oder auch auß der Schull zu Braunschweig (die jhre gelerte Praeceptores, derer man sie beraubet hat / für dieser zeit mit vleiß gehört haben) diesen scharffsinnigen Dialecticis leichtlich antworten können auff diese jhre zwey Argument, die sie hier fürbringen. 1.Das erste ist. Die vnfehigkeit der Menschlichẽ Natur hat nicht Fol: 12.verhindern können / das der Sohn Gottes dieselbe inn einigkeit seiner Person vnzertrenlich vnd vnaufflößlich hat angenommen / vnd hat der - <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0060"/> <p>Hierauff antworten wir nochmahls / Wenn sie diese fehigkeit der Gottheit / vnd mittheilung der allmechtigkeit verstehen von einer solchen vergöttung der Menscheit / oder außgiessung Göttlicher eigenschafften / dardurch Christi Leib vnd Seel entweder Gott worden / oder Göttliche eigenschafften an sich bekommen habe. Da können wir inn solchem Vbiquistischen Schwenckfeldischen vnd Eutychianischem verstandt / weder diese jhre fehigkeit noch mittheilung zulassen / vnd solches nicht aus natürlichen / sondern schrifftmessigen gründen. Von der Persönlichen vereinigung aber / Welche die alten Lehrer auch bißweilen eine gemeinschafft der Naturn / vnd derselben eigenschafften nennen / lassen wirs beydes zu / vnd hindern vns daran nicht Natürliche vrsachen / weil wir dessen grundt haben aus Gottes wort.</p> <p>Diesen Theologen aber feilet es daran / das sie Ihnen eine andere weiß der mittheilung der Göttlichen eigenschafften / als der Gottheit / oder des Göttlichen wesens des Sohns GOttes trawmen / zuwider der Regul: Qualis est vnio naturarum, talis est communicatio proprietatum.</p> <p>Vnd dürffen sie nicht viel schertzen mit dem <hi rendition="#i">Arianismo,</hi> von deme sie allhier sagen. Wer augen hat zusehen / vnd ohren zuhören / dem ist von vns warnung gnug hiervon geschehen wider I. 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Hierauff antworten wir nochmahls / Wenn sie diese fehigkeit der Gottheit / vnd mittheilung der allmechtigkeit verstehen von einer solchen vergöttung der Menscheit / oder außgiessung Göttlicher eigenschafften / dardurch Christi Leib vnd Seel entweder Gott worden / oder Göttliche eigenschafften an sich bekommen habe. Da können wir inn solchem Vbiquistischen Schwenckfeldischen vnd Eutychianischem verstandt / weder diese jhre fehigkeit noch mittheilung zulassen / vnd solches nicht aus natürlichen / sondern schrifftmessigen gründen. Von der Persönlichen vereinigung aber / Welche die alten Lehrer auch bißweilen eine gemeinschafft der Naturn / vnd derselben eigenschafften nennen / lassen wirs beydes zu / vnd hindern vns daran nicht Natürliche vrsachen / weil wir dessen grundt haben aus Gottes wort.
Diesen Theologen aber feilet es daran / das sie Ihnen eine andere weiß der mittheilung der Göttlichen eigenschafften / als der Gottheit / oder des Göttlichen wesens des Sohns GOttes trawmen / zuwider der Regul: Qualis est vnio naturarum, talis est communicatio proprietatum.
Vnd dürffen sie nicht viel schertzen mit dem Arianismo, von deme sie allhier sagen. Wer augen hat zusehen / vnd ohren zuhören / dem ist von vns warnung gnug hiervon geschehen wider I. Andream, dahin wir abermahls geliebter kürtze halben gewiesen haben wöllen.
So solte auch ein junger Student zu Heidelberg / oder Leiptzig / oder auch auß der Schull zu Braunschweig (die jhre gelerte Praeceptores, derer man sie beraubet hat / für dieser zeit mit vleiß gehört haben) diesen scharffsinnigen Dialecticis leichtlich antworten können auff diese jhre zwey Argument, die sie hier fürbringen.
Das erste ist. Die vnfehigkeit der Menschlichẽ Natur hat nicht verhindern können / das der Sohn Gottes dieselbe inn einigkeit seiner Person vnzertrenlich vnd vnaufflößlich hat angenommen / vnd hat der -
Fol: 12.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/60>, abgerufen am 18.06.2024. |