Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.derlich im heiligen Abendtmal nit könne oder vermöge gegenwertig zu sein / ob ers wol im Wort zugesagt. Sintemal er mit demselbigen Leibe sitzet zur rechten Hand der Krafft Gottes / die alles vermag vnd kan / im Himmel vnd Erden. Der ander Artickel von der Himmelfahrt Christi / hebet die verheissene Gegenwart des Leibs Christi bey vns auff Erden vnd im H. Abendmal nit auff / sondern bestättiget sie viel mehr. Mögen demnach mit dieser jhrer gifftigen vnd vngegründeten Calumnia auch hinfahren. Zum VII. wolten sie gern aus dem Sitzen Christi / zur rechten Hand Gottes / wider das Christlich Concordi Buch erweisen das Von dem Sitzen Christi zu der rechten Handt Gottes des Vatters: Admonit. pag. 268. Ambros. Wolff. de fundamentis. pag. 108. 109.Christus mit seinem Leibe bey vns auff Erden / auff keinerley Weise sein könne / Wenden für wir vermischen die drey Articulos von der Menschwerdung / Himmelfahrt / vnnd Sitzen zur Rechten in ein Chaos. Aber es ist / mit Vrlaub / nit wahr / vnnd kan mit keinen Buchstaben auß dem Concordien Buch dargethan werden / Vnd wie bereit zu etlichen malen gesagt / was die gegenwertige Dispensatio oder außtheilung des waren Leibs Christi im Abendtmal anlangt / würden wir aus dem Artickel / Vom Sitzen zur Rechten / dieselben zuerweisen / vns nimmermehr vnterfangen / wann nicht die specialis institutio, sonderliche Einsetzung oder Testamentum Christi verhanden were. Weil sie sich nu von Anfang dieses streits vnterstanden / aus dem Artickel vom Sitzen zur rechten Hand Gottes darzuthun / das Christi Leib im Abendtmal / das auff Erden gehalten wird / nicht gegenwertig sein könne / vnd derhalben die Wort Christi müssen tropice, zu verstehen sein: Haben die vnsere nohthalben die Lehre gemeldtes Artickels / vom Sitzen zur rechten Hand Gottes / aus der Schrifft erklären vnd darthun müssen. VVolff. de fund Luth pag. 118.Erstlich / das die rechte Hand Gottes nit ein gewisser / räumlicher Ort im Himmel sey / wie sie gauckeln vnd träumen / sondern / nach laut Göttlicher Schrifft / die allmächtige Krafft vnnd Gewalt Gottes selbst / Esa 66. Psal. 118. 139. Act. 4. etc. Welches vnser Gegentheil nicht verneinen kan. derlich im heiligen Abendtmal nit koͤnne oder vermoͤge gegenwertig zu sein / ob ers wol im Wort zugesagt. Sintemal er mit demselbigen Leibe sitzet zur rechten Hand der Krafft Gottes / die alles vermag vnd kan / im Himmel vnd Erden. Der ander Artickel von der Himmelfahrt Christi / hebet die verheissene Gegenwart des Leibs Christi bey vns auff Erden vñ im H. Abendmal nit auff / sondern bestaͤttiget sie viel mehr. Moͤgen demnach mit dieser jhrer gifftigen vnd vngegruͤndeten Calumnia auch hinfahren. Zum VII. wolten sie gern aus dem Sitzen Christi / zur rechten Hand Gottes / wider das Christlich Concordi Buch erweisen das Von dem Sitzen Christi zu der rechtẽ Handt Gottes des Vatters: Admonit. pag. 268. Ambros. Wolff. de fundamentis. pag. 108. 109.Christus mit seinem Leibe bey vns auff Erdẽ / auff keinerley Weise sein koͤnne / Wenden fuͤr wir vermischen die drey Articulos von der Menschwerdung / Himmelfahrt / vnnd Sitzen zur Rechten in ein Chaos. Aber es ist / mit Vrlaub / nit wahr / vnnd kan mit keinen Buchstaben auß dem Concordien Buch dargethan werden / Vnd wie bereit zu etlichen malen gesagt / was die gegenwertige Dispensatio oder außtheilung des waren Leibs Christi im Abendtmal anlangt / wuͤrden wir aus dem Artickel / Vom Sitzen zur Rechten / dieselben zuerweisen / vns nimmermehr vnterfangen / wann nicht die specialis institutio, sonderliche Einsetzung oder Testamentum Christi verhandẽ were. Weil sie sich nu von Anfang dieses streits vnterstanden / aus dem Artickel vom Sitzẽ zur rechten Hand Gottes darzuthun / das Christi Leib im Abendtmal / das auff Erden gehalten wird / nicht gegenwertig sein koͤnne / vñ derhalben die Wort Christi muͤssen tropice, zu verstehen sein: Haben die vnsere nohthalben die Lehre gemeldtes Artickels / vom Sitzẽ zur rechten Hand Gottes / aus der Schrifft erklaͤren vnd darthun muͤssen. VVolff. de fund Luth pag. 118.Erstlich / das die rechte Hand Gottes nit ein gewisser / raͤumlicher Ort im Him̃el sey / wie sie gauckeln vnd traͤumen / sondern / nach laut Goͤttlicher Schrifft / die allmaͤchtige Krafft vnnd Gewalt Gottes selbst / Esa 66. Psal. 118. 139. Act. 4. etc. Welches vnser Gegentheil nicht verneinen kan. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0232"/> derlich im heiligen Abendtmal nit koͤnne oder vermoͤge gegenwertig zu sein / ob ers wol im Wort zugesagt. Sintemal er mit demselbigen Leibe sitzet zur rechten Hand der Krafft Gottes / die alles vermag vnd kan / im Himmel vnd Erden. Der ander Artickel von der Himmelfahrt Christi / hebet die verheissene Gegenwart des Leibs Christi bey vns auff Erden vñ im H. Abendmal nit auff / sondern bestaͤttiget sie viel mehr. Moͤgen demnach mit dieser jhrer gifftigen vnd vngegruͤndeten <hi rendition="#i">Calumnia</hi> auch hinfahren.</p> <p>Zum <hi rendition="#i">VII.</hi> wolten sie gern aus dem Sitzen Christi / zur rechten Hand Gottes / wider das Christlich Concordi Buch erweisen das <note place="left">Von dem Sitzen Christi zu der rechtẽ Handt Gottes des Vatters: Admonit. pag. 268. Ambros. Wolff. de fundamentis. pag. 108. 109.</note>Christus mit seinem Leibe bey vns auff Erdẽ / auff keinerley Weise sein koͤnne / Wenden fuͤr wir vermischen die drey <hi rendition="#i">Articulos</hi> von der Menschwerdung / Himmelfahrt / vnnd Sitzen zur Rechten in ein <hi rendition="#i">Chaos</hi>. Aber es ist / mit Vrlaub / nit wahr / vnnd kan mit keinen Buchstaben auß dem Concordien Buch dargethan werden / Vnd wie bereit zu etlichen malen gesagt / was die gegenwertige <hi rendition="#i">Dispensatio</hi> oder außtheilung des waren Leibs Christi im Abendtmal anlangt / wuͤrden wir aus dem Artickel / Vom Sitzen zur Rechten / dieselben zuerweisen / vns nimmermehr vnterfangen / wann nicht die <hi rendition="#i">specialis institutio</hi>, sonderliche Einsetzung oder <hi rendition="#i">Testamentum Christi</hi> verhandẽ were. Weil sie sich nu von Anfang dieses streits vnterstanden / aus dem Artickel vom Sitzẽ zur rechten Hand Gottes darzuthun / das Christi Leib im Abendtmal / das auff Erden gehalten wird / nicht gegenwertig sein koͤnne / vñ derhalben die Wort Christi muͤssen <hi rendition="#i">tropice</hi>, zu verstehen sein: Haben die vnsere nohthalben die Lehre gemeldtes Artickels / vom Sitzẽ zur rechten Hand Gottes / aus der Schrifft erklaͤren vnd darthun muͤssen.</p> <note place="left">VVolff. de fund Luth pag. 118.</note> <p>Erstlich / das die rechte Hand Gottes nit ein gewisser / raͤumlicher Ort im Him̃el sey / wie sie gauckeln vnd traͤumen / sondern / nach laut Goͤttlicher Schrifft / die allmaͤchtige Krafft vnnd Gewalt Gottes selbst / Esa 66. Psal. 118. 139. Act. 4. etc. Welches vnser Gegentheil nicht verneinen kan.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0232]
derlich im heiligen Abendtmal nit koͤnne oder vermoͤge gegenwertig zu sein / ob ers wol im Wort zugesagt. Sintemal er mit demselbigen Leibe sitzet zur rechten Hand der Krafft Gottes / die alles vermag vnd kan / im Himmel vnd Erden. Der ander Artickel von der Himmelfahrt Christi / hebet die verheissene Gegenwart des Leibs Christi bey vns auff Erden vñ im H. Abendmal nit auff / sondern bestaͤttiget sie viel mehr. Moͤgen demnach mit dieser jhrer gifftigen vnd vngegruͤndeten Calumnia auch hinfahren.
Zum VII. wolten sie gern aus dem Sitzen Christi / zur rechten Hand Gottes / wider das Christlich Concordi Buch erweisen das Christus mit seinem Leibe bey vns auff Erdẽ / auff keinerley Weise sein koͤnne / Wenden fuͤr wir vermischen die drey Articulos von der Menschwerdung / Himmelfahrt / vnnd Sitzen zur Rechten in ein Chaos. Aber es ist / mit Vrlaub / nit wahr / vnnd kan mit keinen Buchstaben auß dem Concordien Buch dargethan werden / Vnd wie bereit zu etlichen malen gesagt / was die gegenwertige Dispensatio oder außtheilung des waren Leibs Christi im Abendtmal anlangt / wuͤrden wir aus dem Artickel / Vom Sitzen zur Rechten / dieselben zuerweisen / vns nimmermehr vnterfangen / wann nicht die specialis institutio, sonderliche Einsetzung oder Testamentum Christi verhandẽ were. Weil sie sich nu von Anfang dieses streits vnterstanden / aus dem Artickel vom Sitzẽ zur rechten Hand Gottes darzuthun / das Christi Leib im Abendtmal / das auff Erden gehalten wird / nicht gegenwertig sein koͤnne / vñ derhalben die Wort Christi muͤssen tropice, zu verstehen sein: Haben die vnsere nohthalben die Lehre gemeldtes Artickels / vom Sitzẽ zur rechten Hand Gottes / aus der Schrifft erklaͤren vnd darthun muͤssen.
Von dem Sitzen Christi zu der rechtẽ Handt Gottes des Vatters: Admonit. pag. 268. Ambros. Wolff. de fundamentis. pag. 108. 109. Erstlich / das die rechte Hand Gottes nit ein gewisser / raͤumlicher Ort im Him̃el sey / wie sie gauckeln vnd traͤumen / sondern / nach laut Goͤttlicher Schrifft / die allmaͤchtige Krafft vnnd Gewalt Gottes selbst / Esa 66. Psal. 118. 139. Act. 4. etc. Welches vnser Gegentheil nicht verneinen kan.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/232 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/232>, abgerufen am 17.06.2024. |