Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.vnd dargegen vnsers Widertheils Comment vnd Fantasey verwerffen vnd verfluchen. Vnser Gegentheil sagt also: Tetum quidem Christum adorari, non autem totum Christi, Das ist / Man solle wol den gantzen Christum anruffen / aber doch nit alles / was an Christo ist / vnd zu seiner Person gehöret: Welches so viel ist / man sol die Menschliche Natur in Christo nicht ehren vnd anruffen / sondern allein sein Göttliche Natur. Hiergegen vnd dawider sagt Damascenus gantz vnd gar das Widerspiel / Lib. 3. cap. 8. Adore [fremdsprachliches Material] simul vtrumque, quod Christi est, (id est, totum Christi) adoro, propter carni counitam coniunctamque diuinitatem. Ich bete beydes an / was an Christo ist / Göttliche vnd Menschliche Natur / sintemal die Gottheit dem Fleisch persönlich vereiniget ist. Vnser Gegentheil saget: Christus adorandus est, non qua homo vel vt homo, sed tantum qua Deus Christus ist anzuruffen / nicht als ein Mensch / sondern allein als Gott. Dawider aber redet Theodor. Ebr 1. vnd saget: Christus semper accepit ab Angelis cultum & adorationem, erat enim semper Deus. lam autem adorant ipsum etiam vt hominem. Das ist / Christus ist allwege von den Engeln angebetet worden / dann er ewiger Gott ist: Nu aber beten die Engel jn an / auch als einen Menschen. Vnd Chrysost. Ebr. 1 spricht: Christum secundum carnem iußit Pater a cunctis Angelis adorari. Der Vater hat allen Engeln befohlen / das sie Christum auch nach seinem Fleisch anbeten sollen. Vnser Gegentheil saget weiter / adorationem & inuocationem non dirigendam aut referendam esse ad Christi etiam personaliter vnitam carnem, sed tantum ad diuinitatem eius. Man müsse vnd solle die Anruffung nicht richten zur Menschlichen Natur / ob sie gleich dem Son Gottes persönlich vereiniget / sondern allein zu seiner Gottheit. Hiergegen aber spricht die gantze Christenheit auß Got - vnd dargegen vnsers Widertheils Comment vnd Fantasey verwerffen vnd verfluchen. Vnser Gegentheil sagt also: Tetum quidem Christum adorari, non autem totum Christi, Das ist / Man solle wol den gantzen Christum anruffen / aber doch nit alles / was an Christo ist / vnd zu seiner Person gehoͤret: Welches so viel ist / man sol die Menschliche Natur in Christo nicht ehren vnd anruffen / sondern allein sein Goͤttliche Natur. Hiergegen vñ dawider sagt Damascenus gantz vnd gar das Widerspiel / Lib. 3. cap. 8. Adore [fremdsprachliches Material] simul vtrumque, quod Christi est, (id est, totum Christi) adoro, propter carni counitam coniunctamque diuinitatem. Ich bete beydes an / was an Christo ist / Goͤttliche vnd Menschliche Natur / sintemal die Gottheit dem Fleisch persoͤnlich vereiniget ist. Vnser Gegentheil saget: Christus adorandus est, non quà homo vel vt homo, sed tantum quà Deus Christus ist anzuruffen / nicht als ein Mensch / sondern allein als Gott. Dawider aber redet Theodor. Ebr 1. vnd saget: Christus semper accepit ab Angelis cultum & adorationem, erat enim semper Deus. lam autem adorant ipsum etiam vt hominem. Das ist / Christus ist allwege von den Engeln angebetet worden / dann er ewiger Gott ist: Nu aber beten die Engel jn an / auch als einen Menschen. Vñ Chrysost. Ebr. 1 spricht: Christum secundúm carnem iußit Pater à cunctis Angelis adorari. Der Vater hat allen Engeln befohlen / das sie Christum auch nach seinem Fleisch anbeten sollen. Vnser Gegentheil saget weiter / adorationem & inuocationem non dirigendam aut referendam esse ad Christi etiam personaliter vnitam carnem, sed tantúm ad diuinitatem eius. 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vnd dargegen vnsers Widertheils Comment vnd Fantasey verwerffen vnd verfluchen.
Vnser Gegentheil sagt also: Tetum quidem Christum adorari, non autem totum Christi, Das ist / Man solle wol den gantzen Christum anruffen / aber doch nit alles / was an Christo ist / vnd zu seiner Person gehoͤret: Welches so viel ist / man sol die Menschliche Natur in Christo nicht ehren vnd anruffen / sondern allein sein Goͤttliche Natur.
Hiergegen vñ dawider sagt Damascenus gantz vnd gar das Widerspiel / Lib. 3. cap. 8. Adore _ simul vtrumque, quod Christi est, (id est, totum Christi) adoro, propter carni counitam coniunctamque diuinitatem. Ich bete beydes an / was an Christo ist / Goͤttliche vnd Menschliche Natur / sintemal die Gottheit dem Fleisch persoͤnlich vereiniget ist.
Vnser Gegentheil saget: Christus adorandus est, non quà homo vel vt homo, sed tantum quà Deus Christus ist anzuruffen / nicht als ein Mensch / sondern allein als Gott.
Dawider aber redet Theodor. Ebr 1. vnd saget: Christus semper accepit ab Angelis cultum & adorationem, erat enim semper Deus. lam autem adorant ipsum etiam vt hominem. Das ist / Christus ist allwege von den Engeln angebetet worden / dann er ewiger Gott ist: Nu aber beten die Engel jn an / auch als einen Menschen. Vñ Chrysost. Ebr. 1 spricht: Christum secundúm carnem iußit Pater à cunctis Angelis adorari. Der Vater hat allen Engeln befohlen / das sie Christum auch nach seinem Fleisch anbeten sollen.
Vnser Gegentheil saget weiter / adorationem & inuocationem non dirigendam aut referendam esse ad Christi etiam personaliter vnitam carnem, sed tantúm ad diuinitatem eius. Man muͤsse vnd solle die Anruffung nicht richten zur Menschlichen Natur / ob sie gleich dem Son Gottes persoͤnlich vereiniget / sondern allein zu seiner Gottheit.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/95>, abgerufen am 18.06.2024. |