[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Oden. Hamburg, 1771.Friedrich der Fünfte.
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Welchen König der Gott über die Könige Mit einweihendem Blick, als er gebohren ward, Sah vom hohen Olymp, dieser wird Menschenfreund Seyn, und Vater des Vaterlands! Viel zu theuer durchs Blut blühender Jünglinge Und der Mutter und Braut nächtliche Thrän' erkauft, Lockt mit Silbergetön ihn die Unsterblichkeit In das eiserne Feld umsonst! Niemals weint' er am Bild eines Eroberers, Seines gleichen zu seyn! Schon da sein menschlich Herz Kaum zu fühlen begann, war der Eroberer Für den Edleren viel zu klein! Aber Thränen nach Ruhm, welcher erhabner ist, Keines Höflings bedarf, Thränen geliebt zu seyn Vom glückseligen Volk, weckten den Jüngling oft In der Stunde der Mitternacht, Wenn der Säugling im Arm hoffender Mütter schlief, Einst ein glücklicher Mann! wenn sich des Greises Blick Sanft im Schlummer verlor, jetzo verjüngert ward, Noch den Vater des Volks zu sehn. Lange
Friedrich der Fuͤnfte.
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Welchen Koͤnig der Gott uͤber die Koͤnige Mit einweihendem Blick, als er gebohren ward, Sah vom hohen Olymp, dieſer wird Menſchenfreund Seyn, und Vater des Vaterlands! Viel zu theuer durchs Blut bluͤhender Juͤnglinge Und der Mutter und Braut naͤchtliche Thraͤn’ erkauft, Lockt mit Silbergetoͤn ihn die Unſterblichkeit In das eiſerne Feld umſonſt! Niemals weint’ er am Bild eines Eroberers, Seines gleichen zu ſeyn! Schon da ſein menſchlich Herz Kaum zu fuͤhlen begann, war der Eroberer Fuͤr den Edleren viel zu klein! Aber Thraͤnen nach Ruhm, welcher erhabner iſt, Keines Hoͤflings bedarf, Thraͤnen geliebt zu ſeyn Vom gluͤckſeligen Volk, weckten den Juͤngling oft In der Stunde der Mitternacht, Wenn der Saͤugling im Arm hoffender Muͤtter ſchlief, Einſt ein gluͤcklicher Mann! wenn ſich des Greiſes Blick Sanft im Schlummer verlor, jetzo verjuͤngert ward, Noch den Vater des Volks zu ſehn. Lange
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Friedrich der Fuͤnfte.
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Welchen Koͤnig der Gott uͤber die Koͤnige
Mit einweihendem Blick, als er gebohren ward,
Sah vom hohen Olymp, dieſer wird Menſchenfreund
Seyn, und Vater des Vaterlands!
Viel zu theuer durchs Blut bluͤhender Juͤnglinge
Und der Mutter und Braut naͤchtliche Thraͤn’ erkauft,
Lockt mit Silbergetoͤn ihn die Unſterblichkeit
In das eiſerne Feld umſonſt!
Niemals weint’ er am Bild eines Eroberers,
Seines gleichen zu ſeyn! Schon da ſein menſchlich Herz
Kaum zu fuͤhlen begann, war der Eroberer
Fuͤr den Edleren viel zu klein!
Aber Thraͤnen nach Ruhm, welcher erhabner iſt,
Keines Hoͤflings bedarf, Thraͤnen geliebt zu ſeyn
Vom gluͤckſeligen Volk, weckten den Juͤngling oft
In der Stunde der Mitternacht,
Wenn der Saͤugling im Arm hoffender Muͤtter ſchlief,
Einſt ein gluͤcklicher Mann! wenn ſich des Greiſes Blick
Sanft im Schlummer verlor, jetzo verjuͤngert ward,
Noch den Vater des Volks zu ſehn.
Lange
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