[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Oden. Hamburg, 1771.Dort schuf sie der Herr! hier dem Staub näher den Mond, Der, Genoß schweigender kühlender Nacht, sanft schimmernd Die Erdulder des Strahls heitert! in jener Nacht Der Entschlafnen da umstrahlt einst sie Gestirn! Ich preise den Herrn! preise den, welcher des Monds Und des Tods kühlender, heiliger Nacht, zu däm- mern, Und zu leuchten! gebot. Erde, du Grab, das stets Auf uns harrt, Gott hat mit Blumen dich bestreut! Neuschaffend bewegt, steht er nun auf zum Gericht, Das gebeindeckende Grab, das Gefild der Saat, Gott! Es erwachet, wer schläft! Donner entstürzt dem Thron! Zum Gericht hallts! und das Grab hörts, und der Tod! [Abbildung]
Dem
Dort ſchuf ſie der Herr! hier dem Staub naͤher den Mond, Der, Genoß ſchweigender kuͤhlender Nacht, ſanft ſchimmernd Die Erdulder des Strahls heitert! in jener Nacht Der Entſchlafnen da umſtrahlt einſt ſie Geſtirn! Ich preiſe den Herrn! preiſe den, welcher des Monds Und des Tods kuͤhlender, heiliger Nacht, zu daͤm- mern, Und zu leuchten! gebot. Erde, du Grab, das ſtets Auf uns harrt, Gott hat mit Blumen dich beſtreut! Neuſchaffend bewegt, ſteht er nun auf zum Gericht, Das gebeindeckende Grab, das Gefild der Saat, Gott! Es erwachet, wer ſchlaͤft! Donner entſtuͤrzt dem Thron! Zum Gericht hallts! und das Grab hoͤrts, und der Tod! [Abbildung]
Dem
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg> <pb facs="#f0054" n="46"/> <lg n="69"> <l><hi rendition="#in">D</hi>ort ſchuf ſie der Herr! hier dem Staub naͤher den<lb/><hi rendition="#et">Mond,</hi></l><lb/> <l>Der, Genoß ſchweigender kuͤhlender Nacht, ſanft<lb/><hi rendition="#et">ſchimmernd</hi></l><lb/> <l>Die Erdulder des Strahls heitert! in jener Nacht</l><lb/> <l>Der Entſchlafnen da umſtrahlt einſt ſie Geſtirn!</l> </lg><lb/> <lg n="70"> <l><hi rendition="#in">I</hi>ch preiſe den Herrn! preiſe den, welcher des Monds</l><lb/> <l>Und des Tods kuͤhlender, heiliger Nacht, zu daͤm-<lb/><hi rendition="#et">mern,</hi></l><lb/> <l>Und zu leuchten! gebot. Erde, du Grab, das ſtets</l><lb/> <l>Auf uns harrt, Gott hat mit Blumen dich<lb/><hi rendition="#et">beſtreut!</hi></l> </lg><lb/> <lg n="71"> <l><hi rendition="#in">N</hi>euſchaffend bewegt, ſteht er nun auf zum Gericht,</l><lb/> <l>Das gebeindeckende Grab, das Gefild der Saat,<lb/><hi rendition="#et">Gott!</hi></l><lb/> <l>Es erwachet, wer ſchlaͤft! Donner entſtuͤrzt dem<lb/><hi rendition="#et">Thron!</hi></l><lb/> <l>Zum Gericht hallts! und das Grab hoͤrts, und<lb/><hi rendition="#et">der Tod!</hi></l> </lg> </lg><lb/> <figure/> </div> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Dem</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [46/0054]
Dort ſchuf ſie der Herr! hier dem Staub naͤher den
Mond,
Der, Genoß ſchweigender kuͤhlender Nacht, ſanft
ſchimmernd
Die Erdulder des Strahls heitert! in jener Nacht
Der Entſchlafnen da umſtrahlt einſt ſie Geſtirn!
Ich preiſe den Herrn! preiſe den, welcher des Monds
Und des Tods kuͤhlender, heiliger Nacht, zu daͤm-
mern,
Und zu leuchten! gebot. Erde, du Grab, das ſtets
Auf uns harrt, Gott hat mit Blumen dich
beſtreut!
Neuſchaffend bewegt, ſteht er nun auf zum Gericht,
Das gebeindeckende Grab, das Gefild der Saat,
Gott!
Es erwachet, wer ſchlaͤft! Donner entſtuͤrzt dem
Thron!
Zum Gericht hallts! und das Grab hoͤrts, und
der Tod!
[Abbildung]
Dem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |