[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Oden. Hamburg, 1771.An Fanny.
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Wenn einst ich todt bin, wenn mein Gebein zu Staub Ist eingesunken, wenn du, mein Auge, nun Lang' über meines Lebens Schicksal, Brechend im Tode, nun ausgeweint hast, Und stillanbetend da, wo die Zukunft ist, Nicht mehr hinauf blickst, wenn mein ersungner Ruhm, Die Frucht von meiner Jünglingsthräne, Und von der Liebe zu dir, Meßias! Nun auch verweht ist, oder von wenigen In jene Welt hinüber gerettet ward: Wenn du alsdann auch, meine Fanny, Lange schon todt bist, und deines Auges Stillheitres Lächeln, und sein beseelter Blick Auch ist verloschen, wenn du, vom Volke nicht Bemerket, deines ganzen Lebens Edlere Thaten nunmehr gethan hast, Des Nachruhms werther, als ein unsterblich Lied, Ach wenn du dann auch einen beglückteren Als mich geliebt hast, laß den Stolz mir, Einen Beglückteren, doch nicht edlern! Dann F 2
An Fanny.
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Wenn einſt ich todt bin, wenn mein Gebein zu Staub Iſt eingeſunken, wenn du, mein Auge, nun Lang’ uͤber meines Lebens Schickſal, Brechend im Tode, nun ausgeweint haſt, Und ſtillanbetend da, wo die Zukunft iſt, Nicht mehr hinauf blickſt, wenn mein erſungner Ruhm, Die Frucht von meiner Juͤnglingsthraͤne, Und von der Liebe zu dir, Meßias! Nun auch verweht iſt, oder von wenigen In jene Welt hinuͤber gerettet ward: Wenn du alsdann auch, meine Fanny, Lange ſchon todt biſt, und deines Auges Stillheitres Laͤcheln, und ſein beſeelter Blick Auch iſt verloſchen, wenn du, vom Volke nicht Bemerket, deines ganzen Lebens Edlere Thaten nunmehr gethan haſt, Des Nachruhms werther, als ein unſterblich Lied, Ach wenn du dann auch einen begluͤckteren Als mich geliebt haſt, laß den Stolz mir, Einen Begluͤckteren, doch nicht edlern! Dann F 2
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An Fanny.
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Wenn einſt ich todt bin, wenn mein Gebein zu Staub
Iſt eingeſunken, wenn du, mein Auge, nun
Lang’ uͤber meines Lebens Schickſal,
Brechend im Tode, nun ausgeweint haſt,
Und ſtillanbetend da, wo die Zukunft iſt,
Nicht mehr hinauf blickſt, wenn mein erſungner Ruhm,
Die Frucht von meiner Juͤnglingsthraͤne,
Und von der Liebe zu dir, Meßias!
Nun auch verweht iſt, oder von wenigen
In jene Welt hinuͤber gerettet ward:
Wenn du alsdann auch, meine Fanny,
Lange ſchon todt biſt, und deines Auges
Stillheitres Laͤcheln, und ſein beſeelter Blick
Auch iſt verloſchen, wenn du, vom Volke nicht
Bemerket, deines ganzen Lebens
Edlere Thaten nunmehr gethan haſt,
Des Nachruhms werther, als ein unſterblich Lied,
Ach wenn du dann auch einen begluͤckteren
Als mich geliebt haſt, laß den Stolz mir,
Einen Begluͤckteren, doch nicht edlern!
Dann
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