Näher und näher wälzete sich der Sieger Ge- tümmel. Mauern und Wälle durchbrachen die Stürmenden, sprengten der Pforten Eherne Riegel. Es hört sie, es sieht sie, die Ra- sende kommen, Lacht ein Hohngelächter der Höll', und stürzt in den Dolch sich.
Jaromar trat in die blutige Hall'. Ihm raucht' an der Schwelle Blut entgegen, und Blut vom Gesimse, und Blut von dem Estrich, Seiner Erkohrnen Blut. Des Siegers blasses Ver- stummen Sollst du nicht singen, Gesang, nicht singen die Trauer des Helden.
Jaromar räumte die Burg den Seinen. Sie raub- ten die Beute Dreyzehnjähriger Fehden, und füllten die Gräben, und schleiften Mauern und Wall', und vertilgten mit fressender Flamme die hohen Drohenden Thürme.
So fiel das Schrecken des Mee- res. So stürzte
Näher und näher wälzete sich der Sieger Ge- tümmel. Mauern und Wälle durchbrachen die Stürmenden, sprengten der Pforten Eherne Riegel. Es hört sie, es sieht sie, die Ra- sende kommen, Lacht ein Hohngelächter der Höll', und stürzt in den Dolch sich.
Jaromar trat in die blutige Hall'. Ihm raucht' an der Schwelle Blut entgegen, und Blut vom Gesimse, und Blut von dem Estrich, Seiner Erkohrnen Blut. Des Siegers blasses Ver- stummen Sollst du nicht singen, Gesang, nicht singen die Trauer des Helden.
Jaromar räumte die Burg den Seinen. Sie raub- ten die Beute Dreyzehnjähriger Fehden, und füllten die Gräben, und schleiften Mauern und Wall', und vertilgten mit fressender Flamme die hohen Drohenden Thürme.
So fiel das Schrecken des Mee- res. So stürzte
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0186"n="144"/><lgn="37"><l>Näher und näher wälzete sich der Sieger Ge-</l><lb/><l>tümmel.</l><lb/><l>Mauern und Wälle durchbrachen die Stürmenden,</l><lb/><l>sprengten der Pforten</l><lb/><l>Eherne Riegel. Es hört sie, es sieht sie, die Ra-</l><lb/><l>sende kommen,</l><lb/><l>Lacht ein Hohngelächter der Höll', und stürzt in</l><lb/><l>den Dolch sich.</l></lg><lb/><lgn="38"><l>Jaromar trat in die blutige Hall'. Ihm raucht'</l><lb/><l>an der Schwelle</l><lb/><l>Blut entgegen, und Blut vom Gesimse, und Blut</l><lb/><l>von dem Estrich,</l><lb/><l>Seiner Erkohrnen Blut. Des Siegers blasses Ver-</l><lb/><l>stummen</l><lb/><l>Sollst du nicht singen, Gesang, nicht singen die</l><lb/><l>Trauer des Helden.</l></lg><lb/><lgn="39"><l>Jaromar räumte die Burg den Seinen. Sie raub-</l><lb/><l>ten die Beute</l><lb/><l>Dreyzehnjähriger Fehden, und füllten die Gräben,</l><lb/><l>und schleiften</l><lb/><l>Mauern und Wall', und vertilgten mit fressender</l><lb/><l>Flamme die hohen</l><lb/><l>Drohenden Thürme.</l></lg><lb/><lgn="40"><l>So fiel das Schrecken des Mee-</l><lb/><l>res. So stürzte</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[144/0186]
Näher und näher wälzete sich der Sieger Ge-
tümmel.
Mauern und Wälle durchbrachen die Stürmenden,
sprengten der Pforten
Eherne Riegel. Es hört sie, es sieht sie, die Ra-
sende kommen,
Lacht ein Hohngelächter der Höll', und stürzt in
den Dolch sich.
Jaromar trat in die blutige Hall'. Ihm raucht'
an der Schwelle
Blut entgegen, und Blut vom Gesimse, und Blut
von dem Estrich,
Seiner Erkohrnen Blut. Des Siegers blasses Ver-
stummen
Sollst du nicht singen, Gesang, nicht singen die
Trauer des Helden.
Jaromar räumte die Burg den Seinen. Sie raub-
ten die Beute
Dreyzehnjähriger Fehden, und füllten die Gräben,
und schleiften
Mauern und Wall', und vertilgten mit fressender
Flamme die hohen
Drohenden Thürme.
So fiel das Schrecken des Mee-
res. So stürzte
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/186>, abgerufen am 14.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.