Jo schüttelte den Deutschen die Hände, und alle Martier wiederholten die Begrüßung. Dann zogen sie sich zurück. Nur La und Se blieben noch einige Minuten und redeten ihren Gästen zu, ihre Reise nicht im Winter zu wagen, sondern mit ihnen nach dem Mars zu gehen.
"Lassen Sie sich durch Jos Erzählung nicht bange machen," sagte La lächelnd. "Wir nehmen jetzt soviel Richtschüsse mit, daß wir allen Hindernissen schleunigst ausweichen können. Die Gefahr lag ja früher darin, daß man auf der Erdoberfläche landen und von dort abreifen mußte; jetzt aber haben wir auf beiden Planeten Stationen außerhalb der Atmosphäre."
"Solche Besorgnisse würden uns nicht abhalten," sagte Grunthe ernst. "Wir hoffen ja später mit der Hilfe Jhrer Landsleute auf den Mars zu reisen."
"Und was hält Sie denn ab, schon jetzt mit uns zu kommen?" fragte Se.
"Die Pflicht", erwiderte Grunthe.
La und Se schwiegen einen Augenblick. Dann sagte Se mit einem Blicke auf Saltner:
"Es giebt auch eine Pflicht gegen die Freunde."
"Die Pflicht der Dankbarkeit gegen unsre Retter wird mir stets heilig bleiben", sagte Grunthe, "aber im Falle des Widerstreits entscheidet die ältere" --
"Oder die höhere", fiel La ein, "und das werden wir schon noch untersuchen."
"Das wissen Sie ja", sagte Saltner herzlich, "daß ich nichts lieber thäte, als mit Jhnen zu gehen, wo- hin's auch immer wäre."
Zwiſchen Erde und Mars.
Jo ſchüttelte den Deutſchen die Hände, und alle Martier wiederholten die Begrüßung. Dann zogen ſie ſich zurück. Nur La und Se blieben noch einige Minuten und redeten ihren Gäſten zu, ihre Reiſe nicht im Winter zu wagen, ſondern mit ihnen nach dem Mars zu gehen.
„Laſſen Sie ſich durch Jos Erzählung nicht bange machen,‟ ſagte La lächelnd. „Wir nehmen jetzt ſoviel Richtſchüſſe mit, daß wir allen Hinderniſſen ſchleunigſt ausweichen können. Die Gefahr lag ja früher darin, daß man auf der Erdoberfläche landen und von dort abreifen mußte; jetzt aber haben wir auf beiden Planeten Stationen außerhalb der Atmoſphäre.‟
„Solche Beſorgniſſe würden uns nicht abhalten,‟ ſagte Grunthe ernſt. „Wir hoffen ja ſpäter mit der Hilfe Jhrer Landsleute auf den Mars zu reiſen.‟
„Und was hält Sie denn ab, ſchon jetzt mit uns zu kommen?‟ fragte Se.
„Die Pflicht‟, erwiderte Grunthe.
La und Se ſchwiegen einen Augenblick. Dann ſagte Se mit einem Blicke auf Saltner:
„Es giebt auch eine Pflicht gegen die Freunde.‟
„Die Pflicht der Dankbarkeit gegen unſre Retter wird mir ſtets heilig bleiben‟, ſagte Grunthe, „aber im Falle des Widerſtreits entſcheidet die ältere‟ —
„Oder die höhere‟, fiel La ein, „und das werden wir ſchon noch unterſuchen.‟
„Das wiſſen Sie ja‟, ſagte Saltner herzlich, „daß ich nichts lieber thäte, als mit Jhnen zu gehen, wo- hin’s auch immer wäre.‟
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Zwiſchen Erde und Mars.
Jo ſchüttelte den Deutſchen die Hände, und alle
Martier wiederholten die Begrüßung. Dann zogen
ſie ſich zurück. Nur La und Se blieben noch einige
Minuten und redeten ihren Gäſten zu, ihre Reiſe nicht
im Winter zu wagen, ſondern mit ihnen nach dem
Mars zu gehen.
„Laſſen Sie ſich durch Jos Erzählung nicht bange
machen,‟ ſagte La lächelnd. „Wir nehmen jetzt ſoviel
Richtſchüſſe mit, daß wir allen Hinderniſſen ſchleunigſt
ausweichen können. Die Gefahr lag ja früher darin,
daß man auf der Erdoberfläche landen und von dort
abreifen mußte; jetzt aber haben wir auf beiden Planeten
Stationen außerhalb der Atmoſphäre.‟
„Solche Beſorgniſſe würden uns nicht abhalten,‟
ſagte Grunthe ernſt. „Wir hoffen ja ſpäter mit der
Hilfe Jhrer Landsleute auf den Mars zu reiſen.‟
„Und was hält Sie denn ab, ſchon jetzt mit uns
zu kommen?‟ fragte Se.
„Die Pflicht‟, erwiderte Grunthe.
La und Se ſchwiegen einen Augenblick. Dann
ſagte Se mit einem Blicke auf Saltner:
„Es giebt auch eine Pflicht gegen die Freunde.‟
„Die Pflicht der Dankbarkeit gegen unſre Retter
wird mir ſtets heilig bleiben‟, ſagte Grunthe, „aber
im Falle des Widerſtreits entſcheidet die ältere‟ —
„Oder die höhere‟, fiel La ein, „und das werden
wir ſchon noch unterſuchen.‟
„Das wiſſen Sie ja‟, ſagte Saltner herzlich, „daß
ich nichts lieber thäte, als mit Jhnen zu gehen, wo-
hin’s auch immer wäre.‟
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten01_1897/223>, abgerufen am 17.06.2024.
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