Die Erze nebst Zuschlägen und ihre Vorbereitung für die Verhüttung.
(Mn O2) wird hierbei in Manganoxyduloxyd (Mn2 O4) umgewandelt. 1) Auch ein nicht ganz unbeträchtlicher Phosphorgehalt findet sich bis- weilen und verringert den Werth dieser Erze.
Fundstätten dieser Erze sind Nassau, Ungarn, Spanien (Huelva), der Kaukasus, Canada, Sardinien u. a. m.
Beispiele für die Zusammensetzung.
[Tabelle]
1. Pyrolusit von Huelva. Wird auf dem französischen Eisenwerke Terrenoire sowie auf deutschen Eisenwerken verarbeitet (Kerpely, Eisen und Stahl auf der Weltausstellung zu Paris im Jahre 1878, S. 75).
2. Nassauisches Manganerz, in Hörde verarbeitet (Dürre, Anlage und Betrieb der Eisenhütten, Bd. 1, S. 196).
3. Canadisches Eisenerz. Wie 2.
4. Ungarisches Manganerz, auf Schmelzwerk Olahpatak verarbeitet (Kerpely, Ungarns Eisensteine, S. 42).
5. Ungarisches Manganerz aus dem Eisenburger Comitat (Kerpely, Ungarns Eisensteine, S. 42).
2. Die Zuschläge.
Zweck der Zuschläge ist, die den Erzen beigemengten sogenannten "Gangarten" d. h. fremden Gesteine in solcher Weise zu verschlacken, dass die Schmelztemperatur und chemische Beschaffenheit der Schlacke den Erfordernissen des Schmelzprocesses entspricht; mitunter auch, obschon in nur seltenen Fällen, die Menge der überhaupt entstehenden Schlacke, welche verschiedene Aufgaben beim Schmelzen des Eisens zu erfüllen hat, anzureichern.
Hieraus folgt schon von vorn herein, dass die Wahl der Zuschläge nicht nur von der Art des Schmelzprocesses, sondern auch vornehmlich von der Zusammensetzung der zur Verwendung stehenden Eisenerze abhängig sein muss.
Einem an Kieselsäure, beziehentlich Thonerde, reichen Erze wird man kalk- oder magnesiahaltige Zuschläge geben müssen. Dieser Fall ist der bei weitem häufigste und mindestens 90 Proc. aller Eisenwerke sind gezwungen, Zuschläge dieser Art zu verwenden. Man benutzt hierfür Kalkstein oder, sofern man auch den Magnesiagehalt anzu- reichern wünscht, oder sofern ökonomische Rücksichten es vortheilhaft erscheinen lassen, Dolomit.
1) Versuche über diesen Umwandlungsprocess sind mitgetheilt in der Abhand- lung: A. Ledebur, Zur Theorie der Manganhochöfen. Glaser's Annalen Bd. VIII, S. 449.
Die Erze nebst Zuschlägen und ihre Vorbereitung für die Verhüttung.
(Mn O2) wird hierbei in Manganoxyduloxyd (Mn2 O4) umgewandelt. 1) Auch ein nicht ganz unbeträchtlicher Phosphorgehalt findet sich bis- weilen und verringert den Werth dieser Erze.
Fundstätten dieser Erze sind Nassau, Ungarn, Spanien (Huelva), der Kaukasus, Canada, Sardinien u. a. m.
Beispiele für die Zusammensetzung.
[Tabelle]
1. Pyrolusit von Huelva. Wird auf dem französischen Eisenwerke Terrenoire sowie auf deutschen Eisenwerken verarbeitet (Kerpely, Eisen und Stahl auf der Weltausstellung zu Paris im Jahre 1878, S. 75).
2. Nassauisches Manganerz, in Hörde verarbeitet (Dürre, Anlage und Betrieb der Eisenhütten, Bd. 1, S. 196).
3. Canadisches Eisenerz. Wie 2.
4. Ungarisches Manganerz, auf Schmelzwerk Oláhpatak verarbeitet (Kerpely, Ungarns Eisensteine, S. 42).
5. Ungarisches Manganerz aus dem Eisenburger Comitat (Kerpely, Ungarns Eisensteine, S. 42).
2. Die Zuschläge.
Zweck der Zuschläge ist, die den Erzen beigemengten sogenannten „Gangarten“ d. h. fremden Gesteine in solcher Weise zu verschlacken, dass die Schmelztemperatur und chemische Beschaffenheit der Schlacke den Erfordernissen des Schmelzprocesses entspricht; mitunter auch, obschon in nur seltenen Fällen, die Menge der überhaupt entstehenden Schlacke, welche verschiedene Aufgaben beim Schmelzen des Eisens zu erfüllen hat, anzureichern.
Hieraus folgt schon von vorn herein, dass die Wahl der Zuschläge nicht nur von der Art des Schmelzprocesses, sondern auch vornehmlich von der Zusammensetzung der zur Verwendung stehenden Eisenerze abhängig sein muss.
Einem an Kieselsäure, beziehentlich Thonerde, reichen Erze wird man kalk- oder magnesiahaltige Zuschläge geben müssen. Dieser Fall ist der bei weitem häufigste und mindestens 90 Proc. aller Eisenwerke sind gezwungen, Zuschläge dieser Art zu verwenden. Man benutzt hierfür Kalkstein oder, sofern man auch den Magnesiagehalt anzu- reichern wünscht, oder sofern ökonomische Rücksichten es vortheilhaft erscheinen lassen, Dolomit.
1) Versuche über diesen Umwandlungsprocess sind mitgetheilt in der Abhand- lung: A. Ledebur, Zur Theorie der Manganhochöfen. Glaser’s Annalen Bd. VIII, S. 449.
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Die Erze nebst Zuschlägen und ihre Vorbereitung für die Verhüttung.
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Auch ein nicht ganz unbeträchtlicher Phosphorgehalt findet sich bis-
weilen und verringert den Werth dieser Erze.
Fundstätten dieser Erze sind Nassau, Ungarn, Spanien (Huelva),
der Kaukasus, Canada, Sardinien u. a. m.
Beispiele für die Zusammensetzung.
1. Pyrolusit von Huelva. Wird auf dem französischen Eisenwerke Terrenoire
sowie auf deutschen Eisenwerken verarbeitet (Kerpely, Eisen und Stahl auf der
Weltausstellung zu Paris im Jahre 1878, S. 75).
2. Nassauisches Manganerz, in Hörde verarbeitet (Dürre, Anlage und Betrieb
der Eisenhütten, Bd. 1, S. 196).
3. Canadisches Eisenerz. Wie 2.
4. Ungarisches Manganerz, auf Schmelzwerk Oláhpatak verarbeitet (Kerpely,
Ungarns Eisensteine, S. 42).
5. Ungarisches Manganerz aus dem Eisenburger Comitat (Kerpely, Ungarns
Eisensteine, S. 42).
2. Die Zuschläge.
Zweck der Zuschläge ist, die den Erzen beigemengten sogenannten
„Gangarten“ d. h. fremden Gesteine in solcher Weise zu verschlacken,
dass die Schmelztemperatur und chemische Beschaffenheit der Schlacke
den Erfordernissen des Schmelzprocesses entspricht; mitunter auch,
obschon in nur seltenen Fällen, die Menge der überhaupt entstehenden
Schlacke, welche verschiedene Aufgaben beim Schmelzen des Eisens zu
erfüllen hat, anzureichern.
Hieraus folgt schon von vorn herein, dass die Wahl der Zuschläge
nicht nur von der Art des Schmelzprocesses, sondern auch vornehmlich
von der Zusammensetzung der zur Verwendung stehenden Eisenerze
abhängig sein muss.
Einem an Kieselsäure, beziehentlich Thonerde, reichen Erze wird
man kalk- oder magnesiahaltige Zuschläge geben müssen. Dieser Fall
ist der bei weitem häufigste und mindestens 90 Proc. aller Eisenwerke
sind gezwungen, Zuschläge dieser Art zu verwenden. Man benutzt
hierfür Kalkstein oder, sofern man auch den Magnesiagehalt anzu-
reichern wünscht, oder sofern ökonomische Rücksichten es vortheilhaft
erscheinen lassen, Dolomit.
1) Versuche über diesen Umwandlungsprocess sind mitgetheilt in der Abhand-
lung: A. Ledebur, Zur Theorie der Manganhochöfen. Glaser’s Annalen Bd. VIII,
S. 449.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/212>, abgerufen am 10.11.2024.
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