durchgehen. Dieses hoffe ich, wird erfahr- nen und geschickten Naturforschern genug seyn, zu einer Anleitung, wie sie vielleicht an hundert Orten, mehrere, gründlichere, und genauere Wahrnehmungen sich machen sollen. Ehe ich mich zu der Sache näher wage, muß ich einige Sätze fest setzen. Es sind keine freywillige, und in der bloßen Stu- dierstube ausgeheckte, sondern aus der Er- fahrung gefundene Sätze. "Der erste Satz "ist, daß wenn ich von Flötz-Schichten rede, "so habe ich nichts mit Wechseln, Verkippun- "gen, auf dem Kopf stehen, stürtzen, Sprung "machen derer Flötze, zu thun; sondern ich "rede von Flötzen deren Schichten ihr ordent- "liches Streichen und Fallen halten, denn "mit vorbesagten Anomalien, deren Ursachen "ich einigermaßen in vorigen Abschnitt ange- "führt habe, habe ich nicht Ursache mich hier "abzugeben, indem solche auf keine gewisse "Gründe zu setzen sind, sondern ihr Daseyn "einen bloßen Zufall zu dancken haben, wel- "cher noch weniger regelmäßig ist, als die "Entstehung derer Flötze selbst. 2) Habe ich "in diesem Abschnitte noch nichts mit denen "auf Flötzen brechenden Metallen und Mine- "ralien zu thun. 3) Müssen diejenigen, die "die Flötze selbst besuchen wollen, jederzeit "von denen untersten Lagen, welche unmittel- "bahr an das Ganggebürge anstossen, ihre "Untersuchungen anfangen, und da aufhö-
"ren
durchgehen. Dieſes hoffe ich, wird erfahr- nen und geſchickten Naturforſchern genug ſeyn, zu einer Anleitung, wie ſie vielleicht an hundert Orten, mehrere, gruͤndlichere, und genauere Wahrnehmungen ſich machen ſollen. Ehe ich mich zu der Sache naͤher wage, muß ich einige Saͤtze feſt ſetzen. Es ſind keine freywillige, und in der bloßen Stu- dierſtube ausgeheckte, ſondern aus der Er- fahrung gefundene Saͤtze. „Der erſte Satz „iſt, daß wenn ich von Floͤtz-Schichten rede, „ſo habe ich nichts mit Wechſeln, Verkippun- „gen, auf dem Kopf ſtehen, ſtuͤrtzen, Sprung „machen derer Floͤtze, zu thun; ſondern ich „rede von Floͤtzen deren Schichten ihr ordent- „liches Streichen und Fallen halten, denn „mit vorbeſagten Anomalien, deren Urſachen „ich einigermaßen in vorigen Abſchnitt ange- „fuͤhrt habe, habe ich nicht Urſache mich hier „abzugeben, indem ſolche auf keine gewiſſe „Gruͤnde zu ſetzen ſind, ſondern ihr Daſeyn „einen bloßen Zufall zu dancken haben, wel- „cher noch weniger regelmaͤßig iſt, als die „Entſtehung derer Floͤtze ſelbſt. 2) Habe ich „in dieſem Abſchnitte noch nichts mit denen „auf Floͤtzen brechenden Metallen und Mine- „ralien zu thun. 3) Muͤſſen diejenigen, die „die Floͤtze ſelbſt beſuchen wollen, jederzeit „von denen unterſten Lagen, welche unmittel- „bahr an das Ganggebuͤrge anſtoſſen, ihre „Unterſuchungen anfangen, und da aufhoͤ-
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durchgehen. Dieſes hoffe ich, wird erfahr-
nen und geſchickten Naturforſchern genug
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an hundert Orten, mehrere, gruͤndlichere,
und genauere Wahrnehmungen ſich machen
ſollen. Ehe ich mich zu der Sache naͤher
wage, muß ich einige Saͤtze feſt ſetzen. Es
ſind keine freywillige, und in der bloßen Stu-
dierſtube ausgeheckte, ſondern aus der Er-
fahrung gefundene Saͤtze. „Der erſte Satz
„iſt, daß wenn ich von Floͤtz-Schichten rede,
„ſo habe ich nichts mit Wechſeln, Verkippun-
„gen, auf dem Kopf ſtehen, ſtuͤrtzen, Sprung
„machen derer Floͤtze, zu thun; ſondern ich
„rede von Floͤtzen deren Schichten ihr ordent-
„liches Streichen und Fallen halten, denn
„mit vorbeſagten Anomalien, deren Urſachen
„ich einigermaßen in vorigen Abſchnitt ange-
„fuͤhrt habe, habe ich nicht Urſache mich hier
„abzugeben, indem ſolche auf keine gewiſſe
„Gruͤnde zu ſetzen ſind, ſondern ihr Daſeyn
„einen bloßen Zufall zu dancken haben, wel-
„cher noch weniger regelmaͤßig iſt, als die
„Entſtehung derer Floͤtze ſelbſt. 2) Habe ich
„in dieſem Abſchnitte noch nichts mit denen
„auf Floͤtzen brechenden Metallen und Mine-
„ralien zu thun. 3) Muͤſſen diejenigen, die
„die Floͤtze ſelbſt beſuchen wollen, jederzeit
„von denen unterſten Lagen, welche unmittel-
„bahr an das Ganggebuͤrge anſtoſſen, ihre
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/245>, abgerufen am 17.06.2024.
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