Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.der Eltern in Ansehung ihrer Kinder. daß sothane Eltern ihre Kinder mit an das herr-liche Freuden-Mahl nehmen solten, das der Heilige Geist selber zurichtet auf den Kinds- Tauff-Tag/ an welchem das neue Gnaden- Kind als ein Mit-Erb Christi aus GOtt geboh- ren, und mit dem Heiligen Geist von der aller- höchsten Majestät GOttes des Vaters in Chri- sto getauffet wird? Und wie wolten und könn- ten sie doch ihre Kinder mit hinziehen zu der Göttlichen Mahlzeit der Hertz-entzückenden Tracta- menten, so da bestellet ist auf den Tag der Vermählung mit dem Bräutigam Chri- sto, da der Heilige Geist vor unsäglicher Liebe und Freude, daß ers mit der Seelen so weit gebracht, selber des HErrn Brautigams und der begnadigten Menschen-Seele, als neuen Jung- frau Hochzeiterin, Aufwärter seyn und den Ehren- Wein schencken will. §. 7. Und was soll ich sagen vom tummen Land- offen- K 2
der Eltern in Anſehung ihrer Kinder. daß ſothane Eltern ihre Kinder mit an das herr-liche Freuden-Mahl nehmen ſolten, das der Heilige Geiſt ſelber zurichtet auf den Kinds- Tauff-Tag/ an welchem das neue Gnaden- Kind als ein Mit-Erb Chriſti aus GOtt geboh- ren, und mit dem Heiligen Geiſt von der aller- hoͤchſten Majeſtaͤt GOttes des Vaters in Chri- ſto getauffet wird? Und wie wolten und koͤnn- ten ſie doch ihre Kinder mit hinziehen zu der Goͤttlichen Mahlzeit der Hertz-entzuͤckenden Tracta- menten, ſo da beſtellet iſt auf den Tag der Vermaͤhlung mit dem Braͤutigam Chri- ſto, da der Heilige Geiſt vor unſaͤglicher Liebe und Freude, daß ers mit der Seelen ſo weit gebracht, ſelber des HErrn Brautigams und der begnadigten Menſchen-Seele, als neuen Jung- frau Hochzeiterin, Aufwaͤrter ſeyn und den Ehren- Wein ſchencken will. §. 7. Und was ſoll ich ſagen vom tummen Land- offen- K 2
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der Eltern in Anſehung ihrer Kinder.
daß ſothane Eltern ihre Kinder mit an das herr-
liche Freuden-Mahl nehmen ſolten, das der
Heilige Geiſt ſelber zurichtet auf den Kinds-
Tauff-Tag/ an welchem das neue Gnaden-
Kind als ein Mit-Erb Chriſti aus GOtt geboh-
ren, und mit dem Heiligen Geiſt von der aller-
hoͤchſten Majeſtaͤt GOttes des Vaters in Chri-
ſto getauffet wird? Und wie wolten und koͤnn-
ten ſie doch ihre Kinder mit hinziehen zu der
Goͤttlichen Mahlzeit der Hertz-entzuͤckenden Tracta-
menten, ſo da beſtellet iſt auf den Tag der
Vermaͤhlung mit dem Braͤutigam Chri-
ſto, da der Heilige Geiſt vor unſaͤglicher Liebe
und Freude, daß ers mit der Seelen ſo weit
gebracht, ſelber des HErrn Brautigams und der
begnadigten Menſchen-Seele, als neuen Jung-
frau Hochzeiterin, Aufwaͤrter ſeyn und den Ehren-
Wein ſchencken will.
§. 7.
Und was ſoll ich ſagen vom tummen Land-
Volck? Es gibt noch wohl Herren-Leute die
Menge, die ſo unbeſcheiden ſind, daß ſie dem
Teuffel das Wort reden, ſeinem Blend-Werck
Recht geben, und ſagen: Das ſeyen fuͤr
das Bauren-Volck zu hohe Sachen/
die ihren Begriff uͤberſteigen. Grad als
wann 1) die Bauren-Seelen einen andern Ur-
ſprung haͤtten, und nicht eben ſo wohl als an-
dere Seelen von GOTT herkaͤmen. Als wann
2) die fleiſchliche Vernunfft Goͤttliche Geheimniſſe
offen-
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