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Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853.

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Der Erbförster.
Weiler.
Ihr habt sie nicht zu Haus?
Förster.
Ich antwort' Euch nicht mehr. Hab' ohnehin Wein
getrunken.
Weiler.
Gebt wohl Acht, daß Ihr Euch nicht irrt.
Förster.
Gebt wohl Acht, daß ich Euch nicht am Kragen fasse.
Weiler.
's ist nicht zum Spaß --
Förster.
Das sollt Ihr seh'n.
Weiler.
Aber ich weiß nichts, als was ich gehört hab' und
gesehen hab'. Und setzt Euch. Mir ist's auch nicht, wie
lange steh'n. Muß ausseh'n, mein' ich, wie meine Thon-
pfeife da.
(Der Förster am Tische rechts sitzend; Weiler hat sich
einen Stuhl dicht zu ihm gerückt, erzählt hastig mit unheimlich gedämpfter
Stimme.)
Wie ich vorhin zum Feierabend von meinen
Holzhauern weggeh', hör' ich einen Schuß da, da nach
dem heimlichen Grunde zu. Ich denke, wenn Ihr's viel-
leicht wär't, und geh' darauf zu. Aber es mußt's der
Robert Stein gewesen sein. Der geht Euch da bei dem
ersten Lautensteg hin und her wie eine Schildwache. Denk'
ich: Worauf muß denn der lauern? Auf ein Wildpret
nicht; denn da läuft man nicht hin und her. Denk' ich,
Der Erbförſter.
Weiler.
Ihr habt ſie nicht zu Haus?
Förſter.
Ich antwort’ Euch nicht mehr. Hab’ ohnehin Wein
getrunken.
Weiler.
Gebt wohl Acht, daß Ihr Euch nicht irrt.
Förſter.
Gebt wohl Acht, daß ich Euch nicht am Kragen faſſe.
Weiler.
’s iſt nicht zum Spaß —
Förſter.
Das ſollt Ihr ſeh’n.
Weiler.
Aber ich weiß nichts, als was ich gehört hab’ und
geſehen hab’. Und ſetzt Euch. Mir iſt’s auch nicht, wie
lange ſteh’n. Muß ausſeh’n, mein’ ich, wie meine Thon-
pfeife da.
(Der Förſter am Tiſche rechts ſitzend; Weiler hat ſich
einen Stuhl dicht zu ihm gerückt, erzählt haſtig mit unheimlich gedämpfter
Stimme.)
Wie ich vorhin zum Feierabend von meinen
Holzhauern weggeh’, hör’ ich einen Schuß da, da nach
dem heimlichen Grunde zu. Ich denke, wenn Ihr’s viel-
leicht wär’t, und geh’ darauf zu. Aber es mußt’s der
Robert Stein geweſen ſein. Der geht Euch da bei dem
erſten Lautenſteg hin und her wie eine Schildwache. Denk’
ich: Worauf muß denn der lauern? Auf ein Wildpret
nicht; denn da läuft man nicht hin und her. Denk’ ich,
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[140/0154] Der Erbförſter. Weiler. Ihr habt ſie nicht zu Haus? Förſter. Ich antwort’ Euch nicht mehr. Hab’ ohnehin Wein getrunken. Weiler. Gebt wohl Acht, daß Ihr Euch nicht irrt. Förſter. Gebt wohl Acht, daß ich Euch nicht am Kragen faſſe. Weiler. ’s iſt nicht zum Spaß — Förſter. Das ſollt Ihr ſeh’n. Weiler. Aber ich weiß nichts, als was ich gehört hab’ und geſehen hab’. Und ſetzt Euch. Mir iſt’s auch nicht, wie lange ſteh’n. Muß ausſeh’n, mein’ ich, wie meine Thon- pfeife da. (Der Förſter am Tiſche rechts ſitzend; Weiler hat ſich einen Stuhl dicht zu ihm gerückt, erzählt haſtig mit unheimlich gedämpfter Stimme.) Wie ich vorhin zum Feierabend von meinen Holzhauern weggeh’, hör’ ich einen Schuß da, da nach dem heimlichen Grunde zu. Ich denke, wenn Ihr’s viel- leicht wär’t, und geh’ darauf zu. Aber es mußt’s der Robert Stein geweſen ſein. Der geht Euch da bei dem erſten Lautenſteg hin und her wie eine Schildwache. Denk’ ich: Worauf muß denn der lauern? Auf ein Wildpret nicht; denn da läuft man nicht hin und her. Denk’ ich,

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Zitationshilfe: Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_erbfoerster_1853/154>, abgerufen am 01.11.2024.