Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.fallen / das er haben könte an dem Todt deß Sünders. Vnd zeuget / daß das Wolgefallen am Leben / dessen der sich bekehret / viel grösser ist / als das Wolgefallen / das er hat an dem Todt eines Verworffenen. Hernach spricht GOtt nicht schlecht: Ich habe vielmehr ein Wolgefallen daran / daß sich ein Sünder bekehre vnd lebe / als daß ich solte ein Wolgefallen haben an seinem Todt; sondern mit einer Bewegung: Meynestu / daß ich gefallen habe am Todt deß Gottlosen? Ist als wann ein Fürst beschuldiget würde / er meynets nicht redlich mit seinen Vnterthanen / vnd suchte nur jhr Geld vnd Verderben; vnd derselbe nicht allein sich mit freundlichen Worten entschuldiget: Nicht / meine Lieben / daran habe ich kein gefallen; sondern auch mit Hertzensbewegung herauß bricht: Was meynet jhr / solte ich daran ein Wolgefallen haben / daß jhr verderbet / vnd nicht vielmehr / daß jhr vnter meinem Schutz vnd Schirm ein geruhiges glückliches Leben führen möget! Da glaubet man ja billich solchen ernsthafftigen Worten. So aber über das auch noch der Printz sein Hand vnd Finger gen Himmel hebet / vnd schweret bey dem lebendigen Gott: So wahr der HERR lebet / ich habe keinen gefallen an ewrem Verderben; glaubt man noch viel mehr. Also spricht auch der HERR HERR: Meynestu daß ich gefallen habe am Tode deß Gottlosen / vnd nicht vielmehr / daß er sich bekehre von seinem Wesen / vnd lebe? Ist das nicht genug / thut er einen Eyd dazu / vnd weil er keinen höhern hat / als er selbst ist / schweret er bey sich selbst im 32. Cap. desselbigen Propheten: So wahr als ich lebe / sprichtEzech. 32, 11. der HERR HERR / ich habe keinen gefallen am Tode deß Gottlosen / sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen / vnd lebe. So bekehret euch doch nun von ewrem bösen Wesen / warumb wolt jhr sterben / jhr vom Hause Israel? Darumb sollen wir das dem fallen / das er haben könte an dem Todt deß Sünders. Vnd zeuget / daß das Wolgefallen am Leben / dessen der sich bekehret / viel grösser ist / als das Wolgefallen / das er hat an dem Todt eines Verworffenen. Hernach spricht GOtt nicht schlecht: Ich habe vielmehr ein Wolgefallen daran / daß sich ein Sünder bekehre vnd lebe / als daß ich solte ein Wolgefallen haben an seinem Todt; sondern mit einer Bewegung: Meynestu / daß ich gefallen habe am Todt deß Gottlosen? Ist als wann ein Fürst beschuldiget würde / er meynets nicht redlich mit seinen Vnterthanen / vnd suchte nur jhr Geld vnd Verderben; vnd derselbe nicht allein sich mit freundlichen Worten entschuldiget: Nicht / meine Lieben / daran habe ich kein gefallen; sondern auch mit Hertzensbewegung herauß bricht: Was meynet jhr / solte ich daran ein Wolgefallen haben / daß jhr verderbet / vnd nicht vielmehr / daß jhr vnter meinem Schutz vnd Schirm ein geruhiges glückliches Leben führen möget! Da glaubet man ja billich solchen ernsthafftigen Worten. So aber über das auch noch der Printz sein Hand vnd Finger gen Himmel hebet / vnd schweret bey dem lebendigen Gott: So wahr der HERR lebet / ich habe keinen gefallen an ewrem Verderben; glaubt man noch viel mehr. Also spricht auch der HERR HERR: Meynestu daß ich gefallen habe am Tode deß Gottlosen / vnd nicht vielmehr / daß er sich bekehre von seinem Wesen / vnd lebe? Ist das nicht genug / thut er einen Eyd dazu / vnd weil er keinen höhern hat / als er selbst ist / schweret er bey sich selbst im 32. Cap. desselbigen Propheten: So wahr als ich lebe / sprichtEzech. 32, 11. der HERR HERR / ich habe keinen gefallen am Tode deß Gottlosen / sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen / vnd lebe. So bekehret euch doch nun von ewrem bösen Wesen / warumb wolt jhr sterben / jhr vom Hause Israel? Darumb sollen wir das dem <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0031" n="15"/> fallen / das er haben könte an dem Todt deß Sünders. Vnd zeuget / daß das Wolgefallen am Leben / dessen der sich bekehret / viel grösser ist / als das Wolgefallen / das er hat an dem Todt eines Verworffenen. Hernach spricht GOtt nicht schlecht: Ich habe vielmehr ein Wolgefallen daran / daß sich ein Sünder bekehre vnd lebe / als daß ich solte ein Wolgefallen haben an seinem Todt; sondern mit einer Bewegung: Meynestu / daß ich gefallen habe am Todt deß Gottlosen? Ist als wann ein Fürst beschuldiget würde / er meynets nicht redlich mit seinen Vnterthanen / vnd suchte nur jhr Geld vnd Verderben; vnd derselbe nicht allein sich mit freundlichen Worten entschuldiget: Nicht / meine Lieben / daran habe ich kein gefallen; sondern auch mit Hertzensbewegung herauß bricht: Was meynet jhr / solte ich daran ein Wolgefallen haben / daß jhr verderbet / vnd nicht vielmehr / daß jhr vnter meinem Schutz vnd Schirm ein geruhiges glückliches Leben führen möget! Da glaubet man ja billich solchen ernsthafftigen Worten. So aber über das auch noch der Printz sein Hand vnd Finger gen Himmel hebet / vnd schweret bey dem lebendigen Gott: So wahr der HERR lebet / ich habe keinen gefallen an ewrem Verderben; glaubt man noch viel mehr. Also spricht auch der HERR HERR: Meynestu daß ich gefallen habe am Tode deß Gottlosen / vnd nicht vielmehr / daß er sich bekehre von seinem Wesen / vnd lebe? Ist das nicht genug / thut er einen Eyd dazu / vnd weil er keinen höhern hat / als er selbst ist / schweret er bey sich selbst im 32. Cap. desselbigen Propheten: So wahr als ich lebe / spricht<note place="right">Ezech. 32, 11.</note> der HERR HERR / ich habe keinen gefallen am Tode deß Gottlosen / sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen / vnd lebe. So bekehret euch doch nun von ewrem bösen Wesen / warumb wolt jhr sterben / jhr vom Hause Israel? Darumb sollen wir das dem </p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0031]
fallen / das er haben könte an dem Todt deß Sünders. Vnd zeuget / daß das Wolgefallen am Leben / dessen der sich bekehret / viel grösser ist / als das Wolgefallen / das er hat an dem Todt eines Verworffenen. Hernach spricht GOtt nicht schlecht: Ich habe vielmehr ein Wolgefallen daran / daß sich ein Sünder bekehre vnd lebe / als daß ich solte ein Wolgefallen haben an seinem Todt; sondern mit einer Bewegung: Meynestu / daß ich gefallen habe am Todt deß Gottlosen? Ist als wann ein Fürst beschuldiget würde / er meynets nicht redlich mit seinen Vnterthanen / vnd suchte nur jhr Geld vnd Verderben; vnd derselbe nicht allein sich mit freundlichen Worten entschuldiget: Nicht / meine Lieben / daran habe ich kein gefallen; sondern auch mit Hertzensbewegung herauß bricht: Was meynet jhr / solte ich daran ein Wolgefallen haben / daß jhr verderbet / vnd nicht vielmehr / daß jhr vnter meinem Schutz vnd Schirm ein geruhiges glückliches Leben führen möget! Da glaubet man ja billich solchen ernsthafftigen Worten. So aber über das auch noch der Printz sein Hand vnd Finger gen Himmel hebet / vnd schweret bey dem lebendigen Gott: So wahr der HERR lebet / ich habe keinen gefallen an ewrem Verderben; glaubt man noch viel mehr. Also spricht auch der HERR HERR: Meynestu daß ich gefallen habe am Tode deß Gottlosen / vnd nicht vielmehr / daß er sich bekehre von seinem Wesen / vnd lebe? Ist das nicht genug / thut er einen Eyd dazu / vnd weil er keinen höhern hat / als er selbst ist / schweret er bey sich selbst im 32. Cap. desselbigen Propheten: So wahr als ich lebe / spricht der HERR HERR / ich habe keinen gefallen am Tode deß Gottlosen / sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen / vnd lebe. So bekehret euch doch nun von ewrem bösen Wesen / warumb wolt jhr sterben / jhr vom Hause Israel? Darumb sollen wir das dem
Ezech. 32, 11.
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