Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Liecht / daß auß Gott kompt / vnd trachtet nach einem himmlischen Gut / daß nicht mit viehischen Augen gesehen wirdt / vnnd nicht anders als in einem Göttlichen Liecht erkandt wirdt. Dieser himmlische Verstandt vnd geistliche Weißheit zeyget vns ein gewisses Ende / ein vollkommenes beständiges Gut / vnd lehret vns wie wir zu solchem Ende kommen müssen. Das Ende der Seelen ist GOtt / dann was das Ende seyn soll aller Begierligkeit / muß alles Gut in sich begreiffen ohn allen Mangel / daher kompts / daß deß Menschen Begierligkeit in der Welt nicht kan Ruhe finden / will jmmer mehr vnd mehr haben / biß es gelanget zu einem solchen Gut / darinnen sie alles zusammen findet / was man jmmer begehren kan. Wer zu diesem Ende gelangen will / muß jhm nit eigen Wege erdencken / Gott hat selbst eine Verordnung auffgesetzet / diese Ordnung muß man wissen / Ephes. 5, 15. 17.vnd wol in acht nehmen wie die Schrifft saget: Seyd verständig vnd nicht vnverständig / was deß Herrn Wille ist / wandelt fürsichtig / nicht als die Vnweisen / sondern als die Weisen. Also begreifft die Göttliche Weißheit die Erkändtnuß Gottes / Glaube / Hoffnung deß ewigen Lebens / Gottes-Furcht / vnnd eine ernstliche Sorgfältigkeit zu erlangen das vnvergängliche Gut im Himmel. Das diß Liecht / daß auß Gott kompt / vnd trachtet nach einem him̃lischen Gut / daß nicht mit viehischen Augen gesehen wirdt / vnnd nicht anders als in einem Göttlichen Liecht erkandt wirdt. Dieser him̃lische Verstandt vnd geistliche Weißheit zeyget vns ein gewisses Ende / ein vollkommenes beständiges Gut / vnd lehret vns wie wir zu solchem Ende kom̃en müssen. Das Ende der Seelen ist GOtt / dann was das Ende seyn soll aller Begierligkeit / muß alles Gut in sich begreiffen ohn allen Mangel / daher kompts / daß deß Menschen Begierligkeit in der Welt nicht kan Ruhe finden / will jmmer mehr vnd mehr haben / biß es gelanget zu einem solchen Gut / darinnen sie alles zusammen findet / was man jmmer begehren kan. Wer zu diesem Ende gelangen will / muß jhm nit eigen Wege erdencken / Gott hat selbst eine Verordnung auffgesetzet / diese Ordnung muß man wissen / Ephes. 5, 15. 17.vnd wol in acht nehmen wie die Schrifft saget: Seyd verständig vnd nicht vnverständig / was deß Herrn Wille ist / wandelt fürsichtig / nicht als die Vnweisen / sondern als die Weisen. Also begreifft die Göttliche Weißheit die Erkändtnuß Gottes / Glaube / Hoffnung deß ewigen Lebens / Gottes-Furcht / vnnd eine ernstliche Sorgfältigkeit zu erlangen das vnvergängliche Gut im Himmel. Das diß <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0008" n="8"/> Liecht / daß auß Gott kompt / vnd trachtet nach einem him̃lischen Gut / daß nicht mit viehischen Augen gesehen wirdt / vnnd nicht anders als in einem Göttlichen Liecht erkandt wirdt. Dieser him̃lische Verstandt vnd geistliche Weißheit zeyget vns ein gewisses Ende / ein vollkommenes beständiges Gut / vnd lehret vns wie wir zu solchem Ende kom̃en müssen. Das Ende der Seelen ist GOtt / dann was das Ende seyn soll aller Begierligkeit / muß alles Gut in sich begreiffen ohn allen Mangel / daher kompts / daß deß Menschen Begierligkeit in der Welt nicht kan Ruhe finden / will jmmer mehr vnd mehr haben / biß es gelanget zu einem solchen Gut / darinnen sie alles zusammen findet / was man jmmer begehren kan. Wer zu diesem Ende gelangen will / muß jhm nit eigen Wege erdencken / Gott hat selbst eine Verordnung auffgesetzet / diese Ordnung muß man wissen / <note place="left">Ephes. 5, 15. 17.</note>vnd wol in acht nehmen wie die Schrifft saget: Seyd verständig vnd nicht vnverständig / was deß Herrn Wille ist / wandelt fürsichtig / nicht als die Vnweisen / sondern als die Weisen. Also begreifft die Göttliche Weißheit die Erkändtnuß Gottes / Glaube / Hoffnung deß ewigen Lebens / Gottes-Furcht / vnnd eine ernstliche Sorgfältigkeit zu erlangen das vnvergängliche Gut im Himmel. Das diß </p> </div> </body> </text> </TEI> [8/0008]
Liecht / daß auß Gott kompt / vnd trachtet nach einem him̃lischen Gut / daß nicht mit viehischen Augen gesehen wirdt / vnnd nicht anders als in einem Göttlichen Liecht erkandt wirdt. Dieser him̃lische Verstandt vnd geistliche Weißheit zeyget vns ein gewisses Ende / ein vollkommenes beständiges Gut / vnd lehret vns wie wir zu solchem Ende kom̃en müssen. Das Ende der Seelen ist GOtt / dann was das Ende seyn soll aller Begierligkeit / muß alles Gut in sich begreiffen ohn allen Mangel / daher kompts / daß deß Menschen Begierligkeit in der Welt nicht kan Ruhe finden / will jmmer mehr vnd mehr haben / biß es gelanget zu einem solchen Gut / darinnen sie alles zusammen findet / was man jmmer begehren kan. Wer zu diesem Ende gelangen will / muß jhm nit eigen Wege erdencken / Gott hat selbst eine Verordnung auffgesetzet / diese Ordnung muß man wissen / vnd wol in acht nehmen wie die Schrifft saget: Seyd verständig vnd nicht vnverständig / was deß Herrn Wille ist / wandelt fürsichtig / nicht als die Vnweisen / sondern als die Weisen. Also begreifft die Göttliche Weißheit die Erkändtnuß Gottes / Glaube / Hoffnung deß ewigen Lebens / Gottes-Furcht / vnnd eine ernstliche Sorgfältigkeit zu erlangen das vnvergängliche Gut im Himmel. Das diß
Ephes. 5, 15. 17.
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