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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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zu GOtt / dem Richter über alle / vnd zu den Geistern der vollkommenen Gerechten / vnd zu dem Mittler deß Newen Testaments JEsu / wie der Geist von diesem Orte redet an die Ebreer am 12.

Gleich wie der Ort / also auch der Einzug ist geistlich / vnd geschicht nicht nach dem Leibe / sondern nach dem Gemüthe / wann das Gemüthe sich von der Erden zu GOtt wendet. Die vnvernünfftige Thier seyn von GOtt also erschaffen / daß sie mit dem Haupt sich nach der Erden neigen / als die nur jrrdisch seyn / vnd mit der Erden vergehen. Den Menschen hat GOtt auffgericht erschaffen / vnd sein Angesicht gen Himmel gerichtet / vnd damit angedeutet / daß er nicht zum jrrdischen Wesen / sondern zu himlischer Herrligkeit geschaffen sey. Doch ist das menschliche Gemüth von Natur bestialisch / vnd sihet wie die vnvernünfftige Thiere nach der Erden. Wann es sich aber von der Erde zu Gott wendet / wenn es nicht mehr jrrdisch / sondern himlisch gesinnet ist / wann es nicht trachtet nach dem / das darunten ist / sondern das daroben ist / da Christus ist / so ists kommen zu dem Berg Zion.

Zum andern wird vns die Bekehrung der Heyden vorgestellet / als eine newe Geburt / oder Auffnehmung zur Kindschafft. Deine Söhne werden von ferne kommen / vnd deine Töchter zur seiten erzogen werden. Es sey denn daß jemand wiedergeboren werde / kan er ins Reich Gottes nicht kommen. Zur Statt deß lebendigen Gottes kan niemand gelangen / er sey denn darin gebohren; wir müssen Kindesrecht darin haben. Daher ists noth / wann die Heyden wollen Theil an Zion haben / daß sie new gebohren werden / da heissen sie denn Söhne vnd Töchter. Söhne vnd Töchter seyn sie / weil sie Kindesrecht haben. Söhne vnd Töchter seyn sie / weil sie in kindlichem Geist für GOtt wandeln / der allezeit ruffet: Abba / lieber Vatter. Söhne vnd Töchter seynd sie / weil durch jhnen das geistliche Jerusalem gebawet wird / eben wie ein Geschlecht auff Erden durch Söhne vnd Töchter außgebreitet wird. Denn daß Christen auff Erden bleiben / ge-

zu GOtt / dem Richter über alle / vnd zu den Geistern der vollkommenen Gerechten / vnd zu dem Mittler deß Newen Testaments JEsu / wie der Geist von diesem Orte redet an die Ebreer am 12.

Gleich wie der Ort / also auch der Einzug ist geistlich / vnd geschicht nicht nach dem Leibe / sondern nach dem Gemüthe / wann das Gemüthe sich von der Erden zu GOtt wendet. Die vnvernünfftige Thier seyn von GOtt also erschaffen / daß sie mit dem Haupt sich nach der Erden neigen / als die nur jrrdisch seyn / vnd mit der Erden vergehen. Den Menschen hat GOtt auffgericht erschaffen / vnd sein Angesicht gen Himmel gerichtet / vnd damit angedeutet / daß er nicht zum jrrdischen Wesen / sondern zu himlischer Herrligkeit geschaffen sey. Doch ist das menschliche Gemüth von Natur bestialisch / vnd sihet wie die vnvernünfftige Thiere nach der Erden. Wann es sich aber von der Erde zu Gott wendet / wenn es nicht mehr jrrdisch / sondern himlisch gesinnet ist / wann es nicht trachtet nach dem / das darunten ist / sondern das daroben ist / da Christus ist / so ists kommen zu dem Berg Zion.

Zum andern wird vns die Bekehrung der Heyden vorgestellet / als eine newe Geburt / oder Auffnehmung zur Kindschafft. Deine Söhne werden von ferne kommen / vnd deine Töchter zur seiten erzogen werden. Es sey denn daß jemand wiedergeboren werde / kan er ins Reich Gottes nicht kommen. Zur Statt deß lebendigen Gottes kan niemand gelangen / er sey denn darin gebohren; wir müssen Kindesrecht darin haben. Daher ists noth / wann die Heyden wollen Theil an Zion haben / daß sie new gebohren werden / da heissen sie denn Söhne vnd Töchter. Söhne vnd Töchter seyn sie / weil sie Kindesrecht haben. Söhne vnd Töchter seyn sie / weil sie in kindlichem Geist für GOtt wandeln / der allezeit ruffet: Abba / lieber Vatter. Söhne vnd Töchter seynd sie / weil durch jhnen das geistliche Jerusalem gebawet wird / eben wie ein Geschlecht auff Erden durch Söhne vnd Töchter außgebreitet wird. Denn daß Christen auff Erden bleiben / ge-

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[206/0226] zu GOtt / dem Richter über alle / vnd zu den Geistern der vollkommenen Gerechten / vnd zu dem Mittler deß Newen Testaments JEsu / wie der Geist von diesem Orte redet an die Ebreer am 12. Gleich wie der Ort / also auch der Einzug ist geistlich / vnd geschicht nicht nach dem Leibe / sondern nach dem Gemüthe / wann das Gemüthe sich von der Erden zu GOtt wendet. Die vnvernünfftige Thier seyn von GOtt also erschaffen / daß sie mit dem Haupt sich nach der Erden neigen / als die nur jrrdisch seyn / vnd mit der Erden vergehen. Den Menschen hat GOtt auffgericht erschaffen / vnd sein Angesicht gen Himmel gerichtet / vnd damit angedeutet / daß er nicht zum jrrdischen Wesen / sondern zu himlischer Herrligkeit geschaffen sey. Doch ist das menschliche Gemüth von Natur bestialisch / vnd sihet wie die vnvernünfftige Thiere nach der Erden. Wann es sich aber von der Erde zu Gott wendet / wenn es nicht mehr jrrdisch / sondern himlisch gesinnet ist / wann es nicht trachtet nach dem / das darunten ist / sondern das daroben ist / da Christus ist / so ists kommen zu dem Berg Zion. Zum andern wird vns die Bekehrung der Heyden vorgestellet / als eine newe Geburt / oder Auffnehmung zur Kindschafft. Deine Söhne werden von ferne kommen / vnd deine Töchter zur seiten erzogen werden. Es sey denn daß jemand wiedergeboren werde / kan er ins Reich Gottes nicht kommen. Zur Statt deß lebendigen Gottes kan niemand gelangen / er sey denn darin gebohren; wir müssen Kindesrecht darin haben. Daher ists noth / wann die Heyden wollen Theil an Zion haben / daß sie new gebohren werden / da heissen sie denn Söhne vnd Töchter. Söhne vnd Töchter seyn sie / weil sie Kindesrecht haben. Söhne vnd Töchter seyn sie / weil sie in kindlichem Geist für GOtt wandeln / der allezeit ruffet: Abba / lieber Vatter. Söhne vnd Töchter seynd sie / weil durch jhnen das geistliche Jerusalem gebawet wird / eben wie ein Geschlecht auff Erden durch Söhne vnd Töchter außgebreitet wird. Denn daß Christen auff Erden bleiben / ge-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/226>, abgerufen am 31.10.2024.