Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 3. Berlin, 1791.
S. 26. VI. Ein wirklich merkwürdiger Fall in seiner Art, und desto merkwürdiger, da er nicht der Einzige ist; und von der Geschichte des Musquetiers Meyer S. 16. völlig abweicht. S. 35. (Mir ist wenigstens) Eine Erfahrung des Verfassers die mir sehr merkwürdig scheinet, und ihn wohl veranlassen sollte, sich näher zu erklären, oder sich selbst in dieser Rüksicht tiefer zu durchforschen. Jch wenigstens muß gestehen, daß ich die Erscheinung eben so wenig kenne, als ich ihre Ursache zu errathen weiß. Mag die Unordnung in den Jdeen, eine viertel Stunde, höchstens eine halbe Stunde nach dem Traume fortdauern; aber den ganzen Tag über! das ist sehr auffallend. S. 38. Kleinjogg war schon todt, als ich nach der Schweiz kam; aber nach dem Urtheile aller unpartheiischen Beobachter, muß man den Enthusiasmus, mit welchem man von so vielen Seiten über ihn sprechen hört, merklich herabstimmen. K. war ein redlicher, betriebsamer Bauer, der vor seines Gleichen das Talent sich gut auszudrücken, besaß. Hieraus läßt sich die hier erwähnte Erscheinung sehr einfach erklären.
S. 26. VI. Ein wirklich merkwuͤrdiger Fall in seiner Art, und desto merkwuͤrdiger, da er nicht der Einzige ist; und von der Geschichte des Musquetiers Meyer S. 16. voͤllig abweicht. S. 35. (Mir ist wenigstens) Eine Erfahrung des Verfassers die mir sehr merkwuͤrdig scheinet, und ihn wohl veranlassen sollte, sich naͤher zu erklaͤren, oder sich selbst in dieser Ruͤksicht tiefer zu durchforschen. Jch wenigstens muß gestehen, daß ich die Erscheinung eben so wenig kenne, als ich ihre Ursache zu errathen weiß. Mag die Unordnung in den Jdeen, eine viertel Stunde, hoͤchstens eine halbe Stunde nach dem Traume fortdauern; aber den ganzen Tag uͤber! das ist sehr auffallend. S. 38. Kleinjogg war schon todt, als ich nach der Schweiz kam; aber nach dem Urtheile aller unpartheiischen Beobachter, muß man den Enthusiasmus, mit welchem man von so vielen Seiten uͤber ihn sprechen hoͤrt, merklich herabstimmen. K. war ein redlicher, betriebsamer Bauer, der vor seines Gleichen das Talent sich gut auszudruͤcken, besaß. Hieraus laͤßt sich die hier erwaͤhnte Erscheinung sehr einfach erklaͤren. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0055" n="55"/><lb/> und man muͤßte zu diesem Behuf in denjenigen europaͤischen Staͤdten Bemerkungen machen, deren Einwohner sich hauptsaͤchlich von Manufakturen ernaͤhren; als: Manchester, Leiden, Lyon etc. </p> <p>S. 26. <hi rendition="#aq">VI.</hi> Ein wirklich merkwuͤrdiger Fall in seiner Art, und desto merkwuͤrdiger, da er nicht der Einzige ist; und von der Geschichte des Musquetiers <hi rendition="#b">Meyer</hi> S. 16. voͤllig abweicht. </p> <p>S. 35. <hi rendition="#b">(Mir ist wenigstens)</hi> Eine Erfahrung des Verfassers die mir sehr merkwuͤrdig scheinet, und ihn wohl veranlassen sollte, sich naͤher zu erklaͤren, oder sich selbst in dieser Ruͤksicht tiefer zu durchforschen. Jch wenigstens muß gestehen, daß ich die Erscheinung eben so wenig kenne, als ich ihre Ursache zu errathen weiß. Mag die Unordnung in den Jdeen, eine viertel Stunde, hoͤchstens eine halbe Stunde nach dem Traume fortdauern; aber <hi rendition="#b">den ganzen Tag uͤber!</hi> das ist sehr auffallend.</p> <p>S. 38. <hi rendition="#b">Kleinjogg</hi> war schon todt, als ich nach der Schweiz kam; aber nach dem Urtheile aller unpartheiischen Beobachter, muß man den Enthusiasmus, mit welchem man von so vielen Seiten uͤber ihn sprechen hoͤrt, merklich herabstimmen. </p> <p>K. war ein redlicher, betriebsamer Bauer, der vor seines Gleichen das Talent sich gut auszudruͤcken, besaß. Hieraus laͤßt sich die hier erwaͤhnte Erscheinung sehr einfach erklaͤren. </p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [55/0055]
und man muͤßte zu diesem Behuf in denjenigen europaͤischen Staͤdten Bemerkungen machen, deren Einwohner sich hauptsaͤchlich von Manufakturen ernaͤhren; als: Manchester, Leiden, Lyon etc.
S. 26. VI. Ein wirklich merkwuͤrdiger Fall in seiner Art, und desto merkwuͤrdiger, da er nicht der Einzige ist; und von der Geschichte des Musquetiers Meyer S. 16. voͤllig abweicht.
S. 35. (Mir ist wenigstens) Eine Erfahrung des Verfassers die mir sehr merkwuͤrdig scheinet, und ihn wohl veranlassen sollte, sich naͤher zu erklaͤren, oder sich selbst in dieser Ruͤksicht tiefer zu durchforschen. Jch wenigstens muß gestehen, daß ich die Erscheinung eben so wenig kenne, als ich ihre Ursache zu errathen weiß. Mag die Unordnung in den Jdeen, eine viertel Stunde, hoͤchstens eine halbe Stunde nach dem Traume fortdauern; aber den ganzen Tag uͤber! das ist sehr auffallend.
S. 38. Kleinjogg war schon todt, als ich nach der Schweiz kam; aber nach dem Urtheile aller unpartheiischen Beobachter, muß man den Enthusiasmus, mit welchem man von so vielen Seiten uͤber ihn sprechen hoͤrt, merklich herabstimmen.
K. war ein redlicher, betriebsamer Bauer, der vor seines Gleichen das Talent sich gut auszudruͤcken, besaß. Hieraus laͤßt sich die hier erwaͤhnte Erscheinung sehr einfach erklaͤren.
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Zitationshilfe: | Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 3. Berlin, 1791, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0803_1791/55>, abgerufen am 17.06.2024. |