mit weitern Einsichten und Erfahrungen lehrt, hatte ich meinen Plan so angelegt, dass, wann auch die Schrift nicht bey meinen Lebzeiten erschiene, sie doch etwan nach meinem Hin- gang um so unbedenklicher, durchdachter und vollständiger hervortreten könnte.
So dachte ich noch biss in das Jahr 1792. Indessen begonne der grosse Kampf nicht nur unter den Göttern und Völkern der Erde, son- dern auch in der moralischen Welt. Der Kampf zwischen Gewalt und Recht, zwischen der Vernunft und Glauben der Könige und Fürsten, der Vernunft und dem Glauben der Philosophen und dem gemeinen Menschen- verstand ward von Jahren zu Jahren allgemei- ner und heftiger; die Waffen waren ungleich, der Muth, die Beharrlichkeit und die Erbitte- rung aber in Wachsthum zwischen beeden Parthien; der Streit dauert noch und wird noch lange unentschieden bleiben: Wer am Ende siegen oder unterliegen werde?
mit weitern Einsichten und Erfahrungen lehrt, hatte ich meinen Plan so angelegt, daſs, wann auch die Schrift nicht bey meinen Lebzeiten erschiene, sie doch etwan nach meinem Hin- gang um so unbedenklicher, durchdachter und vollständiger hervortreten könnte.
So dachte ich noch biſs in das Jahr 1792. Indessen begonne der groſse Kampf nicht nur unter den Göttern und Völkern der Erde, son- dern auch in der moralischen Welt. Der Kampf zwischen Gewalt und Recht, zwischen der Vernunft und Glauben der Könige und Fürsten, der Vernunft und dem Glauben der Philosophen und dem gemeinen Menschen- verstand ward von Jahren zu Jahren allgemei- ner und heftiger; die Waffen waren ungleich, der Muth, die Beharrlichkeit und die Erbitte- rung aber in Wachsthum zwischen beeden Parthien; der Streit dauert noch und wird noch lange unentschieden bleiben: Wer am Ende siegen oder unterliegen werde?
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[XI/0017]
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auch die Schrift nicht bey meinen Lebzeiten
erschiene, sie doch etwan nach meinem Hin-
gang um so unbedenklicher, durchdachter und
vollständiger hervortreten könnte.
So dachte ich noch biſs in das Jahr 1792.
Indessen begonne der groſse Kampf nicht nur
unter den Göttern und Völkern der Erde, son-
dern auch in der moralischen Welt. Der
Kampf zwischen Gewalt und Recht, zwischen
der Vernunft und Glauben der Könige und
Fürsten, der Vernunft und dem Glauben der
Philosophen und dem gemeinen Menschen-
verstand ward von Jahren zu Jahren allgemei-
ner und heftiger; die Waffen waren ungleich,
der Muth, die Beharrlichkeit und die Erbitte-
rung aber in Wachsthum zwischen beeden
Parthien; der Streit dauert noch und wird noch
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Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 1. Zürich, 1796, S. XI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_politische01_1796/17>, abgerufen am 11.05.2024.
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