Allgemeine Zeitung, Nr. 8, vom 9. Januar 1924.Mittwoch, den 9. Januar 1924 Allgemeine Zeitung. Nr. 8 [Spaltenumbruch]
FILM-ZEITUNG. Aufgaben der Filmbesprechung. Das Gebiet des Films ist noch durchaus und Der Einsatz künstlerischer Motive und Ziele hat Diese Erkenntnis muß Grundlage für die Kritik Als Wichtigstes ergibt sich aus jener Erkennt- Es ist darum Pflicht der Tagespresse, den Film Was bedeutet der INRI-film? Millionen meiden das Kino, bezeichnen, aus Seht euch, ihr Skeptiker und Filmhasser, diesen Film war früher bewegte Landschaft, wurde Der INRI-Film ist Gestalt gewordene Idee. Dem unter römischer Herrschaft stöhnenden So vollzieht sich alles Geschehen im Dienst der Die Mängel dieses Films stark hervorheben, Der Film wird einen Siegeszug nicht nur durch Jahrbuch der Filmindustrie. Was für den Film seit langem gefehlt hat, Zur Psychologie des Briefmarken- sammlers -- einst und jetzt. In der langen Reihe schöner, reichhaltiger Mär- Mein Album weiß noch mehr zu erzählen. Aus Die Art, mit der heute Briefmarken gesammelt Eine andere Spezies dieser Neureichen-Samm- Den bedenklichsten Widerhall finden diese ganz Ein Führer für alle Fälle ist in den Katalogen Sport. Ein Riesenstadion in Leipzig. Nach Kölner Muster und löblichem Beispiel will Die Stadt Leipzig würde durch dieses Stadion, Bobrennen am Rißersee. Ergebnisse: I. Lauf: Bob Zugspitz (Wackerle) 1:41,5; 2. Bob Edelweiß (Poettinger) 1:42,1; 3. Bob Alpspitz (Frhr. v. Imhof) 2:20; 4. Bob Bayern (Kilian) 2:23,1; 5. Spinne II (Rittm. Schmidt) gest. -- II. Lauf: 1 Zugspitz 1:39; 2. Alpspitz 1:39,4; 3. Bayern 1:40; 4. Edel- weiß 2:25,5. Gesamtzeit: 1. Zugspitz 3:20,5; 2. Alpspitz 3:59,4; 3. Bayern 4:03,5; 4. Edelweiß 4:08. [irrelevantes Material] [irrelevantes Material]
Mittwoch, den 9. Januar 1924 Allgemeine Zeitung. Nr. 8 [Spaltenumbruch]
FILM-ZEITUNG. Aufgaben der Filmbeſprechung. Das Gebiet des Films iſt noch durchaus und Der Einſatz künſtleriſcher Motive und Ziele hat Dieſe Erkenntnis muß Grundlage für die Kritik Als Wichtigſtes ergibt ſich aus jener Erkennt- Es iſt darum Pflicht der Tagespreſſe, den Film Was bedeutet der INRI-film? Millionen meiden das Kino, bezeichnen, aus Seht euch, ihr Skeptiker und Filmhaſſer, dieſen Film war früher bewegte Landſchaft, wurde Der INRI-Film iſt Geſtalt gewordene Idee. Dem unter römiſcher Herrſchaft ſtöhnenden So vollzieht ſich alles Geſchehen im Dienſt der Die Mängel dieſes Films ſtark hervorheben, Der Film wird einen Siegeszug nicht nur durch Jahrbuch der Filminduſtrie. Was für den Film ſeit langem gefehlt hat, Zur Pſychologie des Briefmarken- ſammlers — einſt und jetzt. In der langen Reihe ſchöner, reichhaltiger Mär- Mein Album weiß noch mehr zu erzählen. Aus Die Art, mit der heute Briefmarken geſammelt Eine andere Spezies dieſer Neureichen-Samm- Den bedenklichſten Widerhall finden dieſe ganz Ein Führer für alle Fälle iſt in den Katalogen Sport. Ein Rieſenſtadion in Leipzig. Nach Kölner Muſter und löblichem Beiſpiel will Die Stadt Leipzig würde durch dieſes Stadion, Bobrennen am Rißerſee. Ergebniſſe: I. Lauf: Bob Zugſpitz (Wackerle) 1:41,5; 2. Bob Edelweiß (Poettinger) 1:42,1; 3. Bob Alpſpitz (Frhr. v. Imhof) 2:20; 4. Bob Bayern (Kilian) 2:23,1; 5. Spinne II (Rittm. Schmidt) geſt. — II. Lauf: 1 Zugſpitz 1:39; 2. Alpſpitz 1:39,4; 3. Bayern 1:40; 4. Edel- weiß 2:25,5. Geſamtzeit: 1. Zugſpitz 3:20,5; 2. Alpſpitz 3:59,4; 3. Bayern 4:03,5; 4. Edelweiß 4:08. [irrelevantes Material] [irrelevantes Material]
<TEI> <text> <body> <div type="jFinancialNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <pb facs="#f0007" n="7"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Mittwoch, den 9. Januar 1924 <hi rendition="#g">Allgemeine Zeitung</hi>. Nr. 8</hi> </fw><lb/> <cb/> </div> </div> </div> <div type="jCulturalNews" n="1"><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">FILM-ZEITUNG.</hi> </head><lb/> <div type="jComment" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Aufgaben der Filmbeſprechung.</hi> </head><lb/> <p>Das Gebiet des Films iſt noch durchaus und<lb/> grundſätzlich umſtritten; ſowohl von außen herein<lb/> als — leider — auch von innen heraus. Ein<lb/> großer Teil der Bevölkerung nimmt noch eine<lb/> gänzlich oder nur künſtleriſch und ethiſch be-<lb/> zogene ablehnende Haltung ein, und ſelbſt unter<lb/> den Freunden des Kinos ſind die Erwartungen<lb/> recht verſchiedener Natur: ſie ſchwanken zwiſchen<lb/> Zeitvertreib und Senſation einer-, geiſtiger An-<lb/> regung und künſtleriſcher Erbauung andrerſeits.<lb/> Verhängnisvoller, weil ausſchlaggebend für die<lb/> Entwicklung des Films iſt die Einſtellung der<lb/> Herſteller, deren vielfach einſeitige Spekulation<lb/> auf die <hi rendition="#g">Inſtinkte</hi> des Publikums lange Zeit<lb/> Waſſer auf die Mühlen der Filmgegner lieferte<lb/> und den Film auf tiefſtem Niveau hielt.</p><lb/> <p>Der Einſatz künſtleriſcher Motive und Ziele hat<lb/> ſeinen Spekulanten unrecht gegeben: der mate-<lb/> rielle Erfolg blieb durchaus nicht auf den Ver-<lb/> brecher-, den Kriminal- und ſonſtigen Senſations-<lb/> film beſchränkt, im Gegenteil. 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Die Bewertung und Be-<lb/> urteilung eines Films iſt von der Rückſichtnahme<lb/> auf die Induſtrie frei geworden, nachdem deren<lb/> Intereſſen ſich mit denen der Allgemeinheit, die<lb/> zu vertreten in erſter Linie Sache der Tages-<lb/> preſſe iſt, nicht als gegenſätzlich, wie bisher viel-<lb/> fach angenommen wurde, ſondern als gleichlau-<lb/> fend erwieſen haben. Die Aufgabe der Tages-<lb/> preſſe, im Dienſte der Volkskultur die Entwick-<lb/> lung auf allen dieſe beeinfluſſenden Gebieten, alſo<lb/> auch auf dem Gebiete des Films, zu verfolgen,<lb/> zu beurteilen, zu bewerten, deckt ſich reſtlos mit<lb/> der Aufgabe, die Filminduſtrie in ihren wirklichen<lb/> Intereſſen zu unterſtützen, die in der Richtung<lb/> der Qualitätsarbeit, alſo der künſtleriſchen, der<lb/> kulturellen Einſtellung verlaufen.</p><lb/> <p>Es iſt darum Pflicht der Tagespreſſe, den Film<lb/> ſowohl in ſeiner ſpezifiſch künſtleriſchen als auch<lb/> in ſeiner allgemein kulturellen Bedeutung, Ent-<lb/> wicklung und Auswirkung kritiſch ernſt zu neh-<lb/> men, ohne deshalb die beſonders im Hinblick auf<lb/> den Auslandsabſatz notwendigen Rückſichten, deren<lb/> Unterſuchung gleichfalls Sache der Tagespreſſe iſt,<lb/> zu überſehen. Vor allem aber ſoll verſucht wer-<lb/> den, Weſen, Bedeutung und Entwicklungsmög-<lb/> lichkeit des Films künſtleriſch-kultureller, tech-<lb/> niſcher und wirtſchaftlicher Beziehung dem gro-<lb/> ßen, auch dem noch abſeits ſtehenden Publikum<lb/> näherzubringen und das Verhältnis zwiſchen Film<lb/> und Publikum in dieſem ernſten Sinne zu kon-<lb/> ſolidieren. Das Publikum muß und ſoll ſich auf<lb/> das, was die Tagespreſſe über Film und Kino<lb/> bringt, verlaſſen können, ſoweit dies im Rahmen<lb/> von Einzelurteilen möglich iſt.</p> </div><lb/> <div type="jComment" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Was bedeutet der <hi rendition="#aq">INRI</hi>-film?</hi> </head><lb/> <p>Millionen meiden das Kino, bezeichnen, aus<lb/> Vorurteil oder raſcher Enttäuſchung, Film als<lb/> Kitſch und brechen den Stab über ein bislang<lb/> noch kaum erſchloſſenes Schaffensgebiet.</p><lb/> <p>Seht euch, ihr Skeptiker und Filmhaſſer, dieſen<lb/><hi rendition="#aq">INRI</hi>- Film einmal an, nein, verſucht, ihn zu er-<lb/> fühlen, zu erleben und in euch aufzunehmen und<lb/> dann — gerecht zu ſein!</p><lb/> <p>Film war früher bewegte Landſchaft, wurde<lb/> Handlung, Senſation, in äußerſte Extreme ge-<lb/> trieben, dann dürftige Epiſode, durch Verlegen-<lb/> heitspollagen grauſam langweilig, oder Epiſoden-<lb/> reihe im hiſtoriſchen Ausſtattungsfilm, hier ſchon<lb/> Uebergang zum ausſchließlichen „Bild“. Und das<lb/> alles jeweils um ſeiner ſelbſt willen, ohne tieferen<lb/> Sinn ohne leitende, einprägſame Idee, bei allem<lb/> Willen zum Künſtleriſchen immer nur Anſätze,<lb/> zuletzt, im rein Bildhaften, ſogar verheißungsvoll.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#aq">INRI</hi>-Film iſt Geſtalt gewordene Idee.<lb/> Das iſt ſein Neues. Das iſt das Schöpferiſche,<lb/> dem alles, was bisher Selbſtzweck war, jetzt<lb/><hi rendition="#g">dient</hi>. Bild, Handlung, Geſchehen, Stimmung<lb/> im Manuſkript, Regie, Darſtellung und Technik<lb/> ſind aus jener intuitiven, von Idee beherrſchten<lb/> Notwendigkeit heraus geſtaltet, die das Weſen<lb/><cb/> allen künſtleriſchen Schaffens und aller ſchöpfe-<lb/> riſchen Kunſt iſt.</p><lb/> <p>Dem unter römiſcher Herrſchaft ſtöhnenden<lb/> jüdiſchen Volke wird die Kunde: Der Meſſias iſt<lb/> gekommen. Es jubelt dem König zu, der es aus<lb/> weltlicher Knechtſchaft befreien, es glaubt an den<lb/> Erlöſer, der Gewalt mit Gewalt überwinden ſoll.<lb/> Der Chriſtus-Idee „Liebe“ gegenüber, deren Reich<lb/> nicht von dieſer Welt iſt, wird es zum Verräter;<lb/> um ſo gewaltiger die Demonſtrationen der Chri-<lb/> ſtus-Liebe in der Heilung der Lahmen, der Toten-<lb/> erweckung, der Wandlung der Maria von Magdala<lb/> und dem Kreuzestod Chriſti. In der Rahmen-<lb/> handlung, die einen für die Befreiung ſeines<lb/> Volkes, alſo für eine große Idee zum politiſchen<lb/> Mörder Gewordenen im Gefängnis zeigt, trium-<lb/> phiert die Erlöſeridee „Liebe“ über die Weltidee<lb/> „Gewalt“.</p><lb/> <p>So vollzieht ſich alles Geſchehen im Dienſt der<lb/> Chriſtus-Idee. Nirgends ein Neſt Selbſtzweck.<lb/> Das Höchſte an darſtelleriſcher Kunſt: die Wand-<lb/> lung der Maria von Magdala (Aſta Nielſen)<lb/> unter den Augen Chriſti. Stimmungen von un-<lb/> erreichter Gewalt und Erlebniswucht in der Berg-<lb/> predigt und der Kreuzigungsſzene, Regiekunſt<lb/> (Robert Wiene), die gleichwertig ſich nur mehr in<lb/> dem Rhythmus der Maſſenſzenen, ſo vor allem<lb/> in dem Augenblick, da das Volk die Steine, die<lb/> es gegen Maria von Magdala erhoben hat, ſinken<lb/> läßt („Wer ohne Sünde iſt, werfe den erſten<lb/> Stein!“) und in den gewaltigen Bildern von<lb/> Jeruſalem und der großen Tempelſzene manife-<lb/> ſtiert. Im tiefften erſchütternd die Darſtellung<lb/> des Todes Chriſti.</p><lb/> <p>Die Mängel dieſes Films ſtark hervorheben,<lb/> würde gegenüber den bisherigen Filmen ein ſchie-<lb/> fes Bild ergeben. Die Rahmenhandlung des erſten<lb/> Aktes erſcheint zu breit und mit allzu vielen<lb/> Titeln beladen. Wenig glücklich iſt die Perſonifi-<lb/> kation des Verſuchers in der Wüſte durch Judas,<lb/> die Darſtellung des Jeſus im erſten Teil entſpricht<lb/> nicht durchweg dem Leitmotiv und auch die Dar-<lb/> ſtellerin der Maria, der Jeſusmutter, läßt zu<lb/> wünſchen übrig. All dies und mancherlei andere,<lb/> nicht befriedigende Einzelheiten treten jedoch hin-<lb/> ter der künſtleriſch und geiſtig gleich gewaltigen<lb/> Wirkung vollkommen zurück.</p><lb/> <p>Der Film wird einen Siegeszug nicht nur durch<lb/> die Welt, ſondern auch durch die Menſchheit an-<lb/> treten.</p><lb/> <byline> <hi rendition="#aq">E. I.</hi> </byline> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Jahrbuch der Filminduſtrie.</hi> </head><lb/> <p>Was für den Film ſeit langem gefehlt hat,<lb/> erklärlich nur durch das jugendliche Alter des<lb/> Filmgebietes ſelbſt, iſt nun, dank eines offenbar<lb/> ausgezeichneten Archivs der „Lichtbildbühne“, da:<lb/> ein glänzend informierender, in der Vollkommen-<lb/> heit ſeiner Einzelgebiete und ſeines Geſamtinhalts<lb/> für jeden, der mit Film zu tun hat, unentbehr-<lb/> lich werdender Almanach. Auf die „Geſchichte der<lb/> Filminduſtrie“ folgt eine überſichtliche Statiſtik<lb/> der Filmfirmen von 1911—1922, der Entwicklung<lb/> der Film-Aktiengeſellſchaften, der Kinos unter<lb/> beſonderer Berückſichtigung der Berliner und der<lb/> Münchener Verhältniſſe. Dem folgt eine Abtei-<lb/> lung über Handel und Verkehr in der Filmindu-<lb/> ſtrie, Deutſchlands Filmhandel und Filmkonſum,<lb/> die Preisgeſtaltung in der Filminduſtrie, dann<lb/> der Film in der Rechtſprechung und einzelne be-<lb/> ſonders intereſſierende Spezialfragen. Wir wer-<lb/> den noch eingehend auf einzelnes darin zurück-<lb/> kommen.</p><lb/> <byline> <hi rendition="#aq">E. I.</hi> </byline> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jComment" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Zur Pſychologie des Briefmarken-<lb/> ſammlers — einſt und jetzt.</hi> </head><lb/> <byline>Von<lb/><hi rendition="#aq">Ernst Iros, München.</hi></byline><lb/> <p>In der langen Reihe ſchöner, reichhaltiger Mär-<lb/> chen- und Erzählungsbücher nimmt mein Mar-<lb/> kenalbum den Ehrenplatz ein. Wenn ich zuweilen<lb/> nach langem, mühevollen Arbeitstag das Album<lb/> zur Hand nehme, es, wie man ein Kind beſchenkt,<lb/> mit den Neuerwerbungen bereichere und dann<lb/> ſelbſtvergeſſen Blatt um Blatt umwende, beginnt<lb/> es ſeine köſtlichen Erzählungen von fremden Län-<lb/> dern und Meeren, von fremden und traurigen<lb/> Völkerſchickſalen; zuweilen erſcheint es mir als ein<lb/> wahrer Spiegel des Zeitenwandels, mit kluger<lb/> Symbolik aus den Proviſorien der neueſten Zeit<lb/> herauslächelnd, die — die Doppelüberdruckmarken<lb/> ſagen es — ſich nicht mehr nur mit Erſatz, ſondern<lb/> mit dem Erſatz des Erſatzes begnügte, oder mit<lb/> Phraſenſchwall die pomwöſe Aufmachung winzi-<lb/> ger Staaten und Stäätchen kündend, während die<lb/> erhalten gebliebenen Traditionen anderer, von den<lb/><cb/> traurigen Verhältniſſen verſchont gebliebener Län-<lb/> der ſich in dem kaum bemerkbaren Wechſel der<lb/> Markenbilder äußert.</p><lb/> <p>Mein Album weiß noch mehr zu erzählen. Aus<lb/> vergilbten Briefſtücken und Ganzſachen ſteigen<lb/> Groß- und Urgroßvaters Zeiten auf. Ein zier-<lb/> licher Lockenkopf, feine, weiße, ein wenig zau-<lb/> dernde Hände, Erdöllampe und Kachelofen tau-<lb/> chen auf, eine ſtille, verträumte Atmoſphäre um-<lb/> gibt Album und Leſer. Und ein neues Bild ver-<lb/> drängt das alte: Großvater neben dem kleinen,<lb/> heißwangigen Markenſammler, mit abwehrberei-<lb/> tem Arm den koſtbaren Schatz vor unvorſichtigen<lb/> Kinderhänden ſchützend: „Dazu biſt du noch zu<lb/> klein“ — wenn die Kinderhand ſelbſt ſich be-<lb/> tätigen wollte. Ein anderes, weniger angenehmes<lb/> Bild, das ein paar übel zugerichtete Marken ins<lb/> Gedächtnis rufen: die tolpatſchige Art, wie dieſe<lb/> dummen Händchen, wenn ſie heimlich über den<lb/> „Schatz“ gekommen ſind, ſich ſeines Inhalts „er-<lb/> freut“ haben. Ein Lächeln verdrängt den Aerger<lb/> des ſachkundigen Sammlers.</p><lb/> <p>Die Art, mit der heute Briefmarken geſammelt<lb/> werden, iſt nicht geeignet, ſolche Träumereien zu<lb/> begünſtigen oder gar die Freude am Sammeln zu<lb/> fördern. Die Frage drängt ſich auf, ob es unter<lb/> den jüngeren (nicht dem Alter nach) überhaupt<lb/> noch „Sammler“ im alten, ſchönen, romantiſchen<lb/> Sinne gibt. Spekulation und Habgier haben ſich<lb/> des Markenſammelſports bemächtigt. Wie die<lb/> Hamſter und Hyänen laufen ſie von Laden zu La-<lb/> den, von Poſtamt zu Poſtamt, kaufen und verkau-<lb/> ſen, feilſchen, tauſchen und entdecken immer neue<lb/> Arten und Abarten, Fehldrucke und Plattenfeh-<lb/> ler, das Steckalbum wie einen Revolver in ſteter<lb/> Bereitſchaft. Die unſolide Druckart bei den neuen<lb/> Marken begünſtigt dieſes Treiben. Es ſind die<lb/> wilden Händler, die den eingeſeſſenen, ſteuerzah-<lb/> lenden gefährlich werden.</p><lb/> <p>Eine andere Spezies dieſer Neureichen-Samm-<lb/> ler: die ganz Vornehmen und Superklugen, die in<lb/> einer Markenſammlung eine ſteuerfreie „Kapi-<lb/> talsanlage“ ſehen und deren „Spezialität nur<lb/> ganze Sätze“ ſind, ungeſtempelt natürlich, mög-<lb/> lichſt meter- oder pfundweiſe. Der Inhalt dieſer<lb/> Alben iſt — für den wirklichen Sammler —<lb/> ebenſo ſchön, wie deren Beſitzer ihm widerlich er-<lb/> ſcheinen. Seht euch ein ſolches Album mit den<lb/> fremden, kalten, ſchweigenden Bildern, ohne Lücke<lb/> und ohne Stempel, an, und ihr könnt nicht an-<lb/> ders, als euch dahinter einen fettwanſtigen Be-<lb/> ſitzer vorſtellen, deſſen Blick mit überlegener Lieb-<lb/> und Traditionsloſigkeit euer eigenes, lückenhaftes<lb/> Album muſtern würde. Dieſe Herrſchaften wa-<lb/> ren es, die den Markenſammelſport zu einem<lb/> Spekulationsgebiet und den armen Teufeln von<lb/> wirklichen Sammlern das Kaufen unmöglich ge-<lb/> macht haben, denn „auf den Preis kommt es bei<lb/> ihnen nicht an“.</p><lb/> <p>Den bedenklichſten Widerhall finden dieſe ganz<lb/> fälſchlicherweiſe mit Sammelwut bezeichneten<lb/> Spekulations- und Anlageabſichten bei der Ju-<lb/> gend. Nicht nur Politik, auch Markenſammeln<lb/> kann den Charakter verderben. Und es <hi rendition="#g">muß</hi> ihn<lb/> verderben, wenn es ſo betrieben wird, wie es lei-<lb/> der von dem größten Teil der Jugend geſchieht.<lb/> Man ſieht ſelten einen Jungen liebevoll oder mit<lb/> kindlicher Freude eine Marke betrachten. Die<lb/> Spekulationswut hat auch die kindlichen Samm-<lb/> ler gepackt und ſie zu geſchäftstüchtigen Handels-<lb/> leuten gemacht, an denen vielleicht mancher ſchlecht<lb/> beratene Vater ſeine helle Freude haben wird. Be-<lb/> ſitzgier und unkindlicher Ehrgeiz treibt auch ſie<lb/> in die Läden und auf die Poſtämter, wo ſie nicht<lb/> Tauſch-, ſondern Verkaufsmaterial erſtehen, um<lb/> dieſes ſo raſch wie möglich zu Wucherpreiſen wie-<lb/> der abzuſtoßen. Die Väter ahnen nicht, was für<lb/> ein Verbrechen ſie begehen, wenn ſie ihren Kin-<lb/> dern zu ſolch ſchändlichem Treiben das „Betriebs-<lb/> kapital“ geben. Das Sammeln um der Freude<lb/> an den Marken <hi rendition="#g">ſelbſt</hi>, um der Beſchäftigung<lb/> mit ihnen, um des Sammelns ſelbſt willen, hat<lb/> auch bei der Jugend aufgehört. Die für den wirk-<lb/> lichen Sammler wohltätige, nervenentſpannende<lb/> Beſchäftigung mit ſeinen Marken iſt hier zu<lb/> krampf- und krankhafter Leidenſchaft geworden,<lb/> die Geiz, Neid, Raffſucht und gefährliche Schädi-<lb/> gung ernſter Intereſſen zur notwendigen Folge<lb/> haben. Beſonders gefährlich für Kinder, die in<lb/> ihrem Vater keinen Kenner und Führer durch die<lb/> Wirrniſſe des Markenſammelſparts beſitzen, deſſen<lb/> auch die erwachſenen Anfänger-Sammler nicht<lb/> entraten können.</p><lb/> <p>Ein Führer für alle Fälle iſt in den Katalogen<lb/> gegeben, die dei dem Umfang der Markenans-<lb/> gaben aller Länder einfach unentbehrlich gewor-<lb/> den ſind, und vor vielfachem Schaden bewahren.<lb/> Es iſt aber nicht nur der materielle Geſichts-<lb/> punkt, der die Hilfe des Katalogs empfehlenswert<lb/> macht, ſondern mehr noch ſeine pſychologiſche<lb/> Wirkung auf den Sammler, beſonders den ju-<lb/> gendlichen, ſofern er richtigen Gebrauch davon zu<lb/> machen verſteht und nicht nur auf die Preiſe, den<lb/> ſogenannten Wert der Marken, der bei dem ra-<lb/><cb/> ſchen Umſchwung in der Bewertung doch immer<lb/> nur ein vergleichsweiſer ſein kann, ſondern auf<lb/> die übrigen Dinge des Kataloges achtet, die zu<lb/> einer Vertiefung des Verſtändniſſes und damit<lb/> der Freude am Sammeln führen. Von den vie-<lb/> len Katalogen dieſer Art ſteht der jedem Samm-<lb/> ler wenigſtens dem Namen nach bekannte Michel-<lb/> Katalog, vor kurzem als Europa- und als Ueber-<lb/> ſeeausgabe neu erſchienen, an erſter Stelle. Nach<lb/> „Michel“ wird gerechnet, ſeine Angaben in bezug<lb/> auf Abarten, Fehldrucke und dgl. ſind maßgebend.<lb/> Das Sammeln an Hand des Kataloges wird bei<lb/> einigermaßen richtigen Vorausſetzungen günſtig<lb/> auf die Pſyche des Sammlers einwirken. Der<lb/> richtige Gebrauch des Kataloges wird zum Teil<lb/> vor den Gefahren der „Sammelwut“, beſonders<lb/> bei der Jugend, Schutz bieten können. Noch wich-<lb/> tiger iſt natürlich eine vernünftige Einführung<lb/> und Anleitung perſönlicher Art, die weg von den<lb/> häßlichen Begleitumſtänden unſerer Zeit, zurück<lb/> zu dem alten, romantiſchen Sammelſport führt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Sport.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Ein Rieſenſtadion in Leipzig.</hi> </head><lb/> <p>Nach Kölner Muſter und löblichem Beiſpiel will<lb/> man in der Pleißeſtadt ebenfalls jetzt ein Sta-<lb/> dion errichten, da ſeltſamerweiſe die <hi rendition="#g">größte<lb/> mitteldeutſche Sportſtadt</hi> bisher einer<lb/> ſolchen <hi rendition="#g">Anlage gänzlichentbehrte</hi>, wenn<lb/> auch einige größere Fußball- und Hockeyfelder<lb/> (z. B. vom Verein für Bewegungsſpiele unweit<lb/> des Völkerſchlachtdenkmals und des Leipziger<lb/> Sportklubs) vorhanden waren. Nicht weniger als<lb/> drei Pläne ſind plötzlich aufgetaucht. Die eine<lb/> Anregung ging vom Bezirk Leipzig des Bundes<lb/> deutſcher Radfahrer aus, die zweite vom Gau<lb/> Nordweſtſachſen im Verband mitteldeutſcher Ball-<lb/> ſpielvereine. Mehr Ausſicht auf Erfolg dürfte<lb/> ein Vorſchlag haben, hinter dem der bekannte<lb/> Verein <hi rendition="#g">Sportplatz Leipzig</hi>, der Beſitzer<lb/> einer der größten deutſchen Radrennbahnen, auf<lb/> der namentlich in den Vorkriegsjahren zahlreiche<lb/> Rekorde das Licht der Welt erblickt haben, ſteht.<lb/> Der Verein, übrigens eine gemeinnützige Geſell-<lb/> ſchaft, will unmittelbar <hi rendition="#g">neben ſeiner Rad-<lb/> rennbahn</hi> das Stadion entſtehen laſſen, das<lb/> neben <hi rendition="#g">Fußball- und Hockeyfeldern</hi> auch<lb/><hi rendition="#g">Laufbahnen</hi>, einer <hi rendition="#g">Rundbahn für Rad-<lb/> fahrer</hi>, Plätze für <hi rendition="#g">Schwerathletik</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Radball</hi> aufweiſen ſoll. Die Anlage ſoll bis<lb/> zum Flutkanal ausgedehnt werden, ſo daß auch<lb/> die <hi rendition="#g">Ruderer</hi> und <hi rendition="#g">Schwimmſportler</hi> zu<lb/> Worte kommen können. Das Stadion ſoll ſo ge-<lb/> baut werden, daß es wirtſchaftlich aus ſich ſelbſt<lb/> beſtehen kann. Nach den Plänen ſind Plätze für<lb/> etwa 4000 Zuſchauer zum Sitzen, 65000 Stehplätze<lb/> und eine Sondertribüne (100 Meter lang) vorge-<lb/> ſehen. Die Mittel zum Bau ſind ſichergeſtellt,<lb/> mit den Arbeiten wird bei Eintritt günſtiger<lb/> Witterung ſofort begonnen werden.</p><lb/> <p>Die Stadt Leipzig würde durch dieſes Stadion,<lb/> deſſen Vorzug vor allem auch in ſeiner zentralen<lb/> Lage, auf den Frankfurter Wieſen, beſteht, eine<lb/> großzügige, moderne Sportanlage erhalten, die<lb/> im Grunde eine gewaltige Förderung des Spor-<lb/> tes an ſich bedeutet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Bobrennen am Rißerſee.</hi> </head><lb/> <list> <item><hi rendition="#g">Ergebniſſe:</hi><hi rendition="#aq">I.</hi> Lauf: Bob Zugſpitz<lb/> (Wackerle) 1:41,5; 2. Bob Edelweiß (Poettinger)<lb/> 1:42,1; 3. Bob Alpſpitz (Frhr. v. Imhof) 2:20;<lb/> 4. Bob Bayern (Kilian) 2:23,1; 5. Spinne <hi rendition="#aq">II</hi><lb/> (Rittm. Schmidt) geſt. — <hi rendition="#aq">II.</hi> Lauf: 1 Zugſpitz<lb/> 1:39; 2. Alpſpitz 1:39,4; 3. Bayern 1:40; 4. Edel-<lb/> weiß 2:25,5. Geſamtzeit: 1. Zugſpitz 3:20,5;<lb/> 2. 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Mittwoch, den 9. Januar 1924 Allgemeine Zeitung. Nr. 8
FILM-ZEITUNG.
Aufgaben der Filmbeſprechung.
Das Gebiet des Films iſt noch durchaus und
grundſätzlich umſtritten; ſowohl von außen herein
als — leider — auch von innen heraus. Ein
großer Teil der Bevölkerung nimmt noch eine
gänzlich oder nur künſtleriſch und ethiſch be-
zogene ablehnende Haltung ein, und ſelbſt unter
den Freunden des Kinos ſind die Erwartungen
recht verſchiedener Natur: ſie ſchwanken zwiſchen
Zeitvertreib und Senſation einer-, geiſtiger An-
regung und künſtleriſcher Erbauung andrerſeits.
Verhängnisvoller, weil ausſchlaggebend für die
Entwicklung des Films iſt die Einſtellung der
Herſteller, deren vielfach einſeitige Spekulation
auf die Inſtinkte des Publikums lange Zeit
Waſſer auf die Mühlen der Filmgegner lieferte
und den Film auf tiefſtem Niveau hielt.
Der Einſatz künſtleriſcher Motive und Ziele hat
ſeinen Spekulanten unrecht gegeben: der mate-
rielle Erfolg blieb durchaus nicht auf den Ver-
brecher-, den Kriminal- und ſonſtigen Senſations-
film beſchränkt, im Gegenteil. Das den künſt-
leriſch vorwärts ſtrebenden Filmautoren und Re-
giſſeuren vom Fabrikanten häufig entgegengehal-
tene Wort: „Das Publikum verlangts“ (den Kitſch
nämlich), hat die Entwicklung Lügen geſtraft: Der
Publikumsgeſchmack muß und will geformt und
geführt werden, er ſelbſt iſt ein charakterloſes
Etwas, dem kein Eigenleben innewohnt.
Dieſe Erkenntnis muß Grundlage für die Kritik
des Films in allen ſeinen Teilen, muß beſtim-
mend ſein für die Einſtellung der Tagespreſſe auf
dieſes Gebiet, das in ſo eminenter Weiſe geeignet
iſt, Einfluß auf das Volksleben zu gewinnen.
Als Wichtigſtes ergibt ſich aus jener Erkennt-
nis: die Alternative „Induſtrie oder Kunſt hat
aufgehört zu beſtehen. Die Bewertung und Be-
urteilung eines Films iſt von der Rückſichtnahme
auf die Induſtrie frei geworden, nachdem deren
Intereſſen ſich mit denen der Allgemeinheit, die
zu vertreten in erſter Linie Sache der Tages-
preſſe iſt, nicht als gegenſätzlich, wie bisher viel-
fach angenommen wurde, ſondern als gleichlau-
fend erwieſen haben. Die Aufgabe der Tages-
preſſe, im Dienſte der Volkskultur die Entwick-
lung auf allen dieſe beeinfluſſenden Gebieten, alſo
auch auf dem Gebiete des Films, zu verfolgen,
zu beurteilen, zu bewerten, deckt ſich reſtlos mit
der Aufgabe, die Filminduſtrie in ihren wirklichen
Intereſſen zu unterſtützen, die in der Richtung
der Qualitätsarbeit, alſo der künſtleriſchen, der
kulturellen Einſtellung verlaufen.
Es iſt darum Pflicht der Tagespreſſe, den Film
ſowohl in ſeiner ſpezifiſch künſtleriſchen als auch
in ſeiner allgemein kulturellen Bedeutung, Ent-
wicklung und Auswirkung kritiſch ernſt zu neh-
men, ohne deshalb die beſonders im Hinblick auf
den Auslandsabſatz notwendigen Rückſichten, deren
Unterſuchung gleichfalls Sache der Tagespreſſe iſt,
zu überſehen. Vor allem aber ſoll verſucht wer-
den, Weſen, Bedeutung und Entwicklungsmög-
lichkeit des Films künſtleriſch-kultureller, tech-
niſcher und wirtſchaftlicher Beziehung dem gro-
ßen, auch dem noch abſeits ſtehenden Publikum
näherzubringen und das Verhältnis zwiſchen Film
und Publikum in dieſem ernſten Sinne zu kon-
ſolidieren. Das Publikum muß und ſoll ſich auf
das, was die Tagespreſſe über Film und Kino
bringt, verlaſſen können, ſoweit dies im Rahmen
von Einzelurteilen möglich iſt.
Was bedeutet der INRI-film?
Millionen meiden das Kino, bezeichnen, aus
Vorurteil oder raſcher Enttäuſchung, Film als
Kitſch und brechen den Stab über ein bislang
noch kaum erſchloſſenes Schaffensgebiet.
Seht euch, ihr Skeptiker und Filmhaſſer, dieſen
INRI- Film einmal an, nein, verſucht, ihn zu er-
fühlen, zu erleben und in euch aufzunehmen und
dann — gerecht zu ſein!
Film war früher bewegte Landſchaft, wurde
Handlung, Senſation, in äußerſte Extreme ge-
trieben, dann dürftige Epiſode, durch Verlegen-
heitspollagen grauſam langweilig, oder Epiſoden-
reihe im hiſtoriſchen Ausſtattungsfilm, hier ſchon
Uebergang zum ausſchließlichen „Bild“. Und das
alles jeweils um ſeiner ſelbſt willen, ohne tieferen
Sinn ohne leitende, einprägſame Idee, bei allem
Willen zum Künſtleriſchen immer nur Anſätze,
zuletzt, im rein Bildhaften, ſogar verheißungsvoll.
Der INRI-Film iſt Geſtalt gewordene Idee.
Das iſt ſein Neues. Das iſt das Schöpferiſche,
dem alles, was bisher Selbſtzweck war, jetzt
dient. Bild, Handlung, Geſchehen, Stimmung
im Manuſkript, Regie, Darſtellung und Technik
ſind aus jener intuitiven, von Idee beherrſchten
Notwendigkeit heraus geſtaltet, die das Weſen
allen künſtleriſchen Schaffens und aller ſchöpfe-
riſchen Kunſt iſt.
Dem unter römiſcher Herrſchaft ſtöhnenden
jüdiſchen Volke wird die Kunde: Der Meſſias iſt
gekommen. Es jubelt dem König zu, der es aus
weltlicher Knechtſchaft befreien, es glaubt an den
Erlöſer, der Gewalt mit Gewalt überwinden ſoll.
Der Chriſtus-Idee „Liebe“ gegenüber, deren Reich
nicht von dieſer Welt iſt, wird es zum Verräter;
um ſo gewaltiger die Demonſtrationen der Chri-
ſtus-Liebe in der Heilung der Lahmen, der Toten-
erweckung, der Wandlung der Maria von Magdala
und dem Kreuzestod Chriſti. In der Rahmen-
handlung, die einen für die Befreiung ſeines
Volkes, alſo für eine große Idee zum politiſchen
Mörder Gewordenen im Gefängnis zeigt, trium-
phiert die Erlöſeridee „Liebe“ über die Weltidee
„Gewalt“.
So vollzieht ſich alles Geſchehen im Dienſt der
Chriſtus-Idee. Nirgends ein Neſt Selbſtzweck.
Das Höchſte an darſtelleriſcher Kunſt: die Wand-
lung der Maria von Magdala (Aſta Nielſen)
unter den Augen Chriſti. Stimmungen von un-
erreichter Gewalt und Erlebniswucht in der Berg-
predigt und der Kreuzigungsſzene, Regiekunſt
(Robert Wiene), die gleichwertig ſich nur mehr in
dem Rhythmus der Maſſenſzenen, ſo vor allem
in dem Augenblick, da das Volk die Steine, die
es gegen Maria von Magdala erhoben hat, ſinken
läßt („Wer ohne Sünde iſt, werfe den erſten
Stein!“) und in den gewaltigen Bildern von
Jeruſalem und der großen Tempelſzene manife-
ſtiert. Im tiefften erſchütternd die Darſtellung
des Todes Chriſti.
Die Mängel dieſes Films ſtark hervorheben,
würde gegenüber den bisherigen Filmen ein ſchie-
fes Bild ergeben. Die Rahmenhandlung des erſten
Aktes erſcheint zu breit und mit allzu vielen
Titeln beladen. Wenig glücklich iſt die Perſonifi-
kation des Verſuchers in der Wüſte durch Judas,
die Darſtellung des Jeſus im erſten Teil entſpricht
nicht durchweg dem Leitmotiv und auch die Dar-
ſtellerin der Maria, der Jeſusmutter, läßt zu
wünſchen übrig. All dies und mancherlei andere,
nicht befriedigende Einzelheiten treten jedoch hin-
ter der künſtleriſch und geiſtig gleich gewaltigen
Wirkung vollkommen zurück.
Der Film wird einen Siegeszug nicht nur durch
die Welt, ſondern auch durch die Menſchheit an-
treten.
E. I.
Jahrbuch der Filminduſtrie.
Was für den Film ſeit langem gefehlt hat,
erklärlich nur durch das jugendliche Alter des
Filmgebietes ſelbſt, iſt nun, dank eines offenbar
ausgezeichneten Archivs der „Lichtbildbühne“, da:
ein glänzend informierender, in der Vollkommen-
heit ſeiner Einzelgebiete und ſeines Geſamtinhalts
für jeden, der mit Film zu tun hat, unentbehr-
lich werdender Almanach. Auf die „Geſchichte der
Filminduſtrie“ folgt eine überſichtliche Statiſtik
der Filmfirmen von 1911—1922, der Entwicklung
der Film-Aktiengeſellſchaften, der Kinos unter
beſonderer Berückſichtigung der Berliner und der
Münchener Verhältniſſe. Dem folgt eine Abtei-
lung über Handel und Verkehr in der Filmindu-
ſtrie, Deutſchlands Filmhandel und Filmkonſum,
die Preisgeſtaltung in der Filminduſtrie, dann
der Film in der Rechtſprechung und einzelne be-
ſonders intereſſierende Spezialfragen. Wir wer-
den noch eingehend auf einzelnes darin zurück-
kommen.
E. I.
Zur Pſychologie des Briefmarken-
ſammlers — einſt und jetzt.
Von
Ernst Iros, München.
In der langen Reihe ſchöner, reichhaltiger Mär-
chen- und Erzählungsbücher nimmt mein Mar-
kenalbum den Ehrenplatz ein. Wenn ich zuweilen
nach langem, mühevollen Arbeitstag das Album
zur Hand nehme, es, wie man ein Kind beſchenkt,
mit den Neuerwerbungen bereichere und dann
ſelbſtvergeſſen Blatt um Blatt umwende, beginnt
es ſeine köſtlichen Erzählungen von fremden Län-
dern und Meeren, von fremden und traurigen
Völkerſchickſalen; zuweilen erſcheint es mir als ein
wahrer Spiegel des Zeitenwandels, mit kluger
Symbolik aus den Proviſorien der neueſten Zeit
herauslächelnd, die — die Doppelüberdruckmarken
ſagen es — ſich nicht mehr nur mit Erſatz, ſondern
mit dem Erſatz des Erſatzes begnügte, oder mit
Phraſenſchwall die pomwöſe Aufmachung winzi-
ger Staaten und Stäätchen kündend, während die
erhalten gebliebenen Traditionen anderer, von den
traurigen Verhältniſſen verſchont gebliebener Län-
der ſich in dem kaum bemerkbaren Wechſel der
Markenbilder äußert.
Mein Album weiß noch mehr zu erzählen. Aus
vergilbten Briefſtücken und Ganzſachen ſteigen
Groß- und Urgroßvaters Zeiten auf. Ein zier-
licher Lockenkopf, feine, weiße, ein wenig zau-
dernde Hände, Erdöllampe und Kachelofen tau-
chen auf, eine ſtille, verträumte Atmoſphäre um-
gibt Album und Leſer. Und ein neues Bild ver-
drängt das alte: Großvater neben dem kleinen,
heißwangigen Markenſammler, mit abwehrberei-
tem Arm den koſtbaren Schatz vor unvorſichtigen
Kinderhänden ſchützend: „Dazu biſt du noch zu
klein“ — wenn die Kinderhand ſelbſt ſich be-
tätigen wollte. Ein anderes, weniger angenehmes
Bild, das ein paar übel zugerichtete Marken ins
Gedächtnis rufen: die tolpatſchige Art, wie dieſe
dummen Händchen, wenn ſie heimlich über den
„Schatz“ gekommen ſind, ſich ſeines Inhalts „er-
freut“ haben. Ein Lächeln verdrängt den Aerger
des ſachkundigen Sammlers.
Die Art, mit der heute Briefmarken geſammelt
werden, iſt nicht geeignet, ſolche Träumereien zu
begünſtigen oder gar die Freude am Sammeln zu
fördern. Die Frage drängt ſich auf, ob es unter
den jüngeren (nicht dem Alter nach) überhaupt
noch „Sammler“ im alten, ſchönen, romantiſchen
Sinne gibt. Spekulation und Habgier haben ſich
des Markenſammelſports bemächtigt. Wie die
Hamſter und Hyänen laufen ſie von Laden zu La-
den, von Poſtamt zu Poſtamt, kaufen und verkau-
ſen, feilſchen, tauſchen und entdecken immer neue
Arten und Abarten, Fehldrucke und Plattenfeh-
ler, das Steckalbum wie einen Revolver in ſteter
Bereitſchaft. Die unſolide Druckart bei den neuen
Marken begünſtigt dieſes Treiben. Es ſind die
wilden Händler, die den eingeſeſſenen, ſteuerzah-
lenden gefährlich werden.
Eine andere Spezies dieſer Neureichen-Samm-
ler: die ganz Vornehmen und Superklugen, die in
einer Markenſammlung eine ſteuerfreie „Kapi-
talsanlage“ ſehen und deren „Spezialität nur
ganze Sätze“ ſind, ungeſtempelt natürlich, mög-
lichſt meter- oder pfundweiſe. Der Inhalt dieſer
Alben iſt — für den wirklichen Sammler —
ebenſo ſchön, wie deren Beſitzer ihm widerlich er-
ſcheinen. Seht euch ein ſolches Album mit den
fremden, kalten, ſchweigenden Bildern, ohne Lücke
und ohne Stempel, an, und ihr könnt nicht an-
ders, als euch dahinter einen fettwanſtigen Be-
ſitzer vorſtellen, deſſen Blick mit überlegener Lieb-
und Traditionsloſigkeit euer eigenes, lückenhaftes
Album muſtern würde. Dieſe Herrſchaften wa-
ren es, die den Markenſammelſport zu einem
Spekulationsgebiet und den armen Teufeln von
wirklichen Sammlern das Kaufen unmöglich ge-
macht haben, denn „auf den Preis kommt es bei
ihnen nicht an“.
Den bedenklichſten Widerhall finden dieſe ganz
fälſchlicherweiſe mit Sammelwut bezeichneten
Spekulations- und Anlageabſichten bei der Ju-
gend. Nicht nur Politik, auch Markenſammeln
kann den Charakter verderben. Und es muß ihn
verderben, wenn es ſo betrieben wird, wie es lei-
der von dem größten Teil der Jugend geſchieht.
Man ſieht ſelten einen Jungen liebevoll oder mit
kindlicher Freude eine Marke betrachten. Die
Spekulationswut hat auch die kindlichen Samm-
ler gepackt und ſie zu geſchäftstüchtigen Handels-
leuten gemacht, an denen vielleicht mancher ſchlecht
beratene Vater ſeine helle Freude haben wird. Be-
ſitzgier und unkindlicher Ehrgeiz treibt auch ſie
in die Läden und auf die Poſtämter, wo ſie nicht
Tauſch-, ſondern Verkaufsmaterial erſtehen, um
dieſes ſo raſch wie möglich zu Wucherpreiſen wie-
der abzuſtoßen. Die Väter ahnen nicht, was für
ein Verbrechen ſie begehen, wenn ſie ihren Kin-
dern zu ſolch ſchändlichem Treiben das „Betriebs-
kapital“ geben. Das Sammeln um der Freude
an den Marken ſelbſt, um der Beſchäftigung
mit ihnen, um des Sammelns ſelbſt willen, hat
auch bei der Jugend aufgehört. Die für den wirk-
lichen Sammler wohltätige, nervenentſpannende
Beſchäftigung mit ſeinen Marken iſt hier zu
krampf- und krankhafter Leidenſchaft geworden,
die Geiz, Neid, Raffſucht und gefährliche Schädi-
gung ernſter Intereſſen zur notwendigen Folge
haben. Beſonders gefährlich für Kinder, die in
ihrem Vater keinen Kenner und Führer durch die
Wirrniſſe des Markenſammelſparts beſitzen, deſſen
auch die erwachſenen Anfänger-Sammler nicht
entraten können.
Ein Führer für alle Fälle iſt in den Katalogen
gegeben, die dei dem Umfang der Markenans-
gaben aller Länder einfach unentbehrlich gewor-
den ſind, und vor vielfachem Schaden bewahren.
Es iſt aber nicht nur der materielle Geſichts-
punkt, der die Hilfe des Katalogs empfehlenswert
macht, ſondern mehr noch ſeine pſychologiſche
Wirkung auf den Sammler, beſonders den ju-
gendlichen, ſofern er richtigen Gebrauch davon zu
machen verſteht und nicht nur auf die Preiſe, den
ſogenannten Wert der Marken, der bei dem ra-
ſchen Umſchwung in der Bewertung doch immer
nur ein vergleichsweiſer ſein kann, ſondern auf
die übrigen Dinge des Kataloges achtet, die zu
einer Vertiefung des Verſtändniſſes und damit
der Freude am Sammeln führen. Von den vie-
len Katalogen dieſer Art ſteht der jedem Samm-
ler wenigſtens dem Namen nach bekannte Michel-
Katalog, vor kurzem als Europa- und als Ueber-
ſeeausgabe neu erſchienen, an erſter Stelle. Nach
„Michel“ wird gerechnet, ſeine Angaben in bezug
auf Abarten, Fehldrucke und dgl. ſind maßgebend.
Das Sammeln an Hand des Kataloges wird bei
einigermaßen richtigen Vorausſetzungen günſtig
auf die Pſyche des Sammlers einwirken. Der
richtige Gebrauch des Kataloges wird zum Teil
vor den Gefahren der „Sammelwut“, beſonders
bei der Jugend, Schutz bieten können. Noch wich-
tiger iſt natürlich eine vernünftige Einführung
und Anleitung perſönlicher Art, die weg von den
häßlichen Begleitumſtänden unſerer Zeit, zurück
zu dem alten, romantiſchen Sammelſport führt.
Sport.
Ein Rieſenſtadion in Leipzig.
Nach Kölner Muſter und löblichem Beiſpiel will
man in der Pleißeſtadt ebenfalls jetzt ein Sta-
dion errichten, da ſeltſamerweiſe die größte
mitteldeutſche Sportſtadt bisher einer
ſolchen Anlage gänzlichentbehrte, wenn
auch einige größere Fußball- und Hockeyfelder
(z. B. vom Verein für Bewegungsſpiele unweit
des Völkerſchlachtdenkmals und des Leipziger
Sportklubs) vorhanden waren. Nicht weniger als
drei Pläne ſind plötzlich aufgetaucht. Die eine
Anregung ging vom Bezirk Leipzig des Bundes
deutſcher Radfahrer aus, die zweite vom Gau
Nordweſtſachſen im Verband mitteldeutſcher Ball-
ſpielvereine. Mehr Ausſicht auf Erfolg dürfte
ein Vorſchlag haben, hinter dem der bekannte
Verein Sportplatz Leipzig, der Beſitzer
einer der größten deutſchen Radrennbahnen, auf
der namentlich in den Vorkriegsjahren zahlreiche
Rekorde das Licht der Welt erblickt haben, ſteht.
Der Verein, übrigens eine gemeinnützige Geſell-
ſchaft, will unmittelbar neben ſeiner Rad-
rennbahn das Stadion entſtehen laſſen, das
neben Fußball- und Hockeyfeldern auch
Laufbahnen, einer Rundbahn für Rad-
fahrer, Plätze für Schwerathletik und
Radball aufweiſen ſoll. Die Anlage ſoll bis
zum Flutkanal ausgedehnt werden, ſo daß auch
die Ruderer und Schwimmſportler zu
Worte kommen können. Das Stadion ſoll ſo ge-
baut werden, daß es wirtſchaftlich aus ſich ſelbſt
beſtehen kann. Nach den Plänen ſind Plätze für
etwa 4000 Zuſchauer zum Sitzen, 65000 Stehplätze
und eine Sondertribüne (100 Meter lang) vorge-
ſehen. Die Mittel zum Bau ſind ſichergeſtellt,
mit den Arbeiten wird bei Eintritt günſtiger
Witterung ſofort begonnen werden.
Die Stadt Leipzig würde durch dieſes Stadion,
deſſen Vorzug vor allem auch in ſeiner zentralen
Lage, auf den Frankfurter Wieſen, beſteht, eine
großzügige, moderne Sportanlage erhalten, die
im Grunde eine gewaltige Förderung des Spor-
tes an ſich bedeutet.
Bobrennen am Rißerſee.
Ergebniſſe: I. Lauf: Bob Zugſpitz
(Wackerle) 1:41,5; 2. Bob Edelweiß (Poettinger)
1:42,1; 3. Bob Alpſpitz (Frhr. v. Imhof) 2:20;
4. Bob Bayern (Kilian) 2:23,1; 5. Spinne II
(Rittm. Schmidt) geſt. — II. Lauf: 1 Zugſpitz
1:39; 2. Alpſpitz 1:39,4; 3. Bayern 1:40; 4. Edel-
weiß 2:25,5. Geſamtzeit: 1. Zugſpitz 3:20,5;
2. Alpſpitz 3:59,4; 3. Bayern 4:03,5; 4. Edelweiß
4:08.
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(2022-03-29T12:00:00Z)
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