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Allgemeine Zeitung, Nr. 107, 17. April 1849.

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[Spaltenumbruch] als Regentin zu sehen, und ich am allerwenigsten. Wie, auf eine schwache
Frau will man in einer solchen Krisis eine Last wälzen die für Eure Schul-
tern zu schwer ist?" Nach dem Palast Bourbon begab sich die Prinzessin
auf die ihr von Hrn. Dupin überbrachte Aufforderung des Herzogs von
Nemours, der sie dahin begleitete. Der König war schon abgereist, und
sie entschloß sich mit Resignation zu diesem letzten Versuch die Monarchie
zu retten.


Bei den Wahlbewerbungen L. Bonaparte's war dem einfältigen Land-
volk ein Köder hingeworfen worden in dem Versprechen daß dann die ver-
haßte Zusatzsteuer von 45 C. werde zurückbezahlt werden. Wirklich wurde
in der gestrigen Sitzung der Nationalversammlung von Hrn. Chavoix
der Antrag gestellt durch Ausgabe von Renten eine Entschädigung aus zu-
mitteln. Dieser Antrag hatte jedoch eine ganz andere als die beabsichtigte
Wirkung. Die Mitglieder der ehemaligen provisorischen Regierung such-
ten nacheinander die Schuld einer Maßregel von sich abzuwälzen welche, wie
jetzt allgemein anerkannt ist, die Republik bei dem besitzen den Theil der Nation
in Verruf gebracht hat. "Ich wollte die Steuer solle die Armen verscho-
nen," erklärte Hr. Flocon, und Hr. Ledru-Rollin rechnete sichs
zum Verdienst daß nach seinem Sinn der Zuschlag nicht 45 C., sondern
11/2 Fr. oder 2 Fr. hätte betragen und nur die Reichen treffen sollen, ja
daß er später vorgeschlagen die Regierung solle ganz auf diese Steuer ver-
zichten und eine proportionelle und progressive Auflage, sowie ein Papier-
geld mit einem Pfandrecht auf die Nationalgüter an die Stelle setzen. Das
wäre die Wiedereinführung der Assignaten gewesen -- eine äußerste, aber
nicht die letzte Maßregel der revolutionären Regierung, denn der Ex-Fi-
nanzminister Hr. Duclerc versicherte daß, als in Folge der terroristischen
Politik, der berüchtigten Umlaufschreiben des Hrn. Ledru-Rollin plötzlich
alle Hülfsquellen versiegt waren, man im Schooß der Regierung selbst
von Bankrott gesprochen. Einen solchen Vorschlag wollte nun niemand
gemacht haben, Hr. Duclerc, aufgefordert den Urheber zu nennen, wei-
gerte sich, der alte Dupont (de l'Eure) erhob sich zu erklären: er habe
als Präsident der provisorischen Regierung allen Sitzungen beigewohnt,
nie sey der Bankrott vorgeschlagen worden, und wenn es geschehen wäre,
so würde es nachdrücklich zurückgewiesen worden seyn. Hr. Duclerc,
ohne seine Behauptung zurückzunehmen, bestand nicht länger darauf, und
der Antrag des Hrn. Chavoix wurde durch die Vorfrage mit 514 gegen
119 Stimmen beseitigt. Heute versuchte Hr. Taillefer denselben An-
trag in einer andern Form zu wiederholen, die Versammlung ließ sich
aber auf keine weitern Erörterungen ein, und er wurde von allen Seiten
zurückgewiesen. Eine längere Debatte entspann sich dann über die im
großen Buch der öffentlichen Schuld eingeschriebenen Pensionsrechte der
Pairie, Pairswittwen und ehemaligen Senatoren, die einige sehr ver-
kürzt, andere ganz gestrichen wissen wollten. Die Staatsrathswahlen
wurden heute gleichfalls fortgesetzt, gestern erhielten bloß 6 die absolute
Majorität und 14 sind noch zu wählen. Die Commission welche beauf-
tragt ist die Verlängerung der Vollmachten des General Changarnier zu
begutachten, hat Hrn Martin (von Straßburg) zu ihrem Vorsitzenden er-
nannt -- sie hat sich mit starker Mehrheit gegen den Regierungsentwurf
ausgesprochen.


Hr. Proudhon zeigt an daß die Volksbank aufhört. Sie hat
17,933 Fr. eingenommen, und ungefähr die Hälfte geht für Geschäftsko-
sten auf. Der Unternehmer will nun mit Heimzahlung der schwächsten
Actien anfangen und mit den stärkern fortfahren, und soweit die Baarmit-
tel nicht zureichen bleibt er den Gläubigern haftbar, die er fristweise zu
befriedigen verspricht. Unmittelbar hinter dieser Nachricht kommt jedoch
die Ankündigung daß das Geschäft von den Mitarbeitern Brasselet, Cher-
tier, Dubue, Savoye u. s. f. unter dem Patronat der gesammten demo-
kratisch-socialistischen Partei fortgesetzt werden soll.


In einem meiner frühern Schreiben theilte
ich Ihnen die Gründe mit weßhalb in einer Zusammenkunft der "gemä-
ßigten Republicaner" der Vorschlag zu einer Verschmelzung mit den So-
cialisten und Ultrarepublicanern, und somit zur Bildung einer einzigen
großen republicanischen Partei, oder um mich richtiger auszudrücken, zur
Bildung eines einzigen großen republicanischen Wahlausschusses verwor-
fen wurde. Aber dieser sehr weise Entschluß war damals nur von den
Delegirten der verschiedenen Comites gemacht worden, und ich be-
merkte Ihnen bereits daß in Folge des Clubgesetzes, und im Hinblick auf die
Thätigkeit des Vereins der Poitiersstraße, eine starke Minorität der "ge-
mäßigten Republicaner" der Ansicht Geltung verschaffen wolle, man müsse
unter den gegenwärtigen Umständen und bei der unverkennbaren Absicht
des Ministeriums die in der Verfassung verbürgten Rechte nicht zu achten,
alle übrigen Berücksichtigungen bei Seite stellen und vor allen Din-
gen -- die Republik retten. Die Gefahr ward täglich größer, und noch
vor wenigen Tagen gestanden mir einige der Chefs dieser Partei ihre Be-
sorgnisse, und daß die Verschmelzungsfraction wohl am Ende ihren Wil-
[Spaltenumbruch] len durchsetzen könne. Es liegt aber auf der Hand daß eine solche Fusion
mit den Socialisten und Rothen ein Selbsimord gewesen wäre. Wie
viele Stimmen würde der General Cavaignac z. B. gefunden haben wenn
sein Name und der des Hrn. Proudhon auf eine und dieselbe Candidaten-
liste geschrieben worden wären? Gestern ist nun die Sache zu einer desi-
nitiven Entscheidung gekommen. Die Verschmelzung wird nicht
stattfinden
. Dank den Bemühungen der HH. Degousee, Grevi, Chau-
day und Buchez, trug die vernünftigere Ansicht in der gestrigen General-
versammlung (nicht bloß eine Versammlung der Delegirten) den Sieg
davon. Aber Mühe hat es gekostet, und obgleich die Versammlung --
ungefähr 1400 Personen zählend -- aus gemäßigten Republicanern
bestand, so war der Lärm doch ein sehr maßloser, ein wahrhaft demokra-
tisch-socialistischer. Der Veröffentlichung des Wahlmanifestes der in Rede
stehenden Partei steht jetzt nichts mehr im Wege, und es wird morgen
oder übermorgen erscheinen.

Italien.

Englischen Berichten aus Süd-Italien zufolge hätten die Sicilianer
nochmals den Herzog von Genua (Bruder des jetzigen Königs von Sar-
dinien) zum König verlangt, der Herzog hätte aber wiederholt abgelehnt.
Sir Charles Napier, der neue englische Generalissimus für Indien, war
am 3 April in Neapel angekommen, wollte sich die Stadt besehen und dann
seine Reise nach Aegypten fortsetzen.

* Wir haben Briefe aus Rom vom 9 April. Das Ofterfest ward
mit Glanz begangen; an der Stelle der Cardinäle erschienen die Deputirten
der constituirenden Versammlung; beim Vorübertragen des Allerheiligsten
spielte das Militärmusikcorps die Marseillaise; die Kuppelbeleuchtung war
tricolor.

* Briefe aus Mailand vom 14 April melden den endlichen Beginn
der Friedensunterhandlungen. General La Bormida war dazu mit aus-
gedehnten Vollmachten von Turin eingetroffen.

* Wir haben Genueser und Turiner Blätter bis zum 12 April,
die Ruhe war vollkommen in Genua wiederhergestellt. Unter denen welche
von der Amnestie ausgenommen waren, befinden sich die HH. Avezzana,
David Morchio, Constantino Reta (die provisorische Regierung) Lazotti,
Pellegrini etc.

Die officielle Gazz. Piemontese bringt auch die Nachricht daß die
Abdankung Karl Alberts auch formell gültig erfolgt sey. Der Act
wurde in Tolosa (in der spanischen Provinz Guipuzcoa) von einem könig-
lichen Notar in Gegenwart der höchsten Provinzialbeamten unter Zu-
ziehung des Marchese della Marmora, Fürst Messerano und dem Grasen
Ponza die S. Martino als Zeugen vollzogen.

Rußland und Polen.

Soeben ordnet ein kaiserliches Ma-
nifest an daß die achte partielle Recrutenaushebung, die mit dem 1 Mai
(a. St.) beginnen und mit dem 1 Junius endigen soll, in den westlichen
Gouvernements zur Ausführung gebracht werde. Seine eigenthümlichen
Eingangsworte besagen daß der Kaiser "es unter den gegenwärtigen Um-
ständen für nöthig erachte einen großen Theil Unserer Armee, welche im
verflossenen Jahre durch die Cholera bedeutende Verminderung erlitten
auf dem Kriegsfuß zu belassen."

Handels: und Börsennachrichten.

Consols 92 3/8 ; Bank Stock 194.
Span. 5proc. 171/2; 3proc. 31 7/8 ; portug. 4proc. 281/4. Der Wiederausbruch
des dänisch-deutschen Kriegs wirkt drückend auf den Geldmarkt und den Han-
del. -- Nach der letzten Wochenübersicht der Bank von England hat ihr Me-
tallvorrath um 125,107, ihr activer Notenumlauf um 317,880 Ps. St. abge-
nommen.


3proc. 57.10; 5proc. 89.50; Bankatien 2425; röm.
77; span. 3proc. 313/4; innere Schuld 231/2; piem. 885; St. Germain E.-B.
425; Bers. rechte 216.25; linke 180; Paris-Orleans 865; Rouen 560; Straß-
burg 373.75; Nordbahn 456.25; Mars.-Avignon 222 50; Straßb.-Basel 106.
25; Orl.-Vierzon 365; Bordeaur 412.50; Tours-Nantes 325; Dieppe-Fecamp
177 50.


21/2proc. ; 3proc. 58 7/8 ; 4proc. 77 7/8 ;
port. 5proc. 27 7/8 ; Metall. 5proc. 74; Ard. 101/2. Curs auf London 12 k. G.
Curs auf Hamburg 35 k. G.


Bayer. 31/2proc. Oblig. 79 P., 781/2 G. 4proc.
88 G. Bankactien I. Sem. 615 G. Promessen 43 P. Oesterr. Met. 5proc.
76 P. Bankactien I. Sem. 1010 P. Württemb. 31/2proc. 781/2 P. 41/2proc.
93 G.


Leipz. B.-A. 1421/2 P. Leipz-Dresd. E.-B.-A. 941/2
P. Sächs.-Schles. 721/2. Chemnitz-Riesa 21 P. Löb.-Zittau 14 P. Magd.-
Leipz. 169 P.


5proc. Metall. 87; Bankactien 1132; Nordbahn 95;
Mailänder 68.



Verantwortliche Redaction:
Dr. Gustav Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. C. A. Mebold.
Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung in Stuttgart.

[Spaltenumbruch] als Regentin zu ſehen, und ich am allerwenigſten. Wie, auf eine ſchwache
Frau will man in einer ſolchen Kriſis eine Laſt wälzen die für Eure Schul-
tern zu ſchwer iſt?“ Nach dem Palaſt Bourbon begab ſich die Prinzeſſin
auf die ihr von Hrn. Dupin überbrachte Aufforderung des Herzogs von
Nemours, der ſie dahin begleitete. Der König war ſchon abgereist, und
ſie entſchloß ſich mit Reſignation zu dieſem letzten Verſuch die Monarchie
zu retten.


Bei den Wahlbewerbungen L. Bonaparte’s war dem einfältigen Land-
volk ein Köder hingeworfen worden in dem Verſprechen daß dann die ver-
haßte Zuſatzſteuer von 45 C. werde zurückbezahlt werden. Wirklich wurde
in der geſtrigen Sitzung der Nationalverſammlung von Hrn. Chavoix
der Antrag geſtellt durch Ausgabe von Renten eine Entſchädigung aus zu-
mitteln. Dieſer Antrag hatte jedoch eine ganz andere als die beabſichtigte
Wirkung. Die Mitglieder der ehemaligen proviſoriſchen Regierung ſuch-
ten nacheinander die Schuld einer Maßregel von ſich abzuwälzen welche, wie
jetzt allgemein anerkannt iſt, die Republik bei dem beſitzen den Theil der Nation
in Verruf gebracht hat. „Ich wollte die Steuer ſolle die Armen verſcho-
nen,“ erklärte Hr. Flocon, und Hr. Ledru-Rollin rechnete ſichs
zum Verdienſt daß nach ſeinem Sinn der Zuſchlag nicht 45 C., ſondern
1½ Fr. oder 2 Fr. hätte betragen und nur die Reichen treffen ſollen, ja
daß er ſpäter vorgeſchlagen die Regierung ſolle ganz auf dieſe Steuer ver-
zichten und eine proportionelle und progreſſive Auflage, ſowie ein Papier-
geld mit einem Pfandrecht auf die Nationalgüter an die Stelle ſetzen. Das
wäre die Wiedereinführung der Aſſignaten geweſen — eine äußerſte, aber
nicht die letzte Maßregel der revolutionären Regierung, denn der Ex-Fi-
nanzminiſter Hr. Duclerc verſicherte daß, als in Folge der terroriſtiſchen
Politik, der berüchtigten Umlaufſchreiben des Hrn. Ledru-Rollin plötzlich
alle Hülfsquellen verſiegt waren, man im Schooß der Regierung ſelbſt
von Bankrott geſprochen. Einen ſolchen Vorſchlag wollte nun niemand
gemacht haben, Hr. Duclerc, aufgefordert den Urheber zu nennen, wei-
gerte ſich, der alte Dupont (de l’Eure) erhob ſich zu erklären: er habe
als Präſident der proviſoriſchen Regierung allen Sitzungen beigewohnt,
nie ſey der Bankrott vorgeſchlagen worden, und wenn es geſchehen wäre,
ſo würde es nachdrücklich zurückgewieſen worden ſeyn. Hr. Duclerc,
ohne ſeine Behauptung zurückzunehmen, beſtand nicht länger darauf, und
der Antrag des Hrn. Chavoix wurde durch die Vorfrage mit 514 gegen
119 Stimmen beſeitigt. Heute verſuchte Hr. Taillefer denſelben An-
trag in einer andern Form zu wiederholen, die Verſammlung ließ ſich
aber auf keine weitern Erörterungen ein, und er wurde von allen Seiten
zurückgewieſen. Eine längere Debatte entſpann ſich dann über die im
großen Buch der öffentlichen Schuld eingeſchriebenen Penſionsrechte der
Pairie, Pairswittwen und ehemaligen Senatoren, die einige ſehr ver-
kürzt, andere ganz geſtrichen wiſſen wollten. Die Staatsrathswahlen
wurden heute gleichfalls fortgeſetzt, geſtern erhielten bloß 6 die abſolute
Majorität und 14 ſind noch zu wählen. Die Commiſſion welche beauf-
tragt iſt die Verlängerung der Vollmachten des General Changarnier zu
begutachten, hat Hrn Martin (von Straßburg) zu ihrem Vorſitzenden er-
nannt — ſie hat ſich mit ſtarker Mehrheit gegen den Regierungsentwurf
ausgeſprochen.


Hr. Proudhon zeigt an daß die Volksbank aufhört. Sie hat
17,933 Fr. eingenommen, und ungefähr die Hälfte geht für Geſchäftsko-
ſten auf. Der Unternehmer will nun mit Heimzahlung der ſchwächſten
Actien anfangen und mit den ſtärkern fortfahren, und ſoweit die Baarmit-
tel nicht zureichen bleibt er den Gläubigern haftbar, die er friſtweiſe zu
befriedigen verſpricht. Unmittelbar hinter dieſer Nachricht kommt jedoch
die Ankündigung daß das Geſchäft von den Mitarbeitern Braſſelet, Cher-
tier, Dubue, Savoye u. ſ. f. unter dem Patronat der geſammten demo-
kratiſch-ſocialiſtiſchen Partei fortgeſetzt werden ſoll.


In einem meiner frühern Schreiben theilte
ich Ihnen die Gründe mit weßhalb in einer Zuſammenkunft der „gemä-
ßigten Republicaner“ der Vorſchlag zu einer Verſchmelzung mit den So-
cialiſten und Ultrarepublicanern, und ſomit zur Bildung einer einzigen
großen republicaniſchen Partei, oder um mich richtiger auszudrücken, zur
Bildung eines einzigen großen republicaniſchen Wahlausſchuſſes verwor-
fen wurde. Aber dieſer ſehr weiſe Entſchluß war damals nur von den
Delegirten der verſchiedenen Comités gemacht worden, und ich be-
merkte Ihnen bereits daß in Folge des Clubgeſetzes, und im Hinblick auf die
Thätigkeit des Vereins der Poitiersſtraße, eine ſtarke Minorität der „ge-
mäßigten Republicaner“ der Anſicht Geltung verſchaffen wolle, man müſſe
unter den gegenwärtigen Umſtänden und bei der unverkennbaren Abſicht
des Miniſteriums die in der Verfaſſung verbürgten Rechte nicht zu achten,
alle übrigen Berückſichtigungen bei Seite ſtellen und vor allen Din-
gen — die Republik retten. Die Gefahr ward täglich größer, und noch
vor wenigen Tagen geſtanden mir einige der Chefs dieſer Partei ihre Be-
ſorgniſſe, und daß die Verſchmelzungsfraction wohl am Ende ihren Wil-
[Spaltenumbruch] len durchſetzen könne. Es liegt aber auf der Hand daß eine ſolche Fuſion
mit den Socialiſten und Rothen ein Selbſimord geweſen wäre. Wie
viele Stimmen würde der General Cavaignac z. B. gefunden haben wenn
ſein Name und der des Hrn. Proudhon auf eine und dieſelbe Candidaten-
liſte geſchrieben worden wären? Geſtern iſt nun die Sache zu einer deſi-
nitiven Entſcheidung gekommen. Die Verſchmelzung wird nicht
ſtattfinden
. Dank den Bemühungen der HH. Degouſée, Grevi, Chau-
day und Buchez, trug die vernünftigere Anſicht in der geſtrigen General-
verſammlung (nicht bloß eine Verſammlung der Delegirten) den Sieg
davon. Aber Mühe hat es gekoſtet, und obgleich die Verſammlung —
ungefähr 1400 Perſonen zählend — aus gemäßigten Republicanern
beſtand, ſo war der Lärm doch ein ſehr maßloſer, ein wahrhaft demokra-
tiſch-ſocialiſtiſcher. Der Veröffentlichung des Wahlmanifeſtes der in Rede
ſtehenden Partei ſteht jetzt nichts mehr im Wege, und es wird morgen
oder übermorgen erſcheinen.

Italien.

Engliſchen Berichten aus Süd-Italien zufolge hätten die Sicilianer
nochmals den Herzog von Genua (Bruder des jetzigen Königs von Sar-
dinien) zum König verlangt, der Herzog hätte aber wiederholt abgelehnt.
Sir Charles Napier, der neue engliſche Generaliſſimus für Indien, war
am 3 April in Neapel angekommen, wollte ſich die Stadt beſehen und dann
ſeine Reiſe nach Aegypten fortſetzen.

* Wir haben Briefe aus Rom vom 9 April. Das Ofterfeſt ward
mit Glanz begangen; an der Stelle der Cardinäle erſchienen die Deputirten
der conſtituirenden Verſammlung; beim Vorübertragen des Allerheiligſten
ſpielte das Militärmuſikcorps die Marſeillaiſe; die Kuppelbeleuchtung war
tricolor.

* Briefe aus Mailand vom 14 April melden den endlichen Beginn
der Friedensunterhandlungen. General La Bormida war dazu mit aus-
gedehnten Vollmachten von Turin eingetroffen.

* Wir haben Genueſer und Turiner Blätter bis zum 12 April,
die Ruhe war vollkommen in Genua wiederhergeſtellt. Unter denen welche
von der Amneſtie ausgenommen waren, befinden ſich die HH. Avezzana,
David Morchio, Conſtantino Reta (die proviſoriſche Regierung) Lazotti,
Pellegrini ꝛc.

Die officielle Gazz. Piemonteſe bringt auch die Nachricht daß die
Abdankung Karl Alberts auch formell gültig erfolgt ſey. Der Act
wurde in Toloſa (in der ſpaniſchen Provinz Guipuzcoa) von einem könig-
lichen Notar in Gegenwart der höchſten Provinzialbeamten unter Zu-
ziehung des Marcheſe della Marmora, Fürſt Meſſerano und dem Graſen
Ponza die S. Martino als Zeugen vollzogen.

Rußland und Polen.

Soeben ordnet ein kaiſerliches Ma-
nifeſt an daß die achte partielle Recrutenaushebung, die mit dem 1 Mai
(a. St.) beginnen und mit dem 1 Junius endigen ſoll, in den weſtlichen
Gouvernements zur Ausführung gebracht werde. Seine eigenthümlichen
Eingangsworte beſagen daß der Kaiſer „es unter den gegenwärtigen Um-
ſtänden für nöthig erachte einen großen Theil Unſerer Armee, welche im
verfloſſenen Jahre durch die Cholera bedeutende Verminderung erlitten
auf dem Kriegsfuß zu belaſſen.“

Handels: und Börſennachrichten.

Conſols 92⅜; Bank Stock 194.
Span. 5proc. 17½; 3proc. 31⅞; portug. 4proc. 28¼. Der Wiederausbruch
des däniſch-deutſchen Kriegs wirkt drückend auf den Geldmarkt und den Han-
del. — Nach der letzten Wochenüberſicht der Bank von England hat ihr Me-
tallvorrath um 125,107, ihr activer Notenumlauf um 317,880 Pſ. St. abge-
nommen.


3proc. 57.10; 5proc. 89.50; Bankatien 2425; röm.
77; ſpan. 3proc. 31¾; innere Schuld 23½; piem. 885; St. Germain E.-B.
425; Berſ. rechte 216.25; linke 180; Paris-Orleans 865; Rouen 560; Straß-
burg 373.75; Nordbahn 456.25; Marſ.-Avignon 222 50; Straßb.-Baſel 106.
25; Orl.-Vierzon 365; Bordeaur 412.50; Tours-Nantes 325; Dieppe-Fecamp
177 50.


2½proc. ; 3proc. 58⅞; 4proc. 77⅞;
port. 5proc. 27⅞; Metall. 5proc. 74; Ard. 10½. Curs auf London 12 k. G.
Curs auf Hamburg 35 k. G.


Bayer. 3½proc. Oblig. 79 P., 78½ G. 4proc.
88 G. Bankactien I. Sem. 615 G. Promeſſen 43 P. Oeſterr. Met. 5proc.
76 P. Bankactien I. Sem. 1010 P. Württemb. 3½proc. 78½ P. 4½proc.
93 G.


Leipz. B.-A. 142½ P. Leipz-Dresd. E.-B.-A. 94½
P. Sächſ.-Schleſ. 72½. Chemnitz-Rieſa 21 P. Löb.-Zittau 14 P. Magd.-
Leipz. 169 P.


5proc. Metall. 87; Bankactien 1132; Nordbahn 95;
Mailänder 68.



Verantwortliche Redaction:
Dr. Guſtav Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. C. A. Mebold.
Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung in Stuttgart.
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[1540/0008] als Regentin zu ſehen, und ich am allerwenigſten. Wie, auf eine ſchwache Frau will man in einer ſolchen Kriſis eine Laſt wälzen die für Eure Schul- tern zu ſchwer iſt?“ Nach dem Palaſt Bourbon begab ſich die Prinzeſſin auf die ihr von Hrn. Dupin überbrachte Aufforderung des Herzogs von Nemours, der ſie dahin begleitete. Der König war ſchon abgereist, und ſie entſchloß ſich mit Reſignation zu dieſem letzten Verſuch die Monarchie zu retten. Bei den Wahlbewerbungen L. Bonaparte’s war dem einfältigen Land- volk ein Köder hingeworfen worden in dem Verſprechen daß dann die ver- haßte Zuſatzſteuer von 45 C. werde zurückbezahlt werden. Wirklich wurde in der geſtrigen Sitzung der Nationalverſammlung von Hrn. Chavoix der Antrag geſtellt durch Ausgabe von Renten eine Entſchädigung aus zu- mitteln. Dieſer Antrag hatte jedoch eine ganz andere als die beabſichtigte Wirkung. Die Mitglieder der ehemaligen proviſoriſchen Regierung ſuch- ten nacheinander die Schuld einer Maßregel von ſich abzuwälzen welche, wie jetzt allgemein anerkannt iſt, die Republik bei dem beſitzen den Theil der Nation in Verruf gebracht hat. „Ich wollte die Steuer ſolle die Armen verſcho- nen,“ erklärte Hr. Flocon, und Hr. Ledru-Rollin rechnete ſichs zum Verdienſt daß nach ſeinem Sinn der Zuſchlag nicht 45 C., ſondern 1½ Fr. oder 2 Fr. hätte betragen und nur die Reichen treffen ſollen, ja daß er ſpäter vorgeſchlagen die Regierung ſolle ganz auf dieſe Steuer ver- zichten und eine proportionelle und progreſſive Auflage, ſowie ein Papier- geld mit einem Pfandrecht auf die Nationalgüter an die Stelle ſetzen. Das wäre die Wiedereinführung der Aſſignaten geweſen — eine äußerſte, aber nicht die letzte Maßregel der revolutionären Regierung, denn der Ex-Fi- nanzminiſter Hr. Duclerc verſicherte daß, als in Folge der terroriſtiſchen Politik, der berüchtigten Umlaufſchreiben des Hrn. Ledru-Rollin plötzlich alle Hülfsquellen verſiegt waren, man im Schooß der Regierung ſelbſt von Bankrott geſprochen. Einen ſolchen Vorſchlag wollte nun niemand gemacht haben, Hr. Duclerc, aufgefordert den Urheber zu nennen, wei- gerte ſich, der alte Dupont (de l’Eure) erhob ſich zu erklären: er habe als Präſident der proviſoriſchen Regierung allen Sitzungen beigewohnt, nie ſey der Bankrott vorgeſchlagen worden, und wenn es geſchehen wäre, ſo würde es nachdrücklich zurückgewieſen worden ſeyn. Hr. Duclerc, ohne ſeine Behauptung zurückzunehmen, beſtand nicht länger darauf, und der Antrag des Hrn. Chavoix wurde durch die Vorfrage mit 514 gegen 119 Stimmen beſeitigt. Heute verſuchte Hr. Taillefer denſelben An- trag in einer andern Form zu wiederholen, die Verſammlung ließ ſich aber auf keine weitern Erörterungen ein, und er wurde von allen Seiten zurückgewieſen. Eine längere Debatte entſpann ſich dann über die im großen Buch der öffentlichen Schuld eingeſchriebenen Penſionsrechte der Pairie, Pairswittwen und ehemaligen Senatoren, die einige ſehr ver- kürzt, andere ganz geſtrichen wiſſen wollten. Die Staatsrathswahlen wurden heute gleichfalls fortgeſetzt, geſtern erhielten bloß 6 die abſolute Majorität und 14 ſind noch zu wählen. Die Commiſſion welche beauf- tragt iſt die Verlängerung der Vollmachten des General Changarnier zu begutachten, hat Hrn Martin (von Straßburg) zu ihrem Vorſitzenden er- nannt — ſie hat ſich mit ſtarker Mehrheit gegen den Regierungsentwurf ausgeſprochen. Hr. Proudhon zeigt an daß die Volksbank aufhört. Sie hat 17,933 Fr. eingenommen, und ungefähr die Hälfte geht für Geſchäftsko- ſten auf. Der Unternehmer will nun mit Heimzahlung der ſchwächſten Actien anfangen und mit den ſtärkern fortfahren, und ſoweit die Baarmit- tel nicht zureichen bleibt er den Gläubigern haftbar, die er friſtweiſe zu befriedigen verſpricht. Unmittelbar hinter dieſer Nachricht kommt jedoch die Ankündigung daß das Geſchäft von den Mitarbeitern Braſſelet, Cher- tier, Dubue, Savoye u. ſ. f. unter dem Patronat der geſammten demo- kratiſch-ſocialiſtiſchen Partei fortgeſetzt werden ſoll. ☉ Paris, 10 April. In einem meiner frühern Schreiben theilte ich Ihnen die Gründe mit weßhalb in einer Zuſammenkunft der „gemä- ßigten Republicaner“ der Vorſchlag zu einer Verſchmelzung mit den So- cialiſten und Ultrarepublicanern, und ſomit zur Bildung einer einzigen großen republicaniſchen Partei, oder um mich richtiger auszudrücken, zur Bildung eines einzigen großen republicaniſchen Wahlausſchuſſes verwor- fen wurde. Aber dieſer ſehr weiſe Entſchluß war damals nur von den Delegirten der verſchiedenen Comités gemacht worden, und ich be- merkte Ihnen bereits daß in Folge des Clubgeſetzes, und im Hinblick auf die Thätigkeit des Vereins der Poitiersſtraße, eine ſtarke Minorität der „ge- mäßigten Republicaner“ der Anſicht Geltung verſchaffen wolle, man müſſe unter den gegenwärtigen Umſtänden und bei der unverkennbaren Abſicht des Miniſteriums die in der Verfaſſung verbürgten Rechte nicht zu achten, alle übrigen Berückſichtigungen bei Seite ſtellen und vor allen Din- gen — die Republik retten. Die Gefahr ward täglich größer, und noch vor wenigen Tagen geſtanden mir einige der Chefs dieſer Partei ihre Be- ſorgniſſe, und daß die Verſchmelzungsfraction wohl am Ende ihren Wil- len durchſetzen könne. Es liegt aber auf der Hand daß eine ſolche Fuſion mit den Socialiſten und Rothen ein Selbſimord geweſen wäre. Wie viele Stimmen würde der General Cavaignac z. B. gefunden haben wenn ſein Name und der des Hrn. Proudhon auf eine und dieſelbe Candidaten- liſte geſchrieben worden wären? Geſtern iſt nun die Sache zu einer deſi- nitiven Entſcheidung gekommen. Die Verſchmelzung wird nicht ſtattfinden. Dank den Bemühungen der HH. Degouſée, Grevi, Chau- day und Buchez, trug die vernünftigere Anſicht in der geſtrigen General- verſammlung (nicht bloß eine Verſammlung der Delegirten) den Sieg davon. Aber Mühe hat es gekoſtet, und obgleich die Verſammlung — ungefähr 1400 Perſonen zählend — aus gemäßigten Republicanern beſtand, ſo war der Lärm doch ein ſehr maßloſer, ein wahrhaft demokra- tiſch-ſocialiſtiſcher. Der Veröffentlichung des Wahlmanifeſtes der in Rede ſtehenden Partei ſteht jetzt nichts mehr im Wege, und es wird morgen oder übermorgen erſcheinen. Italien. Engliſchen Berichten aus Süd-Italien zufolge hätten die Sicilianer nochmals den Herzog von Genua (Bruder des jetzigen Königs von Sar- dinien) zum König verlangt, der Herzog hätte aber wiederholt abgelehnt. Sir Charles Napier, der neue engliſche Generaliſſimus für Indien, war am 3 April in Neapel angekommen, wollte ſich die Stadt beſehen und dann ſeine Reiſe nach Aegypten fortſetzen. * Wir haben Briefe aus Rom vom 9 April. Das Ofterfeſt ward mit Glanz begangen; an der Stelle der Cardinäle erſchienen die Deputirten der conſtituirenden Verſammlung; beim Vorübertragen des Allerheiligſten ſpielte das Militärmuſikcorps die Marſeillaiſe; die Kuppelbeleuchtung war tricolor. * Briefe aus Mailand vom 14 April melden den endlichen Beginn der Friedensunterhandlungen. General La Bormida war dazu mit aus- gedehnten Vollmachten von Turin eingetroffen. * Wir haben Genueſer und Turiner Blätter bis zum 12 April, die Ruhe war vollkommen in Genua wiederhergeſtellt. Unter denen welche von der Amneſtie ausgenommen waren, befinden ſich die HH. Avezzana, David Morchio, Conſtantino Reta (die proviſoriſche Regierung) Lazotti, Pellegrini ꝛc. Die officielle Gazz. Piemonteſe bringt auch die Nachricht daß die Abdankung Karl Alberts auch formell gültig erfolgt ſey. Der Act wurde in Toloſa (in der ſpaniſchen Provinz Guipuzcoa) von einem könig- lichen Notar in Gegenwart der höchſten Provinzialbeamten unter Zu- ziehung des Marcheſe della Marmora, Fürſt Meſſerano und dem Graſen Ponza die S. Martino als Zeugen vollzogen. Rußland und Polen. St. Petersburg, 4 April. Soeben ordnet ein kaiſerliches Ma- nifeſt an daß die achte partielle Recrutenaushebung, die mit dem 1 Mai (a. St.) beginnen und mit dem 1 Junius endigen ſoll, in den weſtlichen Gouvernements zur Ausführung gebracht werde. Seine eigenthümlichen Eingangsworte beſagen daß der Kaiſer „es unter den gegenwärtigen Um- ſtänden für nöthig erachte einen großen Theil Unſerer Armee, welche im verfloſſenen Jahre durch die Cholera bedeutende Verminderung erlitten auf dem Kriegsfuß zu belaſſen.“ Handels: und Börſennachrichten. London, 13 April. Rachmittags 1 Uhr. Conſols 92⅜; Bank Stock 194. Span. 5proc. 17½; 3proc. 31⅞; portug. 4proc. 28¼. Der Wiederausbruch des däniſch-deutſchen Kriegs wirkt drückend auf den Geldmarkt und den Han- del. — Nach der letzten Wochenüberſicht der Bank von England hat ihr Me- tallvorrath um 125,107, ihr activer Notenumlauf um 317,880 Pſ. St. abge- nommen. Paris, 13 April. 3proc. 57.10; 5proc. 89.50; Bankatien 2425; röm. 77; ſpan. 3proc. 31¾; innere Schuld 23½; piem. 885; St. Germain E.-B. 425; Berſ. rechte 216.25; linke 180; Paris-Orleans 865; Rouen 560; Straß- burg 373.75; Nordbahn 456.25; Marſ.-Avignon 222 50; Straßb.-Baſel 106. 25; Orl.-Vierzon 365; Bordeaur 412.50; Tours-Nantes 325; Dieppe-Fecamp 177 50. Amſterdam, 13 April. 2½proc. [FORMEL]; 3proc. 58⅞; 4proc. 77⅞; port. 5proc. 27⅞; Metall. 5proc. 74; Ard. 10½. Curs auf London 12 k. G. Curs auf Hamburg 35 k. G. Augsburg, 16 April. Bayer. 3½proc. Oblig. 79 P., 78½ G. 4proc. 88 G. Bankactien I. Sem. 615 G. Promeſſen 43 P. Oeſterr. Met. 5proc. 76 P. Bankactien I. Sem. 1010 P. 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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-09-16T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 107, 17. April 1849, S. 1540. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine107_1849/8>, abgerufen am 12.06.2024.