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Allgemeine Zeitung, Nr. 10, 10. Januar 1872.

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[Spaltenumbruch] schen Instituts. Es ward abgelehnt, weil Frommel sich lebhaft dagegen erklärte;
der Kenner, meinte er, müsse zwar die großartige Auffassung, den geschichtlichen
Werth, die selten schöne Erhaltung anerkennen, "aber bei der gewöhnlichen Man-
gelhaftigkeit der Temperabilder qua Gemälde" sei das Werk für eine Gallerie, die
für das Studium der Künstler zu sammeln habe, nicht geeignet. Bei Ankäufen
ließ man sich von dem ersten besten Kunsthändler ausbeuten. Wenn ein solcher
etwas anbot, scheint man gewöhnlich auch sich moralisch verpflichtet gefühlt zu
haben es zu behalten. Nie wachte der Gedanke auf daß eigene Initiative nöthig
sei um Gutes zu erwerben; daß man, statt nur auf Angebote zu warten, selbst auf
dem Platze sein und die Augen offen haben müsse; daß irgendeine Beziehung zu
dem Leben des Kunstmarktes, eine Verbindung mit Sachkundigen zu pflegen sei.
Niemals wurden dabei die Mittel zu Rathe gehalten; man hatte Schulden, statt
über bereitliegende Summen zu rechter Zeit verfügen zu können.

Noch schlimmer als durch solche Vermehrungen wurde aber durch Verminde-
rung des Bestandes gesündigt. Im Jahr 1831 ward mit dem Kunsthändler Noe
ein Tauschgeschäft gemacht, welches Frommel und drei andere Künstler als "für
die Gallerie von höchstem Nutzen und Interesse" bezeichneten. Gegen vier zum
Theil gute, zum Theil mittelmäßige Bilder empfieng Noe 34 Gemälde aus der
Gallerie. Darunter war ein Seesturm von Wilhelm van de Velde, "ein sehr nach-
gedunkeltes Bild," wie bemerkt wird, das aber kurz darauf in England auftauchte
und berühmt ward. Waagen sah es 1835 bei dem Hutmacher Artis in London;
er nannte es "werth in der größten Gallerie zu hängen," und "in der Wirkung so
ergreifend und poetisch und dabei so vollendet, daß es zu den besten Bildern
dieses großen Meisters zu rechnen ist." Nach Mündlers Aussage hat es einen
Geldwerth von etwa 70,000 Francs. Auch die berühmte Gallerie Suermondt in
Aachen besitzt ein kleines Gemälde, eine schöne flache Landschaft von Rembrandt,
die aus der Karlsruher Gallerie stammt und in deren Katalog von 1833 noch vor-
kommt. Ueber ihr Verschwinden geben die Acten keine Auskunft. Daß freilich
in kleineren Staaten eine so beklagenswerthe Wirthschaft in öffentlichen Samm-
lungen nicht vereinzelt vorkam, lehrt die Geschichte der Braunschweiger Gallerie
und des Kasseler Museums.

Was die Karlsruher Gallerie werthvolles besitzt, besonders die niederlän-
dischen Bilder, stammt fast durchgängig aus einer im vorigen Jahrhundert ange-
legten Sammlung, welche, nach einer Tradition die freilich erst der genaueren ur-
kundlichen Bestätigung bedarf, größtentheils von der Markgräfin Caroline Luise,
der ersten Gemahlin Karl Friedrichs, herrührt, einer geistig hochbegabten kunst-
liebenden Fürstin, die auch selbst im Malen und Radiren geübt war. Das große
Haupt der flandrischen Schule, Rubens, finden wir nicht. Aber ein großes Moses-
bild von Jordaens kommt ihm sehr nahe, erinnert etwa an seine Arbeiten in der
Grosvenor Gallerie zu London. Dann ist sein Zeitgenosse Gaspar de Crayer
durch ein lebensgroßes Familienbild vertreten: Mann, Frau und Kind von dra-
stischer Frische und Keckheit der Auffassung, Aus der sonst untergeordneten ehe-
maligen Gallerie des Rastatter Schlosses kam vor einigen Jahren ein höchst merk-
würdiges Bild in die hiesige Sammlung: Kohlköpfe weit über Naturgröße, in
welchen die Hand von Frans Snyders nicht zu verkennen ist. Von ihm ist außer-
dem noch ein kolossales Küchenstück mit Figuren von Theodor van Tulden vorhan-
den. Den Genremaler der Schule, David Teniers, finden wir in mehreren
Bauern- und Hexenstücken; von Peter Bout ist ein höchst lebendiges kleines Strand-
bild mit reicher Staffage da; von Gonzales Coques, der so spärlich in deutschen
Gallerien vorkommt, der fein individualisirte Kopf einer alten Frau.

In ganz anderer Qualität und Anzahl treten aber die Holländer auf. Eine
Vorstufe bezeichnet die Taufe Christi von Cornelis van Haarlem, trotz des Mono-
gramms früher dem Heemskerk zugeschrieben, ohne tieferen Ausdruck und gewöhn-
lich in den Charakteren, aber in der realistischen Tüchtigkeit, in der feinen Mo-
dellirung ganz auf seiner Höhe. Vorzügliche Männerbildnisse sind von zwei an-
dern Vorläufern der holländischen Blüthezeit, M. J. Miereveldt und P. Moreelze,
da. Bald aber bemächtigt sich ein andrer Geist der Schule, in der nun Rembrandt
den Ton angibt. Sein eigenes Bildniß, wohl Ende der 1630er Jahre gemalt, ist
eines der besten Exemplare welche von diesem existiren, durch Kraft der Färbung,
Lichtwirkung und Kühnheit des Vortrags gleich ausgezeichnet. Früher hießen
noch vier andere Bilder irrthümlich Rembrandt, unter denen ein skizzenhaft behan-
deltes Brustbild des Petrus als Werk des Jan Lievencz zu erkennen ist, während
die vortreffliche Halbfigur eines schwarzgekleideten Mannes mit Hut und weißem
Spitzenkragen einen bedeutenden Schüler Rembrandts zeigt, den ein Kundigerer
als ich bin nachweisen muß. Ein anderes Meisterwerk der Porträtmalerei ist ein
lebensgroßes junges Ehepaar in ganzer Figur von Bartholomäus van der Helst.
Es ist mit dem Namen bezeichnet, doch ohne Jahrzahl, aber man darf es nach
Tracht und Benehmen der Leute, wie nach dem kühlen Silberton, der hier bei seiner
Durchbildung der Formen vorherrscht, in seine späteste Zeit setzen. Dieses Bild,
1835 von einem Kunsthändler um 880 fl. angeboten, ist wohl der einzige gute
Kauf der unter Frommel gemacht wurde. In den letzten Jahren wurden endlich
zwei vortreffliche weibliche Bildnisse von Cornelis Jenson van Ceulen erworben,
diesem interessanten Amsterdamer Maler, der lange in England thätig war, und
dessen Familie wohl aus Deutschland stammt, denn van Ceulen heißt "aus Cöln."
Das eine stellt eine gewisse Elisabeth van Essen dar, und wurde 1869 auf der
Landauer'schen Versteigerung in Stuttgart erworben; das zweite, eine alte Dame,
wurde der Sammlung Anfangs 1870 durch Otto Mündler um den niedrigen Preis
von 650 fl. überlassen. Es ist noch feiner im Ton, und mit dem vollen Namen
sowie der Jahrzahl 1655 bezeichnet.

Die holländischen Kleinmaler kamen früher in den dunkeln Oberlichtsälen
am wenigsten zur Geltung. Ganz wie für sie geschaffen erschien mir aber das
anstoßende letzte Cabinet der Gallerie, in dem früher zwei große Bilder von A. v.
Bayer, Architekturstücke mit starken Beleuchtungseffecten, hiengen, für welche dieser
Raum gerade am wenigsten geeignet war. In den vorderen Oberlichtsälen haben
sie jetzt die gedämpfte Beleuchtung, die ihnen wohlthut, gefunden; der Beschauer
kann vor ihnen soweit nöthig ist, zurücktreten. Und erst bei der neuen Aufstellung
wird man inne, welche Perlen holländischer Genremalerei Karlsruhe besitzt. Den
Ehrenplatz der Hauptwand füllt ein verhältnißmäßig größeres Bild von Gabriel
[Spaltenumbruch] Metsu, gezeichnet 1667 -- das letzte Jahr aus welchem Bilder von ihm datirt
sind; trotzdem läßt ihn der famose Katalog 1658 sterben. Es ist eine Wirths-
hausscene, der elegante junge Cavalier macht einer schwerfälligen Bürgersfrau
den Hof, lachend läßt er sich von ihr den Wein zurückgeben, der ihr nicht geschmeckt
zu haben scheint. Wie geistvoll ist das in Scene gesetzt! Welche große Vollendung
des Einzelnen in der Tischdecke, in allen Geräthen, in den blonden Härchen der
Frau. Unter mehreren Gemälden von Gerard Dou ist namentlich eines ausge-
zeichnet: eine junge Köchin am Fenster, welche Fische zubereitet, und der ein junger
Bursche einen Hasen überbringt. Die anziehende Lieblichkeit des Ausdrucks steht
mit der emsigen Feinheit der Ausführung auf gleicher Höhe. Ebenfalls eine
Schöpfung ersten Ranges ist das Porträt eines Mannes von Frans van Mieris,
dessen beste Bildnisse in der Münchener Pinakothek dieses nicht übertreffen. Bei
dem ganz kleinen Maßstabe doch keine Spur von Kleinlichkeit, bei der außerordent-
lichen Ausführung, die in der herabhängenden Hand am staunenswerthesten ist,
doch keine Gelecktheit -- ein Vorwurf von welchem der Künstler nicht immer frei
bleibt. Mehrere Gemälde von Schalcken, Eglon van der Neer, L. van Moni,
Carel van Moor wollen wir nicht genauer beschreiben. Caspar Netschers durch
den Stich bekannte Kleopatra ist ein edles Beispiel seiner Art historische oder my-
thologische Stoffe des Alterthums in das elegante Gesellschaftscostüm seiner Zeit
zu kleiden. Willem van Mieris aber ist bereits sehr manieristisch, als er ähnliches
mit seinem keuschen Joseph versucht. Zwei Familienstücke von Slingelandt sind
schlicht, treuherzig, sorgsam vollendet, aber stehen an Ursprünglichkeit und Geist
neben den früheren und größeren Meistern zurück. Nicht minder als die Feinmaler
zeigen sich die derben Humoristen, die Bauernmaler, auf ihrer Höhe. Unter ihren
Werken steht der schlafende Bauer in der Schenke von Adriaen Brouwer in erster
Linie. Ein Bild desselben Gegenstandes besitzt die Gallerie Suermondt in Aachen,
und wenn dieses sich durch größere Leuchtkraft der Farbe auszeichnet, so ist das
hiesige dafür noch köstlicher und launiger im Ausdruck des berauschten, träumenden
Kerls; ein holländisches Seitenstück zum barberinischen Faun. Ein Zahnbrecher,
der seine Kunst an einem Bauern ausübt, ist flüchtiger, aber coloristisch vortrefflich.
Von Jan Steen ist eine Scene im Wirthshausgarten da. Von Adriaen van
Ostade besitzt die Gallerie fünf Bilder: eine große Bauernschenke, höchst drollig und
lebendig; zwei kleinere Gruppen von Rauchern und von Spielern; das Innere
einer Fischerhütte, ganz klein und vorzüglich im Lichteffect, endlich einen Schreib-
meister, der die Feder schneidet, von launiger Gemüthlichkeit. Den Meistern ersten:
Rangs reihen sich van Brekelencam, Dusart, Cornelis Saftleeven, E. van Heems-
kerk an. Von Jan le Duc sahen wir eine Soldatenscene, von Andreas Both eine
Schilderung italienischen Volkslebens von seltener Wahrheit und Trefflichkeit: eine
römische Straße mit antikem Triumphbogen und voll bewegten Treibens.



Vom Münchener Hoftheater.

Der letzte Monat des ereignißreichen Jahres 1871
hat uns nach langem Harren endlich auch noch auf unserer Hofbühne eine bedeut-
same Novität gebracht, die erste wirklich durchschlagende nach einer langen Reihe
verunglückter Vorführungen, Franz v. Holsteins dreiactige Oper: "Der Haide-
schacht.
" Ist das Werk auch kein durch Neuheit und Originalität musikalischer
Erfindung epochemachendes, so ist es doch ein in jeder Beziehung anmuthiges und
liebenswürdiges, das, trotz mannichfacher Reminiscenzen, vor allem durch seinen unge-
meinen Reichthum an reizenden Melodien und durch geschickte Steigerung bis zum Ende
den Hörer fesselt, und sich nicht selten sogar zu hinreißendem Schwung erhebt. Am
wirksamsten sind der zweite und der dritte Act, und die meisten Nummern derselben
errangen denn auch rauschenden, wohlverdienten Beifall, der in dem schönen Finale:
"Auf, zündet an das Grubenlicht," gipfelte. Das vom Componisten selbst verfaßte
Textbuch gehört zu dem besten was seit langer Zeit auf diesem Gebiete geleistet worden:
ist; nicht nur die Glätte und der Wohlklang der Verse, der sich besonders in den --
vielleicht etwas zu häufig -- eingestreuten Liedern und Valladen geltend macht,
sondern noch mehr der echt dramatische Wurf, die geschickte Schürzung und Lösung des
Knotens zeigen den wirklich berufenen Dichter. Das Motiv des Stückes ist die schon
mehrfach, auch in einer Rückert'schen Ballade, behandelte Sage von jenem tiefen:
Schachte des Faluner Kupferbergwerks, welcher die Eigenthümlichkeit besitzen soll, die
in ihm Verunglückten ganz unverändert an Körper und Gestalt zu erhalten, so daß sie,
wenn auch erst nach langen Jahren wieder aufgefunden, noch so blühend aussehen
als ob sie nur in Schlaf gesenkt und niemals dem Tode zum Opfer gefallen seien.
Dieses Motiv nun, das der schöpferischen Phantasie an romantisch ergreifenden
Momenten überreichen Stoff bietet, ist scenisch von dem Dichter aufs beste ver-
werthet und zu einem wahrhaft überraschenden, wenn auch vollständig folgerichtigen.
Austrag gebracht. Die Leistungen sämmtlicher Mitwirkenden, der HH. Kinder-
mann, Vogl und Fischer, sowie der Damen Stehle, Kaufmann und Vogl, waren:
mustergültig zu nennen, und reicher Beifall belohnte dieselben, wie denn auch der
Dichter-Componist bei der ersten und zweiten Aufführung am Schlusse je dreimal
stürmisch hervorgerufen wurde.

Neben diesem großen Erfolg auf dem Gebiete der Oper haben wir leider
einen ebenso eclatanten Mißerfolg zu verzeichnen gelegentlich des neueinstudierten
"Fra Diavolo," der in einer so -- gelinde gesagt -- ungenügenden Weise zur Auf-
führung kam, daß der laute Unwille des Publicums nur allzu gerechtfertigt erschien.
Ein gleiches gilt im Schauspiel von K. v. Kohleneggs (Poly Henrions) zum ersten-
mal gegebenem dramatischen Zeitgemälde "König Mammon." Dieses Stück ist
eine jener Duzendarbeiten nach der Schablone, deren ganze Lebensfähigkeit auf
ein paar grell zugespitzten Schlagscenen und einigen den Schauspielern direct auf
den Leib geschriebenen und beim großen Haufen immer noch wirkenden Rollen be-
ruht. Eine feinere Motivirung und Charakterzeichnung, eine psychologische Ent-
wicklung, eine richtige Lösung und Sühne ist den Autoren dieser Richtung Neben-
sache; höchstens die Mache liegt ihnen am Herzen und wird mit einer gewissen
Sorgfalt von ihnen behandelt. Aber bei Hrn. v. Kohlenegg ist auch dieß nicht ein-
mal der Fall: zwei und ein halber Act, also die gesammte Hälfte des Stückes, find
abfolut unnöthig, ja die dramatische Nonchalance des Verfassers geht so weit, daß

[Spaltenumbruch] ſchen Inſtituts. Es ward abgelehnt, weil Frommel ſich lebhaft dagegen erklärte;
der Kenner, meinte er, müſſe zwar die großartige Auffaſſung, den geſchichtlichen
Werth, die ſelten ſchöne Erhaltung anerkennen, „aber bei der gewöhnlichen Man-
gelhaftigkeit der Temperabilder qua Gemälde“ ſei das Werk für eine Gallerie, die
für das Studium der Künſtler zu ſammeln habe, nicht geeignet. Bei Ankäufen
ließ man ſich von dem erſten beſten Kunſthändler ausbeuten. Wenn ein ſolcher
etwas anbot, ſcheint man gewöhnlich auch ſich moraliſch verpflichtet gefühlt zu
haben es zu behalten. Nie wachte der Gedanke auf daß eigene Initiative nöthig
ſei um Gutes zu erwerben; daß man, ſtatt nur auf Angebote zu warten, ſelbſt auf
dem Platze ſein und die Augen offen haben müſſe; daß irgendeine Beziehung zu
dem Leben des Kunſtmarktes, eine Verbindung mit Sachkundigen zu pflegen ſei.
Niemals wurden dabei die Mittel zu Rathe gehalten; man hatte Schulden, ſtatt
über bereitliegende Summen zu rechter Zeit verfügen zu können.

Noch ſchlimmer als durch ſolche Vermehrungen wurde aber durch Verminde-
rung des Beſtandes geſündigt. Im Jahr 1831 ward mit dem Kunſthändler Noë
ein Tauſchgeſchäft gemacht, welches Frommel und drei andere Künſtler als „für
die Gallerie von höchſtem Nutzen und Intereſſe“ bezeichneten. Gegen vier zum
Theil gute, zum Theil mittelmäßige Bilder empfieng Noë 34 Gemälde aus der
Gallerie. Darunter war ein Seeſturm von Wilhelm van de Velde, „ein ſehr nach-
gedunkeltes Bild,“ wie bemerkt wird, das aber kurz darauf in England auftauchte
und berühmt ward. Waagen ſah es 1835 bei dem Hutmacher Artis in London;
er nannte es „werth in der größten Gallerie zu hängen,“ und „in der Wirkung ſo
ergreifend und poetiſch und dabei ſo vollendet, daß es zu den beſten Bildern
dieſes großen Meiſters zu rechnen iſt.“ Nach Mündlers Ausſage hat es einen
Geldwerth von etwa 70,000 Francs. Auch die berühmte Gallerie Suermondt in
Aachen beſitzt ein kleines Gemälde, eine ſchöne flache Landſchaft von Rembrandt,
die aus der Karlsruher Gallerie ſtammt und in deren Katalog von 1833 noch vor-
kommt. Ueber ihr Verſchwinden geben die Acten keine Auskunft. Daß freilich
in kleineren Staaten eine ſo beklagenswerthe Wirthſchaft in öffentlichen Samm-
lungen nicht vereinzelt vorkam, lehrt die Geſchichte der Braunſchweiger Gallerie
und des Kaſſeler Muſeums.

Was die Karlsruher Gallerie werthvolles beſitzt, beſonders die niederlän-
diſchen Bilder, ſtammt faſt durchgängig aus einer im vorigen Jahrhundert ange-
legten Sammlung, welche, nach einer Tradition die freilich erſt der genaueren ur-
kundlichen Beſtätigung bedarf, größtentheils von der Markgräfin Caroline Luiſe,
der erſten Gemahlin Karl Friedrichs, herrührt, einer geiſtig hochbegabten kunſt-
liebenden Fürſtin, die auch ſelbſt im Malen und Radiren geübt war. Das große
Haupt der flandriſchen Schule, Rubens, finden wir nicht. Aber ein großes Moſes-
bild von Jordaens kommt ihm ſehr nahe, erinnert etwa an ſeine Arbeiten in der
Grosvenor Gallerie zu London. Dann iſt ſein Zeitgenoſſe Gaspar de Crayer
durch ein lebensgroßes Familienbild vertreten: Mann, Frau und Kind von dra-
ſtiſcher Friſche und Keckheit der Auffaſſung, Aus der ſonſt untergeordneten ehe-
maligen Gallerie des Raſtatter Schloſſes kam vor einigen Jahren ein höchſt merk-
würdiges Bild in die hieſige Sammlung: Kohlköpfe weit über Naturgröße, in
welchen die Hand von Frans Snyders nicht zu verkennen iſt. Von ihm iſt außer-
dem noch ein koloſſales Küchenſtück mit Figuren von Theodor van Tulden vorhan-
den. Den Genremaler der Schule, David Teniers, finden wir in mehreren
Bauern- und Hexenſtücken; von Peter Bout iſt ein höchſt lebendiges kleines Strand-
bild mit reicher Staffage da; von Gonzales Coques, der ſo ſpärlich in deutſchen
Gallerien vorkommt, der fein individualiſirte Kopf einer alten Frau.

In ganz anderer Qualität und Anzahl treten aber die Holländer auf. Eine
Vorſtufe bezeichnet die Taufe Chriſti von Cornelis van Haarlem, trotz des Mono-
gramms früher dem Heemskerk zugeſchrieben, ohne tieferen Ausdruck und gewöhn-
lich in den Charakteren, aber in der realiſtiſchen Tüchtigkeit, in der feinen Mo-
dellirung ganz auf ſeiner Höhe. Vorzügliche Männerbildniſſe ſind von zwei an-
dern Vorläufern der holländiſchen Blüthezeit, M. J. Miereveldt und P. Moreelze,
da. Bald aber bemächtigt ſich ein andrer Geiſt der Schule, in der nun Rembrandt
den Ton angibt. Sein eigenes Bildniß, wohl Ende der 1630er Jahre gemalt, iſt
eines der beſten Exemplare welche von dieſem exiſtiren, durch Kraft der Färbung,
Lichtwirkung und Kühnheit des Vortrags gleich ausgezeichnet. Früher hießen
noch vier andere Bilder irrthümlich Rembrandt, unter denen ein ſkizzenhaft behan-
deltes Bruſtbild des Petrus als Werk des Jan Lievencz zu erkennen iſt, während
die vortreffliche Halbfigur eines ſchwarzgekleideten Mannes mit Hut und weißem
Spitzenkragen einen bedeutenden Schüler Rembrandts zeigt, den ein Kundigerer
als ich bin nachweiſen muß. Ein anderes Meiſterwerk der Porträtmalerei iſt ein
lebensgroßes junges Ehepaar in ganzer Figur von Bartholomäus van der Helſt.
Es iſt mit dem Namen bezeichnet, doch ohne Jahrzahl, aber man darf es nach
Tracht und Benehmen der Leute, wie nach dem kühlen Silberton, der hier bei ſeiner
Durchbildung der Formen vorherrſcht, in ſeine ſpäteſte Zeit ſetzen. Dieſes Bild,
1835 von einem Kunſthändler um 880 fl. angeboten, iſt wohl der einzige gute
Kauf der unter Frommel gemacht wurde. In den letzten Jahren wurden endlich
zwei vortreffliche weibliche Bildniſſe von Cornelis Jenſon van Ceulen erworben,
dieſem intereſſanten Amſterdamer Maler, der lange in England thätig war, und
deſſen Familie wohl aus Deutſchland ſtammt, denn van Ceulen heißt „aus Cöln.“
Das eine ſtellt eine gewiſſe Eliſabeth van Eſſen dar, und wurde 1869 auf der
Landauer’ſchen Verſteigerung in Stuttgart erworben; das zweite, eine alte Dame,
wurde der Sammlung Anfangs 1870 durch Otto Mündler um den niedrigen Preis
von 650 fl. überlaſſen. Es iſt noch feiner im Ton, und mit dem vollen Namen
ſowie der Jahrzahl 1655 bezeichnet.

Die holländiſchen Kleinmaler kamen früher in den dunkeln Oberlichtſälen
am wenigſten zur Geltung. Ganz wie für ſie geſchaffen erſchien mir aber das
anſtoßende letzte Cabinet der Gallerie, in dem früher zwei große Bilder von A. v.
Bayer, Architekturſtücke mit ſtarken Beleuchtungseffecten, hiengen, für welche dieſer
Raum gerade am wenigſten geeignet war. In den vorderen Oberlichtſälen haben
ſie jetzt die gedämpfte Beleuchtung, die ihnen wohlthut, gefunden; der Beſchauer
kann vor ihnen ſoweit nöthig iſt, zurücktreten. Und erſt bei der neuen Aufſtellung
wird man inne, welche Perlen holländiſcher Genremalerei Karlsruhe beſitzt. Den
Ehrenplatz der Hauptwand füllt ein verhältnißmäßig größeres Bild von Gabriel
[Spaltenumbruch] Metſu, gezeichnet 1667 — das letzte Jahr aus welchem Bilder von ihm datirt
ſind; trotzdem läßt ihn der famoſe Katalog 1658 ſterben. Es iſt eine Wirths-
hausſcene, der elegante junge Cavalier macht einer ſchwerfälligen Bürgersfrau
den Hof, lachend läßt er ſich von ihr den Wein zurückgeben, der ihr nicht geſchmeckt
zu haben ſcheint. Wie geiſtvoll iſt das in Scene geſetzt! Welche große Vollendung
des Einzelnen in der Tiſchdecke, in allen Geräthen, in den blonden Härchen der
Frau. Unter mehreren Gemälden von Gerard Dou iſt namentlich eines ausge-
zeichnet: eine junge Köchin am Fenſter, welche Fiſche zubereitet, und der ein junger
Burſche einen Haſen überbringt. Die anziehende Lieblichkeit des Ausdrucks ſteht
mit der emſigen Feinheit der Ausführung auf gleicher Höhe. Ebenfalls eine
Schöpfung erſten Ranges iſt das Porträt eines Mannes von Frans van Mieris,
deſſen beſte Bildniſſe in der Münchener Pinakothek dieſes nicht übertreffen. Bei
dem ganz kleinen Maßſtabe doch keine Spur von Kleinlichkeit, bei der außerordent-
lichen Ausführung, die in der herabhängenden Hand am ſtaunenswertheſten iſt,
doch keine Gelecktheit — ein Vorwurf von welchem der Künſtler nicht immer frei
bleibt. Mehrere Gemälde von Schalcken, Eglon van der Neer, L. van Moni,
Carel van Moor wollen wir nicht genauer beſchreiben. Caſpar Netſchers durch
den Stich bekannte Kleopatra iſt ein edles Beiſpiel ſeiner Art hiſtoriſche oder my-
thologiſche Stoffe des Alterthums in das elegante Geſellſchaftscoſtüm ſeiner Zeit
zu kleiden. Willem van Mieris aber iſt bereits ſehr manieriſtiſch, als er ähnliches
mit ſeinem keuſchen Joſeph verſucht. Zwei Familienſtücke von Slingelandt ſind
ſchlicht, treuherzig, ſorgſam vollendet, aber ſtehen an Urſprünglichkeit und Geiſt
neben den früheren und größeren Meiſtern zurück. Nicht minder als die Feinmaler
zeigen ſich die derben Humoriſten, die Bauernmaler, auf ihrer Höhe. Unter ihren
Werken ſteht der ſchlafende Bauer in der Schenke von Adriaen Brouwer in erſter
Linie. Ein Bild desſelben Gegenſtandes beſitzt die Gallerie Suermondt in Aachen,
und wenn dieſes ſich durch größere Leuchtkraft der Farbe auszeichnet, ſo iſt das
hieſige dafür noch köſtlicher und launiger im Ausdruck des berauſchten, träumenden
Kerls; ein holländiſches Seitenſtück zum barberiniſchen Faun. Ein Zahnbrecher,
der ſeine Kunſt an einem Bauern ausübt, iſt flüchtiger, aber coloriſtiſch vortrefflich.
Von Jan Steen iſt eine Scene im Wirthshausgarten da. Von Adriaen van
Oſtade beſitzt die Gallerie fünf Bilder: eine große Bauernſchenke, höchſt drollig und
lebendig; zwei kleinere Gruppen von Rauchern und von Spielern; das Innere
einer Fiſcherhütte, ganz klein und vorzüglich im Lichteffect, endlich einen Schreib-
meiſter, der die Feder ſchneidet, von launiger Gemüthlichkeit. Den Meiſtern erſten:
Rangs reihen ſich van Brekelencam, Duſart, Cornelis Saftleeven, E. van Heems-
kerk an. Von Jan le Duc ſahen wir eine Soldatenſcene, von Andreas Both eine
Schilderung italieniſchen Volkslebens von ſeltener Wahrheit und Trefflichkeit: eine
römiſche Straße mit antikem Triumphbogen und voll bewegten Treibens.



Vom Münchener Hoftheater.

Der letzte Monat des ereignißreichen Jahres 1871
hat uns nach langem Harren endlich auch noch auf unſerer Hofbühne eine bedeut-
ſame Novität gebracht, die erſte wirklich durchſchlagende nach einer langen Reihe
verunglückter Vorführungen, Franz v. Holſteins dreiactige Oper: „Der Haide-
ſchacht.
“ Iſt das Werk auch kein durch Neuheit und Originalität muſikaliſcher
Erfindung epochemachendes, ſo iſt es doch ein in jeder Beziehung anmuthiges und
liebenswürdiges, das, trotz mannichfacher Reminiſcenzen, vor allem durch ſeinen unge-
meinen Reichthum an reizenden Melodien und durch geſchickte Steigerung bis zum Ende
den Hörer feſſelt, und ſich nicht ſelten ſogar zu hinreißendem Schwung erhebt. Am
wirkſamſten ſind der zweite und der dritte Act, und die meiſten Nummern derſelben
errangen denn auch rauſchenden, wohlverdienten Beifall, der in dem ſchönen Finale:
„Auf, zündet an das Grubenlicht,“ gipfelte. Das vom Componiſten ſelbſt verfaßte
Textbuch gehört zu dem beſten was ſeit langer Zeit auf dieſem Gebiete geleiſtet worden:
iſt; nicht nur die Glätte und der Wohlklang der Verſe, der ſich beſonders in den —
vielleicht etwas zu häufig — eingeſtreuten Liedern und Valladen geltend macht,
ſondern noch mehr der echt dramatiſche Wurf, die geſchickte Schürzung und Löſung des
Knotens zeigen den wirklich berufenen Dichter. Das Motiv des Stückes iſt die ſchon
mehrfach, auch in einer Rückert’ſchen Ballade, behandelte Sage von jenem tiefen:
Schachte des Faluner Kupferbergwerks, welcher die Eigenthümlichkeit beſitzen ſoll, die
in ihm Verunglückten ganz unverändert an Körper und Geſtalt zu erhalten, ſo daß ſie,
wenn auch erſt nach langen Jahren wieder aufgefunden, noch ſo blühend ausſehen
als ob ſie nur in Schlaf geſenkt und niemals dem Tode zum Opfer gefallen ſeien.
Dieſes Motiv nun, das der ſchöpferiſchen Phantaſie an romantiſch ergreifenden
Momenten überreichen Stoff bietet, iſt ſceniſch von dem Dichter aufs beſte ver-
werthet und zu einem wahrhaft überraſchenden, wenn auch vollſtändig folgerichtigen.
Austrag gebracht. Die Leiſtungen ſämmtlicher Mitwirkenden, der HH. Kinder-
mann, Vogl und Fiſcher, ſowie der Damen Stehle, Kaufmann und Vogl, waren:
muſtergültig zu nennen, und reicher Beifall belohnte dieſelben, wie denn auch der
Dichter-Componiſt bei der erſten und zweiten Aufführung am Schluſſe je dreimal
ſtürmiſch hervorgerufen wurde.

Neben dieſem großen Erfolg auf dem Gebiete der Oper haben wir leider
einen ebenſo eclatanten Mißerfolg zu verzeichnen gelegentlich des neueinſtudierten
„Fra Diavolo,“ der in einer ſo — gelinde geſagt — ungenügenden Weiſe zur Auf-
führung kam, daß der laute Unwille des Publicums nur allzu gerechtfertigt erſchien.
Ein gleiches gilt im Schauſpiel von K. v. Kohleneggs (Poly Henrions) zum erſten-
mal gegebenem dramatiſchen Zeitgemälde „König Mammon.“ Dieſes Stück iſt
eine jener Duzendarbeiten nach der Schablone, deren ganze Lebensfähigkeit auf
ein paar grell zugeſpitzten Schlagſcenen und einigen den Schauſpielern direct auf
den Leib geſchriebenen und beim großen Haufen immer noch wirkenden Rollen be-
ruht. Eine feinere Motivirung und Charakterzeichnung, eine pſychologiſche Ent-
wicklung, eine richtige Löſung und Sühne iſt den Autoren dieſer Richtung Neben-
ſache; höchſtens die Mache liegt ihnen am Herzen und wird mit einer gewiſſen
Sorgfalt von ihnen behandelt. Aber bei Hrn. v. Kohlenegg iſt auch dieß nicht ein-
mal der Fall: zwei und ein halber Act, alſo die geſammte Hälfte des Stückes, find
abfolut unnöthig, ja die dramatiſche Nonchalance des Verfaſſers geht ſo weit, daß

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Bayer, Architektur&#x017F;tücke mit &#x017F;tarken Beleuchtungseffecten, hiengen, für welche die&#x017F;er<lb/>
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&#x017F;ie jetzt die gedämpfte Beleuchtung, die ihnen wohlthut, gefunden; der Be&#x017F;chauer<lb/>
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Met&#x017F;u, gezeichnet 1667 &#x2014; das letzte Jahr aus welchem Bilder von ihm datirt<lb/>
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Frau. Unter mehreren Gemälden von Gerard Dou i&#x017F;t namentlich eines ausge-<lb/>
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Bur&#x017F;che einen Ha&#x017F;en überbringt. Die anziehende Lieblichkeit des Ausdrucks &#x017F;teht<lb/>
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Schöpfung er&#x017F;ten Ranges i&#x017F;t das Porträt eines Mannes von Frans van Mieris,<lb/>
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Carel van Moor wollen wir nicht genauer be&#x017F;chreiben. Ca&#x017F;par Net&#x017F;chers durch<lb/>
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Kerls; ein holländi&#x017F;ches Seiten&#x017F;tück zum barberini&#x017F;chen Faun. Ein Zahnbrecher,<lb/>
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Von Jan Steen i&#x017F;t eine Scene im Wirthshausgarten da. Von Adriaen van<lb/>
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Rangs reihen &#x017F;ich van Brekelencam, Du&#x017F;art, Cornelis Saftleeven, E. van Heems-<lb/>
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Austrag gebracht. Die Lei&#x017F;tungen &#x017F;ämmtlicher Mitwirkenden, der HH. Kinder-<lb/>
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[139/0011] ſchen Inſtituts. Es ward abgelehnt, weil Frommel ſich lebhaft dagegen erklärte; der Kenner, meinte er, müſſe zwar die großartige Auffaſſung, den geſchichtlichen Werth, die ſelten ſchöne Erhaltung anerkennen, „aber bei der gewöhnlichen Man- gelhaftigkeit der Temperabilder qua Gemälde“ ſei das Werk für eine Gallerie, die für das Studium der Künſtler zu ſammeln habe, nicht geeignet. Bei Ankäufen ließ man ſich von dem erſten beſten Kunſthändler ausbeuten. Wenn ein ſolcher etwas anbot, ſcheint man gewöhnlich auch ſich moraliſch verpflichtet gefühlt zu haben es zu behalten. Nie wachte der Gedanke auf daß eigene Initiative nöthig ſei um Gutes zu erwerben; daß man, ſtatt nur auf Angebote zu warten, ſelbſt auf dem Platze ſein und die Augen offen haben müſſe; daß irgendeine Beziehung zu dem Leben des Kunſtmarktes, eine Verbindung mit Sachkundigen zu pflegen ſei. Niemals wurden dabei die Mittel zu Rathe gehalten; man hatte Schulden, ſtatt über bereitliegende Summen zu rechter Zeit verfügen zu können. Noch ſchlimmer als durch ſolche Vermehrungen wurde aber durch Verminde- rung des Beſtandes geſündigt. Im Jahr 1831 ward mit dem Kunſthändler Noë ein Tauſchgeſchäft gemacht, welches Frommel und drei andere Künſtler als „für die Gallerie von höchſtem Nutzen und Intereſſe“ bezeichneten. Gegen vier zum Theil gute, zum Theil mittelmäßige Bilder empfieng Noë 34 Gemälde aus der Gallerie. Darunter war ein Seeſturm von Wilhelm van de Velde, „ein ſehr nach- gedunkeltes Bild,“ wie bemerkt wird, das aber kurz darauf in England auftauchte und berühmt ward. Waagen ſah es 1835 bei dem Hutmacher Artis in London; er nannte es „werth in der größten Gallerie zu hängen,“ und „in der Wirkung ſo ergreifend und poetiſch und dabei ſo vollendet, daß es zu den beſten Bildern dieſes großen Meiſters zu rechnen iſt.“ Nach Mündlers Ausſage hat es einen Geldwerth von etwa 70,000 Francs. Auch die berühmte Gallerie Suermondt in Aachen beſitzt ein kleines Gemälde, eine ſchöne flache Landſchaft von Rembrandt, die aus der Karlsruher Gallerie ſtammt und in deren Katalog von 1833 noch vor- kommt. Ueber ihr Verſchwinden geben die Acten keine Auskunft. Daß freilich in kleineren Staaten eine ſo beklagenswerthe Wirthſchaft in öffentlichen Samm- lungen nicht vereinzelt vorkam, lehrt die Geſchichte der Braunſchweiger Gallerie und des Kaſſeler Muſeums. Was die Karlsruher Gallerie werthvolles beſitzt, beſonders die niederlän- diſchen Bilder, ſtammt faſt durchgängig aus einer im vorigen Jahrhundert ange- legten Sammlung, welche, nach einer Tradition die freilich erſt der genaueren ur- kundlichen Beſtätigung bedarf, größtentheils von der Markgräfin Caroline Luiſe, der erſten Gemahlin Karl Friedrichs, herrührt, einer geiſtig hochbegabten kunſt- liebenden Fürſtin, die auch ſelbſt im Malen und Radiren geübt war. Das große Haupt der flandriſchen Schule, Rubens, finden wir nicht. Aber ein großes Moſes- bild von Jordaens kommt ihm ſehr nahe, erinnert etwa an ſeine Arbeiten in der Grosvenor Gallerie zu London. Dann iſt ſein Zeitgenoſſe Gaspar de Crayer durch ein lebensgroßes Familienbild vertreten: Mann, Frau und Kind von dra- ſtiſcher Friſche und Keckheit der Auffaſſung, Aus der ſonſt untergeordneten ehe- maligen Gallerie des Raſtatter Schloſſes kam vor einigen Jahren ein höchſt merk- würdiges Bild in die hieſige Sammlung: Kohlköpfe weit über Naturgröße, in welchen die Hand von Frans Snyders nicht zu verkennen iſt. Von ihm iſt außer- dem noch ein koloſſales Küchenſtück mit Figuren von Theodor van Tulden vorhan- den. Den Genremaler der Schule, David Teniers, finden wir in mehreren Bauern- und Hexenſtücken; von Peter Bout iſt ein höchſt lebendiges kleines Strand- bild mit reicher Staffage da; von Gonzales Coques, der ſo ſpärlich in deutſchen Gallerien vorkommt, der fein individualiſirte Kopf einer alten Frau. In ganz anderer Qualität und Anzahl treten aber die Holländer auf. Eine Vorſtufe bezeichnet die Taufe Chriſti von Cornelis van Haarlem, trotz des Mono- gramms früher dem Heemskerk zugeſchrieben, ohne tieferen Ausdruck und gewöhn- lich in den Charakteren, aber in der realiſtiſchen Tüchtigkeit, in der feinen Mo- dellirung ganz auf ſeiner Höhe. Vorzügliche Männerbildniſſe ſind von zwei an- dern Vorläufern der holländiſchen Blüthezeit, M. J. Miereveldt und P. Moreelze, da. Bald aber bemächtigt ſich ein andrer Geiſt der Schule, in der nun Rembrandt den Ton angibt. Sein eigenes Bildniß, wohl Ende der 1630er Jahre gemalt, iſt eines der beſten Exemplare welche von dieſem exiſtiren, durch Kraft der Färbung, Lichtwirkung und Kühnheit des Vortrags gleich ausgezeichnet. Früher hießen noch vier andere Bilder irrthümlich Rembrandt, unter denen ein ſkizzenhaft behan- deltes Bruſtbild des Petrus als Werk des Jan Lievencz zu erkennen iſt, während die vortreffliche Halbfigur eines ſchwarzgekleideten Mannes mit Hut und weißem Spitzenkragen einen bedeutenden Schüler Rembrandts zeigt, den ein Kundigerer als ich bin nachweiſen muß. Ein anderes Meiſterwerk der Porträtmalerei iſt ein lebensgroßes junges Ehepaar in ganzer Figur von Bartholomäus van der Helſt. Es iſt mit dem Namen bezeichnet, doch ohne Jahrzahl, aber man darf es nach Tracht und Benehmen der Leute, wie nach dem kühlen Silberton, der hier bei ſeiner Durchbildung der Formen vorherrſcht, in ſeine ſpäteſte Zeit ſetzen. Dieſes Bild, 1835 von einem Kunſthändler um 880 fl. angeboten, iſt wohl der einzige gute Kauf der unter Frommel gemacht wurde. In den letzten Jahren wurden endlich zwei vortreffliche weibliche Bildniſſe von Cornelis Jenſon van Ceulen erworben, dieſem intereſſanten Amſterdamer Maler, der lange in England thätig war, und deſſen Familie wohl aus Deutſchland ſtammt, denn van Ceulen heißt „aus Cöln.“ Das eine ſtellt eine gewiſſe Eliſabeth van Eſſen dar, und wurde 1869 auf der Landauer’ſchen Verſteigerung in Stuttgart erworben; das zweite, eine alte Dame, wurde der Sammlung Anfangs 1870 durch Otto Mündler um den niedrigen Preis von 650 fl. überlaſſen. Es iſt noch feiner im Ton, und mit dem vollen Namen ſowie der Jahrzahl 1655 bezeichnet. Die holländiſchen Kleinmaler kamen früher in den dunkeln Oberlichtſälen am wenigſten zur Geltung. Ganz wie für ſie geſchaffen erſchien mir aber das anſtoßende letzte Cabinet der Gallerie, in dem früher zwei große Bilder von A. v. Bayer, Architekturſtücke mit ſtarken Beleuchtungseffecten, hiengen, für welche dieſer Raum gerade am wenigſten geeignet war. In den vorderen Oberlichtſälen haben ſie jetzt die gedämpfte Beleuchtung, die ihnen wohlthut, gefunden; der Beſchauer kann vor ihnen ſoweit nöthig iſt, zurücktreten. Und erſt bei der neuen Aufſtellung wird man inne, welche Perlen holländiſcher Genremalerei Karlsruhe beſitzt. Den Ehrenplatz der Hauptwand füllt ein verhältnißmäßig größeres Bild von Gabriel Metſu, gezeichnet 1667 — das letzte Jahr aus welchem Bilder von ihm datirt ſind; trotzdem läßt ihn der famoſe Katalog 1658 ſterben. Es iſt eine Wirths- hausſcene, der elegante junge Cavalier macht einer ſchwerfälligen Bürgersfrau den Hof, lachend läßt er ſich von ihr den Wein zurückgeben, der ihr nicht geſchmeckt zu haben ſcheint. Wie geiſtvoll iſt das in Scene geſetzt! Welche große Vollendung des Einzelnen in der Tiſchdecke, in allen Geräthen, in den blonden Härchen der Frau. Unter mehreren Gemälden von Gerard Dou iſt namentlich eines ausge- zeichnet: eine junge Köchin am Fenſter, welche Fiſche zubereitet, und der ein junger Burſche einen Haſen überbringt. Die anziehende Lieblichkeit des Ausdrucks ſteht mit der emſigen Feinheit der Ausführung auf gleicher Höhe. Ebenfalls eine Schöpfung erſten Ranges iſt das Porträt eines Mannes von Frans van Mieris, deſſen beſte Bildniſſe in der Münchener Pinakothek dieſes nicht übertreffen. Bei dem ganz kleinen Maßſtabe doch keine Spur von Kleinlichkeit, bei der außerordent- lichen Ausführung, die in der herabhängenden Hand am ſtaunenswertheſten iſt, doch keine Gelecktheit — ein Vorwurf von welchem der Künſtler nicht immer frei bleibt. Mehrere Gemälde von Schalcken, Eglon van der Neer, L. van Moni, Carel van Moor wollen wir nicht genauer beſchreiben. Caſpar Netſchers durch den Stich bekannte Kleopatra iſt ein edles Beiſpiel ſeiner Art hiſtoriſche oder my- thologiſche Stoffe des Alterthums in das elegante Geſellſchaftscoſtüm ſeiner Zeit zu kleiden. Willem van Mieris aber iſt bereits ſehr manieriſtiſch, als er ähnliches mit ſeinem keuſchen Joſeph verſucht. Zwei Familienſtücke von Slingelandt ſind ſchlicht, treuherzig, ſorgſam vollendet, aber ſtehen an Urſprünglichkeit und Geiſt neben den früheren und größeren Meiſtern zurück. Nicht minder als die Feinmaler zeigen ſich die derben Humoriſten, die Bauernmaler, auf ihrer Höhe. Unter ihren Werken ſteht der ſchlafende Bauer in der Schenke von Adriaen Brouwer in erſter Linie. Ein Bild desſelben Gegenſtandes beſitzt die Gallerie Suermondt in Aachen, und wenn dieſes ſich durch größere Leuchtkraft der Farbe auszeichnet, ſo iſt das hieſige dafür noch köſtlicher und launiger im Ausdruck des berauſchten, träumenden Kerls; ein holländiſches Seitenſtück zum barberiniſchen Faun. Ein Zahnbrecher, der ſeine Kunſt an einem Bauern ausübt, iſt flüchtiger, aber coloriſtiſch vortrefflich. Von Jan Steen iſt eine Scene im Wirthshausgarten da. Von Adriaen van Oſtade beſitzt die Gallerie fünf Bilder: eine große Bauernſchenke, höchſt drollig und lebendig; zwei kleinere Gruppen von Rauchern und von Spielern; das Innere einer Fiſcherhütte, ganz klein und vorzüglich im Lichteffect, endlich einen Schreib- meiſter, der die Feder ſchneidet, von launiger Gemüthlichkeit. Den Meiſtern erſten: Rangs reihen ſich van Brekelencam, Duſart, Cornelis Saftleeven, E. van Heems- kerk an. Von Jan le Duc ſahen wir eine Soldatenſcene, von Andreas Both eine Schilderung italieniſchen Volkslebens von ſeltener Wahrheit und Trefflichkeit: eine römiſche Straße mit antikem Triumphbogen und voll bewegten Treibens. Vom Münchener Hoftheater. _ München, Anf. Jan. Der letzte Monat des ereignißreichen Jahres 1871 hat uns nach langem Harren endlich auch noch auf unſerer Hofbühne eine bedeut- ſame Novität gebracht, die erſte wirklich durchſchlagende nach einer langen Reihe verunglückter Vorführungen, Franz v. Holſteins dreiactige Oper: „Der Haide- ſchacht.“ Iſt das Werk auch kein durch Neuheit und Originalität muſikaliſcher Erfindung epochemachendes, ſo iſt es doch ein in jeder Beziehung anmuthiges und liebenswürdiges, das, trotz mannichfacher Reminiſcenzen, vor allem durch ſeinen unge- meinen Reichthum an reizenden Melodien und durch geſchickte Steigerung bis zum Ende den Hörer feſſelt, und ſich nicht ſelten ſogar zu hinreißendem Schwung erhebt. Am wirkſamſten ſind der zweite und der dritte Act, und die meiſten Nummern derſelben errangen denn auch rauſchenden, wohlverdienten Beifall, der in dem ſchönen Finale: „Auf, zündet an das Grubenlicht,“ gipfelte. Das vom Componiſten ſelbſt verfaßte Textbuch gehört zu dem beſten was ſeit langer Zeit auf dieſem Gebiete geleiſtet worden: iſt; nicht nur die Glätte und der Wohlklang der Verſe, der ſich beſonders in den — vielleicht etwas zu häufig — eingeſtreuten Liedern und Valladen geltend macht, ſondern noch mehr der echt dramatiſche Wurf, die geſchickte Schürzung und Löſung des Knotens zeigen den wirklich berufenen Dichter. Das Motiv des Stückes iſt die ſchon mehrfach, auch in einer Rückert’ſchen Ballade, behandelte Sage von jenem tiefen: Schachte des Faluner Kupferbergwerks, welcher die Eigenthümlichkeit beſitzen ſoll, die in ihm Verunglückten ganz unverändert an Körper und Geſtalt zu erhalten, ſo daß ſie, wenn auch erſt nach langen Jahren wieder aufgefunden, noch ſo blühend ausſehen als ob ſie nur in Schlaf geſenkt und niemals dem Tode zum Opfer gefallen ſeien. Dieſes Motiv nun, das der ſchöpferiſchen Phantaſie an romantiſch ergreifenden Momenten überreichen Stoff bietet, iſt ſceniſch von dem Dichter aufs beſte ver- werthet und zu einem wahrhaft überraſchenden, wenn auch vollſtändig folgerichtigen. Austrag gebracht. Die Leiſtungen ſämmtlicher Mitwirkenden, der HH. Kinder- mann, Vogl und Fiſcher, ſowie der Damen Stehle, Kaufmann und Vogl, waren: muſtergültig zu nennen, und reicher Beifall belohnte dieſelben, wie denn auch der Dichter-Componiſt bei der erſten und zweiten Aufführung am Schluſſe je dreimal ſtürmiſch hervorgerufen wurde. Neben dieſem großen Erfolg auf dem Gebiete der Oper haben wir leider einen ebenſo eclatanten Mißerfolg zu verzeichnen gelegentlich des neueinſtudierten „Fra Diavolo,“ der in einer ſo — gelinde geſagt — ungenügenden Weiſe zur Auf- führung kam, daß der laute Unwille des Publicums nur allzu gerechtfertigt erſchien. Ein gleiches gilt im Schauſpiel von K. v. Kohleneggs (Poly Henrions) zum erſten- mal gegebenem dramatiſchen Zeitgemälde „König Mammon.“ Dieſes Stück iſt eine jener Duzendarbeiten nach der Schablone, deren ganze Lebensfähigkeit auf ein paar grell zugeſpitzten Schlagſcenen und einigen den Schauſpielern direct auf den Leib geſchriebenen und beim großen Haufen immer noch wirkenden Rollen be- ruht. Eine feinere Motivirung und Charakterzeichnung, eine pſychologiſche Ent- wicklung, eine richtige Löſung und Sühne iſt den Autoren dieſer Richtung Neben- ſache; höchſtens die Mache liegt ihnen am Herzen und wird mit einer gewiſſen Sorgfalt von ihnen behandelt. Aber bei Hrn. v. Kohlenegg iſt auch dieß nicht ein- mal der Fall: zwei und ein halber Act, alſo die geſammte Hälfte des Stückes, find abfolut unnöthig, ja die dramatiſche Nonchalance des Verfaſſers geht ſo weit, daß

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 10, 10. Januar 1872, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine10_1872/11>, abgerufen am 02.06.2024.