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Allgemeine Zeitung, Nr. 15, 16. Januar 1924.

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Allgemeine Zeitung Nr. 15 Mittwoch, den 16. Januar 1924.
[Spaltenumbruch]

Das Bedeutendste gibt der deutschnatio-
nale Führer Strathmann aber in folgen-
dem Absatz von sich, den wir aus guten
Gründen im Wortlaut zitieren wollen:

"Auch das Wahlrecht bedarf einer Aen-
derung, und zwar in dem Sinne, daß das
jetzige, rein atomistische Wahlrecht durch
organische Gesichtspunkte ergänzt wird.
Diese Ergänzung ist zu suchen in der Ein-
führung von Zusatzstimmen etwa für alle,
die einen selbständigen Betrieb leiten, oder
für alle, die mindestens eine versiche-
rungspflichtige Person beschäftigen oder
ähnlich. Andeutungen in dieser Richtung
hat auch der Abgeordnete Held gemacht."

Herr Strathmann hat also die Maske
fallen lassen, weshalb in Wirk-
lichkeit die Verfassungsreform
nötig ist. Man will die Entrech-
tung der breiten Volksmassen,
der Arbeiter, Angestellten und
Beamten. Man will ein Plural-
recht
nach sächsischem Muster in einem
Moment, wo unter dem allgemeinen,
gleichen Wahlrecht die sächsischen Städte
bürgerliche Mehrheiten liefern! Man will
die wirtschaftlich Selbständigen scheinbar
bevorzugen, ohne zu bedenken, daß heute
Ruhe und Ordnung und der reibungslose
Gang des Wirtschaftslebens für diese
Kreise viel bedeutsamer ist als eine solche
Bevorzugung, wobei noch gerade in
Bayern die Angst vor der Sozialdemo-
kratie ohnedies ausscheidet, da diese Par-
tei in Bayern allein niemals die Mehrheit
bekommen kann! Die Angst vor der So-
zialdemokratie kann also nicht die
Triebfeder zu diesen Anträgen sein. Man
will vielmehr den Klassen-
kampf und den Klassenstaat im
Prinzip!
Nun wird klar, daß die
heutige Deutschnationale Volkspartei nichts
anderes ist, als die alte konser-
vative Partei der Heydebrand
und Genossen,
die von der Vor-
enthaltung eines gerechten
Wahlrechts parteipolitisch ge-
werbsmäßig lebten
und gerade
dadurch die auch von uns bedauerten
Fehler der Sozialdemokratie in erster
Linie mitverschuldet haben.

All diese überholt geglaubten Vor-
stellungen über "Staat" und "Staatskunst"
nach dem Herzen dieser Leute leben
also wieder auf! Dazu soll die baye-
rische Verfassungsreform und die Aen-
derung der zur Verfassungsänderung
nötigen Mehrheit in Wahrheit dienen!
Und daß gerade in dem Blatte des
dem "liberalen" Flügel der Deutsch-
nationalen Volkspartei angehörigen Herrn
Traub diese ungeheure Provokation
gegen das Gerechtigkeitsgefühl und die
Vorstellungen des Liberalismus sich findet,
ist nicht verwunderlich.

Nicht ohne weiteres aber möchten wir
annehmen, daß auch der Abg. Held und
die bayer. Volkspartei sich auf
diesen abschüssigen Pfad be-
geben wollen
. Zwar hat ja Herr Held
in der letzten Zeit seine Augen stark nach
rechts gerichtet, z. B. in der Frage des
[Spaltenumbruch] Koalitionsrechts, und auch manch andere
Zusammenhänge könnten einen stutzig
machen.

Im übrigen: Was sagen die christlich-
nationalen Wählerkreise
zu
diesen Plänen einer der Regierungspar-
teien? Was sagen die christlich-
nationalen Gewerkschaftler
, die
deutschnationalen Handlungs-
gehilfen
, die Beamtenschaft und
alle anderen Berufsgruppen,
die an die Wand gedrückt wer-
den sollen?
Die Zusatzstimme über
das 40. Lebensjahr dürfte übrigens vor
allem gegen die Deutsch-Völkischen
gemünzt sein, die ja überwiegend aus
jüngeren Jahrgängen sich rekrutieren und
deren Konkurrenzliste, die bereits im kräf-
tigen Werden begriffen ist, wenn wir
richtig unterrichtet sind, auf diese Weise
an die Wand gedrückt werden soll.

Alles in Allem: ein prächtiger Vor-
schlag zur Schaffung von Unordnung
und Unfriede! ... Von den Parteien, die
nicht daran denken, Wahlrechtsver-
schlechterungen vorzunehmen, glauben wir,
daß sie diesem unerhörten Angriff auf den
sozialen Frieden und die ruhige Fort-
entwicklung mit schärfstem Nachdruck ent-
gegentreten und dem ganzen Lande endlich
zeigen, warum in Wirklichkeit die Baye-
rische Verfassung geändert werden soll:
zur Aufrichtung einer öden
Klassenherrschaft!



Die englische Thronrede

Der König begab sich
heute in dem üblichen zeremoniellen Aufzug vom
Bukingham-Palast nach Westminster, um dort
in den althergebrachten Formeln das Parla-
ment mit seiner Thronrede zu er-
öffnen
. Er war begleitet von der Königin
und wurde auf seiner Fahrt von der die Straßen
dicht säumenden Menschenmenge begeistert be-
grüßt. Auch der Prinz von Wales und der Herzog
von York begaben sich unter den lauten Huldigun-
gen der Volksmenge ins Parlament. Nach den
üblichen Einleitungsformalitäten verlas der König
seine Thronrede, in der er ungefähr aus-
führte:

Meine Beziehungen zu den auswär-
tigen Mächten
werden auch weiterhin freund-
schaftlicher Natur sein. Ich freue mich, mitteilen
zu können, daß in der Lösung der Fragen,
die bisher den Weg gegenseitigen Verständnisses
behinderten und die die Wiedererholung der Welt
verzögert haben, ein endgültiger Fort-
schritt erzielt worden ist
. Die Repa-
rationskommission hat zwei Aus-
schüsse
eingesetzt, in denen Sachverständige der
Vereinigten Staaten gemeinschaftlich mit den Ver-
tretern der Alliierten die Fragen zu prüfen haben,
die in der Reparation Deutschlands
eine entscheidende Rolle spielen werden. Der zu-
künftige Zustand der Tanger-Zone in
Marokko,
der so lange Zeit eine Quelle der
Uneinigkeit gewesen ist, ist der Gegenstand eines
zwischen den daran beteiligten Mächten getroffenen
Abkommens geworden. Demnächst wird ein Ge-
setzentwurf zur Ratifikation des Lausanner
Vertrages
vorgelegt werden. Es wird weiter-
hin der Gegenstand meiner Bestrebungen sein,
den Einfluß des Völkerbundes mit allen
mir zu Gebote stehenden Kräften und Mitteln zu
befestigen. Die letzten britischen Reichs-
konferenzen
haben in der Frage der inner-
reichlichen Zusammenarbeit bemerkenswerte Fort-
schritte erzielt. Vorschläge, um die von beiden
Konferenzen gefaßten Beschlüsse in Kraft zu setzen,
[Spaltenumbruch] werden Ihnen vorgelegt werden. Ich begrüße die
günstige Gelegenheit, die durch die kommende
Reichsausstellung dem wirtschaftlichen Le-
ben meines Reiches gewährt wird.

Der König wandte sich hierauf den inner-
politischen Fragen
zu und bemerkte ein-
leitend über die Ergebnisse der unter dem Schutz-
zollgedanken
ausgefochtenen letzten Wahlen.
Während ich mich freue, feststellen zu können, daß
die zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
gegenwärtig in der Ausführung begriffenen Maß-
nahmen das wertvolle Ergebnis gehabt haben, im
Laufe des letzten Jahres die Zahl der Arbeitslosen
zu vermindern, so ist dennoch diese Zahl der Er-
werbslosen für mich der Gegenstand sorgenvollster
Betrachtung. Es wird um ihre Zustimmung zur
Ausdehnung und Besserung der von dem Vor-
schlage der Reichswirtschaftskonferenz vorgesehenen
Handelserleichterungen u. Ausfuhr-
kreditplänen
gebeten, um gewisse öffentliche
Unternehmungen innerhalb des Imperiums zu
unterstützen, und zwar dadurch, daß diese finan-
zielle Hilfe durch staatliche Zuschüsse oder
solche von öffentlichen Körperschaften ergänzt
werden.

Die Rede ging dann weiter auf die Pläne der
Regierung ein, um der Schiffsbauindustrie durch
den sofortigen Bau von Schlachtkreuzern
Arbeit zu verschaffen. Auch Fragen der Heran-
bildung technischer Hilfskräfte, um die Arbeits-
losigkeit der Jugendlichen zu vermindern, auch die
beabsichtigte Ausdehnung der englischen
Luftstreitkräfte
im Interesse der nationalen
Verteidigung, die gesetzliche Anerkennung unehe-
licher Kinder, deren Eltern dann später geheiratet
haben, und eine ganze Reihe anderer Fragen der
inneren Politik wurden besprochen.

Frankreichs Rückzug in der Pfalzfrage

Es bestätigt sich, daß die
französische Regierung wohl oder übel vorläufig
zum Rückgug gezwungen wurde, weil Lord Crewe
Poincare am Sonntag früh vor die vollendete
Tatsache gestellt hat, die mit der bereits erfolgten
Abreise Clives gegeben war.

Italienisch-albanischer Zwischenfall

Die Blätter bringen die
Meldung von einem Zwischenfall in Valona.
Der erste Offizier des dort angelangten Dampfers
"Serajewo" wurde beim Betreten von albanischen
Offizieren und Mannschaften schwer mißhandelt.
Der italienische Gesandte verlangte
sofort Genugtuung
. Zunächst wurde das
weitere Anlegen von italienischen Dampfern in
Valona eingestellt.

Streik auf der "Heinrichshütte"

Auf der "Heinrichs-
hütte
" in Nelper sind infolge des bis heute be-
reits zehn Tage andauernden Streiks drei
Martinsöfen zum Einfrieren gebracht worden.
Die Notstandsarbeiten am Turbinenwerk werden
von Ingenieuren, Meistern und Beamten ausge-
führt. Die Werkdirektion ist durch das völlige
Stilliegen des Betriebes gezwungen, selbst bei
Wiederaufnahme der Arbeit die ganze Stahlpro-
duktion auf unabsehbare Zeit einzustellen und die
Stahlmengen anderswoher zu beziehen. Die ge-
samte Belegschaft von 4500 Mann streikt wegen
Differenzen über die Arbeitszeit.

Arbeiterunruhen im Solinger Industriegebiet

Hier wurden einzelne grö-
ßere Betriebe unter Anwendung von Ge-
walt
stillgelegt. Auf den meisten Großbetrieben
wird jedoch weitergearbeitet. In Opladen kam
es bei dem Versuch einiger Streikender und Ar-
beitsloser, die Eisenbahnwerkstätte stillzulegen, zu
Zusammenstößen mit örtlicher Polizei sowie
mit später aus Köln eintreffenden Verstärkungen.
Es wurden mehrere Verhaftungen vorge-
nommen. Ein Versuch, das Gefängnis zu
stürmen
und die Gefangenen zu be-
freien,
konnte vereitelt werden. Ausgesperrte
und Arbeitslose versuchten, in der Eisenfabrik
Christian Nundorf einzudringen und den Betrieb
[Spaltenumbruch] stillzulegen. Der Fabrikbesitzer und sein Sohn
suchten dies zu verhindern. Es fielen einige
Schüsse, durch die mehrere Arbeiter verletzt
wurden. Die beiden Fabrikbesitzer wurden so be-

Berufungsverhandlung im Düsseldorfer Prozeß

Ueber die von den Ver-
urteilten im Düsseldorfer Prozeß eingelegte Be-
rufung wird am 17. Januar vor dem Berufungs-
gericht in Mainz verhandelt werden.

Tagung der demokratischen
Reichstagsfraktion

Gestern hat hier eine
Tagung der Demokratischen Reichs-
tagsfraktion
begonnen. Bei der Begrüßungs-
feier im Ausstellungspalast sprach der bisherige
Vorsitzende der Demokratischen Partei, Bürger-
meister Dr. Petersen.

"Wir sind," so sagte er, "in die Mitte der Par-
teien gestellt. Daher obliegt uns am meisten die
Aufgabe, alles zu tun, was für das Wohl des
Reiches und für die Wiederaufrichtung
unseres gequälten Volkes
not tut. Nie-
mals war Dienst für die Partei in einem solchen
Maße Dienst für das Vaterland, niemals war
härteste Pflichterfüllung notwendiger als in dieser
Zeit des Unglückes und der Not.
Wir nennen uns mit Stolz die Partei, die nicht
national redet, sondern handelt. Aus diesem
Grunde haben wir uns immer bekannt zu einer
Politik, die nicht die Verantwortung scheut, son-
dern sie sucht."

Reichsminister a. D. Dr. Koch wies darauf
hin, daß der politische Kampf auch weiterhin nach
rechts wie nach links geführt werden müsse.

Er schloß seine Ausführungen: "Wir haben die
längste Zeit den Kampf geführt zur Befreiung
der Wirtschaft vom Staate und wir werden viel-
leicht einmal kämpfen müssen für die Befreiung
des Staates von der Wirtschaft."

Reichswirtschaftsminister Dr. Hamm betonte,
das Programm der Reichsregierung umfasse klare,
harte Pflichten für das Volk, Einschrän-
kungen, Verbilligung und Sparsamkeit. Das Reich
habe die Zwangswirtschaft nicht abgebaut, um der
Wirtschaft eine Zwangswirtschaft zu übertragen.
In einigen Monaten würde man die Wirkungen
der erhöhten Arbeitsleistungen im Bergbau usw.
fühlen. Dann werde man auch an einen Abbau
der Eisenbahntarife
denken können. Die
Zusammenarbeit zwischen Staat und
Wirtschaft
müsse einen einheitlichen Zusam-
menklang ergeben. Das fordere auch die Demo-
kratie.

Ferner kamen zur Erörterung die auswärtige
Politik und die Fragen der besetzten Gebiete, ins-
besondere in der Pfalz.

Im weiteren Verlaufe kamen die schweren Be-
denken zur Sprache, die sich aus dem Beamten-
abbau ergeben. Mehrere Redner wandten sich
gegen einen schematischen Abbau der Beamten-
schaft und wiesen auf die schweren Schäden hin,
die dem Reiche daraus erwachsen.

In diese Debatte griff auch Reichswirtschafts,
minister Dr. Hamm ein und begründete den
Standpunkt der Reichsregierung.

Ebert an Petersen

Reichspräsident Ebert hat
an den jetzigen Bürgermeister von Ham-
burg Dr. Petersen
ein Telegramm gerich-
tet, in dem er ihm zu der Wahl zum Bürger-
meister und Senatspräsidenten seine aufrichtigsten
Glückwünsche ausspricht und die Hoffnung äußert,
daß Dr. Petersens Amtsführung Hamburg eine
gedeihliche Weiterentwicklung und ferneren Auf-
stieg bringe. Mit lebhaftem Bedauern sehe
er Dr. Petersen aus dem Reichstag und als Vor-
sitzenden der Demokratischen Partei scheiden. Dr.
Petersen habe in seiner parlamentarischen und
öffentlichen Tätigkeit dem Reiche wertvolle
und große Dienste geleistet, deren stets dank-
bar gedacht werden würde.



[Spaltenumbruch]
Nebeneinander

Horus besucht Hora; sie wohnt im Hotel, in
einer der dreihundert Waber, die nach der Sonne
orientiert sind.

Er öffnet die Balkontür, der Balkon ist gerade
breit genug, daß Horus seinen Stuhl darauf stel-
len kann; Hora rückt ihren Sessel in die Tür
selbst.

Es ist nach Tisch, die Sonne steht über den
Schneemulden, die Menschen sind still. Wenn Ho-
rus sich über das Geländer beugt, sieht er in
der Tiefe auf der Terrasse vor dem Speisesaal
zwanzig Liegestühle, parallel aufgereiht.

Darauf liegen zwanzig Menschen, wie Tote
in der Sonne zu dörren. Ich bin in Asien, denkt
Horus, das Hotel ist Tempel auf einer Hochebene,
gleich werden vom Grat dort die Geier herabsto-
ßen, um die Leichen zu entfleischen, heilige Hand-
lung.

Hora sieht ihn an; da er ihren Blick nicht er-
widert, nimmt sie ein Heft zur Hand und liest.

Es ist ein Blatt für die Dame; der Redakteur
ist sich seiner Pflicht bewußt, die Dinge des Bluts
zu streifen, ohne sie heranzuziehen; er benutzt da-
zu Mythologie und Vers; beide brechen dem Pfeil,
der in die Wirklichkeit zielt, die Spitze ab.

Hirt und Nymphe treten auf, Paris gibt sein
Begehren in reizendem Wortfall kund, die Schöne
ist ihm zu Willen und der Zeichner hat sein Be-
stes getan, um das Natürliche zärtlich und das
Zärtliche selbstverständlich zu machen.

Hora denkt: immer ist Antike, wo unter losem
Gewand ein Körper jung ist und Pan lebt; nie-
mand weiß, in welcher der dreihundert Waben ich
wohne, o welche Stille. Horus, wenn du Paris
[Spaltenumbruch] wärest, ich könnte mich nicht wehren, Nymphe zu
sein.

Auch Horus hat die Stimme Pans vernommen.
Sie ist hinter ihm, im Zimmer, wo das Lager
steht. Die Stimme spricht vom Sinn der Stille.

Sein Blick streift Hora. Er sieht, daß sie die
Augen geschlossen hat. Sie ist unerregt, denkt
er enttäuscht, und: was hälfe es mir, wenn sie
wachte? Sie ist die junge Dame, die ich respek-
tieren muß, ich kann sie doch nicht überfallen.

Nun redet er sich zu, morgen, beim Skilauf,
werde die Stunde ihm günstiger sein. Rausch des
Aufstiegs, wenn die Höhenluft wie Champagner
wirkt und die Mundhöhle mit Perlen klaren
Wassers füllt; Rausch des ersten Laufs über die
Schneefelder bis zur Hütte; Rausch der Einsam-
keit in der Hütte, wenn stundenweit unter und
neben ihnen kein menschliches Wesen sein wird.

Und er träumt, wie Hora sein könnte, wenn sie
sich dem Gedanken öffnete, daß immer noch An-
tike und Pan ist. Er nimmt die Kühnheit vor-
weg, die er nicht wagen wird.

Hora schaut unter den Lidern zu ihm herüber
und sieht, daß er die Augen geschlossen hat. Der
wunderbare Tag erregt ihn nicht, denkt sie, und
erschlafft.

So sinnen sie parallel zueinander und suchen
den Schnittpunkt, in dem die Parallelen sich tref-
fen könnten. Parallelen treffen sich im Unendli-
chen, was nützt es denen, die sich im Endlichen
treffen müßten.

Ein gutes Beispiel

Heute ist die Zeit gekommen, in der man aus
Geldnot weniger durch monumentale Neubauten,
als vielmehr durch Ergänzungsbauten Verein-
fachung und Aenderungen, besonders aber durch
glückliche Beseitigung von schlechten Zutaten zur
[Spaltenumbruch] künstlerischen Bereicherung des
Stadtbildes
kommen muß. Auf einige solch
gelungene Lösungen, vor allem die Frauenklinik
und den Mittelbau der Veterinärschule haben wir
schon früher gebührend hingewiesen. Die Han-
delsbank
in der Maffeistraße mit ihrer voll-
kommen neu anmutenden Fassade reiht sich jenen
Bauten würdig an. Kann man über die Gestal-
tung des vielumstrittenen Maffeibogens -- der in
seiner Nacktheit übrigens noch einer eventuellen
Bemalung harrt -- nicht restlos erfreut sein, so
muß man das neue Kleid der bei dieser Gelegen-
heit vollständig veränderten Handelsbank dankbar
als schöne Bereicherung des inneren Stadtbildes
begrüßen. Wer sich noch erinnert, wie häßlich und
aufdringlich diese früher rote Fassade im Straßen-
raum stand, wie linkisch die runde Ecklösung die
Aufmerksamkeit auf sich zog, wird die heutige
ruhige, schlichte Umwandlung in eine grauweiße
Putzarchitektur doppelt liebgewinnen.

Architektur ist Hintergrund, Folie fürs Men-
schenleben. Ein Haus in einer Straße, das sich
durch seine Bestimmung und Lage nicht ganz be-
sonders vor seinen Nachbarn auszeichnet, darf sich
nicht als Trumpf aufspielen, sondern muß sich dem
Gesamtcharakter ein- und unterordnen. Wenn
unsere beschränkte Neubautätigkeit in diesem
Sinne schlechtes Altes vernichtet und ver-
bessert, wo sie aus Not nicht immer gutes
Neues
schaffen kann, so trägt sie in vielen Fällen
mehr zur Verschönerung der Stadt bei, als wenn
ihr unumschränkte Mittel zur Verfügung stünden.
Zweifellos gibt sich bald wieder Gelegenheit, in
dieser Weise aus der Not eine Tugend zu machen;
hoffentlich wieder in einer ähnlich guten Lösung.

Wer wird's?

Das Frankfurter Opernhaus ist
herrenlos. Der Intendant Lert ist zurückgetreten
-- aber noch kein Nachfolger da. Bisher galt
Gustav Hartung, der Darmstädter General-
intendant, als der kommende Mann. Nun tritt
aber ein neuer Bewerber auf, und durch seine
Person wird die Angelegenheit für Frankfurt zur
Sensation. Jetzt steht Partei gegen Partei -- fast
[Spaltenumbruch] leidenschaftlich kämpfen die beiden Lager. Hier
Hartung, hie Bekker!

Jawohl, hie Bekker. Der neue Mann ist kein
andrer als Paul Bekker, der bekannte Musikschrift-
steller, der ehemalige Musikkritiker der "Frank-
furter Zeitung", der junge Alte. Von ihm ver-
spricht man sich gründliche Reform, und die täte
der Frankfurter Oper ebenso not wie den meisten
andern. Dies scheint der Intendant des Schau-
spielhauses, Richard Weichert, auch zu glauben --
doch zugleich, daß Bekker als Leiter der Oper auch
auf eben das Schauspielhaus Einfluß gewinnen
würde. Dies scheint Weichert unerwünscht; er
will seine Entlassung nehmen, wenn Bekker die
Stelle erhält.

Infolge dieser Komplikation und mancher
Gründe, die für und wider den einen wie den
andern Bewerber sprechen, steigt die Spannung.
Wir werden über den Verlauf sowie über Bekkers
und Hartungs Verdienste und Eignung noch be-
richten.

Eine heitere musikalische Soiree in Alt-Wien.

Einem verehrungswürdigen Publikum der
Hauptstadt München gibt sich ... der Veran-
stalter ... die Ehre, die Einladung zu über-
reichen für eine heytere musicalische Academie, in
der der Beystand einer Reihe von vorzüglichen
Tonkünstlern der Stadt gewährleistet ist, so daß
die Konzertgeber sich wohl werden schmeicheln
dürfen, Zufriedenheit eines wohlwollenden Publi-
kums von Kennern und Musikfreunden zu er-
ringen.

Diese lustige Form hat die "Konzertge-
sellschaft für Chorgesang
" gewählt, um
ganz im Stile der Zeit, der das Konzert ge-
widmet ist, zum Besuche der beiden Abende auf-
zufordern. Da die zweimal vorgesehene Veran-
staltung tatsächlich eine Reihe reizvollster, selten
oder nie gehörter Werke bietet, wollen wir es
nicht versäumen, auch hier eigens auf sie hinzu-
weisen. Auffrischung tut uns und unserem
Konzertbetrieb not. Diese Alt-Wiener Soiree
scheint eine glückliche Abwechselung zu versprechen.
-- Heute abend im Odeon (71/2 Uhr) und morgen
Donnerstag (Odeon 71/2 Uhr).

Allgemeine Zeitung Nr. 15 Mittwoch, den 16. Januar 1924.
[Spaltenumbruch]

Das Bedeutendſte gibt der deutſchnatio-
nale Führer Strathmann aber in folgen-
dem Abſatz von ſich, den wir aus guten
Gründen im Wortlaut zitieren wollen:

„Auch das Wahlrecht bedarf einer Aen-
derung, und zwar in dem Sinne, daß das
jetzige, rein atomiſtiſche Wahlrecht durch
organiſche Geſichtspunkte ergänzt wird.
Dieſe Ergänzung iſt zu ſuchen in der Ein-
führung von Zuſatzſtimmen etwa für alle,
die einen ſelbſtändigen Betrieb leiten, oder
für alle, die mindeſtens eine verſiche-
rungspflichtige Perſon beſchäftigen oder
ähnlich. Andeutungen in dieſer Richtung
hat auch der Abgeordnete Held gemacht.“

Herr Strathmann hat alſo die Maske
fallen laſſen, weshalb in Wirk-
lichkeit die Verfaſſungsreform
nötig iſt. Man will die Entrech-
tung der breiten Volksmaſſen,
der Arbeiter, Angeſtellten und
Beamten. Man will ein Plural-
recht
nach ſächſiſchem Muſter in einem
Moment, wo unter dem allgemeinen,
gleichen Wahlrecht die ſächſiſchen Städte
bürgerliche Mehrheiten liefern! Man will
die wirtſchaftlich Selbſtändigen ſcheinbar
bevorzugen, ohne zu bedenken, daß heute
Ruhe und Ordnung und der reibungsloſe
Gang des Wirtſchaftslebens für dieſe
Kreiſe viel bedeutſamer iſt als eine ſolche
Bevorzugung, wobei noch gerade in
Bayern die Angſt vor der Sozialdemo-
kratie ohnedies ausſcheidet, da dieſe Par-
tei in Bayern allein niemals die Mehrheit
bekommen kann! Die Angſt vor der So-
zialdemokratie kann alſo nicht die
Triebfeder zu dieſen Anträgen ſein. Man
will vielmehr den Klaſſen-
kampf und den Klaſſenſtaat im
Prinzip!
Nun wird klar, daß die
heutige Deutſchnationale Volkspartei nichts
anderes iſt, als die alte konſer-
vative Partei der Heydebrand
und Genoſſen,
die von der Vor-
enthaltung eines gerechten
Wahlrechts parteipolitiſch ge-
werbsmäßig lebten
und gerade
dadurch die auch von uns bedauerten
Fehler der Sozialdemokratie in erſter
Linie mitverſchuldet haben.

All dieſe überholt geglaubten Vor-
ſtellungen über „Staat“ und „Staatskunſt“
nach dem Herzen dieſer Leute leben
alſo wieder auf! Dazu ſoll die baye-
riſche Verfaſſungsreform und die Aen-
derung der zur Verfaſſungsänderung
nötigen Mehrheit in Wahrheit dienen!
Und daß gerade in dem Blatte des
dem „liberalen“ Flügel der Deutſch-
nationalen Volkspartei angehörigen Herrn
Traub dieſe ungeheure Provokation
gegen das Gerechtigkeitsgefühl und die
Vorſtellungen des Liberalismus ſich findet,
iſt nicht verwunderlich.

Nicht ohne weiteres aber möchten wir
annehmen, daß auch der Abg. Held und
die bayer. Volkspartei ſich auf
dieſen abſchüſſigen Pfad be-
geben wollen
. Zwar hat ja Herr Held
in der letzten Zeit ſeine Augen ſtark nach
rechts gerichtet, z. B. in der Frage des
[Spaltenumbruch] Koalitionsrechts, und auch manch andere
Zuſammenhänge könnten einen ſtutzig
machen.

Im übrigen: Was ſagen die chriſtlich-
nationalen Wählerkreiſe
zu
dieſen Plänen einer der Regierungspar-
teien? Was ſagen die chriſtlich-
nationalen Gewerkſchaftler
, die
deutſchnationalen Handlungs-
gehilfen
, die Beamtenſchaft und
alle anderen Berufsgruppen,
die an die Wand gedrückt wer-
den ſollen?
Die Zuſatzſtimme über
das 40. Lebensjahr dürfte übrigens vor
allem gegen die Deutſch-Völkiſchen
gemünzt ſein, die ja überwiegend aus
jüngeren Jahrgängen ſich rekrutieren und
deren Konkurrenzliſte, die bereits im kräf-
tigen Werden begriffen iſt, wenn wir
richtig unterrichtet ſind, auf dieſe Weiſe
an die Wand gedrückt werden ſoll.

Alles in Allem: ein prächtiger Vor-
ſchlag zur Schaffung von Unordnung
und Unfriede! ... Von den Parteien, die
nicht daran denken, Wahlrechtsver-
ſchlechterungen vorzunehmen, glauben wir,
daß ſie dieſem unerhörten Angriff auf den
ſozialen Frieden und die ruhige Fort-
entwicklung mit ſchärfſtem Nachdruck ent-
gegentreten und dem ganzen Lande endlich
zeigen, warum in Wirklichkeit die Baye-
riſche Verfaſſung geändert werden ſoll:
zur Aufrichtung einer öden
Klaſſenherrſchaft!



Die engliſche Thronrede

Der König begab ſich
heute in dem üblichen zeremoniellen Aufzug vom
Bukingham-Palaſt nach Weſtminſter, um dort
in den althergebrachten Formeln das Parla-
ment mit ſeiner Thronrede zu er-
öffnen
. Er war begleitet von der Königin
und wurde auf ſeiner Fahrt von der die Straßen
dicht ſäumenden Menſchenmenge begeiſtert be-
grüßt. Auch der Prinz von Wales und der Herzog
von York begaben ſich unter den lauten Huldigun-
gen der Volksmenge ins Parlament. Nach den
üblichen Einleitungsformalitäten verlas der König
ſeine Thronrede, in der er ungefähr aus-
führte:

Meine Beziehungen zu den auswär-
tigen Mächten
werden auch weiterhin freund-
ſchaftlicher Natur ſein. Ich freue mich, mitteilen
zu können, daß in der Löſung der Fragen,
die bisher den Weg gegenſeitigen Verſtändniſſes
behinderten und die die Wiedererholung der Welt
verzögert haben, ein endgültiger Fort-
ſchritt erzielt worden iſt
. Die Repa-
rationskommiſſion hat zwei Aus-
ſchüſſe
eingeſetzt, in denen Sachverſtändige der
Vereinigten Staaten gemeinſchaftlich mit den Ver-
tretern der Alliierten die Fragen zu prüfen haben,
die in der Reparation Deutſchlands
eine entſcheidende Rolle ſpielen werden. Der zu-
künftige Zuſtand der Tanger-Zone in
Marokko,
der ſo lange Zeit eine Quelle der
Uneinigkeit geweſen iſt, iſt der Gegenſtand eines
zwiſchen den daran beteiligten Mächten getroffenen
Abkommens geworden. Demnächſt wird ein Ge-
ſetzentwurf zur Ratifikation des Lauſanner
Vertrages
vorgelegt werden. Es wird weiter-
hin der Gegenſtand meiner Beſtrebungen ſein,
den Einfluß des Völkerbundes mit allen
mir zu Gebote ſtehenden Kräften und Mitteln zu
befeſtigen. Die letzten britiſchen Reichs-
konferenzen
haben in der Frage der inner-
reichlichen Zuſammenarbeit bemerkenswerte Fort-
ſchritte erzielt. Vorſchläge, um die von beiden
Konferenzen gefaßten Beſchlüſſe in Kraft zu ſetzen,
[Spaltenumbruch] werden Ihnen vorgelegt werden. Ich begrüße die
günſtige Gelegenheit, die durch die kommende
Reichsausſtellung dem wirtſchaftlichen Le-
ben meines Reiches gewährt wird.

Der König wandte ſich hierauf den inner-
politiſchen Fragen
zu und bemerkte ein-
leitend über die Ergebniſſe der unter dem Schutz-
zollgedanken
ausgefochtenen letzten Wahlen.
Während ich mich freue, feſtſtellen zu können, daß
die zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit
gegenwärtig in der Ausführung begriffenen Maß-
nahmen das wertvolle Ergebnis gehabt haben, im
Laufe des letzten Jahres die Zahl der Arbeitsloſen
zu vermindern, ſo iſt dennoch dieſe Zahl der Er-
werbsloſen für mich der Gegenſtand ſorgenvollſter
Betrachtung. Es wird um ihre Zuſtimmung zur
Ausdehnung und Beſſerung der von dem Vor-
ſchlage der Reichswirtſchaftskonferenz vorgeſehenen
Handelserleichterungen u. Ausfuhr-
kreditplänen
gebeten, um gewiſſe öffentliche
Unternehmungen innerhalb des Imperiums zu
unterſtützen, und zwar dadurch, daß dieſe finan-
zielle Hilfe durch ſtaatliche Zuſchüſſe oder
ſolche von öffentlichen Körperſchaften ergänzt
werden.

Die Rede ging dann weiter auf die Pläne der
Regierung ein, um der Schiffsbauinduſtrie durch
den ſofortigen Bau von Schlachtkreuzern
Arbeit zu verſchaffen. Auch Fragen der Heran-
bildung techniſcher Hilfskräfte, um die Arbeits-
loſigkeit der Jugendlichen zu vermindern, auch die
beabſichtigte Ausdehnung der engliſchen
Luftſtreitkräfte
im Intereſſe der nationalen
Verteidigung, die geſetzliche Anerkennung unehe-
licher Kinder, deren Eltern dann ſpäter geheiratet
haben, und eine ganze Reihe anderer Fragen der
inneren Politik wurden beſprochen.

Frankreichs Rückzug in der Pfalzfrage

Es beſtätigt ſich, daß die
franzöſiſche Regierung wohl oder übel vorläufig
zum Rückgug gezwungen wurde, weil Lord Crewe
Poincaré am Sonntag früh vor die vollendete
Tatſache geſtellt hat, die mit der bereits erfolgten
Abreiſe Clives gegeben war.

Italieniſch-albaniſcher Zwiſchenfall

Die Blätter bringen die
Meldung von einem Zwiſchenfall in Valona.
Der erſte Offizier des dort angelangten Dampfers
„Serajewo“ wurde beim Betreten von albaniſchen
Offizieren und Mannſchaften ſchwer mißhandelt.
Der italieniſche Geſandte verlangte
ſofort Genugtuung
. Zunächſt wurde das
weitere Anlegen von italieniſchen Dampfern in
Valona eingeſtellt.

Streik auf der „Heinrichshütte“

Auf der „Heinrichs-
hütte
“ in Nelper ſind infolge des bis heute be-
reits zehn Tage andauernden Streiks drei
Martinsöfen zum Einfrieren gebracht worden.
Die Notſtandsarbeiten am Turbinenwerk werden
von Ingenieuren, Meiſtern und Beamten ausge-
führt. Die Werkdirektion iſt durch das völlige
Stilliegen des Betriebes gezwungen, ſelbſt bei
Wiederaufnahme der Arbeit die ganze Stahlpro-
duktion auf unabſehbare Zeit einzuſtellen und die
Stahlmengen anderswoher zu beziehen. Die ge-
ſamte Belegſchaft von 4500 Mann ſtreikt wegen
Differenzen über die Arbeitszeit.

Arbeiterunruhen im Solinger Induſtriegebiet

Hier wurden einzelne grö-
ßere Betriebe unter Anwendung von Ge-
walt
ſtillgelegt. Auf den meiſten Großbetrieben
wird jedoch weitergearbeitet. In Opladen kam
es bei dem Verſuch einiger Streikender und Ar-
beitsloſer, die Eiſenbahnwerkſtätte ſtillzulegen, zu
Zuſammenſtößen mit örtlicher Polizei ſowie
mit ſpäter aus Köln eintreffenden Verſtärkungen.
Es wurden mehrere Verhaftungen vorge-
nommen. Ein Verſuch, das Gefängnis zu
ſtürmen
und die Gefangenen zu be-
freien,
konnte vereitelt werden. Ausgeſperrte
und Arbeitsloſe verſuchten, in der Eiſenfabrik
Chriſtian Nundorf einzudringen und den Betrieb
[Spaltenumbruch] ſtillzulegen. Der Fabrikbeſitzer und ſein Sohn
ſuchten dies zu verhindern. Es fielen einige
Schüſſe, durch die mehrere Arbeiter verletzt
wurden. Die beiden Fabrikbeſitzer wurden ſo be-

Berufungsverhandlung im Düſſeldorfer Prozeß

Ueber die von den Ver-
urteilten im Düſſeldorfer Prozeß eingelegte Be-
rufung wird am 17. Januar vor dem Berufungs-
gericht in Mainz verhandelt werden.

Tagung der demokratiſchen
Reichstagsfraktion

Geſtern hat hier eine
Tagung der Demokratiſchen Reichs-
tagsfraktion
begonnen. Bei der Begrüßungs-
feier im Ausſtellungspalaſt ſprach der bisherige
Vorſitzende der Demokratiſchen Partei, Bürger-
meiſter Dr. Peterſen.

„Wir ſind,“ ſo ſagte er, „in die Mitte der Par-
teien geſtellt. Daher obliegt uns am meiſten die
Aufgabe, alles zu tun, was für das Wohl des
Reiches und für die Wiederaufrichtung
unſeres gequälten Volkes
not tut. Nie-
mals war Dienſt für die Partei in einem ſolchen
Maße Dienſt für das Vaterland, niemals war
härteſte Pflichterfüllung notwendiger als in dieſer
Zeit des Unglückes und der Not.
Wir nennen uns mit Stolz die Partei, die nicht
national redet, ſondern handelt. Aus dieſem
Grunde haben wir uns immer bekannt zu einer
Politik, die nicht die Verantwortung ſcheut, ſon-
dern ſie ſucht.“

Reichsminiſter a. D. Dr. Koch wies darauf
hin, daß der politiſche Kampf auch weiterhin nach
rechts wie nach links geführt werden müſſe.

Er ſchloß ſeine Ausführungen: „Wir haben die
längſte Zeit den Kampf geführt zur Befreiung
der Wirtſchaft vom Staate und wir werden viel-
leicht einmal kämpfen müſſen für die Befreiung
des Staates von der Wirtſchaft.“

Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Hamm betonte,
das Programm der Reichsregierung umfaſſe klare,
harte Pflichten für das Volk, Einſchrän-
kungen, Verbilligung und Sparſamkeit. Das Reich
habe die Zwangswirtſchaft nicht abgebaut, um der
Wirtſchaft eine Zwangswirtſchaft zu übertragen.
In einigen Monaten würde man die Wirkungen
der erhöhten Arbeitsleiſtungen im Bergbau uſw.
fühlen. Dann werde man auch an einen Abbau
der Eiſenbahntarife
denken können. Die
Zuſammenarbeit zwiſchen Staat und
Wirtſchaft
müſſe einen einheitlichen Zuſam-
menklang ergeben. Das fordere auch die Demo-
kratie.

Ferner kamen zur Erörterung die auswärtige
Politik und die Fragen der beſetzten Gebiete, ins-
beſondere in der Pfalz.

Im weiteren Verlaufe kamen die ſchweren Be-
denken zur Sprache, die ſich aus dem Beamten-
abbau ergeben. Mehrere Redner wandten ſich
gegen einen ſchematiſchen Abbau der Beamten-
ſchaft und wieſen auf die ſchweren Schäden hin,
die dem Reiche daraus erwachſen.

In dieſe Debatte griff auch Reichswirtſchafts,
miniſter Dr. Hamm ein und begründete den
Standpunkt der Reichsregierung.

Ebert an Peterſen

Reichspräſident Ebert hat
an den jetzigen Bürgermeiſter von Ham-
burg Dr. Peterſen
ein Telegramm gerich-
tet, in dem er ihm zu der Wahl zum Bürger-
meiſter und Senatspräſidenten ſeine aufrichtigſten
Glückwünſche ausſpricht und die Hoffnung äußert,
daß Dr. Peterſens Amtsführung Hamburg eine
gedeihliche Weiterentwicklung und ferneren Auf-
ſtieg bringe. Mit lebhaftem Bedauern ſehe
er Dr. Peterſen aus dem Reichstag und als Vor-
ſitzenden der Demokratiſchen Partei ſcheiden. Dr.
Peterſen habe in ſeiner parlamentariſchen und
öffentlichen Tätigkeit dem Reiche wertvolle
und große Dienſte geleiſtet, deren ſtets dank-
bar gedacht werden würde.



[Spaltenumbruch]
Nebeneinander

Horus beſucht Hora; ſie wohnt im Hotel, in
einer der dreihundert Waber, die nach der Sonne
orientiert ſind.

Er öffnet die Balkontür, der Balkon iſt gerade
breit genug, daß Horus ſeinen Stuhl darauf ſtel-
len kann; Hora rückt ihren Seſſel in die Tür
ſelbſt.

Es iſt nach Tiſch, die Sonne ſteht über den
Schneemulden, die Menſchen ſind ſtill. Wenn Ho-
rus ſich über das Geländer beugt, ſieht er in
der Tiefe auf der Terraſſe vor dem Speiſeſaal
zwanzig Liegeſtühle, parallel aufgereiht.

Darauf liegen zwanzig Menſchen, wie Tote
in der Sonne zu dörren. Ich bin in Aſien, denkt
Horus, das Hotel iſt Tempel auf einer Hochebene,
gleich werden vom Grat dort die Geier herabſto-
ßen, um die Leichen zu entfleiſchen, heilige Hand-
lung.

Hora ſieht ihn an; da er ihren Blick nicht er-
widert, nimmt ſie ein Heft zur Hand und lieſt.

Es iſt ein Blatt für die Dame; der Redakteur
iſt ſich ſeiner Pflicht bewußt, die Dinge des Bluts
zu ſtreifen, ohne ſie heranzuziehen; er benutzt da-
zu Mythologie und Vers; beide brechen dem Pfeil,
der in die Wirklichkeit zielt, die Spitze ab.

Hirt und Nymphe treten auf, Paris gibt ſein
Begehren in reizendem Wortfall kund, die Schöne
iſt ihm zu Willen und der Zeichner hat ſein Be-
ſtes getan, um das Natürliche zärtlich und das
Zärtliche ſelbſtverſtändlich zu machen.

Hora denkt: immer iſt Antike, wo unter loſem
Gewand ein Körper jung iſt und Pan lebt; nie-
mand weiß, in welcher der dreihundert Waben ich
wohne, o welche Stille. Horus, wenn du Paris
[Spaltenumbruch] wäreſt, ich könnte mich nicht wehren, Nymphe zu
ſein.

Auch Horus hat die Stimme Pans vernommen.
Sie iſt hinter ihm, im Zimmer, wo das Lager
ſteht. Die Stimme ſpricht vom Sinn der Stille.

Sein Blick ſtreift Hora. Er ſieht, daß ſie die
Augen geſchloſſen hat. Sie iſt unerregt, denkt
er enttäuſcht, und: was hälfe es mir, wenn ſie
wachte? Sie iſt die junge Dame, die ich reſpek-
tieren muß, ich kann ſie doch nicht überfallen.

Nun redet er ſich zu, morgen, beim Skilauf,
werde die Stunde ihm günſtiger ſein. Rauſch des
Aufſtiegs, wenn die Höhenluft wie Champagner
wirkt und die Mundhöhle mit Perlen klaren
Waſſers füllt; Rauſch des erſten Laufs über die
Schneefelder bis zur Hütte; Rauſch der Einſam-
keit in der Hütte, wenn ſtundenweit unter und
neben ihnen kein menſchliches Weſen ſein wird.

Und er träumt, wie Hora ſein könnte, wenn ſie
ſich dem Gedanken öffnete, daß immer noch An-
tike und Pan iſt. Er nimmt die Kühnheit vor-
weg, die er nicht wagen wird.

Hora ſchaut unter den Lidern zu ihm herüber
und ſieht, daß er die Augen geſchloſſen hat. Der
wunderbare Tag erregt ihn nicht, denkt ſie, und
erſchlafft.

So ſinnen ſie parallel zueinander und ſuchen
den Schnittpunkt, in dem die Parallelen ſich tref-
fen könnten. Parallelen treffen ſich im Unendli-
chen, was nützt es denen, die ſich im Endlichen
treffen müßten.

Ein gutes Beiſpiel

Heute iſt die Zeit gekommen, in der man aus
Geldnot weniger durch monumentale Neubauten,
als vielmehr durch Ergänzungsbauten Verein-
fachung und Aenderungen, beſonders aber durch
glückliche Beſeitigung von ſchlechten Zutaten zur
[Spaltenumbruch] künſtleriſchen Bereicherung des
Stadtbildes
kommen muß. Auf einige ſolch
gelungene Löſungen, vor allem die Frauenklinik
und den Mittelbau der Veterinärſchule haben wir
ſchon früher gebührend hingewieſen. Die Han-
delsbank
in der Maffeiſtraße mit ihrer voll-
kommen neu anmutenden Faſſade reiht ſich jenen
Bauten würdig an. Kann man über die Geſtal-
tung des vielumſtrittenen Maffeibogens — der in
ſeiner Nacktheit übrigens noch einer eventuellen
Bemalung harrt — nicht reſtlos erfreut ſein, ſo
muß man das neue Kleid der bei dieſer Gelegen-
heit vollſtändig veränderten Handelsbank dankbar
als ſchöne Bereicherung des inneren Stadtbildes
begrüßen. Wer ſich noch erinnert, wie häßlich und
aufdringlich dieſe früher rote Faſſade im Straßen-
raum ſtand, wie linkiſch die runde Ecklöſung die
Aufmerkſamkeit auf ſich zog, wird die heutige
ruhige, ſchlichte Umwandlung in eine grauweiße
Putzarchitektur doppelt liebgewinnen.

Architektur iſt Hintergrund, Folie fürs Men-
ſchenleben. Ein Haus in einer Straße, das ſich
durch ſeine Beſtimmung und Lage nicht ganz be-
ſonders vor ſeinen Nachbarn auszeichnet, darf ſich
nicht als Trumpf aufſpielen, ſondern muß ſich dem
Geſamtcharakter ein- und unterordnen. Wenn
unſere beſchränkte Neubautätigkeit in dieſem
Sinne ſchlechtes Altes vernichtet und ver-
beſſert, wo ſie aus Not nicht immer gutes
Neues
ſchaffen kann, ſo trägt ſie in vielen Fällen
mehr zur Verſchönerung der Stadt bei, als wenn
ihr unumſchränkte Mittel zur Verfügung ſtünden.
Zweifellos gibt ſich bald wieder Gelegenheit, in
dieſer Weiſe aus der Not eine Tugend zu machen;
hoffentlich wieder in einer ähnlich guten Löſung.

Wer wird’s?

Das Frankfurter Opernhaus iſt
herrenlos. Der Intendant Lert iſt zurückgetreten
— aber noch kein Nachfolger da. Bisher galt
Guſtav Hartung, der Darmſtädter General-
intendant, als der kommende Mann. Nun tritt
aber ein neuer Bewerber auf, und durch ſeine
Perſon wird die Angelegenheit für Frankfurt zur
Senſation. Jetzt ſteht Partei gegen Partei — faſt
[Spaltenumbruch] leidenſchaftlich kämpfen die beiden Lager. Hier
Hartung, hie Bekker!

Jawohl, hie Bekker. Der neue Mann iſt kein
andrer als Paul Bekker, der bekannte Muſikſchrift-
ſteller, der ehemalige Muſikkritiker der „Frank-
furter Zeitung“, der junge Alte. Von ihm ver-
ſpricht man ſich gründliche Reform, und die täte
der Frankfurter Oper ebenſo not wie den meiſten
andern. Dies ſcheint der Intendant des Schau-
ſpielhauſes, Richard Weichert, auch zu glauben —
doch zugleich, daß Bekker als Leiter der Oper auch
auf eben das Schauſpielhaus Einfluß gewinnen
würde. Dies ſcheint Weichert unerwünſcht; er
will ſeine Entlaſſung nehmen, wenn Bekker die
Stelle erhält.

Infolge dieſer Komplikation und mancher
Gründe, die für und wider den einen wie den
andern Bewerber ſprechen, ſteigt die Spannung.
Wir werden über den Verlauf ſowie über Bekkers
und Hartungs Verdienſte und Eignung noch be-
richten.

Eine heitere muſikaliſche Soiree in Alt-Wien.

Einem verehrungswürdigen Publikum der
Hauptſtadt München gibt ſich ... der Veran-
ſtalter ... die Ehre, die Einladung zu über-
reichen für eine heytere muſicaliſche Academie, in
der der Beyſtand einer Reihe von vorzüglichen
Tonkünſtlern der Stadt gewährleiſtet iſt, ſo daß
die Konzertgeber ſich wohl werden ſchmeicheln
dürfen, Zufriedenheit eines wohlwollenden Publi-
kums von Kennern und Muſikfreunden zu er-
ringen.

Dieſe luſtige Form hat die „Konzertge-
ſellſchaft für Chorgeſang
“ gewählt, um
ganz im Stile der Zeit, der das Konzert ge-
widmet iſt, zum Beſuche der beiden Abende auf-
zufordern. Da die zweimal vorgeſehene Veran-
ſtaltung tatſächlich eine Reihe reizvollſter, ſelten
oder nie gehörter Werke bietet, wollen wir es
nicht verſäumen, auch hier eigens auf ſie hinzu-
weiſen. Auffriſchung tut uns und unſerem
Konzertbetrieb not. Dieſe Alt-Wiener Soiree
ſcheint eine glückliche Abwechſelung zu verſprechen.
— Heute abend im Odeon (7½ Uhr) und morgen
Donnerstag (Odeon 7½ Uhr).

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[2/0002] Allgemeine Zeitung Nr. 15 Mittwoch, den 16. Januar 1924. Das Bedeutendſte gibt der deutſchnatio- nale Führer Strathmann aber in folgen- dem Abſatz von ſich, den wir aus guten Gründen im Wortlaut zitieren wollen: „Auch das Wahlrecht bedarf einer Aen- derung, und zwar in dem Sinne, daß das jetzige, rein atomiſtiſche Wahlrecht durch organiſche Geſichtspunkte ergänzt wird. Dieſe Ergänzung iſt zu ſuchen in der Ein- führung von Zuſatzſtimmen etwa für alle, die einen ſelbſtändigen Betrieb leiten, oder für alle, die mindeſtens eine verſiche- rungspflichtige Perſon beſchäftigen oder ähnlich. Andeutungen in dieſer Richtung hat auch der Abgeordnete Held gemacht.“ Herr Strathmann hat alſo die Maske fallen laſſen, weshalb in Wirk- lichkeit die Verfaſſungsreform nötig iſt. Man will die Entrech- tung der breiten Volksmaſſen, der Arbeiter, Angeſtellten und Beamten. Man will ein Plural- recht nach ſächſiſchem Muſter in einem Moment, wo unter dem allgemeinen, gleichen Wahlrecht die ſächſiſchen Städte bürgerliche Mehrheiten liefern! Man will die wirtſchaftlich Selbſtändigen ſcheinbar bevorzugen, ohne zu bedenken, daß heute Ruhe und Ordnung und der reibungsloſe Gang des Wirtſchaftslebens für dieſe Kreiſe viel bedeutſamer iſt als eine ſolche Bevorzugung, wobei noch gerade in Bayern die Angſt vor der Sozialdemo- kratie ohnedies ausſcheidet, da dieſe Par- tei in Bayern allein niemals die Mehrheit bekommen kann! Die Angſt vor der So- zialdemokratie kann alſo nicht die Triebfeder zu dieſen Anträgen ſein. Man will vielmehr den Klaſſen- kampf und den Klaſſenſtaat im Prinzip! Nun wird klar, daß die heutige Deutſchnationale Volkspartei nichts anderes iſt, als die alte konſer- vative Partei der Heydebrand und Genoſſen, die von der Vor- enthaltung eines gerechten Wahlrechts parteipolitiſch ge- werbsmäßig lebten und gerade dadurch die auch von uns bedauerten Fehler der Sozialdemokratie in erſter Linie mitverſchuldet haben. All dieſe überholt geglaubten Vor- ſtellungen über „Staat“ und „Staatskunſt“ nach dem Herzen dieſer Leute leben alſo wieder auf! Dazu ſoll die baye- riſche Verfaſſungsreform und die Aen- derung der zur Verfaſſungsänderung nötigen Mehrheit in Wahrheit dienen! Und daß gerade in dem Blatte des dem „liberalen“ Flügel der Deutſch- nationalen Volkspartei angehörigen Herrn Traub dieſe ungeheure Provokation gegen das Gerechtigkeitsgefühl und die Vorſtellungen des Liberalismus ſich findet, iſt nicht verwunderlich. Nicht ohne weiteres aber möchten wir annehmen, daß auch der Abg. Held und die bayer. Volkspartei ſich auf dieſen abſchüſſigen Pfad be- geben wollen. Zwar hat ja Herr Held in der letzten Zeit ſeine Augen ſtark nach rechts gerichtet, z. B. in der Frage des Koalitionsrechts, und auch manch andere Zuſammenhänge könnten einen ſtutzig machen. Im übrigen: Was ſagen die chriſtlich- nationalen Wählerkreiſe zu dieſen Plänen einer der Regierungspar- teien? Was ſagen die chriſtlich- nationalen Gewerkſchaftler, die deutſchnationalen Handlungs- gehilfen, die Beamtenſchaft und alle anderen Berufsgruppen, die an die Wand gedrückt wer- den ſollen? Die Zuſatzſtimme über das 40. Lebensjahr dürfte übrigens vor allem gegen die Deutſch-Völkiſchen gemünzt ſein, die ja überwiegend aus jüngeren Jahrgängen ſich rekrutieren und deren Konkurrenzliſte, die bereits im kräf- tigen Werden begriffen iſt, wenn wir richtig unterrichtet ſind, auf dieſe Weiſe an die Wand gedrückt werden ſoll. Alles in Allem: ein prächtiger Vor- ſchlag zur Schaffung von Unordnung und Unfriede! ... Von den Parteien, die nicht daran denken, Wahlrechtsver- ſchlechterungen vorzunehmen, glauben wir, daß ſie dieſem unerhörten Angriff auf den ſozialen Frieden und die ruhige Fort- entwicklung mit ſchärfſtem Nachdruck ent- gegentreten und dem ganzen Lande endlich zeigen, warum in Wirklichkeit die Baye- riſche Verfaſſung geändert werden ſoll: zur Aufrichtung einer öden Klaſſenherrſchaft! Die engliſche Thronrede London, 15. Januar. Der König begab ſich heute in dem üblichen zeremoniellen Aufzug vom Bukingham-Palaſt nach Weſtminſter, um dort in den althergebrachten Formeln das Parla- ment mit ſeiner Thronrede zu er- öffnen. Er war begleitet von der Königin und wurde auf ſeiner Fahrt von der die Straßen dicht ſäumenden Menſchenmenge begeiſtert be- grüßt. Auch der Prinz von Wales und der Herzog von York begaben ſich unter den lauten Huldigun- gen der Volksmenge ins Parlament. Nach den üblichen Einleitungsformalitäten verlas der König ſeine Thronrede, in der er ungefähr aus- führte: Meine Beziehungen zu den auswär- tigen Mächten werden auch weiterhin freund- ſchaftlicher Natur ſein. Ich freue mich, mitteilen zu können, daß in der Löſung der Fragen, die bisher den Weg gegenſeitigen Verſtändniſſes behinderten und die die Wiedererholung der Welt verzögert haben, ein endgültiger Fort- ſchritt erzielt worden iſt. Die Repa- rationskommiſſion hat zwei Aus- ſchüſſe eingeſetzt, in denen Sachverſtändige der Vereinigten Staaten gemeinſchaftlich mit den Ver- tretern der Alliierten die Fragen zu prüfen haben, die in der Reparation Deutſchlands eine entſcheidende Rolle ſpielen werden. Der zu- künftige Zuſtand der Tanger-Zone in Marokko, der ſo lange Zeit eine Quelle der Uneinigkeit geweſen iſt, iſt der Gegenſtand eines zwiſchen den daran beteiligten Mächten getroffenen Abkommens geworden. Demnächſt wird ein Ge- ſetzentwurf zur Ratifikation des Lauſanner Vertrages vorgelegt werden. Es wird weiter- hin der Gegenſtand meiner Beſtrebungen ſein, den Einfluß des Völkerbundes mit allen mir zu Gebote ſtehenden Kräften und Mitteln zu befeſtigen. Die letzten britiſchen Reichs- konferenzen haben in der Frage der inner- reichlichen Zuſammenarbeit bemerkenswerte Fort- ſchritte erzielt. Vorſchläge, um die von beiden Konferenzen gefaßten Beſchlüſſe in Kraft zu ſetzen, werden Ihnen vorgelegt werden. Ich begrüße die günſtige Gelegenheit, die durch die kommende Reichsausſtellung dem wirtſchaftlichen Le- ben meines Reiches gewährt wird. Der König wandte ſich hierauf den inner- politiſchen Fragen zu und bemerkte ein- leitend über die Ergebniſſe der unter dem Schutz- zollgedanken ausgefochtenen letzten Wahlen. Während ich mich freue, feſtſtellen zu können, daß die zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit gegenwärtig in der Ausführung begriffenen Maß- nahmen das wertvolle Ergebnis gehabt haben, im Laufe des letzten Jahres die Zahl der Arbeitsloſen zu vermindern, ſo iſt dennoch dieſe Zahl der Er- werbsloſen für mich der Gegenſtand ſorgenvollſter Betrachtung. Es wird um ihre Zuſtimmung zur Ausdehnung und Beſſerung der von dem Vor- ſchlage der Reichswirtſchaftskonferenz vorgeſehenen Handelserleichterungen u. Ausfuhr- kreditplänen gebeten, um gewiſſe öffentliche Unternehmungen innerhalb des Imperiums zu unterſtützen, und zwar dadurch, daß dieſe finan- zielle Hilfe durch ſtaatliche Zuſchüſſe oder ſolche von öffentlichen Körperſchaften ergänzt werden. Die Rede ging dann weiter auf die Pläne der Regierung ein, um der Schiffsbauinduſtrie durch den ſofortigen Bau von Schlachtkreuzern Arbeit zu verſchaffen. Auch Fragen der Heran- bildung techniſcher Hilfskräfte, um die Arbeits- loſigkeit der Jugendlichen zu vermindern, auch die beabſichtigte Ausdehnung der engliſchen Luftſtreitkräfte im Intereſſe der nationalen Verteidigung, die geſetzliche Anerkennung unehe- licher Kinder, deren Eltern dann ſpäter geheiratet haben, und eine ganze Reihe anderer Fragen der inneren Politik wurden beſprochen. Frankreichs Rückzug in der Pfalzfrage Paris, 15. Januar. Es beſtätigt ſich, daß die franzöſiſche Regierung wohl oder übel vorläufig zum Rückgug gezwungen wurde, weil Lord Crewe Poincaré am Sonntag früh vor die vollendete Tatſache geſtellt hat, die mit der bereits erfolgten Abreiſe Clives gegeben war. Italieniſch-albaniſcher Zwiſchenfall Rom, 15. Januar. Die Blätter bringen die Meldung von einem Zwiſchenfall in Valona. Der erſte Offizier des dort angelangten Dampfers „Serajewo“ wurde beim Betreten von albaniſchen Offizieren und Mannſchaften ſchwer mißhandelt. Der italieniſche Geſandte verlangte ſofort Genugtuung. Zunächſt wurde das weitere Anlegen von italieniſchen Dampfern in Valona eingeſtellt. Streik auf der „Heinrichshütte“ Bochum, 15. Januar. Auf der „Heinrichs- hütte“ in Nelper ſind infolge des bis heute be- reits zehn Tage andauernden Streiks drei Martinsöfen zum Einfrieren gebracht worden. Die Notſtandsarbeiten am Turbinenwerk werden von Ingenieuren, Meiſtern und Beamten ausge- führt. Die Werkdirektion iſt durch das völlige Stilliegen des Betriebes gezwungen, ſelbſt bei Wiederaufnahme der Arbeit die ganze Stahlpro- duktion auf unabſehbare Zeit einzuſtellen und die Stahlmengen anderswoher zu beziehen. Die ge- ſamte Belegſchaft von 4500 Mann ſtreikt wegen Differenzen über die Arbeitszeit. Arbeiterunruhen im Solinger Induſtriegebiet Solingen, 15. Jan. Hier wurden einzelne grö- ßere Betriebe unter Anwendung von Ge- walt ſtillgelegt. Auf den meiſten Großbetrieben wird jedoch weitergearbeitet. In Opladen kam es bei dem Verſuch einiger Streikender und Ar- beitsloſer, die Eiſenbahnwerkſtätte ſtillzulegen, zu Zuſammenſtößen mit örtlicher Polizei ſowie mit ſpäter aus Köln eintreffenden Verſtärkungen. Es wurden mehrere Verhaftungen vorge- nommen. Ein Verſuch, das Gefängnis zu ſtürmen und die Gefangenen zu be- freien, konnte vereitelt werden. Ausgeſperrte und Arbeitsloſe verſuchten, in der Eiſenfabrik Chriſtian Nundorf einzudringen und den Betrieb ſtillzulegen. Der Fabrikbeſitzer und ſein Sohn ſuchten dies zu verhindern. Es fielen einige Schüſſe, durch die mehrere Arbeiter verletzt wurden. Die beiden Fabrikbeſitzer wurden ſo be- Berufungsverhandlung im Düſſeldorfer Prozeß Düſſeldorf, 15. Jan. Ueber die von den Ver- urteilten im Düſſeldorfer Prozeß eingelegte Be- rufung wird am 17. Januar vor dem Berufungs- gericht in Mainz verhandelt werden. Tagung der demokratiſchen Reichstagsfraktion * Dresden, 15. Januar Geſtern hat hier eine Tagung der Demokratiſchen Reichs- tagsfraktion begonnen. Bei der Begrüßungs- feier im Ausſtellungspalaſt ſprach der bisherige Vorſitzende der Demokratiſchen Partei, Bürger- meiſter Dr. Peterſen. „Wir ſind,“ ſo ſagte er, „in die Mitte der Par- teien geſtellt. Daher obliegt uns am meiſten die Aufgabe, alles zu tun, was für das Wohl des Reiches und für die Wiederaufrichtung unſeres gequälten Volkes not tut. Nie- mals war Dienſt für die Partei in einem ſolchen Maße Dienſt für das Vaterland, niemals war härteſte Pflichterfüllung notwendiger als in dieſer Zeit des Unglückes und der Not. Wir nennen uns mit Stolz die Partei, die nicht national redet, ſondern handelt. Aus dieſem Grunde haben wir uns immer bekannt zu einer Politik, die nicht die Verantwortung ſcheut, ſon- dern ſie ſucht.“ Reichsminiſter a. D. Dr. Koch wies darauf hin, daß der politiſche Kampf auch weiterhin nach rechts wie nach links geführt werden müſſe. Er ſchloß ſeine Ausführungen: „Wir haben die längſte Zeit den Kampf geführt zur Befreiung der Wirtſchaft vom Staate und wir werden viel- leicht einmal kämpfen müſſen für die Befreiung des Staates von der Wirtſchaft.“ Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Hamm betonte, das Programm der Reichsregierung umfaſſe klare, harte Pflichten für das Volk, Einſchrän- kungen, Verbilligung und Sparſamkeit. Das Reich habe die Zwangswirtſchaft nicht abgebaut, um der Wirtſchaft eine Zwangswirtſchaft zu übertragen. In einigen Monaten würde man die Wirkungen der erhöhten Arbeitsleiſtungen im Bergbau uſw. fühlen. Dann werde man auch an einen Abbau der Eiſenbahntarife denken können. Die Zuſammenarbeit zwiſchen Staat und Wirtſchaft müſſe einen einheitlichen Zuſam- menklang ergeben. Das fordere auch die Demo- kratie. Ferner kamen zur Erörterung die auswärtige Politik und die Fragen der beſetzten Gebiete, ins- beſondere in der Pfalz. Im weiteren Verlaufe kamen die ſchweren Be- denken zur Sprache, die ſich aus dem Beamten- abbau ergeben. Mehrere Redner wandten ſich gegen einen ſchematiſchen Abbau der Beamten- ſchaft und wieſen auf die ſchweren Schäden hin, die dem Reiche daraus erwachſen. In dieſe Debatte griff auch Reichswirtſchafts, miniſter Dr. Hamm ein und begründete den Standpunkt der Reichsregierung. Ebert an Peterſen Berlin, 15. Jan. Reichspräſident Ebert hat an den jetzigen Bürgermeiſter von Ham- burg Dr. Peterſen ein Telegramm gerich- tet, in dem er ihm zu der Wahl zum Bürger- meiſter und Senatspräſidenten ſeine aufrichtigſten Glückwünſche ausſpricht und die Hoffnung äußert, daß Dr. Peterſens Amtsführung Hamburg eine gedeihliche Weiterentwicklung und ferneren Auf- ſtieg bringe. Mit lebhaftem Bedauern ſehe er Dr. Peterſen aus dem Reichstag und als Vor- ſitzenden der Demokratiſchen Partei ſcheiden. Dr. Peterſen habe in ſeiner parlamentariſchen und öffentlichen Tätigkeit dem Reiche wertvolle und große Dienſte geleiſtet, deren ſtets dank- bar gedacht werden würde. Nebeneinander Von Otto Flake Horus beſucht Hora; ſie wohnt im Hotel, in einer der dreihundert Waber, die nach der Sonne orientiert ſind. Er öffnet die Balkontür, der Balkon iſt gerade breit genug, daß Horus ſeinen Stuhl darauf ſtel- len kann; Hora rückt ihren Seſſel in die Tür ſelbſt. Es iſt nach Tiſch, die Sonne ſteht über den Schneemulden, die Menſchen ſind ſtill. Wenn Ho- rus ſich über das Geländer beugt, ſieht er in der Tiefe auf der Terraſſe vor dem Speiſeſaal zwanzig Liegeſtühle, parallel aufgereiht. Darauf liegen zwanzig Menſchen, wie Tote in der Sonne zu dörren. Ich bin in Aſien, denkt Horus, das Hotel iſt Tempel auf einer Hochebene, gleich werden vom Grat dort die Geier herabſto- ßen, um die Leichen zu entfleiſchen, heilige Hand- lung. Hora ſieht ihn an; da er ihren Blick nicht er- widert, nimmt ſie ein Heft zur Hand und lieſt. Es iſt ein Blatt für die Dame; der Redakteur iſt ſich ſeiner Pflicht bewußt, die Dinge des Bluts zu ſtreifen, ohne ſie heranzuziehen; er benutzt da- zu Mythologie und Vers; beide brechen dem Pfeil, der in die Wirklichkeit zielt, die Spitze ab. Hirt und Nymphe treten auf, Paris gibt ſein Begehren in reizendem Wortfall kund, die Schöne iſt ihm zu Willen und der Zeichner hat ſein Be- ſtes getan, um das Natürliche zärtlich und das Zärtliche ſelbſtverſtändlich zu machen. Hora denkt: immer iſt Antike, wo unter loſem Gewand ein Körper jung iſt und Pan lebt; nie- mand weiß, in welcher der dreihundert Waben ich wohne, o welche Stille. Horus, wenn du Paris wäreſt, ich könnte mich nicht wehren, Nymphe zu ſein. Auch Horus hat die Stimme Pans vernommen. Sie iſt hinter ihm, im Zimmer, wo das Lager ſteht. Die Stimme ſpricht vom Sinn der Stille. Sein Blick ſtreift Hora. Er ſieht, daß ſie die Augen geſchloſſen hat. Sie iſt unerregt, denkt er enttäuſcht, und: was hälfe es mir, wenn ſie wachte? Sie iſt die junge Dame, die ich reſpek- tieren muß, ich kann ſie doch nicht überfallen. Nun redet er ſich zu, morgen, beim Skilauf, werde die Stunde ihm günſtiger ſein. Rauſch des Aufſtiegs, wenn die Höhenluft wie Champagner wirkt und die Mundhöhle mit Perlen klaren Waſſers füllt; Rauſch des erſten Laufs über die Schneefelder bis zur Hütte; Rauſch der Einſam- keit in der Hütte, wenn ſtundenweit unter und neben ihnen kein menſchliches Weſen ſein wird. Und er träumt, wie Hora ſein könnte, wenn ſie ſich dem Gedanken öffnete, daß immer noch An- tike und Pan iſt. Er nimmt die Kühnheit vor- weg, die er nicht wagen wird. Hora ſchaut unter den Lidern zu ihm herüber und ſieht, daß er die Augen geſchloſſen hat. Der wunderbare Tag erregt ihn nicht, denkt ſie, und erſchlafft. So ſinnen ſie parallel zueinander und ſuchen den Schnittpunkt, in dem die Parallelen ſich tref- fen könnten. Parallelen treffen ſich im Unendli- chen, was nützt es denen, die ſich im Endlichen treffen müßten. Ein gutes Beiſpiel Heute iſt die Zeit gekommen, in der man aus Geldnot weniger durch monumentale Neubauten, als vielmehr durch Ergänzungsbauten Verein- fachung und Aenderungen, beſonders aber durch glückliche Beſeitigung von ſchlechten Zutaten zur künſtleriſchen Bereicherung des Stadtbildes kommen muß. Auf einige ſolch gelungene Löſungen, vor allem die Frauenklinik und den Mittelbau der Veterinärſchule haben wir ſchon früher gebührend hingewieſen. Die Han- delsbank in der Maffeiſtraße mit ihrer voll- kommen neu anmutenden Faſſade reiht ſich jenen Bauten würdig an. Kann man über die Geſtal- tung des vielumſtrittenen Maffeibogens — der in ſeiner Nacktheit übrigens noch einer eventuellen Bemalung harrt — nicht reſtlos erfreut ſein, ſo muß man das neue Kleid der bei dieſer Gelegen- heit vollſtändig veränderten Handelsbank dankbar als ſchöne Bereicherung des inneren Stadtbildes begrüßen. Wer ſich noch erinnert, wie häßlich und aufdringlich dieſe früher rote Faſſade im Straßen- raum ſtand, wie linkiſch die runde Ecklöſung die Aufmerkſamkeit auf ſich zog, wird die heutige ruhige, ſchlichte Umwandlung in eine grauweiße Putzarchitektur doppelt liebgewinnen. Architektur iſt Hintergrund, Folie fürs Men- ſchenleben. Ein Haus in einer Straße, das ſich durch ſeine Beſtimmung und Lage nicht ganz be- ſonders vor ſeinen Nachbarn auszeichnet, darf ſich nicht als Trumpf aufſpielen, ſondern muß ſich dem Geſamtcharakter ein- und unterordnen. Wenn unſere beſchränkte Neubautätigkeit in dieſem Sinne ſchlechtes Altes vernichtet und ver- beſſert, wo ſie aus Not nicht immer gutes Neues ſchaffen kann, ſo trägt ſie in vielen Fällen mehr zur Verſchönerung der Stadt bei, als wenn ihr unumſchränkte Mittel zur Verfügung ſtünden. Zweifellos gibt ſich bald wieder Gelegenheit, in dieſer Weiſe aus der Not eine Tugend zu machen; hoffentlich wieder in einer ähnlich guten Löſung. H. Sörgel. Wer wird’s? Das Frankfurter Opernhaus iſt herrenlos. Der Intendant Lert iſt zurückgetreten — aber noch kein Nachfolger da. Bisher galt Guſtav Hartung, der Darmſtädter General- intendant, als der kommende Mann. Nun tritt aber ein neuer Bewerber auf, und durch ſeine Perſon wird die Angelegenheit für Frankfurt zur Senſation. Jetzt ſteht Partei gegen Partei — faſt leidenſchaftlich kämpfen die beiden Lager. Hier Hartung, hie Bekker! Jawohl, hie Bekker. Der neue Mann iſt kein andrer als Paul Bekker, der bekannte Muſikſchrift- ſteller, der ehemalige Muſikkritiker der „Frank- furter Zeitung“, der junge Alte. Von ihm ver- ſpricht man ſich gründliche Reform, und die täte der Frankfurter Oper ebenſo not wie den meiſten andern. Dies ſcheint der Intendant des Schau- ſpielhauſes, Richard Weichert, auch zu glauben — doch zugleich, daß Bekker als Leiter der Oper auch auf eben das Schauſpielhaus Einfluß gewinnen würde. Dies ſcheint Weichert unerwünſcht; er will ſeine Entlaſſung nehmen, wenn Bekker die Stelle erhält. Infolge dieſer Komplikation und mancher Gründe, die für und wider den einen wie den andern Bewerber ſprechen, ſteigt die Spannung. Wir werden über den Verlauf ſowie über Bekkers und Hartungs Verdienſte und Eignung noch be- richten. Eine heitere muſikaliſche Soiree in Alt-Wien. Einem verehrungswürdigen Publikum der Hauptſtadt München gibt ſich ... der Veran- ſtalter ... die Ehre, die Einladung zu über- reichen für eine heytere muſicaliſche Academie, in der der Beyſtand einer Reihe von vorzüglichen Tonkünſtlern der Stadt gewährleiſtet iſt, ſo daß die Konzertgeber ſich wohl werden ſchmeicheln dürfen, Zufriedenheit eines wohlwollenden Publi- kums von Kennern und Muſikfreunden zu er- ringen. Dieſe luſtige Form hat die „Konzertge- ſellſchaft für Chorgeſang“ gewählt, um ganz im Stile der Zeit, der das Konzert ge- widmet iſt, zum Beſuche der beiden Abende auf- zufordern. Da die zweimal vorgeſehene Veran- ſtaltung tatſächlich eine Reihe reizvollſter, ſelten oder nie gehörter Werke bietet, wollen wir es nicht verſäumen, auch hier eigens auf ſie hinzu- weiſen. Auffriſchung tut uns und unſerem Konzertbetrieb not. Dieſe Alt-Wiener Soiree ſcheint eine glückliche Abwechſelung zu verſprechen. — Heute abend im Odeon (7½ Uhr) und morgen Donnerstag (Odeon 7½ Uhr).

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-12-19T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 15, 16. Januar 1924, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine15_1924/2>, abgerufen am 31.10.2024.