Allgemeine Zeitung, Nr. 164, 12. Juni 1860.[Spaltenumbruch]
politische Verwaltung in den Kronländern 17,820,000 fl., Strafanstal- Die Verordnung des Ministeriums des Innern vom 5 Jun. 1860 wegen Se. k. k. apostolische Majestät hat mit dem allerhöchsten Cabinetsschreiben vomGraf Golnchowski m. p. Die Wiener Ztg. veröffentlicht zugleich die Ernennungen für die neu Schweiz. @ Bern, 10 Jun. Nicht morgen, sondern erst auf nächsten Donnerstag, .. Genf, 9 Jun. Wie die "Revue de Geneve" aus sicherer Quelle Großbritannien. London, 9 Jun. Am 7 Jun. beehrte die Königin von Windsor aus das Wettrennen zu Wie in unserer vorgestrigen Beilage gemeldet, ward am 7 Jun. die ver- Auch der Pariser Correspondent der Post versichert als bestimmt "daß der Gestern fand auf dem Friedhofe von Brompton in London die Beerdigung Hr. Humphrey Brown, weiland Parlamentsmitglied für Tewkesbury Die Dubliner Abendblätter bringen ein Telegramm aus Cork [Spaltenumbruch]
politiſche Verwaltung in den Kronländern 17,820,000 fl., Strafanſtal- Die Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 5 Jun. 1860 wegen Se. k. k. apoſtoliſche Majeſtät hat mit dem allerhöchſten Cabinetsſchreiben vomGraf Golnchowski m. p. Die Wiener Ztg. veröffentlicht zugleich die Ernennungen für die neu Schweiz.  Bern, 10 Jun. Nicht morgen, ſondern erſt auf nächſten Donnerſtag, ‥ Genf, 9 Jun. Wie die „Revue de Genève“ aus ſicherer Quelle Großbritannien. London, 9 Jun. Am 7 Jun. beehrte die Königin von Windſor aus das Wettrennen zu Wie in unſerer vorgeſtrigen Beilage gemeldet, ward am 7 Jun. die ver- Auch der Pariſer Correſpondent der Poſt verſichert als beſtimmt „daß der Geſtern fand auf dem Friedhofe von Brompton in London die Beerdigung Hr. Humphrey Brown, weiland Parlamentsmitglied für Tewkesbury Die Dubliner Abendblätter bringen ein Telegramm aus Cork <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews" n="2"> <div n="3"> <div type="jArticle" n="4"> <p><pb facs="#f0006" n="2734"/><cb/> politiſche Verwaltung in den Kronländern 17,820,000 fl., Strafanſtal-<lb/> ten 2,397,700 fl., landwirthſchaftliche Lehranſtalt zu Ungariſch-Altenburg<lb/> 17,400 fl., Landescultur 145,900 fl., Landſtände 45,700 fl., Wohlthätigkeits-<lb/> anſtalten 615,900 fl., Neubauten 700,000 fl., Reichsbaudienſt 14,085,500 fl.,<lb/> Gendarmerie 3,250,000 fl, in Summa 39,807,500 fl. Die Centralleitung<lb/> beſteht aus: dem Miniſter des Innern, derſelbe erhält außer Naturalquar-<lb/> tier 21,000 fl.; vier Sectionschefs mit 31,500 fl., vierzehn Miniſterialräthen<lb/> mit 74,970 fl., ſieben Sectionsräthen mit 23,415 fl., zwanzig Miniſterial-<lb/> Secretären mit 44,310 fl., vierzig Concipiſten 48,300 fl., einem Rechnungs-<lb/> rath 1890 fl., zwei Rechnungsofficialen 2100 fl., einem Ingroſſiſten, einem<lb/> Bibliotheksvorſtand, einem Adjuncten zuſammen 4137 fl., drei Hülfsämter-<lb/> directoren 6695 fl, ſieben Directionsadjuncten 9450 fl., achtundvierzig Of-<lb/> ficialen 44,016 fl., zwölf Kanzliſten 7200 fl., zwei Thorhütern, fünfzehn<lb/> Kanzleidienern, fünfzehn Amtsboten, fünfzehn Dienersgehülfen, ſechs Aus-<lb/> helfern, zuſammen 21,509 fl. Für Perſonen in zeitweiliger Verwendung ſind<lb/> veranſchlagt 124,215 fl. In der politiſchen Verwaltung entfallen auf Nieder-<lb/> öſterreich 990,487 fl., Oberöſterreich 509,297 fl., Salzburg 159,348 fl.,<lb/> Tirol 837,800 fl., Steiermark 770,674 fl., Kärnten 255,362 fl., Krain<lb/> 385,943 fl., Küſtenland 412,498 fl., Dalmatien 443,454 fl., Böhmen<lb/> 2,321,016 fl., Mähren 1,026,447 fl., Schleſien 241,830 fl., Oſtgalizien<lb/> 1,462,276 fl., Weſtgalizien 894,940 fl., Bukowina 222,312 fl., Lombardo-<lb/> Venetien 801,349 fl., Ungarn 3,843,976 fl., Croatien und Slavonien<lb/> 588,102 fl., Wojwodſchaft 499,037 fl., Siebenbürgen 1,154,452 fl. Der<lb/> Hofſtaat hat ſechs Hauptpoſten: Hofzahlamt, Oberhofmeiſterſtab, Oberſtkäm-<lb/> mererſtab, Oberſtſtallmeiſterſtab und beſonderes Erforderniß für Italien.<lb/> Das Hofzahlamt hat die Auszahlungen für den Unterhalt der kaiſerlichen<lb/> Familie, und zwar für Se. Majeſtät den Kaiſer mit 315,000 fl., die Kai-<lb/> ſerin-Mutter 52,500 fl., die Kaiſerin Eliſabeth 105,000 fl., die Erzherzogin<lb/> Sophie 52,500 fl., die Erzherzoge Franz Karl, Ludwig und Rainer 109,200 fl.,<lb/> Erzherzog Stephan als Güterentſchädigung 4445 fl. Die Unterſtützungs-<lb/> gelder des Kaiſers betragen 66,150 fl. Der Unterhalt der Hofſtaatsdiener<lb/> beträgt 1,096,709 fl.; Ordensauslagen ſind 43,724 fl. Die Garden bean-<lb/> ſpruchen 412,251 fl., die Hoftheater 294,000 fl., davon 210,000 fl. das<lb/> Operntheater und 84,000 fl. das Burgtheater. Die Dotation des Kaiſers<lb/> Ferdinand beträgt 525,000 fl; Spennadelgelder der Kaiſerin Maria Anna<lb/> ſind 52,500 fl., der Erzherzogin Charlotte 21,000 fl.; die Apanage des Erz-<lb/> herzogs Maximilian iſt 157,500 fl., des Erzherzogs Karl Ludwig 110,250 fl.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <p>Die Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 5 Jun. 1860 wegen<lb/> Auflaſſung des Generalgouvernements und der Statthaltereiabtheilungen in<lb/> Ungarn, und wegen Activirung <hi rendition="#g">einer</hi> Statthalterei in Ofen lautet:</p><lb/> <cit> <quote>Se. k. k. apoſtoliſche Majeſtät hat mit dem allerhöchſten Cabinetsſchreiben vom<lb/> 4 Jun. d. J. allergnädigſt anzuordnen geruht daß die im Grunde des allerhöchſten<lb/> Handſchreibens vom 19 April d. J. zu bildende Statthalterei für Ungarn am<lb/> 1 Jul. d. J. in Wirkſamkeit trete. In Durchführung dieſer allerhöchſten Beſtim-<lb/> mung wird die Amtswirkſamkeit des Generalgouvernements und der Statthalterei-<lb/> abtheilungen in Ofen, Oedenburg, Preßburg, Kaſchau und Großwardein mit 30 Jun.<lb/> d. J. eingeſtellt. Vom 1 Jul. d. J. an beginnt die Amtswirkſamkeit der Statt-<lb/> halterei für Ungarn mit dem Amtsſitz in Ofen auf Grund der allerhöchſten Be-<lb/> ſtimmungen über die Einrichtung und Amtswirkſamkeit der Statthaltereien im<lb/> allgemeinen vom 14 Sept. 1852, und es verbleiben zeitweilig nur noch in Preß-<lb/> burg, Oedenburg, Kaſchau und Großwardein beſondere politiſche Organe, welche in<lb/> Gemäßheit des allerhöchſten Handſchreibens vom 19 April d. J. zur anleitenden<lb/> und überwachenden Mitwirkung bei Durchführung des neuen Organismus, insbe-<lb/> ſondere der Comitatsverwaltung und des Gemeindeweſens, beſtimmt ſind, die jedoch<lb/> keine beſondere Zwiſcheninſtanz bilden. Die Einrichtung und Amtswirkſamkeit der<lb/> Grundentlaſtungsfonds-Directionen, Comitatsbehörden und Stuhlrichterämter wird<lb/> hierdurch vorläufig nicht berührt.</quote> <bibl>Graf Golnchowski <hi rendition="#aq">m. p.</hi></bibl> </cit> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <p>Die <hi rendition="#g">Wiener Ztg.</hi> veröffentlicht zugleich die Ernennungen für die neu<lb/> organiſirte ungariſche Statthalterei.</p> </div> </div> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Schweiz.</hi> </head><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <dateline> <hi rendition="#b">Bern,</hi> 10 Jun.</dateline> <p>Nicht morgen, ſondern erſt auf nächſten Donnerſtag,<lb/> den 24 Juni, wird der Savoyer-Kuchen definitiv von Frankreich verzehrt werden.<lb/> So lautet ein aus Chambery aus guter Quelle uns zugehender Bericht. Geſtern<lb/> ſollte, wie Ihren Leſern bekannt ſeyn wird, der ſardiniſche Senat dem Vertrag<lb/> vom 24 März die letzte Sanction ertheilen, und ſomit, wird Frankreich be-<lb/> haupten, hat die Annexion ihren legitimen Gang genommen: die definitive<lb/> Beſitzergreifung kann vor ſich gehen. Ob die Napoleoniſche Küche Frankreich<lb/> mit dem Savoyer Kuchen ein gut Gericht bereitet hat, wird die Zeit lehren.<lb/> Viele behaupten daß es des Teufels Mahlzeit ſey. Franzöſiſche Truppen<lb/> ſind zu Annecy und St. Julien erwartet, und möglicherweiſe rücken ſolche<lb/> auch in Bonneville und Thonon ein. Zu dieſem Zweck ſollen bereits 1500<lb/> bis 2000 Mann unter dem Commando eines Generals zu Seyſſel liegen. —<lb/> Geſtern hat ſich Ständerath Welti, einer der zur Unterſuchung des Savoyer<lb/> Putſches erwählten eidgenöſſiſchen Commiſſäre, im Auftrag des Bundesraths<lb/> wieder nach Genf begeben. Es iſt dieß eine von jener Unterſuchung geſonderte<lb/> Miſſion, welche von der Genfer Regierung für die Dauer des Kantonalſchießens<lb/> in Carouge verlangt ward, um etwaigen franzöſiſchen Lügenberichten ſofort<lb/> officiell entgegen treten zu können. An franzöſiſchen Spionen und <hi rendition="#aq">agents<lb/><cb/> provocateurs</hi> wird es bei dieſer Gelegenheit nicht fehlen. — Was ſagen Sie<lb/> zu dem angeblich in Paris entdeckten, von der preußiſchen Regierung inſpirir-<lb/> ten polniſchen Complott auf das Leben Louis Napoleons? Nicht wahr, ein<lb/> hübſches Polizeiſtückchen? — Der Bundesrath hat geſtern das Obercom-<lb/> mando und den Generalſtab in Genf beſtätigt. Einem Entlaſſungsgeſuch des<lb/> Oberſt Ziegler ward von ihm nicht entſprochen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>‥ <hi rendition="#b">Genf,</hi> 9 Jun.</dateline> <p>Wie die „Revue de Gen<hi rendition="#aq">è</hi>ve“ aus ſicherer Quelle<lb/> erfährt, wird die amtliche Beſitzergreifung Savoyens durch die Franzoſen am<lb/> 14 Jun. erfolgen. An demſelben Tag werden auch die erſten franzöſiſchen<lb/> Truppen in St. Julien, Bonneville und Thonon einrücken. Außer der ſehr<lb/> ſtarken Beſatzung von Chambery ſollen ſich noch 1500 Mann unter den Be-<lb/> fehlen eines Generals in Seyſſel befinden. In Annecy hat die Municipalität<lb/> 750 Betten für die Truppen in Bereitſchaft zu halten. Die Annexion ſelbſt<lb/> wird in verſchiedenen Städten durch ein neues Feſt gefeiert werden, womit<lb/> auch eine kirchliche Feier verbunden ſeyn wird. — In der Nähe des ſavoyi-<lb/> ſchen Wallfahrtsorts Myans ſoll ein Jeſuitenhaus errichtet werden. — Von<lb/> J. Deſſaix, einem bekannten ſavoyiſchen Schriftſteller, der auch eine illuſtrirte<lb/> ſavoyiſche Geſchichte herausgab, iſt eine dramatiſche Poſſe erſchienen unter<lb/> dem Titel: <hi rendition="#aq">„La Savoie à la recherche du Montblanc,“</hi> welche ſich auf<lb/> die Annexion bezieht, ſo daß ſie als Nr. 37 in der Broſchürenſammlung auf-<lb/> geführt wird.</p> </div> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Großbritannien.</hi> </head><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">London,</hi> 9 Jun.</dateline><lb/> <p>Am 7 Jun. beehrte die Königin von Windſor aus das Wettrennen zu<lb/> Aſcot mit ihrer Gegenwart. Der königl. Zug verließ gegen Mittag das<lb/> Schloß, und bewegte ſich in elf mit vier Pferden beſpannten Wagen fort.<lb/> Den erſten Wagen nahmen Ihre Maj. die Königin, die Herzogin von Cam-<lb/> bridge, der Graf von Flandern und der Prinz Ludwig von Heſſen ein; im zwei-<lb/> ten Wagen ſaßen der Prinz Gemahl, die Prinzeſſin Alice, die Prinzeſſin Mary<lb/> v. Cambridge, und der Prinz von Wales; der preußiſche Geſandte befand<lb/> ſich mit Lord Palmerſton und einigen Damen im ſechsten Wagen. Der<lb/> König der Belgier hatte es denn doch vorgezogen auf das naſſe Aſcotvergnü-<lb/> gen — denn es fiel den ganzen Tag über ein feiner Regen — zu verzichten,<lb/> und ſtatt deſſen Hrn. und Frau Van de Weyer in der New Lodge beſucht.<lb/> Bald nach 5 Uhr Abends kehrte der Hof mit allen Gäſten nach dem Schloß<lb/> zurück. Der unverwüſtliche Premier, Lord Palmerſton, begab ſich Abends<lb/> noch nach London, und wohnte der Unterhausſitzung bis zu Ende, nämlich bis<lb/> 2 Uhr Morgens, bei. — „Rup<hi rendition="#aq">î</hi>,“ der Sieger von Aſcot, ſoll kurz vor dem<lb/> Rennen vom Grafen v. Stamford gekauft worden ſeyn.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Wie in unſerer vorgeſtrigen Beilage gemeldet, ward am 7 Jun. die ver-<lb/> tagte Committee-Berathung des <hi rendition="#g">Unterhauſes</hi> über die Ruſſell’ſche Re-<lb/> formbill fortgeſetzt. Es war in einem langen Für und Wider die alte Leier,<lb/> und obgleich ein paar auf Vereitelung der Bill gerichtete Amendements mit<lb/> größern oder kleinern miniſteriellen Majoritäten verworfen wurden, ſo hat<lb/> doch ſichtbarlich niemand, die Mehrzahl der Miniſter ſelbſt nicht, ein rechtes<lb/> Herz bei der Sache, und man ſieht voraus daß die Maßregel, für die jetzige<lb/> ohnehin ſchon weit vorgerückte Seſſion wenigſtens, ſo oder ſo zu Boden fallen<lb/> wird. Schließlich ward, auf Lord <hi rendition="#g">Palmerſtons</hi> Antrag, der nächſte Montag<lb/> zur Fortſetzung der Debatte feſtgeſetzt; die zweite Leſung der beiden Nebenbills<lb/> aber, der ſchottiſchen und der iriſchen Reformbill, vorläufig von der Tages-<lb/> ordnung geſtrichen. — Die <hi rendition="#g">Oberhausſitzung</hi> war unerheblich. (Näheres<lb/> über die Parlamentsſitzungen vom 8 Jun. morgen.)</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Auch der Pariſer Correſpondent der <hi rendition="#g">Poſt</hi> verſichert als beſtimmt „daß der<lb/> Kaiſer Napoleon in kurzem eine Zuſammenkunft mit dem Prinz-Regenten von<lb/> Preußen haben werde, um einen Argwohn zu verſcheuchen der keinen legitimen<lb/> Grund hat.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Geſtern fand auf dem Friedhofe von Brompton in London die Beerdigung<lb/> des Majors Leopold v. Orlich ſtatt. Den religiöſen Theil der Ceremonie<lb/> vollzog der hochw. J. Hamilton, ein angeheiratheter Oheim des Verewigten,<lb/> und unter den leidtragenden Freunden und Verwandten bemerkte man den<lb/> Prinzen Friedrich von Schleswig-Holſtein; Hrn. de la Rive (Geſandten der<lb/> Eidgenoſſenſchaft); den Marquis of Sligo; Generalmajor Lord Weſt;<lb/> Viſet Galway; Oberſt Sir Alfred Horsford; Admiral Hamilton; Admiral<lb/> Gambier; Admiral George Gambier; Hrn. Grant-Duff, M. P.; Hrn.<lb/> Monckton Milnes, M. P. u. ſ. w.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Hr. Humphrey Brown, weiland Parlamentsmitglied für Tewkesbury<lb/> und Director der unglückſeligen „Britiſh Bank,“ iſt dieſer Tage in London<lb/> geſtorben. Seit der Enthüllung ſeines Antheils an dem Ruin der Britiſh<lb/> Bank hatte er in tiefſter Zurückgezogenheit gelebt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Die <hi rendition="#g">Dubliner</hi> Abendblätter bringen ein Telegramm aus Cork<lb/> des Inhalts daß nach der Angabe des dortigen Blattes „Conſtitution“ die<lb/> Werbungen für die päpſtliche Armee einen ganz fabelhaften Fortſchritt ma-<lb/> chen. Am Dienſtag allein ſollen in der North Chapel 350 Mann geworben<lb/> worden ſeyn. Die freiwilligen Anmeldungen mehren ſich angeblich in einer<lb/> Weiſe welche die Werber in Verlegenheit ſetzt, indem nicht genug Geld und<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [2734/0006]
politiſche Verwaltung in den Kronländern 17,820,000 fl., Strafanſtal-
ten 2,397,700 fl., landwirthſchaftliche Lehranſtalt zu Ungariſch-Altenburg
17,400 fl., Landescultur 145,900 fl., Landſtände 45,700 fl., Wohlthätigkeits-
anſtalten 615,900 fl., Neubauten 700,000 fl., Reichsbaudienſt 14,085,500 fl.,
Gendarmerie 3,250,000 fl, in Summa 39,807,500 fl. Die Centralleitung
beſteht aus: dem Miniſter des Innern, derſelbe erhält außer Naturalquar-
tier 21,000 fl.; vier Sectionschefs mit 31,500 fl., vierzehn Miniſterialräthen
mit 74,970 fl., ſieben Sectionsräthen mit 23,415 fl., zwanzig Miniſterial-
Secretären mit 44,310 fl., vierzig Concipiſten 48,300 fl., einem Rechnungs-
rath 1890 fl., zwei Rechnungsofficialen 2100 fl., einem Ingroſſiſten, einem
Bibliotheksvorſtand, einem Adjuncten zuſammen 4137 fl., drei Hülfsämter-
directoren 6695 fl, ſieben Directionsadjuncten 9450 fl., achtundvierzig Of-
ficialen 44,016 fl., zwölf Kanzliſten 7200 fl., zwei Thorhütern, fünfzehn
Kanzleidienern, fünfzehn Amtsboten, fünfzehn Dienersgehülfen, ſechs Aus-
helfern, zuſammen 21,509 fl. Für Perſonen in zeitweiliger Verwendung ſind
veranſchlagt 124,215 fl. In der politiſchen Verwaltung entfallen auf Nieder-
öſterreich 990,487 fl., Oberöſterreich 509,297 fl., Salzburg 159,348 fl.,
Tirol 837,800 fl., Steiermark 770,674 fl., Kärnten 255,362 fl., Krain
385,943 fl., Küſtenland 412,498 fl., Dalmatien 443,454 fl., Böhmen
2,321,016 fl., Mähren 1,026,447 fl., Schleſien 241,830 fl., Oſtgalizien
1,462,276 fl., Weſtgalizien 894,940 fl., Bukowina 222,312 fl., Lombardo-
Venetien 801,349 fl., Ungarn 3,843,976 fl., Croatien und Slavonien
588,102 fl., Wojwodſchaft 499,037 fl., Siebenbürgen 1,154,452 fl. Der
Hofſtaat hat ſechs Hauptpoſten: Hofzahlamt, Oberhofmeiſterſtab, Oberſtkäm-
mererſtab, Oberſtſtallmeiſterſtab und beſonderes Erforderniß für Italien.
Das Hofzahlamt hat die Auszahlungen für den Unterhalt der kaiſerlichen
Familie, und zwar für Se. Majeſtät den Kaiſer mit 315,000 fl., die Kai-
ſerin-Mutter 52,500 fl., die Kaiſerin Eliſabeth 105,000 fl., die Erzherzogin
Sophie 52,500 fl., die Erzherzoge Franz Karl, Ludwig und Rainer 109,200 fl.,
Erzherzog Stephan als Güterentſchädigung 4445 fl. Die Unterſtützungs-
gelder des Kaiſers betragen 66,150 fl. Der Unterhalt der Hofſtaatsdiener
beträgt 1,096,709 fl.; Ordensauslagen ſind 43,724 fl. Die Garden bean-
ſpruchen 412,251 fl., die Hoftheater 294,000 fl., davon 210,000 fl. das
Operntheater und 84,000 fl. das Burgtheater. Die Dotation des Kaiſers
Ferdinand beträgt 525,000 fl; Spennadelgelder der Kaiſerin Maria Anna
ſind 52,500 fl., der Erzherzogin Charlotte 21,000 fl.; die Apanage des Erz-
herzogs Maximilian iſt 157,500 fl., des Erzherzogs Karl Ludwig 110,250 fl.
Die Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 5 Jun. 1860 wegen
Auflaſſung des Generalgouvernements und der Statthaltereiabtheilungen in
Ungarn, und wegen Activirung einer Statthalterei in Ofen lautet:
Se. k. k. apoſtoliſche Majeſtät hat mit dem allerhöchſten Cabinetsſchreiben vom
4 Jun. d. J. allergnädigſt anzuordnen geruht daß die im Grunde des allerhöchſten
Handſchreibens vom 19 April d. J. zu bildende Statthalterei für Ungarn am
1 Jul. d. J. in Wirkſamkeit trete. In Durchführung dieſer allerhöchſten Beſtim-
mung wird die Amtswirkſamkeit des Generalgouvernements und der Statthalterei-
abtheilungen in Ofen, Oedenburg, Preßburg, Kaſchau und Großwardein mit 30 Jun.
d. J. eingeſtellt. Vom 1 Jul. d. J. an beginnt die Amtswirkſamkeit der Statt-
halterei für Ungarn mit dem Amtsſitz in Ofen auf Grund der allerhöchſten Be-
ſtimmungen über die Einrichtung und Amtswirkſamkeit der Statthaltereien im
allgemeinen vom 14 Sept. 1852, und es verbleiben zeitweilig nur noch in Preß-
burg, Oedenburg, Kaſchau und Großwardein beſondere politiſche Organe, welche in
Gemäßheit des allerhöchſten Handſchreibens vom 19 April d. J. zur anleitenden
und überwachenden Mitwirkung bei Durchführung des neuen Organismus, insbe-
ſondere der Comitatsverwaltung und des Gemeindeweſens, beſtimmt ſind, die jedoch
keine beſondere Zwiſcheninſtanz bilden. Die Einrichtung und Amtswirkſamkeit der
Grundentlaſtungsfonds-Directionen, Comitatsbehörden und Stuhlrichterämter wird
hierdurch vorläufig nicht berührt. Graf Golnchowski m. p.
Die Wiener Ztg. veröffentlicht zugleich die Ernennungen für die neu
organiſirte ungariſche Statthalterei.
Schweiz.
 Bern, 10 Jun. Nicht morgen, ſondern erſt auf nächſten Donnerſtag,
den 24 Juni, wird der Savoyer-Kuchen definitiv von Frankreich verzehrt werden.
So lautet ein aus Chambery aus guter Quelle uns zugehender Bericht. Geſtern
ſollte, wie Ihren Leſern bekannt ſeyn wird, der ſardiniſche Senat dem Vertrag
vom 24 März die letzte Sanction ertheilen, und ſomit, wird Frankreich be-
haupten, hat die Annexion ihren legitimen Gang genommen: die definitive
Beſitzergreifung kann vor ſich gehen. Ob die Napoleoniſche Küche Frankreich
mit dem Savoyer Kuchen ein gut Gericht bereitet hat, wird die Zeit lehren.
Viele behaupten daß es des Teufels Mahlzeit ſey. Franzöſiſche Truppen
ſind zu Annecy und St. Julien erwartet, und möglicherweiſe rücken ſolche
auch in Bonneville und Thonon ein. Zu dieſem Zweck ſollen bereits 1500
bis 2000 Mann unter dem Commando eines Generals zu Seyſſel liegen. —
Geſtern hat ſich Ständerath Welti, einer der zur Unterſuchung des Savoyer
Putſches erwählten eidgenöſſiſchen Commiſſäre, im Auftrag des Bundesraths
wieder nach Genf begeben. Es iſt dieß eine von jener Unterſuchung geſonderte
Miſſion, welche von der Genfer Regierung für die Dauer des Kantonalſchießens
in Carouge verlangt ward, um etwaigen franzöſiſchen Lügenberichten ſofort
officiell entgegen treten zu können. An franzöſiſchen Spionen und agents
provocateurs wird es bei dieſer Gelegenheit nicht fehlen. — Was ſagen Sie
zu dem angeblich in Paris entdeckten, von der preußiſchen Regierung inſpirir-
ten polniſchen Complott auf das Leben Louis Napoleons? Nicht wahr, ein
hübſches Polizeiſtückchen? — Der Bundesrath hat geſtern das Obercom-
mando und den Generalſtab in Genf beſtätigt. Einem Entlaſſungsgeſuch des
Oberſt Ziegler ward von ihm nicht entſprochen.
‥ Genf, 9 Jun. Wie die „Revue de Genève“ aus ſicherer Quelle
erfährt, wird die amtliche Beſitzergreifung Savoyens durch die Franzoſen am
14 Jun. erfolgen. An demſelben Tag werden auch die erſten franzöſiſchen
Truppen in St. Julien, Bonneville und Thonon einrücken. Außer der ſehr
ſtarken Beſatzung von Chambery ſollen ſich noch 1500 Mann unter den Be-
fehlen eines Generals in Seyſſel befinden. In Annecy hat die Municipalität
750 Betten für die Truppen in Bereitſchaft zu halten. Die Annexion ſelbſt
wird in verſchiedenen Städten durch ein neues Feſt gefeiert werden, womit
auch eine kirchliche Feier verbunden ſeyn wird. — In der Nähe des ſavoyi-
ſchen Wallfahrtsorts Myans ſoll ein Jeſuitenhaus errichtet werden. — Von
J. Deſſaix, einem bekannten ſavoyiſchen Schriftſteller, der auch eine illuſtrirte
ſavoyiſche Geſchichte herausgab, iſt eine dramatiſche Poſſe erſchienen unter
dem Titel: „La Savoie à la recherche du Montblanc,“ welche ſich auf
die Annexion bezieht, ſo daß ſie als Nr. 37 in der Broſchürenſammlung auf-
geführt wird.
Großbritannien.
London, 9 Jun.
Am 7 Jun. beehrte die Königin von Windſor aus das Wettrennen zu
Aſcot mit ihrer Gegenwart. Der königl. Zug verließ gegen Mittag das
Schloß, und bewegte ſich in elf mit vier Pferden beſpannten Wagen fort.
Den erſten Wagen nahmen Ihre Maj. die Königin, die Herzogin von Cam-
bridge, der Graf von Flandern und der Prinz Ludwig von Heſſen ein; im zwei-
ten Wagen ſaßen der Prinz Gemahl, die Prinzeſſin Alice, die Prinzeſſin Mary
v. Cambridge, und der Prinz von Wales; der preußiſche Geſandte befand
ſich mit Lord Palmerſton und einigen Damen im ſechsten Wagen. Der
König der Belgier hatte es denn doch vorgezogen auf das naſſe Aſcotvergnü-
gen — denn es fiel den ganzen Tag über ein feiner Regen — zu verzichten,
und ſtatt deſſen Hrn. und Frau Van de Weyer in der New Lodge beſucht.
Bald nach 5 Uhr Abends kehrte der Hof mit allen Gäſten nach dem Schloß
zurück. Der unverwüſtliche Premier, Lord Palmerſton, begab ſich Abends
noch nach London, und wohnte der Unterhausſitzung bis zu Ende, nämlich bis
2 Uhr Morgens, bei. — „Rupî,“ der Sieger von Aſcot, ſoll kurz vor dem
Rennen vom Grafen v. Stamford gekauft worden ſeyn.
Wie in unſerer vorgeſtrigen Beilage gemeldet, ward am 7 Jun. die ver-
tagte Committee-Berathung des Unterhauſes über die Ruſſell’ſche Re-
formbill fortgeſetzt. Es war in einem langen Für und Wider die alte Leier,
und obgleich ein paar auf Vereitelung der Bill gerichtete Amendements mit
größern oder kleinern miniſteriellen Majoritäten verworfen wurden, ſo hat
doch ſichtbarlich niemand, die Mehrzahl der Miniſter ſelbſt nicht, ein rechtes
Herz bei der Sache, und man ſieht voraus daß die Maßregel, für die jetzige
ohnehin ſchon weit vorgerückte Seſſion wenigſtens, ſo oder ſo zu Boden fallen
wird. Schließlich ward, auf Lord Palmerſtons Antrag, der nächſte Montag
zur Fortſetzung der Debatte feſtgeſetzt; die zweite Leſung der beiden Nebenbills
aber, der ſchottiſchen und der iriſchen Reformbill, vorläufig von der Tages-
ordnung geſtrichen. — Die Oberhausſitzung war unerheblich. (Näheres
über die Parlamentsſitzungen vom 8 Jun. morgen.)
Auch der Pariſer Correſpondent der Poſt verſichert als beſtimmt „daß der
Kaiſer Napoleon in kurzem eine Zuſammenkunft mit dem Prinz-Regenten von
Preußen haben werde, um einen Argwohn zu verſcheuchen der keinen legitimen
Grund hat.“
Geſtern fand auf dem Friedhofe von Brompton in London die Beerdigung
des Majors Leopold v. Orlich ſtatt. Den religiöſen Theil der Ceremonie
vollzog der hochw. J. Hamilton, ein angeheiratheter Oheim des Verewigten,
und unter den leidtragenden Freunden und Verwandten bemerkte man den
Prinzen Friedrich von Schleswig-Holſtein; Hrn. de la Rive (Geſandten der
Eidgenoſſenſchaft); den Marquis of Sligo; Generalmajor Lord Weſt;
Viſet Galway; Oberſt Sir Alfred Horsford; Admiral Hamilton; Admiral
Gambier; Admiral George Gambier; Hrn. Grant-Duff, M. P.; Hrn.
Monckton Milnes, M. P. u. ſ. w.
Hr. Humphrey Brown, weiland Parlamentsmitglied für Tewkesbury
und Director der unglückſeligen „Britiſh Bank,“ iſt dieſer Tage in London
geſtorben. Seit der Enthüllung ſeines Antheils an dem Ruin der Britiſh
Bank hatte er in tiefſter Zurückgezogenheit gelebt.
Die Dubliner Abendblätter bringen ein Telegramm aus Cork
des Inhalts daß nach der Angabe des dortigen Blattes „Conſtitution“ die
Werbungen für die päpſtliche Armee einen ganz fabelhaften Fortſchritt ma-
chen. Am Dienſtag allein ſollen in der North Chapel 350 Mann geworben
worden ſeyn. Die freiwilligen Anmeldungen mehren ſich angeblich in einer
Weiſe welche die Werber in Verlegenheit ſetzt, indem nicht genug Geld und
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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