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Allgemeine Zeitung, Nr. 169, 17. Juni 1860.

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Sonntag
Beilage zu Nr. 169 der Allg. Zeitung.
17 Junius 1860.
[Spaltenumbruch]
Uebersicht.
Zur Organisation der Kräfte. -- Das Schillerfest in Stuttgart. --
Neueste Posten. Augsburg. (Ausbleiben der norddeutschen
Post.) -- Frankfurt. (Bundestagssitzung.) -- Hannover. (Die Reise des
Königs nach Berlin. Dementi.) -- Wien. (Tagesbericht.) -- Triest. (Ver-
mehrung des Geschwaders des Commodore Wüllerstorf und keine militärischen
Offensivmaßregeln. Erzherzog Ferdinand Max. Freiwillige nach Ancona.
General Lamoriciere.) -- Madrid. (Neue Conflicte mit den Mauren.) --
London. (Unterhausdebatten.) -- Paris. (Inhalt der Tagesblätter.
Martino's Rückreise.) -- Turin. (Aus Neapel. Der Bischof von Piacenza.)
Trebinje. (Ausbruch der Feindseligkeiten.) -- Handels- und Börsen-
nachrichten.
(Landshut: Schranne. Aus Niederbayern: Schifffahrts-
verkehr. Wien: Starke Getreideinkäufe des Auslands, Bedeutung derselben
für die Bahnen, sowie insbesondere für die Valuta.)
Deutschland. (Wien: Schluß der Reichsrathssitzung vom 8 d.) --
Großbritannien. (London: Der Herzog von Brabant. Der "Great Eastern."
Aus einer Pariser Correspondenz.)


Telegraphische Berichte.

Die Könige sind um 3 Uhr hier an-
gekommen; hierauf gegenseitige Besuche. Eine vorläufige Fürsten-
besprechung ergab eine erfreuliche Uebereinstimmung in allen die Bezie-
hungen Deutschlands zum Ausland betreffenden Fragen. Um 7 Uhr
Abends traf Kaiser Napoleon in Civilkleidung ein; einige Franzosen
riefen ihr Vive l'Empereur.


(Ueber Genua.)

Die Regierung or-
ganisirt militärische (?) Manifestationen im constitutionellen Sinn. --
Messina, 10 Jun. Ein geheimes Comite druckt Bulletins, und
correspondirt mit Garibaldi. Officiere desertiren. Die Insurrection
Calabriens wird widersprochen.

Weitere Depeschen s. neueste Posten.


Zur Organisation der Kräfte.

h Die Zeit seit dem Sturz der zweiten französischen Republik ist zu
kurz, um selbst aus dem schwächsten Gedächtniß die Erinnerungen an die Art
und Weise zu verwischen wie der Staatsstreich vorbereitet und durchgeführt
wurde. Obgleich Louis Napoleon, von dem Augenblick an wo ihm die Er-
innerung des französischen Volkes an den großen Namen den er trug die
Präsidentschaft spielend in den Schoß warf, unablässig an dem einen Ziel ar-
beitete sich zum unumschränkten Herrn des Landes zu machen, so überraschte
doch der Staatsstreich die meisten wie ein Blitz aus heiterm Himmel. Mit
einer sehr geringen Machtvollkommenheit, unter den argwöhnischen Augen
von Millionen, umringt von einer mächtigen wohlorganisirten Opposition,
hat er gleichwohl dieses Ziel in unglaublich kurzer Zeit erreicht. Er hat es
erreicht durch eine vollständige Gleichgültigkeit gegen die Art der Mittel welche
er anwendete, durch systematische Ausbeutung der Schwächen der menschlichen
Natur und eine so unübertroffene Verstellungskunst, daß selbst die von ihm
Bedrohtesten sich noch am Vorabend des Staatsstreichs in tiefster Sicherheit
wähnten.

Die von einem so begabten Gegner drohende Gefahr steigert sich somit
ins ungeheure wenn zu jenen persönlichen Anlagen sich eine fast unbegränzte
Machtvollkommenheit über alle Kräfte einer so centralisirten, so geschlossenen
und so großen Macht wie Frankreich gesellt. Wir haben wiederholt nach-
gewiesen daß der ganze Gang der innern und äußeren Politik des zweiten
Decembers nothwendig zuletzt zu einem Krieg gegen Deutschland führen muß,
und es ist unzweifelhaft daß in diesem Augenblick dazu, mit all der Umsicht,
der Energie und der Verstellung welche Louis Napoleon kennzeichnen, die
Vorbereitungen getroffen werden, und wahrscheinlich der Kampf unmittelbar
beginnen wird wenn die letzte legitime Regierung in Italien gestürzt ist, und
die Kräfte der ganzen Halbinsel gegen Oesterreich concentrirt werden können.

Der Verlauf der Dinge in Italien ist ein fast unbegreiflich rascher, aber
gleichwohl bleiben die innern Vorbereitungen in Frankreich nicht dahinter zu-
rück. Alle Maßnahmen um die Wehrkräfte des Landes auf den äußersten
Grad anzuspannen welche die Organisation irgend gestattet, welche einzuhalten
die innere Politik des zweiten Decembers zwingt, werden mit rastloser Um-
sicht getroffen. Wir haben jüngst erwähnt in welch ausgiebiger Weise das
Führercorps der Armee vermehrt wird, und wie durch eine Art Krimper-
system, ohne das stehende Heer auffällig zu vergrößern, die Mittel geschaffen
werden dasselbe in kürzester Zeit außerordentlich zu verstärken. Die Waffen-
und Bekleidungsfabriken des Landes sind in einer aufs äußerste angespannten
Thäthigkeit. Seit der Landung Gatibaldi's in Sicilien muß beispielsweise die
[Spaltenumbruch] große Militärschuhfabrik in der Rue Rochechonart in Paris um 15,000 Paar
Schuhe monatlich mehr liefern. Die sämmtlichen Ostfestungen haben den
Befehl erhalten sich bis zum Herbst vollständig zu verproviantiren. Frank-
reich ist arm an Pferden, und die Vermehrung des Pferde-Etats auf den
Kriegsfuß war stets ein schwieriges und zeitraubendes Unternehmen. Diese
Vermehrung wird aber dießmal sehr erleichtert werden, da die ganze ita-
lienische Armee noch nicht bemobilisirt ist, sondern selbst ihre Colonnenpferde
besitzt, oder nur auf Rückgabe an die Dörfer abgegeben hat. Wie wir erfah-
ren, haben zudem die Präfecten neuerdings eine specificirte Uebersicht der mili-
tärischbrauchbaren Pferde des Landes einreichen müssen. Nach allen Vorberei-
tungen zu schließen, wird das Lager von Chalons von abwechselnden Abthei-
lungen belegt, und diese bei Zumarsch und Abmarsch längs der bezüg-
lichen Eisenbahnen echelonnirt werden. Concentrationen von Armeen finden
gegenwärtig, beim Gebrauch der Eisenbahnen, nicht auf einzelnen Punkten,
sondern in weit ausgestreckten Linien längs den Bahnen statt, entziehen sich
also leichter dem beobachtenden Auge.

Zu diesen Maßuahmen materieller Natur gesellen sich die bekannten Schach-
züge in der Presse. Die Frage der natürlichen Gränzen, der Eroberung des
Rheinlandes, der Correction der Karte von Europa werden in ihr systematisch
"lancirt," dann natürlich gelegentlich wieder desavonirt. Das erstere um die
Geister, die öffentliche Meinung in Frankreich vorzubereiten, das letztere um
das leichtgläubige Ausland zu bethören. Die einmal in bestimmter Richtung
in Bewegung gesetzte öffentliche Meinung Frankreichs bleibt aber darin, ob
Herr Mocquard Verwarnungen erläßt oder nicht, ob der Moniteur desa-
vouirt oder nicht, und Vertrauen predigt oder nicht. So wird täglich Frank-
reich materiell und moralisch mehr vorbereitet zu dem Kampf um die vollstän-
dige Wiedereroberung der Gränzen des ersten Kaiserreichs, in wenigen Mo-
naten wird nichts den zweiten December an dem letzten Schritt zur Ausfüh-
rung der Idees napoleoniennes verhindern als sein Wille, wenn Deutschland
nicht nut verdoppelter Umsicht alle Kräfte zum Widerstand vorbereitet und
zusammenfaßt. Dazu ist das innigste Zusammengehen der deutschen Regie-
rungen und des deutschen Volks nothig; der Enthusiasmus, die Opferbereit-
willigkeit des Volks muß die Thatkraft der ersteren aufs äußerste auspannen,
die Maßregeln der ersteren müssen den lebendigsten Anklang in letzterem
finden.

Ueber die Art wie das herbeizuführen ist, kann eigentlich kaum ein Zweifel
seyn. Jede erfolgreiche Action setzt Organisation der Kräfte, der moralischen
wie der materiellen, voraus, denn nur dadurch können sie zur vollen Wirk-
samkeit gelangen daß sie sich gliedern und gegenseitig stärken und tragen, daß
sie sich einigen über das Ziel, einigen über die Mittel zu seiner Erreichung.
Eine wirksame Organisation darf also weder die deutschen Regierungen noch
das deutsche Volk unter sich entzweien, ebensowenig letzteres mit den ersteren.
Der Prinz-Regent von Preußen sagte in seiner denkwürdigen Thronrede vom
23 Mai: "Wenn auch Meinungsverschiedenheiten über gewichtige Fragen statt-
finden, in einem Gefühl find -- ich spreche es mit hoher Genugthuung
aus -- alle deutschen Stämme mit mir und dem preußischen Volk einig, in
der unerschütterlichen Treue für das gemeinsame Vaterland und in der leben-
digen Ueberzengung daß die Unabhängigkeit und die Integrität des vaterlän-
dischen Bodens Güter find, vor deren Bedeutung alle inneren Fragen und
Gegensätze weit zurücktreten." Diese Worte haben unzweifelhaft ein Echo
im Herzen aller wahren Deutschen gefunden. Ja, in diesem Punkt sind wir
alle einig!

Zum Glück ist es gerade der Punkt welcher dem dringendsten und wich-
tigsten Bedürfniß unseres großen Vaterlandes entspricht. Wenn man also
bei der Organisation der Kräfte zum Ziel setzt daß sie sich einen und ver-
einen
sollen zum Zweck der Vertheidigung, der Wahrung und Förderung
der Unabhängigkeit des deutschen Vaterlands und des deutschen Volks, so kann
man gewiß seyn daß fich in diesem Ziel alle deutschen Regierungen und das
ganze deutsche Volk in allen seinen Stämmen begegnen. Damit wäre das
Programm gegeben für "die Wehrvereine," in denen fich die Kräfte
local zu verbinden hätten; es ist das einzige Programm bei welchem man auf
alle rechnen kann, das einzige dem zuzustimmen Pflicht eines jeden, dem fich
entgegenzusetzen identisch mit Vaterlandsverrath, mit Rheinbündlerei ist.
Ueber die Mittel wie dieses Ziel zu erreichen, dürfte die Einigung nicht minder
leicht seyn. Diese Mittel müssen zunächst durchaus concreter Natur seyn,
denn nur dann kann man sie sofort in Angriff nehmen, und dadurch verhin-
dern daß die zu Doctrinen so geneigten Deutschen ihre Kraft in nutzlo-
sen oder wenigstens unzeitgemäßen Streitigkeiten vergeuden. Die sofortige
Verwirklichung und Wirksamkeit hat aber noch den großen Vortheil daß da-
durch der Wille zu neuen Anstrengungen wächst, den selbst der geringste Er-
folg leicht verzehnfacht. Als solche concrete Mittel würden wir zunächst

*) Diese und die folgende Depesche uns dem gestrigen Hanptblatt hier wiederholt.
Sonntag
Beilage zu Nr. 169 der Allg. Zeitung.
17 Junius 1860.
[Spaltenumbruch]
Ueberſicht.
Zur Organiſation der Kräfte. — Das Schillerfeſt in Stuttgart. —
Neueſte Poſten. Augsburg. (Ausbleiben der norddeutſchen
Poſt.) — Frankfurt. (Bundestagsſitzung.) — Hannover. (Die Reiſe des
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mehrung des Geſchwaders des Commodore Wüllerſtorf und keine militäriſchen
Offenſivmaßregeln. Erzherzog Ferdinand Max. Freiwillige nach Ancona.
General Lamoricière.) — Madrid. (Neue Conflicte mit den Mauren.) —
London. (Unterhausdebatten.) — Paris. (Inhalt der Tagesblätter.
Martino’s Rückreiſe.) — Turin. (Aus Neapel. Der Biſchof von Piacenza.)
Trebinje. (Ausbruch der Feindſeligkeiten.) — Handels- und Börſen-
nachrichten.
(Landshut: Schranne. Aus Niederbayern: Schifffahrts-
verkehr. Wien: Starke Getreideinkäufe des Auslands, Bedeutung derſelben
für die Bahnen, ſowie insbeſondere für die Valuta.)
Deutſchland. (Wien: Schluß der Reichsrathsſitzung vom 8 d.) —
Großbritannien. (London: Der Herzog von Brabant. Der „Great Eaſtern.“
Aus einer Pariſer Correſpondenz.)


Telegraphiſche Berichte.

Die Könige ſind um 3 Uhr hier an-
gekommen; hierauf gegenſeitige Beſuche. Eine vorläufige Fürſten-
beſprechung ergab eine erfreuliche Uebereinſtimmung in allen die Bezie-
hungen Deutſchlands zum Ausland betreffenden Fragen. Um 7 Uhr
Abends traf Kaiſer Napoleon in Civilkleidung ein; einige Franzoſen
riefen ihr Vive l’Empereur.


(Ueber Genua.)

Die Regierung or-
ganiſirt militäriſche (?) Manifeſtationen im conſtitutionellen Sinn. —
Meſſina, 10 Jun. Ein geheimes Comité druckt Bulletins, und
correſpondirt mit Garibaldi. Officiere deſertiren. Die Inſurrection
Calabriens wird widerſprochen.

Weitere Depeſchen ſ. neueſte Poſten.


Zur Organiſation der Kräfte.

h Die Zeit ſeit dem Sturz der zweiten franzöſiſchen Republik iſt zu
kurz, um ſelbſt aus dem ſchwächſten Gedächtniß die Erinnerungen an die Art
und Weiſe zu verwiſchen wie der Staatsſtreich vorbereitet und durchgeführt
wurde. Obgleich Louis Napoleon, von dem Augenblick an wo ihm die Er-
innerung des franzöſiſchen Volkes an den großen Namen den er trug die
Präſidentſchaft ſpielend in den Schoß warf, unabläſſig an dem einen Ziel ar-
beitete ſich zum unumſchränkten Herrn des Landes zu machen, ſo überraſchte
doch der Staatsſtreich die meiſten wie ein Blitz aus heiterm Himmel. Mit
einer ſehr geringen Machtvollkommenheit, unter den argwöhniſchen Augen
von Millionen, umringt von einer mächtigen wohlorganiſirten Oppoſition,
hat er gleichwohl dieſes Ziel in unglaublich kurzer Zeit erreicht. Er hat es
erreicht durch eine vollſtändige Gleichgültigkeit gegen die Art der Mittel welche
er anwendete, durch ſyſtematiſche Ausbeutung der Schwächen der menſchlichen
Natur und eine ſo unübertroffene Verſtellungskunſt, daß ſelbſt die von ihm
Bedrohteſten ſich noch am Vorabend des Staatsſtreichs in tiefſter Sicherheit
wähnten.

Die von einem ſo begabten Gegner drohende Gefahr ſteigert ſich ſomit
ins ungeheure wenn zu jenen perſönlichen Anlagen ſich eine faſt unbegränzte
Machtvollkommenheit über alle Kräfte einer ſo centraliſirten, ſo geſchloſſenen
und ſo großen Macht wie Frankreich geſellt. Wir haben wiederholt nach-
gewieſen daß der ganze Gang der innern und äußeren Politik des zweiten
Decembers nothwendig zuletzt zu einem Krieg gegen Deutſchland führen muß,
und es iſt unzweifelhaft daß in dieſem Augenblick dazu, mit all der Umſicht,
der Energie und der Verſtellung welche Louis Napoleon kennzeichnen, die
Vorbereitungen getroffen werden, und wahrſcheinlich der Kampf unmittelbar
beginnen wird wenn die letzte legitime Regierung in Italien geſtürzt iſt, und
die Kräfte der ganzen Halbinſel gegen Oeſterreich concentrirt werden können.

Der Verlauf der Dinge in Italien iſt ein faſt unbegreiflich raſcher, aber
gleichwohl bleiben die innern Vorbereitungen in Frankreich nicht dahinter zu-
rück. Alle Maßnahmen um die Wehrkräfte des Landes auf den äußerſten
Grad anzuſpannen welche die Organiſation irgend geſtattet, welche einzuhalten
die innere Politik des zweiten Decembers zwingt, werden mit raſtloſer Um-
ſicht getroffen. Wir haben jüngſt erwähnt in welch ausgiebiger Weiſe das
Führercorps der Armee vermehrt wird, und wie durch eine Art Krimper-
ſyſtem, ohne das ſtehende Heer auffällig zu vergrößern, die Mittel geſchaffen
werden dasſelbe in kürzeſter Zeit außerordentlich zu verſtärken. Die Waffen-
und Bekleidungsfabriken des Landes ſind in einer aufs äußerſte angeſpannten
Thäthigkeit. Seit der Landung Gatibaldi’s in Sicilien muß beiſpielsweiſe die
[Spaltenumbruch] große Militärſchuhfabrik in der Rue Rochechonart in Paris um 15,000 Paar
Schuhe monatlich mehr liefern. Die ſämmtlichen Oſtfeſtungen haben den
Befehl erhalten ſich bis zum Herbſt vollſtändig zu verproviantiren. Frank-
reich iſt arm an Pferden, und die Vermehrung des Pferde-Etats auf den
Kriegsfuß war ſtets ein ſchwieriges und zeitraubendes Unternehmen. Dieſe
Vermehrung wird aber dießmal ſehr erleichtert werden, da die ganze ita-
lieniſche Armee noch nicht bemobiliſirt iſt, ſondern ſelbſt ihre Colonnenpferde
beſitzt, oder nur auf Rückgabe an die Dörfer abgegeben hat. Wie wir erfah-
ren, haben zudem die Präfecten neuerdings eine ſpecificirte Ueberſicht der mili-
täriſchbrauchbaren Pferde des Landes einreichen müſſen. Nach allen Vorberei-
tungen zu ſchließen, wird das Lager von Châlons von abwechſelnden Abthei-
lungen belegt, und dieſe bei Zumarſch und Abmarſch längs der bezüg-
lichen Eiſenbahnen echelonnirt werden. Concentrationen von Armeen finden
gegenwärtig, beim Gebrauch der Eiſenbahnen, nicht auf einzelnen Punkten,
ſondern in weit ausgeſtreckten Linien längs den Bahnen ſtatt, entziehen ſich
alſo leichter dem beobachtenden Auge.

Zu dieſen Maßuahmen materieller Natur geſellen ſich die bekannten Schach-
züge in der Preſſe. Die Frage der natürlichen Gränzen, der Eroberung des
Rheinlandes, der Correction der Karte von Europa werden in ihr ſyſtematiſch
„lancirt,“ dann natürlich gelegentlich wieder desavonirt. Das erſtere um die
Geiſter, die öffentliche Meinung in Frankreich vorzubereiten, das letztere um
das leichtgläubige Ausland zu bethören. Die einmal in beſtimmter Richtung
in Bewegung geſetzte öffentliche Meinung Frankreichs bleibt aber darin, ob
Herr Mocquard Verwarnungen erläßt oder nicht, ob der Moniteur desa-
vouirt oder nicht, und Vertrauen predigt oder nicht. So wird täglich Frank-
reich materiell und moraliſch mehr vorbereitet zu dem Kampf um die vollſtän-
dige Wiedereroberung der Gränzen des erſten Kaiſerreichs, in wenigen Mo-
naten wird nichts den zweiten December an dem letzten Schritt zur Ausfüh-
rung der Idées napoléoniennes verhindern als ſein Wille, wenn Deutſchland
nicht nut verdoppelter Umſicht alle Kräfte zum Widerſtand vorbereitet und
zuſammenfaßt. Dazu iſt das innigſte Zuſammengehen der deutſchen Regie-
rungen und des deutſchen Volks nothig; der Enthuſiasmus, die Opferbereit-
willigkeit des Volks muß die Thatkraft der erſteren aufs äußerſte auſpannen,
die Maßregeln der erſteren müſſen den lebendigſten Anklang in letzterem
finden.

Ueber die Art wie das herbeizuführen iſt, kann eigentlich kaum ein Zweifel
ſeyn. Jede erfolgreiche Action ſetzt Organiſation der Kräfte, der moraliſchen
wie der materiellen, voraus, denn nur dadurch können ſie zur vollen Wirk-
ſamkeit gelangen daß ſie ſich gliedern und gegenſeitig ſtärken und tragen, daß
ſie ſich einigen über das Ziel, einigen über die Mittel zu ſeiner Erreichung.
Eine wirkſame Organiſation darf alſo weder die deutſchen Regierungen noch
das deutſche Volk unter ſich entzweien, ebenſowenig letzteres mit den erſteren.
Der Prinz-Regent von Preußen ſagte in ſeiner denkwürdigen Thronrede vom
23 Mai: „Wenn auch Meinungsverſchiedenheiten über gewichtige Fragen ſtatt-
finden, in einem Gefühl find — ich ſpreche es mit hoher Genugthuung
aus — alle deutſchen Stämme mit mir und dem preußiſchen Volk einig, in
der unerſchütterlichen Treue für das gemeinſame Vaterland und in der leben-
digen Ueberzengung daß die Unabhängigkeit und die Integrität des vaterlän-
diſchen Bodens Güter find, vor deren Bedeutung alle inneren Fragen und
Gegenſätze weit zurücktreten.“ Dieſe Worte haben unzweifelhaft ein Echo
im Herzen aller wahren Deutſchen gefunden. Ja, in dieſem Punkt ſind wir
alle einig!

Zum Glück iſt es gerade der Punkt welcher dem dringendſten und wich-
tigſten Bedürfniß unſeres großen Vaterlandes entſpricht. Wenn man alſo
bei der Organiſation der Kräfte zum Ziel ſetzt daß ſie ſich einen und ver-
einen
ſollen zum Zweck der Vertheidigung, der Wahrung und Förderung
der Unabhängigkeit des deutſchen Vaterlands und des deutſchen Volks, ſo kann
man gewiß ſeyn daß fich in dieſem Ziel alle deutſchen Regierungen und das
ganze deutſche Volk in allen ſeinen Stämmen begegnen. Damit wäre das
Programm gegeben für „die Wehrvereine,“ in denen fich die Kräfte
local zu verbinden hätten; es iſt das einzige Programm bei welchem man auf
alle rechnen kann, das einzige dem zuzuſtimmen Pflicht eines jeden, dem fich
entgegenzuſetzen identiſch mit Vaterlandsverrath, mit Rheinbündlerei iſt.
Ueber die Mittel wie dieſes Ziel zu erreichen, dürfte die Einigung nicht minder
leicht ſeyn. Dieſe Mittel müſſen zunächſt durchaus concreter Natur ſeyn,
denn nur dann kann man ſie ſofort in Angriff nehmen, und dadurch verhin-
dern daß die zu Doctrinen ſo geneigten Deutſchen ihre Kraft in nutzlo-
ſen oder wenigſtens unzeitgemäßen Streitigkeiten vergeuden. Die ſofortige
Verwirklichung und Wirkſamkeit hat aber noch den großen Vortheil daß da-
durch der Wille zu neuen Anſtrengungen wächst, den ſelbſt der geringſte Er-
folg leicht verzehnfacht. Als ſolche concrete Mittel würden wir zunächſt

*) Dieſe und die folgende Depeſche uns dem geſtrigen Hanptblatt hier wiederholt.
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[0009] Sonntag Beilage zu Nr. 169 der Allg. Zeitung. 17 Junius 1860. Ueberſicht. Zur Organiſation der Kräfte. — Das Schillerfeſt in Stuttgart. — Neueſte Poſten. Augsburg. (Ausbleiben der norddeutſchen Poſt.) — Frankfurt. (Bundestagsſitzung.) — Hannover. (Die Reiſe des Königs nach Berlin. Dementi.) — Wien. (Tagesbericht.) — Trieſt. (Ver- mehrung des Geſchwaders des Commodore Wüllerſtorf und keine militäriſchen Offenſivmaßregeln. Erzherzog Ferdinand Max. Freiwillige nach Ancona. General Lamoricière.) — Madrid. (Neue Conflicte mit den Mauren.) — London. (Unterhausdebatten.) — Paris. (Inhalt der Tagesblätter. Martino’s Rückreiſe.) — Turin. (Aus Neapel. Der Biſchof von Piacenza.) Trebinje. (Ausbruch der Feindſeligkeiten.) — Handels- und Börſen- nachrichten. (Landshut: Schranne. Aus Niederbayern: Schifffahrts- verkehr. Wien: Starke Getreideinkäufe des Auslands, Bedeutung derſelben für die Bahnen, ſowie insbeſondere für die Valuta.) Deutſchland. (Wien: Schluß der Reichsrathsſitzung vom 8 d.) — Großbritannien. (London: Der Herzog von Brabant. Der „Great Eaſtern.“ Aus einer Pariſer Correſpondenz.) Telegraphiſche Berichte. ⸫ Baden, 15 Jun. *) Die Könige ſind um 3 Uhr hier an- gekommen; hierauf gegenſeitige Beſuche. Eine vorläufige Fürſten- beſprechung ergab eine erfreuliche Uebereinſtimmung in allen die Bezie- hungen Deutſchlands zum Ausland betreffenden Fragen. Um 7 Uhr Abends traf Kaiſer Napoleon in Civilkleidung ein; einige Franzoſen riefen ihr Vive l’Empereur. ⸫ Neapel, 12 Jun. (Ueber Genua.) Die Regierung or- ganiſirt militäriſche (?) Manifeſtationen im conſtitutionellen Sinn. — Meſſina, 10 Jun. Ein geheimes Comité druckt Bulletins, und correſpondirt mit Garibaldi. Officiere deſertiren. Die Inſurrection Calabriens wird widerſprochen. Weitere Depeſchen ſ. neueſte Poſten. Zur Organiſation der Kräfte. h Die Zeit ſeit dem Sturz der zweiten franzöſiſchen Republik iſt zu kurz, um ſelbſt aus dem ſchwächſten Gedächtniß die Erinnerungen an die Art und Weiſe zu verwiſchen wie der Staatsſtreich vorbereitet und durchgeführt wurde. Obgleich Louis Napoleon, von dem Augenblick an wo ihm die Er- innerung des franzöſiſchen Volkes an den großen Namen den er trug die Präſidentſchaft ſpielend in den Schoß warf, unabläſſig an dem einen Ziel ar- beitete ſich zum unumſchränkten Herrn des Landes zu machen, ſo überraſchte doch der Staatsſtreich die meiſten wie ein Blitz aus heiterm Himmel. Mit einer ſehr geringen Machtvollkommenheit, unter den argwöhniſchen Augen von Millionen, umringt von einer mächtigen wohlorganiſirten Oppoſition, hat er gleichwohl dieſes Ziel in unglaublich kurzer Zeit erreicht. Er hat es erreicht durch eine vollſtändige Gleichgültigkeit gegen die Art der Mittel welche er anwendete, durch ſyſtematiſche Ausbeutung der Schwächen der menſchlichen Natur und eine ſo unübertroffene Verſtellungskunſt, daß ſelbſt die von ihm Bedrohteſten ſich noch am Vorabend des Staatsſtreichs in tiefſter Sicherheit wähnten. Die von einem ſo begabten Gegner drohende Gefahr ſteigert ſich ſomit ins ungeheure wenn zu jenen perſönlichen Anlagen ſich eine faſt unbegränzte Machtvollkommenheit über alle Kräfte einer ſo centraliſirten, ſo geſchloſſenen und ſo großen Macht wie Frankreich geſellt. Wir haben wiederholt nach- gewieſen daß der ganze Gang der innern und äußeren Politik des zweiten Decembers nothwendig zuletzt zu einem Krieg gegen Deutſchland führen muß, und es iſt unzweifelhaft daß in dieſem Augenblick dazu, mit all der Umſicht, der Energie und der Verſtellung welche Louis Napoleon kennzeichnen, die Vorbereitungen getroffen werden, und wahrſcheinlich der Kampf unmittelbar beginnen wird wenn die letzte legitime Regierung in Italien geſtürzt iſt, und die Kräfte der ganzen Halbinſel gegen Oeſterreich concentrirt werden können. Der Verlauf der Dinge in Italien iſt ein faſt unbegreiflich raſcher, aber gleichwohl bleiben die innern Vorbereitungen in Frankreich nicht dahinter zu- rück. Alle Maßnahmen um die Wehrkräfte des Landes auf den äußerſten Grad anzuſpannen welche die Organiſation irgend geſtattet, welche einzuhalten die innere Politik des zweiten Decembers zwingt, werden mit raſtloſer Um- ſicht getroffen. Wir haben jüngſt erwähnt in welch ausgiebiger Weiſe das Führercorps der Armee vermehrt wird, und wie durch eine Art Krimper- ſyſtem, ohne das ſtehende Heer auffällig zu vergrößern, die Mittel geſchaffen werden dasſelbe in kürzeſter Zeit außerordentlich zu verſtärken. Die Waffen- und Bekleidungsfabriken des Landes ſind in einer aufs äußerſte angeſpannten Thäthigkeit. Seit der Landung Gatibaldi’s in Sicilien muß beiſpielsweiſe die große Militärſchuhfabrik in der Rue Rochechonart in Paris um 15,000 Paar Schuhe monatlich mehr liefern. Die ſämmtlichen Oſtfeſtungen haben den Befehl erhalten ſich bis zum Herbſt vollſtändig zu verproviantiren. Frank- reich iſt arm an Pferden, und die Vermehrung des Pferde-Etats auf den Kriegsfuß war ſtets ein ſchwieriges und zeitraubendes Unternehmen. Dieſe Vermehrung wird aber dießmal ſehr erleichtert werden, da die ganze ita- lieniſche Armee noch nicht bemobiliſirt iſt, ſondern ſelbſt ihre Colonnenpferde beſitzt, oder nur auf Rückgabe an die Dörfer abgegeben hat. Wie wir erfah- ren, haben zudem die Präfecten neuerdings eine ſpecificirte Ueberſicht der mili- täriſchbrauchbaren Pferde des Landes einreichen müſſen. Nach allen Vorberei- tungen zu ſchließen, wird das Lager von Châlons von abwechſelnden Abthei- lungen belegt, und dieſe bei Zumarſch und Abmarſch längs der bezüg- lichen Eiſenbahnen echelonnirt werden. Concentrationen von Armeen finden gegenwärtig, beim Gebrauch der Eiſenbahnen, nicht auf einzelnen Punkten, ſondern in weit ausgeſtreckten Linien längs den Bahnen ſtatt, entziehen ſich alſo leichter dem beobachtenden Auge. Zu dieſen Maßuahmen materieller Natur geſellen ſich die bekannten Schach- züge in der Preſſe. Die Frage der natürlichen Gränzen, der Eroberung des Rheinlandes, der Correction der Karte von Europa werden in ihr ſyſtematiſch „lancirt,“ dann natürlich gelegentlich wieder desavonirt. Das erſtere um die Geiſter, die öffentliche Meinung in Frankreich vorzubereiten, das letztere um das leichtgläubige Ausland zu bethören. Die einmal in beſtimmter Richtung in Bewegung geſetzte öffentliche Meinung Frankreichs bleibt aber darin, ob Herr Mocquard Verwarnungen erläßt oder nicht, ob der Moniteur desa- vouirt oder nicht, und Vertrauen predigt oder nicht. So wird täglich Frank- reich materiell und moraliſch mehr vorbereitet zu dem Kampf um die vollſtän- dige Wiedereroberung der Gränzen des erſten Kaiſerreichs, in wenigen Mo- naten wird nichts den zweiten December an dem letzten Schritt zur Ausfüh- rung der Idées napoléoniennes verhindern als ſein Wille, wenn Deutſchland nicht nut verdoppelter Umſicht alle Kräfte zum Widerſtand vorbereitet und zuſammenfaßt. Dazu iſt das innigſte Zuſammengehen der deutſchen Regie- rungen und des deutſchen Volks nothig; der Enthuſiasmus, die Opferbereit- willigkeit des Volks muß die Thatkraft der erſteren aufs äußerſte auſpannen, die Maßregeln der erſteren müſſen den lebendigſten Anklang in letzterem finden. Ueber die Art wie das herbeizuführen iſt, kann eigentlich kaum ein Zweifel ſeyn. Jede erfolgreiche Action ſetzt Organiſation der Kräfte, der moraliſchen wie der materiellen, voraus, denn nur dadurch können ſie zur vollen Wirk- ſamkeit gelangen daß ſie ſich gliedern und gegenſeitig ſtärken und tragen, daß ſie ſich einigen über das Ziel, einigen über die Mittel zu ſeiner Erreichung. Eine wirkſame Organiſation darf alſo weder die deutſchen Regierungen noch das deutſche Volk unter ſich entzweien, ebenſowenig letzteres mit den erſteren. Der Prinz-Regent von Preußen ſagte in ſeiner denkwürdigen Thronrede vom 23 Mai: „Wenn auch Meinungsverſchiedenheiten über gewichtige Fragen ſtatt- finden, in einem Gefühl find — ich ſpreche es mit hoher Genugthuung aus — alle deutſchen Stämme mit mir und dem preußiſchen Volk einig, in der unerſchütterlichen Treue für das gemeinſame Vaterland und in der leben- digen Ueberzengung daß die Unabhängigkeit und die Integrität des vaterlän- diſchen Bodens Güter find, vor deren Bedeutung alle inneren Fragen und Gegenſätze weit zurücktreten.“ Dieſe Worte haben unzweifelhaft ein Echo im Herzen aller wahren Deutſchen gefunden. Ja, in dieſem Punkt ſind wir alle einig! Zum Glück iſt es gerade der Punkt welcher dem dringendſten und wich- tigſten Bedürfniß unſeres großen Vaterlandes entſpricht. Wenn man alſo bei der Organiſation der Kräfte zum Ziel ſetzt daß ſie ſich einen und ver- einen ſollen zum Zweck der Vertheidigung, der Wahrung und Förderung der Unabhängigkeit des deutſchen Vaterlands und des deutſchen Volks, ſo kann man gewiß ſeyn daß fich in dieſem Ziel alle deutſchen Regierungen und das ganze deutſche Volk in allen ſeinen Stämmen begegnen. Damit wäre das Programm gegeben für „die Wehrvereine,“ in denen fich die Kräfte local zu verbinden hätten; es iſt das einzige Programm bei welchem man auf alle rechnen kann, das einzige dem zuzuſtimmen Pflicht eines jeden, dem fich entgegenzuſetzen identiſch mit Vaterlandsverrath, mit Rheinbündlerei iſt. Ueber die Mittel wie dieſes Ziel zu erreichen, dürfte die Einigung nicht minder leicht ſeyn. 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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 169, 17. Juni 1860, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine169_1860/9>, abgerufen am 10.06.2024.