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Allgemeine Zeitung, Nr. 170, 18. Juni 1860.

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[Spaltenumbruch] äußert. Das Bedürfniß nach umfassenderer Herbeiziehung der reichen intel-
lectuellen Kräfte des Landes hat sich wiederholt geoffenbart. Der verstärkte
Reichsrath muß -- noch mehr verstärkt werden.

Daneben gibt die unklare Definition, bez. Beschränkung, seiner
Befugnisse ("Feststellung" des Staatshaushaltes und im übrigen con-
sultative Stellung), diesem Organ eine gewisse Unsicherheit welche der
Regierung keineswegs zum Vortheil gereicht. Die Stellung der Reichs-
räthe muß eine rechtlich fest bestimmte, und dadurch eine verantwortungsvolle
seyn. Darauf beruht ihr eigenes für den Staat zu äußerndes Kraftgefühl,
darauf beruht ihr Ansehen beim Volk, darauf die moralische Unterstützung
welche sie der Regierung bringen können. Denn wenn bei divergirenden An-
sichten in wichtigen Fragen auch fortan die Regierung mit absolut freier Wahl
zwischen den Parteien entscheiden soll, so hat sie auch fernerhin allein die Ge-
hässigkeiten und die Verantwortlichkeit zu tragen. Wenn einmal bei der Ge-
setzgebung wichtigere Principienfragen sich erheben werden, wird die Wahr-
heit dieser Bemerkungen schlagend hervortreten. Der Tact, der mit Mäßi-
gung verbundene Freimuth, der Geist der Versöhnlichkeit, welche bisher den
verstärkten Reichsrath ausgezeichnet haben, werden nicht immer über die
Schwierigkeiten hinweghelfen welche aus der unklaren Definition der Besugnisse,
aus dem provisorischen Beruf der jetzigen Mitglieder und der Geringzählig-
keit der für so große und so verschiedenartige Gesetzgebungsfragen berufenen
Körperschaft entstehen können. Conflicte aber für die keine Entscheidung aus
dem Rechte möglich ist sind gefährlich.

Wenn also die Zeitlage die schleunigste definitive Gestaltung der
Verfassungsverhältnisse überhaupt fordert, so fordern die besonderen Ver-
hältnisse des Reiches ein Reichsorgan mit reichen Kräften, etwa ein selb-
ständiges unmittelbares Oberhaus und ein aus zahlreichen Delegirten der
Provinzialvertretungen zusammengesetztes Unterhaus, und im Sinne der
meisten der jetzt tagenden Reichsräthe als gestaltendes universelles Ver-
fassungsprincip eine Einheit die keine Einförmigkeit ist. Die Erfahrung
mit den Reichsräthen wird der Negierung zeigen daß es für sie um so besser
ist, je bedeutendere und reichere geistige Kräfte sie an sich zieht, und auf je
festeren und klareren Rechtsboden sie diese stellt. Die Erfahrungen welche
sie gemacht, und das Beispiel des größten Verfassungsstaates, Englands, dessen
Einheit im gemeinen Recht keine Einerleiheit für die verschiedenen Reichs-
theile wurde, weisen einerseits auf die Nothwendigkeit und andererseits auf
die Möglichkeit hin Einheit und Verschiedenheit des Rechts zu verbinden, und
dem Verfassungsleben in Oesterreich in den Gliedern von der Gemeinde bis
zum Reichstag eine organische Mannichfaltigkeit zu geben. Faßt man die
Aufgabe nur rüftig, mit klaren Grundprincipien, mit jener Versöhnlichkeit
welche der persönlichen Gereiztheit der Parteien mit dem Streben der Ver-
ständigung um der Sache willen antwortet, an, dann kann sie auch gelöst
werden, und zwar je eher und je entschiedener, desto gewisser. Nur den halben
und den unklaren und den zögerlichen Verfassungsversuchen droht das Schei-
tern, und den stückweisen Concessionen das Loos der Undankbarkeit selbst da,
wo ihre Summe als einmalige Gabe begeistern würde.



Die Einnahme Palermo's.
III.
(Schluß.)

Der dreitägige Waffenstillstand, welcher vorgestern
an Bord des "Hannibal" zwischen den königl. Truppen und den Freischaaren
zu Stande kam, ist seit einer Stunde abgelaufen, ohne daß man etwas von
einer Wiederaufnahme der Feindseligkeiten hörte. Vielleicht greift Garibaldi
des Abends an um die Verwirrung zu vermehren. Aber die Post geht ab,
und ich kann nicht länger zögern, wenn dieser Brief noch mitbefördert werden
soll. Indeß was immer auch der nächste Augenblick bringen mag, der Aus-
gang scheint nicht mehr zweifelhaft zu seyn. Der Geist welcher unter den
königl. Truppen herrscht, so verschieden dieses Urtheil auch den officiellen
Nachrichten gegenüber lauten mag, ist nichts weniger als ein loyaler, royali-
stischer, und obschon numerisch bedeutend geringer, werden dennoch die Trup-
pen Garibaldi's schließlich den Sieg davontragen. Dazu kommt noch daß
die ganze Stadt zu Gunsten der Insurgenten gestimmt ist, und dieß auf die un-
zweideutigste Weise kundgibt. In jedem Haus haben die Palermitaner Steine und
Granaten aufgehäuft um sie gegen die Königlichen zu schleudern. Jedermann
trägt die tricolore Cocarde und das sardinische Kreuz. Obschon Garibaldi
alles aufbietet um Zucht und Ordnung zu erhalten, so kann er doch nicht ver-
hindern daß zuweilen von den Insurgentenschaaren Grausamkeiten verübt
werden. Namentlich ist die Wuth auf Polizeibeamte gränzenlos. Einer dieser
Unglücklichen ist vor einigen Tagen förmlich in Stücke zerhackt worden. Daß
Garibaldi die Absicht hat von hier aus nach Neapel und sogar nach den römi-
schen Staaten vorzudringen, darüber herrscht kein Zweifel mehr; die Frage
ist nur ob ihm dieß auch verhältnißmäßig so leicht gelingen wird wie die Be-
siegung Siciliens. Alle fremden Schiffe sind voller Flüchtlinge, und die
Vorsorge der österreichischen Regierung drei Kriegsschiffe in die sicilischen Ge-
[Spaltenumbruch] wäffer geschickt zu haben kann nicht genug dankbar anerkannt werden. Ohne
diesen Hort hätten wir Deutschen große Noth unterzukommen und unsere Fa-
milien in Sicherheit zu bringen. Der liebenswürdige Befehlshaber der Flotten-
abtheilung wird freilich nicht sehr erbaut seyn über diesen Zuwachs zur Mann-
schaft, allein er läßt es uns jedenfalls wenig merken, denn alle werden mit der
größten Zuvorkommenheit aufgenommen. Auf der Fregatte "Schwarzenberg"
ist eine förmliche Kinderbewahranstalt. Ich glaube nicht zu irren daß sich an
dreißig Kinder auf derselben befinden. Wir selbst find ganz ohne Nachrichten.
Die letzten Zeitungen die uns aus Norddeutschland durch die Gesandtschaft
zukamen, waren vom 19 Mai. Und doch sind wir auf Nachrichten eben so
gespannt wie Sie.

(Corresp. der Times.) Palermo, 4 Jun. Gestern reiste General
Letizia, unmittelbar nach seiner mit Garibaldi gepflogenen Unterredung, wie-
der nach Neapel ab. Er wird bald zurückerwartet. Da er sich von Ga-
ribaldi das Ehrenwort geben ließ nichts von den Mittheilungen die er aus
Neapel herübergebracht hatte laut werden zu lassen, weiß darüber niemand
bestimmtes.

Der Transport der Verwundeten aus dem königl. Palast dauert noch
immer fort. Es müssen ihrer schon 800 weggeschafft worden seyn. Dagegen
ist der Lebensmittel-Transport spärlicher geworden, entweder weil sie genug-
sam verproviantirt sind, oder weil das Castell das übrige für sich selber
braucht.

Die Aussicht auf Unterhandlungen hat den Vertheidigungsanstalten bis-
her keinen Abbruch gethan. Am Anfang waren aller Orten Barricaden ge-
baut worden, wo sie nöthig und wo sie unnütz waren, denn es fehlte an Muße
den Bau zu überwachen. Jetzt ist ein allgemeiner Vertheidigungsplan ent-
worfen worden; die überflüssigen Barricaden werden abgebrochen, andere
überbaut, und wieder andere ganz neu angelegt. Dank den Bemühungen
und dem guten Willen der Leute, sind ungefähr ein Duzend Geschütze, meist
Schiffskanonen, in brauchbaren Stand gesetzt und mit Bedienungsmannschaft
versehen worden. Es werden Patronen angefertigt, Kugeln herbeigeschafft
und Orsini'sche Bomben in großer Menge fabricirt. Die officiellen Bulletins
in Neapel versichern: Garibaldi sey in Palermo eingeschlossen, und werde bald
vernichtet seyn. Heute früh kam dagegen eine Klage von Seiten einer an der
Porta di Termini stationirten neapolitanischen Colonne, daß die Squadri in
ihrem Rücken auf sie gefeuert hätten. Man braucht eben nur die Höhenkette
um Palermo herum und auf denselben allenthalben die Wachtfeuer zu sehen,
um zu wissen daß nicht Garibaldi's, sondern des Königs Truppen die Einge-
schlossenen find.

Die in Marsala neuerdings gelandeten Leute und Vorräthe befinden sich
auf dem Wege hieher. Vor zwei Nächten waren sie in Partenico, und somit
werden sie hoffentlich heute Nacht oder morgen früh hier eintreffen. Dagegen
ist von der zweiten und viel stärkeren Expedition, die sich von Livorno aus am
26 auf den Weg gemacht hatte, bisher keine Kunde eingelaufen. Sie mag
an einem entlegeneren Punkt gelandet seyn. Die Neapolitaner haben ihnen
schwerlich Hindernisse in den Weg gelegt; denn alles was diese an Kriegs-
schiffen besitzen, ist an drei oder vier Punkten vereinigt, die sie nicht verlassen.

Die Nachricht von einem Bombardement Messina's ist falsch. Die Be-
satzung wurde, wie verlautet, von den Insurgenten angegriffen, war aber,
obwohl sie dabei 400--500 Mann eingebüßt haben soll, noch immer stark
genug das Schloß und die Kathedrale zu behaupten, in denen sie sich stark ver-
schanzt hat. Wenn wir hier über diese und andere Vorgänge keine verläßlichen
Berichte haben, so rührt dieß aus dem Mangel an ordentlichen Verbindungs-
mitteln her, die um so leichter hätten organisirt werden können als das ganze
Land sich in den Händen der Insurgenten befindet. Aber dieses Volk ist nicht
mehr im Stand etwas für sich zu thun; die Kraft der Initiative fehlt ihm
ganz und gar. Die Organisation muß somit, wie alles andere, vom Haupt-
quartier Garibaldi's ausgehen. Vor allem mußte dieses begreiflicherweise sein
Augenmerk auf die Organisirung der militärischen Kräfte richten. Kraft eines
aus Salemi vom 19 Mai datirten Decrets gehören alle Bewohner der Insel
vom siebzehnten bis zum fünfzigsten Lebensjahr zur Landwehr, und zwar
sind alle zwischen dem siebzehnten und dreißigsten Lebensjahr zum activen
Felddienst im ganzen Lande verpflichtet, die zwischen dem dreißigsten und vier-
zigsten zum Dienst in ihren betreffenden Provinzen, und die zwischen dem vier-
zigsten und fünfzigsten zur Verwendung in ihren respectiven Gemeinden.
Die Officiere der activen Armee werden, nachdem sie durch ihre Bataillons-
commandanten vorgeschlagen worden, durch den Obercommandanten ernannt;
die Officiere der beiden andern Kategorien werden von ihren eigenen Leuten
erwählt.

Wie sich leicht denken läßt, war es unter den gegenwärtigen Umständen
noch nicht möglich alle Bestimmungen dieses Decrets auf der ganzen Insel in
Kraft zu setzen. Doch geht es in und um Palermo damit schon in erfreulicher
Weise vorwärts. Die Squadri werden jetzt regelmäßig besoldet, und wären,
meiner Meinung nach, ohne Besoldung unmöglich zusammenzuhalten. Sie
nennen sich "Cacciatori dell' Etna" (Jäger des Aetna), analog den Gari-

[Spaltenumbruch] äußert. Das Bedürfniß nach umfaſſenderer Herbeiziehung der reichen intel-
lectuellen Kräfte des Landes hat ſich wiederholt geoffenbart. Der verſtärkte
Reichsrath muß — noch mehr verſtärkt werden.

Daneben gibt die unklare Definition, bez. Beſchränkung, ſeiner
Befugniſſe („Feſtſtellung“ des Staatshaushaltes und im übrigen con-
ſultative Stellung), dieſem Organ eine gewiſſe Unſicherheit welche der
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räthe muß eine rechtlich feſt beſtimmte, und dadurch eine verantwortungsvolle
ſeyn. Darauf beruht ihr eigenes für den Staat zu äußerndes Kraftgefühl,
darauf beruht ihr Anſehen beim Volk, darauf die moraliſche Unterſtützung
welche ſie der Regierung bringen können. Denn wenn bei divergirenden An-
ſichten in wichtigen Fragen auch fortan die Regierung mit abſolut freier Wahl
zwiſchen den Parteien entſcheiden ſoll, ſo hat ſie auch fernerhin allein die Ge-
häſſigkeiten und die Verantwortlichkeit zu tragen. Wenn einmal bei der Ge-
ſetzgebung wichtigere Principienfragen ſich erheben werden, wird die Wahr-
heit dieſer Bemerkungen ſchlagend hervortreten. Der Tact, der mit Mäßi-
gung verbundene Freimuth, der Geiſt der Verſöhnlichkeit, welche bisher den
verſtärkten Reichsrath ausgezeichnet haben, werden nicht immer über die
Schwierigkeiten hinweghelfen welche aus der unklaren Definition der Beſugniſſe,
aus dem proviſoriſchen Beruf der jetzigen Mitglieder und der Geringzählig-
keit der für ſo große und ſo verſchiedenartige Geſetzgebungsfragen berufenen
Körperſchaft entſtehen können. Conflicte aber für die keine Entſcheidung aus
dem Rechte möglich iſt ſind gefährlich.

Wenn alſo die Zeitlage die ſchleunigſte definitive Geſtaltung der
Verfaſſungsverhältniſſe überhaupt fordert, ſo fordern die beſonderen Ver-
hältniſſe des Reiches ein Reichsorgan mit reichen Kräften, etwa ein ſelb-
ſtändiges unmittelbares Oberhaus und ein aus zahlreichen Delegirten der
Provinzialvertretungen zuſammengeſetztes Unterhaus, und im Sinne der
meiſten der jetzt tagenden Reichsräthe als geſtaltendes univerſelles Ver-
faſſungsprincip eine Einheit die keine Einförmigkeit iſt. Die Erfahrung
mit den Reichsräthen wird der Negierung zeigen daß es für ſie um ſo beſſer
iſt, je bedeutendere und reichere geiſtige Kräfte ſie an ſich zieht, und auf je
feſteren und klareren Rechtsboden ſie dieſe ſtellt. Die Erfahrungen welche
ſie gemacht, und das Beiſpiel des größten Verfaſſungsſtaates, Englands, deſſen
Einheit im gemeinen Recht keine Einerleiheit für die verſchiedenen Reichs-
theile wurde, weiſen einerſeits auf die Nothwendigkeit und andererſeits auf
die Möglichkeit hin Einheit und Verſchiedenheit des Rechts zu verbinden, und
dem Verfaſſungsleben in Oeſterreich in den Gliedern von der Gemeinde bis
zum Reichstag eine organiſche Mannichfaltigkeit zu geben. Faßt man die
Aufgabe nur rüftig, mit klaren Grundprincipien, mit jener Verſöhnlichkeit
welche der perſönlichen Gereiztheit der Parteien mit dem Streben der Ver-
ſtändigung um der Sache willen antwortet, an, dann kann ſie auch gelöst
werden, und zwar je eher und je entſchiedener, deſto gewiſſer. Nur den halben
und den unklaren und den zögerlichen Verfaſſungsverſuchen droht das Schei-
tern, und den ſtückweiſen Conceſſionen das Loos der Undankbarkeit ſelbſt da,
wo ihre Summe als einmalige Gabe begeiſtern würde.



Die Einnahme Palermo’s.
III.
(Schluß.)

Der dreitägige Waffenſtillſtand, welcher vorgeſtern
an Bord des „Hannibal“ zwiſchen den königl. Truppen und den Freiſchaaren
zu Stande kam, iſt ſeit einer Stunde abgelaufen, ohne daß man etwas von
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des Abends an um die Verwirrung zu vermehren. Aber die Poſt geht ab,
und ich kann nicht länger zögern, wenn dieſer Brief noch mitbefördert werden
ſoll. Indeß was immer auch der nächſte Augenblick bringen mag, der Aus-
gang ſcheint nicht mehr zweifelhaft zu ſeyn. Der Geiſt welcher unter den
königl. Truppen herrſcht, ſo verſchieden dieſes Urtheil auch den officiellen
Nachrichten gegenüber lauten mag, iſt nichts weniger als ein loyaler, royali-
ſtiſcher, und obſchon numeriſch bedeutend geringer, werden dennoch die Trup-
pen Garibaldi’s ſchließlich den Sieg davontragen. Dazu kommt noch daß
die ganze Stadt zu Gunſten der Inſurgenten geſtimmt iſt, und dieß auf die un-
zweideutigſte Weiſe kundgibt. In jedem Haus haben die Palermitaner Steine und
Granaten aufgehäuft um ſie gegen die Königlichen zu ſchleudern. Jedermann
trägt die tricolore Cocarde und das ſardiniſche Kreuz. Obſchon Garibaldi
alles aufbietet um Zucht und Ordnung zu erhalten, ſo kann er doch nicht ver-
hindern daß zuweilen von den Inſurgentenſchaaren Grauſamkeiten verübt
werden. Namentlich iſt die Wuth auf Polizeibeamte gränzenlos. Einer dieſer
Unglücklichen iſt vor einigen Tagen förmlich in Stücke zerhackt worden. Daß
Garibaldi die Abſicht hat von hier aus nach Neapel und ſogar nach den römi-
ſchen Staaten vorzudringen, darüber herrſcht kein Zweifel mehr; die Frage
iſt nur ob ihm dieß auch verhältnißmäßig ſo leicht gelingen wird wie die Be-
ſiegung Siciliens. Alle fremden Schiffe ſind voller Flüchtlinge, und die
Vorſorge der öſterreichiſchen Regierung drei Kriegsſchiffe in die ſiciliſchen Ge-
[Spaltenumbruch] wäffer geſchickt zu haben kann nicht genug dankbar anerkannt werden. Ohne
dieſen Hort hätten wir Deutſchen große Noth unterzukommen und unſere Fa-
milien in Sicherheit zu bringen. Der liebenswürdige Befehlshaber der Flotten-
abtheilung wird freilich nicht ſehr erbaut ſeyn über dieſen Zuwachs zur Mann-
ſchaft, allein er läßt es uns jedenfalls wenig merken, denn alle werden mit der
größten Zuvorkommenheit aufgenommen. Auf der Fregatte „Schwarzenberg“
iſt eine förmliche Kinderbewahranſtalt. Ich glaube nicht zu irren daß ſich an
dreißig Kinder auf derſelben befinden. Wir ſelbſt find ganz ohne Nachrichten.
Die letzten Zeitungen die uns aus Norddeutſchland durch die Geſandtſchaft
zukamen, waren vom 19 Mai. Und doch ſind wir auf Nachrichten eben ſo
geſpannt wie Sie.

(Correſp. der Times.) Palermo, 4 Jun. Geſtern reiste General
Letizia, unmittelbar nach ſeiner mit Garibaldi gepflogenen Unterredung, wie-
der nach Neapel ab. Er wird bald zurückerwartet. Da er ſich von Ga-
ribaldi das Ehrenwort geben ließ nichts von den Mittheilungen die er aus
Neapel herübergebracht hatte laut werden zu laſſen, weiß darüber niemand
beſtimmtes.

Der Transport der Verwundeten aus dem königl. Palaſt dauert noch
immer fort. Es müſſen ihrer ſchon 800 weggeſchafft worden ſeyn. Dagegen
iſt der Lebensmittel-Transport ſpärlicher geworden, entweder weil ſie genug-
ſam verproviantirt ſind, oder weil das Caſtell das übrige für ſich ſelber
braucht.

Die Ausſicht auf Unterhandlungen hat den Vertheidigungsanſtalten bis-
her keinen Abbruch gethan. Am Anfang waren aller Orten Barricaden ge-
baut worden, wo ſie nöthig und wo ſie unnütz waren, denn es fehlte an Muße
den Bau zu überwachen. Jetzt iſt ein allgemeiner Vertheidigungsplan ent-
worfen worden; die überflüſſigen Barricaden werden abgebrochen, andere
überbaut, und wieder andere ganz neu angelegt. Dank den Bemühungen
und dem guten Willen der Leute, ſind ungefähr ein Duzend Geſchütze, meiſt
Schiffskanonen, in brauchbaren Stand geſetzt und mit Bedienungsmannſchaft
verſehen worden. Es werden Patronen angefertigt, Kugeln herbeigeſchafft
und Orſini’ſche Bomben in großer Menge fabricirt. Die officiellen Bulletins
in Neapel verſichern: Garibaldi ſey in Palermo eingeſchloſſen, und werde bald
vernichtet ſeyn. Heute früh kam dagegen eine Klage von Seiten einer an der
Porta di Termini ſtationirten neapolitaniſchen Colonne, daß die Squadri in
ihrem Rücken auf ſie gefeuert hätten. Man braucht eben nur die Höhenkette
um Palermo herum und auf denſelben allenthalben die Wachtfeuer zu ſehen,
um zu wiſſen daß nicht Garibaldi’s, ſondern des Königs Truppen die Einge-
ſchloſſenen find.

Die in Marſala neuerdings gelandeten Leute und Vorräthe befinden ſich
auf dem Wege hieher. Vor zwei Nächten waren ſie in Partenico, und ſomit
werden ſie hoffentlich heute Nacht oder morgen früh hier eintreffen. Dagegen
iſt von der zweiten und viel ſtärkeren Expedition, die ſich von Livorno aus am
26 auf den Weg gemacht hatte, bisher keine Kunde eingelaufen. Sie mag
an einem entlegeneren Punkt gelandet ſeyn. Die Neapolitaner haben ihnen
ſchwerlich Hinderniſſe in den Weg gelegt; denn alles was dieſe an Kriegs-
ſchiffen beſitzen, iſt an drei oder vier Punkten vereinigt, die ſie nicht verlaſſen.

Die Nachricht von einem Bombardement Meſſina’s iſt falſch. Die Be-
ſatzung wurde, wie verlautet, von den Inſurgenten angegriffen, war aber,
obwohl ſie dabei 400—500 Mann eingebüßt haben ſoll, noch immer ſtark
genug das Schloß und die Kathedrale zu behaupten, in denen ſie ſich ſtark ver-
ſchanzt hat. Wenn wir hier über dieſe und andere Vorgänge keine verläßlichen
Berichte haben, ſo rührt dieß aus dem Mangel an ordentlichen Verbindungs-
mitteln her, die um ſo leichter hätten organiſirt werden können als das ganze
Land ſich in den Händen der Inſurgenten befindet. Aber dieſes Volk iſt nicht
mehr im Stand etwas für ſich zu thun; die Kraft der Initiative fehlt ihm
ganz und gar. Die Organiſation muß ſomit, wie alles andere, vom Haupt-
quartier Garibaldi’s ausgehen. Vor allem mußte dieſes begreiflicherweiſe ſein
Augenmerk auf die Organiſirung der militäriſchen Kräfte richten. Kraft eines
aus Salemi vom 19 Mai datirten Decrets gehören alle Bewohner der Inſel
vom ſiebzehnten bis zum fünfzigſten Lebensjahr zur Landwehr, und zwar
ſind alle zwiſchen dem ſiebzehnten und dreißigſten Lebensjahr zum activen
Felddienſt im ganzen Lande verpflichtet, die zwiſchen dem dreißigſten und vier-
zigſten zum Dienſt in ihren betreffenden Provinzen, und die zwiſchen dem vier-
zigſten und fünfzigſten zur Verwendung in ihren reſpectiven Gemeinden.
Die Officiere der activen Armee werden, nachdem ſie durch ihre Bataillons-
commandanten vorgeſchlagen worden, durch den Obercommandanten ernannt;
die Officiere der beiden andern Kategorien werden von ihren eigenen Leuten
erwählt.

Wie ſich leicht denken läßt, war es unter den gegenwärtigen Umſtänden
noch nicht möglich alle Beſtimmungen dieſes Decrets auf der ganzen Inſel in
Kraft zu ſetzen. Doch geht es in und um Palermo damit ſchon in erfreulicher
Weiſe vorwärts. Die Squadri werden jetzt regelmäßig beſoldet, und wären,
meiner Meinung nach, ohne Beſoldung unmöglich zuſammenzuhalten. Sie
nennen ſich „Cacciatori dell’ Etna“ (Jäger des Aetna), analog den Gari-

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[2830/0002] äußert. Das Bedürfniß nach umfaſſenderer Herbeiziehung der reichen intel- lectuellen Kräfte des Landes hat ſich wiederholt geoffenbart. Der verſtärkte Reichsrath muß — noch mehr verſtärkt werden. Daneben gibt die unklare Definition, bez. Beſchränkung, ſeiner Befugniſſe („Feſtſtellung“ des Staatshaushaltes und im übrigen con- ſultative Stellung), dieſem Organ eine gewiſſe Unſicherheit welche der Regierung keineswegs zum Vortheil gereicht. Die Stellung der Reichs- räthe muß eine rechtlich feſt beſtimmte, und dadurch eine verantwortungsvolle ſeyn. Darauf beruht ihr eigenes für den Staat zu äußerndes Kraftgefühl, darauf beruht ihr Anſehen beim Volk, darauf die moraliſche Unterſtützung welche ſie der Regierung bringen können. Denn wenn bei divergirenden An- ſichten in wichtigen Fragen auch fortan die Regierung mit abſolut freier Wahl zwiſchen den Parteien entſcheiden ſoll, ſo hat ſie auch fernerhin allein die Ge- häſſigkeiten und die Verantwortlichkeit zu tragen. Wenn einmal bei der Ge- ſetzgebung wichtigere Principienfragen ſich erheben werden, wird die Wahr- heit dieſer Bemerkungen ſchlagend hervortreten. Der Tact, der mit Mäßi- gung verbundene Freimuth, der Geiſt der Verſöhnlichkeit, welche bisher den verſtärkten Reichsrath ausgezeichnet haben, werden nicht immer über die Schwierigkeiten hinweghelfen welche aus der unklaren Definition der Beſugniſſe, aus dem proviſoriſchen Beruf der jetzigen Mitglieder und der Geringzählig- keit der für ſo große und ſo verſchiedenartige Geſetzgebungsfragen berufenen Körperſchaft entſtehen können. Conflicte aber für die keine Entſcheidung aus dem Rechte möglich iſt ſind gefährlich. Wenn alſo die Zeitlage die ſchleunigſte definitive Geſtaltung der Verfaſſungsverhältniſſe überhaupt fordert, ſo fordern die beſonderen Ver- hältniſſe des Reiches ein Reichsorgan mit reichen Kräften, etwa ein ſelb- ſtändiges unmittelbares Oberhaus und ein aus zahlreichen Delegirten der Provinzialvertretungen zuſammengeſetztes Unterhaus, und im Sinne der meiſten der jetzt tagenden Reichsräthe als geſtaltendes univerſelles Ver- faſſungsprincip eine Einheit die keine Einförmigkeit iſt. Die Erfahrung mit den Reichsräthen wird der Negierung zeigen daß es für ſie um ſo beſſer iſt, je bedeutendere und reichere geiſtige Kräfte ſie an ſich zieht, und auf je feſteren und klareren Rechtsboden ſie dieſe ſtellt. Die Erfahrungen welche ſie gemacht, und das Beiſpiel des größten Verfaſſungsſtaates, Englands, deſſen Einheit im gemeinen Recht keine Einerleiheit für die verſchiedenen Reichs- theile wurde, weiſen einerſeits auf die Nothwendigkeit und andererſeits auf die Möglichkeit hin Einheit und Verſchiedenheit des Rechts zu verbinden, und dem Verfaſſungsleben in Oeſterreich in den Gliedern von der Gemeinde bis zum Reichstag eine organiſche Mannichfaltigkeit zu geben. Faßt man die Aufgabe nur rüftig, mit klaren Grundprincipien, mit jener Verſöhnlichkeit welche der perſönlichen Gereiztheit der Parteien mit dem Streben der Ver- ſtändigung um der Sache willen antwortet, an, dann kann ſie auch gelöst werden, und zwar je eher und je entſchiedener, deſto gewiſſer. Nur den halben und den unklaren und den zögerlichen Verfaſſungsverſuchen droht das Schei- tern, und den ſtückweiſen Conceſſionen das Loos der Undankbarkeit ſelbſt da, wo ihre Summe als einmalige Gabe begeiſtern würde. Die Einnahme Palermo’s. III. (Schluß.) ** Palermo, 3 Jun. Der dreitägige Waffenſtillſtand, welcher vorgeſtern an Bord des „Hannibal“ zwiſchen den königl. Truppen und den Freiſchaaren zu Stande kam, iſt ſeit einer Stunde abgelaufen, ohne daß man etwas von einer Wiederaufnahme der Feindſeligkeiten hörte. Vielleicht greift Garibaldi des Abends an um die Verwirrung zu vermehren. Aber die Poſt geht ab, und ich kann nicht länger zögern, wenn dieſer Brief noch mitbefördert werden ſoll. Indeß was immer auch der nächſte Augenblick bringen mag, der Aus- gang ſcheint nicht mehr zweifelhaft zu ſeyn. Der Geiſt welcher unter den königl. Truppen herrſcht, ſo verſchieden dieſes Urtheil auch den officiellen Nachrichten gegenüber lauten mag, iſt nichts weniger als ein loyaler, royali- ſtiſcher, und obſchon numeriſch bedeutend geringer, werden dennoch die Trup- pen Garibaldi’s ſchließlich den Sieg davontragen. Dazu kommt noch daß die ganze Stadt zu Gunſten der Inſurgenten geſtimmt iſt, und dieß auf die un- zweideutigſte Weiſe kundgibt. In jedem Haus haben die Palermitaner Steine und Granaten aufgehäuft um ſie gegen die Königlichen zu ſchleudern. Jedermann trägt die tricolore Cocarde und das ſardiniſche Kreuz. Obſchon Garibaldi alles aufbietet um Zucht und Ordnung zu erhalten, ſo kann er doch nicht ver- hindern daß zuweilen von den Inſurgentenſchaaren Grauſamkeiten verübt werden. Namentlich iſt die Wuth auf Polizeibeamte gränzenlos. Einer dieſer Unglücklichen iſt vor einigen Tagen förmlich in Stücke zerhackt worden. Daß Garibaldi die Abſicht hat von hier aus nach Neapel und ſogar nach den römi- ſchen Staaten vorzudringen, darüber herrſcht kein Zweifel mehr; die Frage iſt nur ob ihm dieß auch verhältnißmäßig ſo leicht gelingen wird wie die Be- ſiegung Siciliens. Alle fremden Schiffe ſind voller Flüchtlinge, und die Vorſorge der öſterreichiſchen Regierung drei Kriegsſchiffe in die ſiciliſchen Ge- wäffer geſchickt zu haben kann nicht genug dankbar anerkannt werden. Ohne dieſen Hort hätten wir Deutſchen große Noth unterzukommen und unſere Fa- milien in Sicherheit zu bringen. Der liebenswürdige Befehlshaber der Flotten- abtheilung wird freilich nicht ſehr erbaut ſeyn über dieſen Zuwachs zur Mann- ſchaft, allein er läßt es uns jedenfalls wenig merken, denn alle werden mit der größten Zuvorkommenheit aufgenommen. Auf der Fregatte „Schwarzenberg“ iſt eine förmliche Kinderbewahranſtalt. Ich glaube nicht zu irren daß ſich an dreißig Kinder auf derſelben befinden. Wir ſelbſt find ganz ohne Nachrichten. Die letzten Zeitungen die uns aus Norddeutſchland durch die Geſandtſchaft zukamen, waren vom 19 Mai. Und doch ſind wir auf Nachrichten eben ſo geſpannt wie Sie. (Correſp. der Times.) Palermo, 4 Jun. Geſtern reiste General Letizia, unmittelbar nach ſeiner mit Garibaldi gepflogenen Unterredung, wie- der nach Neapel ab. Er wird bald zurückerwartet. Da er ſich von Ga- ribaldi das Ehrenwort geben ließ nichts von den Mittheilungen die er aus Neapel herübergebracht hatte laut werden zu laſſen, weiß darüber niemand beſtimmtes. Der Transport der Verwundeten aus dem königl. Palaſt dauert noch immer fort. Es müſſen ihrer ſchon 800 weggeſchafft worden ſeyn. Dagegen iſt der Lebensmittel-Transport ſpärlicher geworden, entweder weil ſie genug- ſam verproviantirt ſind, oder weil das Caſtell das übrige für ſich ſelber braucht. Die Ausſicht auf Unterhandlungen hat den Vertheidigungsanſtalten bis- her keinen Abbruch gethan. Am Anfang waren aller Orten Barricaden ge- baut worden, wo ſie nöthig und wo ſie unnütz waren, denn es fehlte an Muße den Bau zu überwachen. Jetzt iſt ein allgemeiner Vertheidigungsplan ent- worfen worden; die überflüſſigen Barricaden werden abgebrochen, andere überbaut, und wieder andere ganz neu angelegt. Dank den Bemühungen und dem guten Willen der Leute, ſind ungefähr ein Duzend Geſchütze, meiſt Schiffskanonen, in brauchbaren Stand geſetzt und mit Bedienungsmannſchaft verſehen worden. Es werden Patronen angefertigt, Kugeln herbeigeſchafft und Orſini’ſche Bomben in großer Menge fabricirt. Die officiellen Bulletins in Neapel verſichern: Garibaldi ſey in Palermo eingeſchloſſen, und werde bald vernichtet ſeyn. Heute früh kam dagegen eine Klage von Seiten einer an der Porta di Termini ſtationirten neapolitaniſchen Colonne, daß die Squadri in ihrem Rücken auf ſie gefeuert hätten. Man braucht eben nur die Höhenkette um Palermo herum und auf denſelben allenthalben die Wachtfeuer zu ſehen, um zu wiſſen daß nicht Garibaldi’s, ſondern des Königs Truppen die Einge- ſchloſſenen find. Die in Marſala neuerdings gelandeten Leute und Vorräthe befinden ſich auf dem Wege hieher. Vor zwei Nächten waren ſie in Partenico, und ſomit werden ſie hoffentlich heute Nacht oder morgen früh hier eintreffen. Dagegen iſt von der zweiten und viel ſtärkeren Expedition, die ſich von Livorno aus am 26 auf den Weg gemacht hatte, bisher keine Kunde eingelaufen. Sie mag an einem entlegeneren Punkt gelandet ſeyn. Die Neapolitaner haben ihnen ſchwerlich Hinderniſſe in den Weg gelegt; denn alles was dieſe an Kriegs- ſchiffen beſitzen, iſt an drei oder vier Punkten vereinigt, die ſie nicht verlaſſen. Die Nachricht von einem Bombardement Meſſina’s iſt falſch. Die Be- ſatzung wurde, wie verlautet, von den Inſurgenten angegriffen, war aber, obwohl ſie dabei 400—500 Mann eingebüßt haben ſoll, noch immer ſtark genug das Schloß und die Kathedrale zu behaupten, in denen ſie ſich ſtark ver- ſchanzt hat. Wenn wir hier über dieſe und andere Vorgänge keine verläßlichen Berichte haben, ſo rührt dieß aus dem Mangel an ordentlichen Verbindungs- mitteln her, die um ſo leichter hätten organiſirt werden können als das ganze Land ſich in den Händen der Inſurgenten befindet. Aber dieſes Volk iſt nicht mehr im Stand etwas für ſich zu thun; die Kraft der Initiative fehlt ihm ganz und gar. Die Organiſation muß ſomit, wie alles andere, vom Haupt- quartier Garibaldi’s ausgehen. Vor allem mußte dieſes begreiflicherweiſe ſein Augenmerk auf die Organiſirung der militäriſchen Kräfte richten. Kraft eines aus Salemi vom 19 Mai datirten Decrets gehören alle Bewohner der Inſel vom ſiebzehnten bis zum fünfzigſten Lebensjahr zur Landwehr, und zwar ſind alle zwiſchen dem ſiebzehnten und dreißigſten Lebensjahr zum activen Felddienſt im ganzen Lande verpflichtet, die zwiſchen dem dreißigſten und vier- zigſten zum Dienſt in ihren betreffenden Provinzen, und die zwiſchen dem vier- zigſten und fünfzigſten zur Verwendung in ihren reſpectiven Gemeinden. Die Officiere der activen Armee werden, nachdem ſie durch ihre Bataillons- commandanten vorgeſchlagen worden, durch den Obercommandanten ernannt; die Officiere der beiden andern Kategorien werden von ihren eigenen Leuten erwählt. Wie ſich leicht denken läßt, war es unter den gegenwärtigen Umſtänden noch nicht möglich alle Beſtimmungen dieſes Decrets auf der ganzen Inſel in Kraft zu ſetzen. Doch geht es in und um Palermo damit ſchon in erfreulicher Weiſe vorwärts. Die Squadri werden jetzt regelmäßig beſoldet, und wären, meiner Meinung nach, ohne Beſoldung unmöglich zuſammenzuhalten. Sie nennen ſich „Cacciatori dell’ Etna“ (Jäger des Aetna), analog den Gari-

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 170, 18. Juni 1860, S. 2830. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine170_1860/2>, abgerufen am 01.11.2024.