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Allgemeine Zeitung, Nr. 17, 24. April 1915.

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Allgemeine Zeitung 24. April 1915.
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Bank gezogenen Akzepte und Anweisungen beliefen sich zu
Ende 1914 auf 47,705,877 Kronen gegen 47,517,203 Kronen
im Borjahre. Der Betrag der Geldeinlagen gegen Einlage-
bücher ist in der Bilanz mit 34,448,253 Kronen gegen
28,530,384 Kronen am Schlusse des Jahres 1913 ausgewiesen.
Das Erträgnis an Zinsen belief sich auf 6,354,412 Kronen
gegen 7,049,792 Kronen im Vorjahre. Der Rückgang dieser
Einnahmenpost ist in erster Linie darauf zurückzuführen, daß
der Bankzinsfuß im Berichtsjahre durchschnittlich um nahezu
1 Prozent niedriger war, als im Jahre 1913. Außerdem
brachte die durch die Verhältnisse notwendig gewordene An-
häufung beträchtlicher Kassenbestände während mehrerer
Monate einen immerhin nennenswerten Zinsenentgang mit
sich. Die Provisionen und Kommissionen im Bank- und
Warengeschäfte der Zentrale haben 1,900,438 Kronen gegen
1,730,088 Kronen im Jahre 1913 ergeben. Der Gewinn an
Effekten, Valuten und Konsortialgeschäften der Zentrale ist
mit 1,396,537 Kronen gegen 1,186,732 Kronen im Jahre 1913
in die Bilanz eingestellt. Der im Effektengeschäfte erzielte Ge-
winn wurde nahezu gänzlich durch die Kursverluste an den
Titres-Engagements absorbiert. Das Erträgnis der Filialen
und Wechselstuben beziffert sich mit 1,159,672 Kronen gegen
1,653,362 Kronen im Vorjahre. Diese Verminderung ist zu
einem Teil auf das geringere Erträgnis an Zinsen, haupt-
sächlich aber auf die schon erwähnte Rückstellung des Betriebs-
ergebnisses der Lemberger Filiale zurückzuführen. Die Ge-
halte sind mit 1,615,097 Kronen gegen 1,533,152 Kronen, die
Spesen mit 1,416,562 Kronen gegen 1,155,235 Kronen im
Jahre 1913 ausgewiesen. Die Steigerung der Spesen wurde
durch die ansehnlichen Beiträge für Kriegsfürsorgezwecke ver-
ursacht.

Für Steuern wurden 781,168 Kr. gegen 1,524,951 Kr. im
Jahre 1913 bezahlt.

Der Reingewinn pro 1914 beträgt 3,977,799 Kr., über
deren Verwendung wir bereits berichtet haben.



[irrelevantes Material]
[Spaltenumbruch]
* "Wanderausstellung Deutsche Waren unter fremder Flagge."

Unter dem Vorsitz des Staatsministers z. D. Dr. v. Richter-
Berlin fand am Montag, den 12. d. M., in Berlin unter Beteiligung
von Vertretern der Handelskammer Leipzig, der Sächsischen
Landesstelle für Kunstgewerbe Dresden, des Deutschen Werkbundes
Berlin, und des Verbandes Deutsche Arbeit Berlin die erste Sitzung
des Vorbereitungsausschusses für die Wanderausstellung "Deutsche
Waren unter fremder Flagge" statt. In der Sitzung wurde zu-
nächst das Arbeitsgebiet der geplanten Ausstellung endgültig ab-
gegrenzt. Danach sollen zur Ausstellung gelangen:

1. Waren deutschen Ursprungs, die niemals Deutschland ver-
lassen haben, trotzdem aber im Inlande bisher als fremde
Erzeugnisse bezeichnet worden sind.
2. Waren deutschen Ursprungs, die bisher über das Ausland
bezogen oder nur in Transitlagern umgepackt und mit frem-
der Ursprungsbezeichnung in den Verkehr gebracht worden
sind.
3. Halbfabrikate und andere Waren deutschen Ursprungs, die
im Ausland eine Veredlung erfahren haben.
4. Fremde Waren, die als deutsches Fabrikat in den Handel
kommen und ebenso gut in Deutschland erzeugt werden
können und erzeugt werden (z. B. englische Stahlfedern).

Daneben sollen in allen diesen Fällen vergleichsweise solche
fremde Waren, die im Publikum unberechtigt zur höheren Ein-
schätzung der fremden oder der scheinbar fremden Erzeugnisse ge-
führt haben, nach Möglichkeit vorgeführt werden. Als unbedingte
Voraussetzung für gedeihliche Wirkung der Ausstellung wurde es
angesehen, daß nur Erzeugnisse vorgeführt werden, die in bezug
auf Zweckdienlichkeit, Technik und geschmackliche Aus- und Durch-
führung der deutschen Gütererzeugung Ehre machen und die deut-
schen Verbraucher von der Güte und von der Ebenbürtigkeit oder
Ueberlegenheit der deutschen Waren gegenüber den bisher vielfach
bevorzugten fremden Waren überzeugen. Um nach diesen Rich-
tungen hin die Berechtigung und den erzieherischen Wert der
Ausstellung zu gewährleisten, soll daher alles Minderwertige grund-
sätzlich ausgeschlossen oder nur als Gegenbeispiel zugelassen werden,
wobei gleichzeitig gezeigt werden soll, wie aus denselben Grund-
stoffen bei annähernd gleichen Preisen auch befriedigende Ergebnisse
erzielt werden können. Für die einzelnen Ausstellungsabteilungen
sollen die Zulassungs-Ausschüsse unter Beteiligung von Vertrauens-
leuten der jeweiligen Geschäftszweige eingesetzt werden. Ferner
wurde beschlossen, den Vorbereitungsausschuß durch Zuwahl von
Vertretern aus allen in Frage kommenden Bundesstaaten und Ge-
schäftszweigen zu ergänzen.

Bei der regen Anteilnahme, die schon jetzt die deutsche Industrie
bezeugt, wird die nächste Sitzung erst in einigen Wochen nach
Bearbeitung des vorliegenden und noch zu erwartenden Ergebnisses
der an die beteiligten Verkehrskreise auszusendenden Rundfrage
stattfinden, und zwar wird gemäß einem Wunsche der sächsischen
Vertreter, Leipzig der Ort der Tagung sein. Alle auf die Aus-
stellung bezüglichen Anfragen sind zu richten an die Geschäftsstelle
des Verbandes "Deutsche Arbeit", Berlin W. 50, Rankestraße 29.



Redaktions-Schluß 23. April.


Für die Redaktion verantwortlich: Alfred Frhr. v. Menst,
für den Inseratenteil: Hugo Waßmann, beide in München.
Verlag: Verlag der "Allgemeinen Zeitung", G. m. b. H., München.
Druck: Bayerische Druckerei & Verlagsanstalt, G. m. b. H., München.


Nachdruck unserer Artikel, deren gesamtes Verlagsrecht wir von den Ber-
fassern erwerben, ist nur auszugsweise und nur bei genauer Quellenangabe
Wochenschrift "Allgemeine Zeitung" (München) gestattet. Für unverlangt
eingesandte Manuskripte und Bücher wird keine Gewähr geleistet.


Vermischtes.
Sendlingertor-Lichtspiele.

Wieder ist ein neuer Film in das
hübscheste und bequemste Lichtspieltheater Münchens eingezogen
und zwar diesmal ein literarisch wertvollerer. Der bekannte
Roman unseres viel zu früh verstorbenen bayerischen Schriftstellers
Anton v. Perfall "Die Finsternis und ihr Eigen-
tum"
ist recht geschickt und mit Geschmack zu einem sechsaktigen
Filmspiel verarbeitet worden, das auf alle Zuschauer einen tief-
gehenden Eindruck hinterlassen hat. Das Problem der Vererbung
und der Emanzipierung von dieser Geißel der Menschheit ist wohl
kaum noch so drastisch und ergreifend dramatisch behandelt worden,
wie durch Perfall. Die Filmschauspieler, die es uns vorführen,
sind zwar nicht genannt, aber sie gehören entschieden zu den Besten
ihres Faches. Das Ganze hebt sich durch ein diskretes, die Schauer
des herkömmlichen Kriminalromans vermeidendes Arrangement
weit über die vielen Dramen gewöhnlichen Schlages. Den größten
Genuß wird freilich der haben, der Perfalls Roman gelesen hat
und die feineren psychologischen Uebergänge sich im Stillen er-
gänzen kann. Verständlich aber ist der Film für jedermann und
er wird überall, wohin er kommt, verdiente Anerkennung und
regen Zulauf finden. M.

Allgemeine Zeitung 24. April 1915.
[Spaltenumbruch]

Bank gezogenen Akzepte und Anweiſungen beliefen ſich zu
Ende 1914 auf 47,705,877 Kronen gegen 47,517,203 Kronen
im Borjahre. Der Betrag der Geldeinlagen gegen Einlage-
bücher iſt in der Bilanz mit 34,448,253 Kronen gegen
28,530,384 Kronen am Schluſſe des Jahres 1913 ausgewieſen.
Das Erträgnis an Zinſen belief ſich auf 6,354,412 Kronen
gegen 7,049,792 Kronen im Vorjahre. Der Rückgang dieſer
Einnahmenpoſt iſt in erſter Linie darauf zurückzuführen, daß
der Bankzinsfuß im Berichtsjahre durchſchnittlich um nahezu
1 Prozent niedriger war, als im Jahre 1913. Außerdem
brachte die durch die Verhältniſſe notwendig gewordene An-
häufung beträchtlicher Kaſſenbeſtände während mehrerer
Monate einen immerhin nennenswerten Zinſenentgang mit
ſich. Die Proviſionen und Kommiſſionen im Bank- und
Warengeſchäfte der Zentrale haben 1,900,438 Kronen gegen
1,730,088 Kronen im Jahre 1913 ergeben. Der Gewinn an
Effekten, Valuten und Konſortialgeſchäften der Zentrale iſt
mit 1,396,537 Kronen gegen 1,186,732 Kronen im Jahre 1913
in die Bilanz eingeſtellt. Der im Effektengeſchäfte erzielte Ge-
winn wurde nahezu gänzlich durch die Kursverluſte an den
Titres-Engagements abſorbiert. Das Erträgnis der Filialen
und Wechſelſtuben beziffert ſich mit 1,159,672 Kronen gegen
1,653,362 Kronen im Vorjahre. Dieſe Verminderung iſt zu
einem Teil auf das geringere Erträgnis an Zinſen, haupt-
ſächlich aber auf die ſchon erwähnte Rückſtellung des Betriebs-
ergebniſſes der Lemberger Filiale zurückzuführen. Die Ge-
halte ſind mit 1,615,097 Kronen gegen 1,533,152 Kronen, die
Speſen mit 1,416,562 Kronen gegen 1,155,235 Kronen im
Jahre 1913 ausgewieſen. Die Steigerung der Speſen wurde
durch die anſehnlichen Beiträge für Kriegsfürſorgezwecke ver-
urſacht.

Für Steuern wurden 781,168 Kr. gegen 1,524,951 Kr. im
Jahre 1913 bezahlt.

Der Reingewinn pro 1914 beträgt 3,977,799 Kr., über
deren Verwendung wir bereits berichtet haben.



[irrelevantes Material]
[Spaltenumbruch]
* „Wanderausſtellung Deutſche Waren unter fremder Flagge.“

Unter dem Vorſitz des Staatsminiſters z. D. Dr. v. Richter-
Berlin fand am Montag, den 12. d. M., in Berlin unter Beteiligung
von Vertretern der Handelskammer Leipzig, der Sächſiſchen
Landesſtelle für Kunſtgewerbe Dresden, des Deutſchen Werkbundes
Berlin, und des Verbandes Deutſche Arbeit Berlin die erſte Sitzung
des Vorbereitungsausſchuſſes für die Wanderausſtellung „Deutſche
Waren unter fremder Flagge“ ſtatt. In der Sitzung wurde zu-
nächſt das Arbeitsgebiet der geplanten Ausſtellung endgültig ab-
gegrenzt. Danach ſollen zur Ausſtellung gelangen:

1. Waren deutſchen Urſprungs, die niemals Deutſchland ver-
laſſen haben, trotzdem aber im Inlande bisher als fremde
Erzeugniſſe bezeichnet worden ſind.
2. Waren deutſchen Urſprungs, die bisher über das Ausland
bezogen oder nur in Tranſitlagern umgepackt und mit frem-
der Urſprungsbezeichnung in den Verkehr gebracht worden
ſind.
3. Halbfabrikate und andere Waren deutſchen Urſprungs, die
im Ausland eine Veredlung erfahren haben.
4. Fremde Waren, die als deutſches Fabrikat in den Handel
kommen und ebenſo gut in Deutſchland erzeugt werden
können und erzeugt werden (z. B. engliſche Stahlfedern).

Daneben ſollen in allen dieſen Fällen vergleichsweiſe ſolche
fremde Waren, die im Publikum unberechtigt zur höheren Ein-
ſchätzung der fremden oder der ſcheinbar fremden Erzeugniſſe ge-
führt haben, nach Möglichkeit vorgeführt werden. Als unbedingte
Vorausſetzung für gedeihliche Wirkung der Ausſtellung wurde es
angeſehen, daß nur Erzeugniſſe vorgeführt werden, die in bezug
auf Zweckdienlichkeit, Technik und geſchmackliche Aus- und Durch-
führung der deutſchen Gütererzeugung Ehre machen und die deut-
ſchen Verbraucher von der Güte und von der Ebenbürtigkeit oder
Ueberlegenheit der deutſchen Waren gegenüber den bisher vielfach
bevorzugten fremden Waren überzeugen. Um nach dieſen Rich-
tungen hin die Berechtigung und den erzieheriſchen Wert der
Ausſtellung zu gewährleiſten, ſoll daher alles Minderwertige grund-
ſätzlich ausgeſchloſſen oder nur als Gegenbeiſpiel zugelaſſen werden,
wobei gleichzeitig gezeigt werden ſoll, wie aus denſelben Grund-
ſtoffen bei annähernd gleichen Preiſen auch befriedigende Ergebniſſe
erzielt werden können. Für die einzelnen Ausſtellungsabteilungen
ſollen die Zulaſſungs-Ausſchüſſe unter Beteiligung von Vertrauens-
leuten der jeweiligen Geſchäftszweige eingeſetzt werden. Ferner
wurde beſchloſſen, den Vorbereitungsausſchuß durch Zuwahl von
Vertretern aus allen in Frage kommenden Bundesſtaaten und Ge-
ſchäftszweigen zu ergänzen.

Bei der regen Anteilnahme, die ſchon jetzt die deutſche Induſtrie
bezeugt, wird die nächſte Sitzung erſt in einigen Wochen nach
Bearbeitung des vorliegenden und noch zu erwartenden Ergebniſſes
der an die beteiligten Verkehrskreiſe auszuſendenden Rundfrage
ſtattfinden, und zwar wird gemäß einem Wunſche der ſächſiſchen
Vertreter, Leipzig der Ort der Tagung ſein. Alle auf die Aus-
ſtellung bezüglichen Anfragen ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle
des Verbandes „Deutſche Arbeit“, Berlin W. 50, Rankeſtraße 29.



Redaktions-Schluß 23. April.


Für die Redaktion verantwortlich: Alfred Frhr. v. Menſt,
für den Inſeratenteil: Hugo Waßmann, beide in München.
Verlag: Verlag der „Allgemeinen Zeitung“, G. m. b. H., München.
Druck: Bayeriſche Druckerei & Verlagsanſtalt, G. m. b. H., München.


Nachdruck unſerer Artikel, deren geſamtes Verlagsrecht wir von den Ber-
faſſern erwerben, iſt nur auszugsweiſe und nur bei genauer Quellenangabe
Wochenſchrift „Allgemeine Zeitung“ (München) geſtattet. Für unverlangt
eingeſandte Manuſkripte und Bücher wird keine Gewähr geleiſtet.


Vermiſchtes.
Sendlingertor-Lichtſpiele.

Wieder iſt ein neuer Film in das
hübſcheſte und bequemſte Lichtſpieltheater Münchens eingezogen
und zwar diesmal ein literariſch wertvollerer. Der bekannte
Roman unſeres viel zu früh verſtorbenen bayeriſchen Schriftſtellers
Anton v. Perfall „Die Finſternis und ihr Eigen-
tum“
iſt recht geſchickt und mit Geſchmack zu einem ſechsaktigen
Filmſpiel verarbeitet worden, das auf alle Zuſchauer einen tief-
gehenden Eindruck hinterlaſſen hat. Das Problem der Vererbung
und der Emanzipierung von dieſer Geißel der Menſchheit iſt wohl
kaum noch ſo draſtiſch und ergreifend dramatiſch behandelt worden,
wie durch Perfall. Die Filmſchauſpieler, die es uns vorführen,
ſind zwar nicht genannt, aber ſie gehören entſchieden zu den Beſten
ihres Faches. Das Ganze hebt ſich durch ein diskretes, die Schauer
des herkömmlichen Kriminalromans vermeidendes Arrangement
weit über die vielen Dramen gewöhnlichen Schlages. Den größten
Genuß wird freilich der haben, der Perfalls Roman geleſen hat
und die feineren pſychologiſchen Uebergänge ſich im Stillen er-
gänzen kann. Verſtändlich aber iſt der Film für jedermann und
er wird überall, wohin er kommt, verdiente Anerkennung und
regen Zulauf finden. M.

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[Seite 262.[262]/0016] Allgemeine Zeitung 24. April 1915. Bank gezogenen Akzepte und Anweiſungen beliefen ſich zu Ende 1914 auf 47,705,877 Kronen gegen 47,517,203 Kronen im Borjahre. Der Betrag der Geldeinlagen gegen Einlage- bücher iſt in der Bilanz mit 34,448,253 Kronen gegen 28,530,384 Kronen am Schluſſe des Jahres 1913 ausgewieſen. Das Erträgnis an Zinſen belief ſich auf 6,354,412 Kronen gegen 7,049,792 Kronen im Vorjahre. Der Rückgang dieſer Einnahmenpoſt iſt in erſter Linie darauf zurückzuführen, daß der Bankzinsfuß im Berichtsjahre durchſchnittlich um nahezu 1 Prozent niedriger war, als im Jahre 1913. Außerdem brachte die durch die Verhältniſſe notwendig gewordene An- häufung beträchtlicher Kaſſenbeſtände während mehrerer Monate einen immerhin nennenswerten Zinſenentgang mit ſich. Die Proviſionen und Kommiſſionen im Bank- und Warengeſchäfte der Zentrale haben 1,900,438 Kronen gegen 1,730,088 Kronen im Jahre 1913 ergeben. Der Gewinn an Effekten, Valuten und Konſortialgeſchäften der Zentrale iſt mit 1,396,537 Kronen gegen 1,186,732 Kronen im Jahre 1913 in die Bilanz eingeſtellt. Der im Effektengeſchäfte erzielte Ge- winn wurde nahezu gänzlich durch die Kursverluſte an den Titres-Engagements abſorbiert. Das Erträgnis der Filialen und Wechſelſtuben beziffert ſich mit 1,159,672 Kronen gegen 1,653,362 Kronen im Vorjahre. Dieſe Verminderung iſt zu einem Teil auf das geringere Erträgnis an Zinſen, haupt- ſächlich aber auf die ſchon erwähnte Rückſtellung des Betriebs- ergebniſſes der Lemberger Filiale zurückzuführen. Die Ge- halte ſind mit 1,615,097 Kronen gegen 1,533,152 Kronen, die Speſen mit 1,416,562 Kronen gegen 1,155,235 Kronen im Jahre 1913 ausgewieſen. Die Steigerung der Speſen wurde durch die anſehnlichen Beiträge für Kriegsfürſorgezwecke ver- urſacht. Für Steuern wurden 781,168 Kr. gegen 1,524,951 Kr. im Jahre 1913 bezahlt. Der Reingewinn pro 1914 beträgt 3,977,799 Kr., über deren Verwendung wir bereits berichtet haben. _ * „Wanderausſtellung Deutſche Waren unter fremder Flagge.“ Unter dem Vorſitz des Staatsminiſters z. D. Dr. v. Richter- Berlin fand am Montag, den 12. d. M., in Berlin unter Beteiligung von Vertretern der Handelskammer Leipzig, der Sächſiſchen Landesſtelle für Kunſtgewerbe Dresden, des Deutſchen Werkbundes Berlin, und des Verbandes Deutſche Arbeit Berlin die erſte Sitzung des Vorbereitungsausſchuſſes für die Wanderausſtellung „Deutſche Waren unter fremder Flagge“ ſtatt. In der Sitzung wurde zu- nächſt das Arbeitsgebiet der geplanten Ausſtellung endgültig ab- gegrenzt. Danach ſollen zur Ausſtellung gelangen: 1. Waren deutſchen Urſprungs, die niemals Deutſchland ver- laſſen haben, trotzdem aber im Inlande bisher als fremde Erzeugniſſe bezeichnet worden ſind. 2. Waren deutſchen Urſprungs, die bisher über das Ausland bezogen oder nur in Tranſitlagern umgepackt und mit frem- der Urſprungsbezeichnung in den Verkehr gebracht worden ſind. 3. Halbfabrikate und andere Waren deutſchen Urſprungs, die im Ausland eine Veredlung erfahren haben. 4. Fremde Waren, die als deutſches Fabrikat in den Handel kommen und ebenſo gut in Deutſchland erzeugt werden können und erzeugt werden (z. B. engliſche Stahlfedern). Daneben ſollen in allen dieſen Fällen vergleichsweiſe ſolche fremde Waren, die im Publikum unberechtigt zur höheren Ein- ſchätzung der fremden oder der ſcheinbar fremden Erzeugniſſe ge- führt haben, nach Möglichkeit vorgeführt werden. Als unbedingte Vorausſetzung für gedeihliche Wirkung der Ausſtellung wurde es angeſehen, daß nur Erzeugniſſe vorgeführt werden, die in bezug auf Zweckdienlichkeit, Technik und geſchmackliche Aus- und Durch- führung der deutſchen Gütererzeugung Ehre machen und die deut- ſchen Verbraucher von der Güte und von der Ebenbürtigkeit oder Ueberlegenheit der deutſchen Waren gegenüber den bisher vielfach bevorzugten fremden Waren überzeugen. Um nach dieſen Rich- tungen hin die Berechtigung und den erzieheriſchen Wert der Ausſtellung zu gewährleiſten, ſoll daher alles Minderwertige grund- ſätzlich ausgeſchloſſen oder nur als Gegenbeiſpiel zugelaſſen werden, wobei gleichzeitig gezeigt werden ſoll, wie aus denſelben Grund- ſtoffen bei annähernd gleichen Preiſen auch befriedigende Ergebniſſe erzielt werden können. Für die einzelnen Ausſtellungsabteilungen ſollen die Zulaſſungs-Ausſchüſſe unter Beteiligung von Vertrauens- leuten der jeweiligen Geſchäftszweige eingeſetzt werden. Ferner wurde beſchloſſen, den Vorbereitungsausſchuß durch Zuwahl von Vertretern aus allen in Frage kommenden Bundesſtaaten und Ge- ſchäftszweigen zu ergänzen. Bei der regen Anteilnahme, die ſchon jetzt die deutſche Induſtrie bezeugt, wird die nächſte Sitzung erſt in einigen Wochen nach Bearbeitung des vorliegenden und noch zu erwartenden Ergebniſſes der an die beteiligten Verkehrskreiſe auszuſendenden Rundfrage ſtattfinden, und zwar wird gemäß einem Wunſche der ſächſiſchen Vertreter, Leipzig der Ort der Tagung ſein. Alle auf die Aus- ſtellung bezüglichen Anfragen ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle des Verbandes „Deutſche Arbeit“, Berlin W. 50, Rankeſtraße 29. Redaktions-Schluß 23. April. Für die Redaktion verantwortlich: Alfred Frhr. v. Menſt, für den Inſeratenteil: Hugo Waßmann, beide in München. Verlag: Verlag der „Allgemeinen Zeitung“, G. m. b. H., München. Druck: Bayeriſche Druckerei & Verlagsanſtalt, G. m. b. H., München. Nachdruck unſerer Artikel, deren geſamtes Verlagsrecht wir von den Ber- faſſern erwerben, iſt nur auszugsweiſe und nur bei genauer Quellenangabe Wochenſchrift „Allgemeine Zeitung“ (München) geſtattet. Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte und Bücher wird keine Gewähr geleiſtet. Vermiſchtes. Sendlingertor-Lichtſpiele.Wieder iſt ein neuer Film in das hübſcheſte und bequemſte Lichtſpieltheater Münchens eingezogen und zwar diesmal ein literariſch wertvollerer. Der bekannte Roman unſeres viel zu früh verſtorbenen bayeriſchen Schriftſtellers Anton v. Perfall „Die Finſternis und ihr Eigen- tum“ iſt recht geſchickt und mit Geſchmack zu einem ſechsaktigen Filmſpiel verarbeitet worden, das auf alle Zuſchauer einen tief- gehenden Eindruck hinterlaſſen hat. Das Problem der Vererbung und der Emanzipierung von dieſer Geißel der Menſchheit iſt wohl kaum noch ſo draſtiſch und ergreifend dramatiſch behandelt worden, wie durch Perfall. Die Filmſchauſpieler, die es uns vorführen, ſind zwar nicht genannt, aber ſie gehören entſchieden zu den Beſten ihres Faches. Das Ganze hebt ſich durch ein diskretes, die Schauer des herkömmlichen Kriminalromans vermeidendes Arrangement weit über die vielen Dramen gewöhnlichen Schlages. Den größten Genuß wird freilich der haben, der Perfalls Roman geleſen hat und die feineren pſychologiſchen Uebergänge ſich im Stillen er- gänzen kann. Verſtändlich aber iſt der Film für jedermann und er wird überall, wohin er kommt, verdiente Anerkennung und regen Zulauf finden. M.

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 17, 24. April 1915, S. Seite 262.[262]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine17_1915/16>, abgerufen am 10.06.2024.