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Allgemeine Zeitung, Nr. 17, 21. Januar 1929.

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Montag, den 21. Januar "AZ am Abend" Nr. 17
Siwa Nateswara, der Gott der Tänzer
Morgen sein Gastspiel in der Schwabinger Brauerei

Nateswara ist in München nichts Unbekanntes.
Ich meine natürlich der Name; denn den hat sich
ein Münchener Künstlerfest schon seit Jahren zu-
gelegt.

Daß es etwas Indisches ist. das wußten wir
alle von den Kostümvorschriften. Aber ich bin da
unwissend und wißbegierig und wollte etwas
Stilechtes anziehen.

Also schnüffelte ich in allen möglichen Schmökern
herum: Was ist eigentlich Nateswara? Und siehe
da, ich fand, es sei der Beiname des indischen
Tanzgottes Siwa.

Das ist nun freilich ein sonderbarer Gott: denn
er paßt wahrhaftig ausgezeichnet auf ein Kar-
nevalsfest. Denn -- so berichtet man:

Er ist der Gott der Tänzer und der Leute, die
gerne tanzen, ist der Gott der Wollust. Er ist
grotesk (man denke an so manche Masken!),
grausam (o bedenket die Rippenstöße und die ab-
getretenen Hühneraugen!), künstlerisch (na also!),
phantasievoll (arme Teufel werden Könige, harm-
lose Männlein erscheinen mephistophelisch, Haus-
drachen gefallen sich als Gretchen, brave Haus-
töchterchen gehen als lüstige Bajaderen).

Sein Weib Kaki ist furchtbar und abschreckend,
außerdem nennt man sie ein ausgesprochenes
Luder, wie wenn ihr Leben ein einziger Kar-
neval wäre. Vielleicht weil ihr Ehgemahl sich zu
den Philosophen bekennt: Wie du mir, so ich dir.

Man opfert den Göttern mit Blumen, Butter,
Milch und Oel. Die Opferung ist von rauschender
Musik begleitet. Die Bajaderen oder, wie man
sie heute heißt, die Nautschgirls bringen ihm, was
sie ihren Kavalieren abgeknöpft haben.

Der Götterdienst ist -- eine herrliche Faschings-
idee -- ganz in das Belieben des einzelnen ge-
stellt.

Und so soll es auch morgen in der Schwabinger
Brauerei sein.

Siwa Nateswara in München.



Erfinderschutz und Patentgesetze
Vortrag im Erfinderschutz-Verband

Fast auf keinem Gebiet des Lebens und der
Wirtschaft besitzt der Erfolg eine solche Bedeu-
tung, wie in den Kreisen der Erfinder. Nirgends
ist auch so viel Ungerechtigkeit zu beobachten, --
Ungerechtigkeit des Schicksals, oder Vernichtung
des Erfolges durch listige, gehässige und unbedenk-
liche Nebenmenschen.

Erfinder sind Idealisten. Mögen sie sich um
noch so reale Dinge mühen, ihre Mentalität
gleicht eher der eines Künstlers oder Menschen-
beglückers als der eines Geschäftsmannes.

Die Geschichte ist voll von Beispielen, nach denen
hochbegabte, ihrer Zeit weit vorauseilende Men-
schen

um der Idee willen ihr ganzes Leben geopfert
haben. Ist es schon schon dem von der großen
Idee Besessenen selten vergönnt, seine hochstreben-
den Pläne wirklich zu realisieren -- wieviel weni-
ger kommt er dazu, den endlichen, tatsächlichen
Erfolg auch selbst zu genießen!

Wie ein roter Faden geht durch alle Erfinder-
leben die Tragik, -- ob sie kurz vor dem Erfolg
im Kampfe verbluteten oder ob ihnen der Tri-
umph des großen Gelingens noch wurde: es
kamen andere, geschäftstüchtigere, und entwanden
ihnen die Frucht des Erfolges. Viel blieb noch,
wenn wenigstens der Name des Genies der Nach-
welt überliefert wurde -- um die materielle Aus-
beute raufte sich eine gewinnsüchtige Horde oder
ein einzelner begann mit kaltem Blut da einzu-
setzen, wo der Erfinder im Glück und Rausch des
endlichen Gelingens als wahre Künstler- und
Schöpfernatur nicht sogleich mit dem ethischen
auch des materiellen Erfolges acht hatte.

So restlos solche Menschen alle Güter des Le-
bens, ja, ihr Leben selbst der in ihnen wohnen-
den Idee zu opfern imstande sind, so fanatisch sie
allem entsagen, was das Werk nicht fördern
kann, so
hilflos und untätig schauen sie beim endlichen
Siege zu,

wie sich andere in den Raub teilen. Meist ist es
auch die grenzenlose Armut, welche sie
blind und unwissend dem Geld und Geldes-
werk gegenüber

gemacht hat, die ihnen eine lächerlich geringe
Summe als großes Kapital erscheinen läßt, für
das sie ohne langes Besinnen ihre Arbeit hin-
[Spaltenumbruch] geben. Wenn die Weltfremdheit zu weichen
pflegt, ist es fast immer zu spät, den Schaden
wieder gutzumachen.

Unser Zeitalter ist das Produkt von tausend
und aber tausend Erfindungen. Wieviel Namen
kennen wir von denen, deren Ingenium die Idee
entsprang, oder deren Tatkraft und Opferfreudig-
keit sie zu danken wäre? Und wieviele von denen,
deren Namen uns überliefert sind, sind in Ar-
mut und Not verkommen oder haben das ganze
Elend eines freudlosen Alters mitgemacht. So
war es früher, so ist es heute.

Das meist sehr traurige Los ihrer vielen Vor-
gänger, das Odium des Plänemachers und Phan-
tasten, die Ungewißheit des Erfolges, alles das
vermag die anderen nicht zu schrecken ... Eine
Idee wird reif im Weltgeschehen und sucht sich
ein Menschenhirn, durch das sie geboren werden
kann. Die wirklich genialen Erfinder sind im
wahren Sinne Besessene.

Wie nun heute auch der Poet nicht mehr lang-
haarig und hungernd in einer Dachkammer woh-
nen muß, sondern im Kampfe mit dem Verleger
ganz gut seinen Mann zu stellen gelernt hat, so
soll dem Erfinder geholfen werden durch Ent-
wicklung und Ertüchtigung seines Geschäftssinnes.

Der Deutsche Erfinder-Schutzverband gibt sich
die größte Mühe, durch Beratungen und Vor-
träge seine Mitglieder zu belehren, vor Schaden
zu schützen und sogar Gesetzesänderungen durchzu-
bringen, welche das sehr zuungunsten der Erfin-
der und schr zugunsten ihrer Ausbeuter zu weite
Paragraphennetz enger ziehen sollen.

Diplom Ingenieur Karl Ernst Moldenhauer
zeigte in seinem Vortrag über die "Wirtschaftliche
Bewertung des Gebrauchsmusters und Patentes
im Hinblick auf die einschlägige Gesetzgebung" eine
Menge Lücken auf, durch welche einem unberate-
nen Erfinder mit wenig List sein ganzer Erfolg
entwunden werden kann.

Wirklich wirksamen Patentschutz zu erlangen,
Angriffe abzuwehren, unberechtigtem Einspruch
zu begegnen, technischen und juristischen Rat zu
geben, ist einiges von dem mit welchem der Ver-
ein seine Mitglieder aufs beste unterstützt. Wo der
einzelne zu schwach wäre, sein Recht durchzu-
fechten, tritt die starke Organisation für ihn ein.



Der Gasherd für die Gasküche

Der Kohlenherd in Ehren: im Haushalt ist er
vorläufig noch nötig und auch wohl der allein
rentable. Im Großbetrieb aber, besonders in den
Großküchen der Hotels, wird der Gasherd der
Herd der Zukunft sein.

Im Hotel "Roter Hahn" am Stachus ist durch
den Oberingenieur Ludwig, den Bruder des
früheren Münchener Gaswerkdirektors, eine groß-
zügige Gasfeuerung mit Verwertung von Nieder-
druckgas und Preßluft eingerichtet worden. Es
handelt sich um einen Großküchenherd der Pharos-
Feuerstätten, Hamburg, der sich im Aeußeren
kaum von dem Aussehen eines Kohlenherdes
unterscheidet. Schwere, gußeiserne Platten be-
decken die ganze, langgestreckte Herdfläche, die in
drei Einheiten geteilt ist. Wie beim Kohlenherd
sind durch Herdringe abdeckbare Ankochlöcher an-
geordnet, rechts und links davon Fortkochplatten.
Unter der Platte aber, unsichtbar in den Seiten-
wandungen, sind die mit Preßluftgas gespeisten
Hochleistungsbrenner eingebaut. Einbauten aus
feuerfestem Stein bilden die Flammenbecken und
zwingen die Feuergase in sinnreich geführte Ka-
näle. Auf kleinstem Raum entwickelt das Gas
eine enorme, von den offenen Flammen bei wei-
tem nicht erreichte, zusammengeballte Hitze, so daß
die Kochplatte in kurzer Zeit rotglühend ist. Die
Abgase werden zur Beheizung der Fortkoch-
platten benutzt, sinnreich um Tellerwärmer ge-
leitet und gelangen schließlich, ohne das Küchen-
personal zu belästigen, durch den Abzug ins
Freie. Die Zugregelung geschieht durch eine
selbsttätige Vorrichtung von Ingenieur Kraus.

Daß ein solcher Gas-Großküchenherd seine
außerordentlichen Vorteile gegenüber dem Kohlen-
herd hat, leuchtet ohne weiteres ein. Er ist nicht
teurer im Betrieb als der Kohlenherd, die An-
heizzeit ist äußerst kurz, die Leistungsfähigkeit
besonders groß, was namentlich für den Hotel-
betrieb, wo oft ein großer Ansturm von Essen
schnell bewältigt werden muß, von erheblichem
Vorteil ist. Jede lästige Arbeit, wie Nachschüren,
Kohlentragen, Ascheräumen fällt weg, die Küche
bleibt rein. Die eifrigsten Anhänger des Gas-
Kochherdes sind die Köche selbst geworden, und
das ist das beste Zeichen.

[Spaltenumbruch]
Was München am Fasching
verdient

Wenn es auch nicht gerade Millionen sind, die
am Fasching aus der Lustbarkeitssteuer dem
Stadtsäckel zufließen, so handelt es sich doch um
eine recht beträchtliche Summe. Die Gesamtein-
nahme im vorjährigen Fasching, der lange dau-
erte, betrug 325 000 M. Die Summe, die in der
Zeit vom 1. bis 16. Januar 1929 an Lustbar-
keitssteuer einging, beträgt 135 000 M. wovon
mindestens 100 000 M auf Faschingsveranstal-
tungen treffen. Alles in allem ist der Fasching
auch für die Stadt ein gutes Geschäft und hat
daher Anspruch auf ihre Unterstützung.



Die heutige Psychologie und ihre Anwendung im
praktischen Leben

In der vom Verein für Fraueninteressen und
Arbeit veranstalteten Vortragsreihe findet der
nächste Vortrag am 22. Januar statt, 20 Uhr, im
Hörsaal 225 der Universität. Es spricht über
"Seelische Erkrankung -- Seelische Heilung" der
bekannte Psychiater Professor Max Isserlin. Ein-
trittskarten 1.50 Mark, für Mitglieder des Ver-
eins 1-- Mark, Briennerstraße 37, bei Bauer,
Halbreiter und Universität.

[irrelevantes Material]
[Spaltenumbruch]
Mit der Rakete durch den Fasching
Was ist los?
Vollständige Lifte der Faschings-
Veranstaltungen.
Heute

Deutsches Theater: M.C.V.-Festball.
Löwenbräukeller: Kapelle Windisch.
Wagnersaal: Friseurinnung. Kolosseum:
Krankenkasse der Schweinemetzger. Regina-
Palast-Hotel:
Münchener Adelsgenossen-
schaft. Die Zaubergärten d. Regina. Tabarin
Luitpold:
Tabarin-Maskenball. Guelfia.
Simplizissimus: Faschingstreiben vor
20 Jahren. Cafe Luitpold: Ein Abend in
der Residen d. off. Prinzen Karneval. Mal-
kasten:
Lustiger Faschingsabend mit Kabarett-
programm. Reigen: Faschingstanzabend.
Cafe Arkadia: Festkonzert mit Ball zum
15jährigen Bestehen des Cafe Arkadia. Odeon-
Kasino:
Faschingsfest. Annast: Festabend
in der Hochburg des Exprinzen Karneval.
Hackerbräukeller: Ball.

Morgen

Deutsches Theater: Armenball. Bür-
gerbräukeller:
Bayer. Traberball (großer
Saal), Pfälzer Waldverein (Altmünchner Saal).
Schwabinger Brauerei: Künstlerzunft
Nateswara. Löwenbräukeller: Deutsch-
Oesterr. Volksbund. Wagnersaal: Flieger-
Vereinigung. Kolosseum: Hausfrauenball.
Krankenkassen d. Schweinemetzger. Bayer.
Hof:
Korps Guestfalia. Park-Hotel: Kar-
nevalistischer Stimmungsabend. Tabarin
Luitpold:
Tabarin-Maskenball. Cafe
Luitpold:
Ein Abend in der Residenz d. off.
Prinzen Karneval. Odeon-Kasino: Fa-
schingsfest. Simplizissimus: Faschings-
treiben vor 20 Jahren. Gasthaus Blüte:
Künstlergesellschaft 1927. Reigen: Künstler-
ball. Cafe Arkadia: Wiener Praterleben.
Annast: Festabend in der Hochburg des Ex-
prinzen Karneval.

Wir bitten [Vereine] und Gesellschaften, uns ihre Veransta-
tungen zur Veröffentlichung in dieser Rubrik rechtzeitig zu über-
mitteln.
Armenball

Der am Dienstag, 22. Januar, im Deutschen
Theater stattfindende Armenball beginnt um
201/2 Uhr. Saaleröffnung 191/2 Uhr. Herren:
Frack, Smoking. Damen: Balltoilette, Masken
sind ausgeschlossen. Festzeichen sind keine zu
lösen. Kartenverkauf noch Montag, 21. Januar,
nachmittags von 15--18 Uhr und Dienstag, den
22. Januar von 10--13 Uhr. Geschäftsstelle Sal-
vatorstraße 16. Saalkarten im Deutschen Theater,
Max Hieber, Marienplatz, Billettenkiosk Lenbach-
platz und Reisebüro der Augsburger Abendzei-
tung, Neuhauserstraße 11. Am Ballabend ab
16 Uhr Verkauf aller Plätze und Saalkarten im
Deutschen Theater.

Sensation von Schwabing

In der "Blüte" am 22. Januar, im Zauber-
garten des Abdank Ullah: "Aktuelles Faschings-
fest" der Münchener Künstlergesellschaft 1927,
e. V. Die meschuggenen Zustände in Aff gar nix
an!

Die dauergewellten Haremshascherl in der
"Blüte" von Kraft und Schönheit, Festspiel, Um-
züge, Schattenspiel. Prunkhaft, lichtvoll, fabel-
haft.

Jede Maske willkommen, ganz orientalischer
Kuddel-Muddel. Lauft, springt, rennt, was ihr
könnt, zu den Verkaufsstellen: Hermann Tietz:
Max Hieber; Seyffert, Amalienstraße 3; Zigar-
rengeschäft Robber, Leopoldstraße 62; Barlhold,
Herzogstraße 6. Karte 3.-- Maik, Kategoriekarte
(Asta) 2.-- Mark. Saaleröffnung 7 Uhr, Ansang
8 Uhr.

Schwabylon 1929.

Das traditionelle Fest der Studierenden der
Akademie der bildenden Künste, wird am 30. Jan,
1. und 4. Februar sämtliche Räume der Schwa-
bingerbrauerei bevölkern. Die Dekoration -- eine
Ueberraschung. Man wird ungestraft unter Pal-
men wandeln. Das Festspiel? Kriminalistische
Hexerei, schönstes Damenbein des Jahres 1929,
Psychoanalyse und Sexualnot -- eine Sache ge-
mixt, die jedem Kunstverständigen die kitschigste
Freude machen wird.

Musik! Die Künstler der Akademie der Ton-
kunst werden unter Reumanns Taktstock Tanz-
musik spielen. In den oberen Räumen das kau-
kasische Balalaika-Orchester.

Ball der Schneider

Die Schneiderzwangsinnung veranstaltet durch
die Sektion der Damenschneider auch dieses Jahr
wieder einen großen Faschinasball des Damen-
und Herrenschneidergewerbes München am Mon-
tog, den 28. Januar, 20 Uhr im Hotel Wagner.
Eintrittskarten im Vorverkauf in der Geschäfts-
stelle der Innung, Pettenbeckstr. . Dunkler
Anzug oder Masken erwünscht. Kein Weinzwang,
keine Erhöhung der Speisen- und Getränkepreise.

[Spaltenumbruch]
Was war
Tanz-Turnier Gelb-Schwarz-Cafino

Im Deutschen Theater hatte das Gelb-Schwarz-
Casino ein internationales Tanzturnier um den
Preis der Nationen und um die Wintermeister-
schaft von Süddeutschland abgehalten.

Erlesene Gesellschaft war erschienen.

Die Leistungen in den einzelnen Klassen waren
zum Teil hervorragend, besonders die internatio-
nale sah die besten Vertreter des In- und Aus-
landes.

Als Turniertänze waren Tango, Foxtrott,
Slow-Fox und englischer Walzer angesetzt. Die
Musik besorgte Ette, der Meister.

In der Gästeklasse siegten: 1. W. Möller --
Frl. K. Bößl, München; 2. E. Kraus -- Frl. V.
Dudova, Tschechoslowakei; 3. W. Pittroff -- Frl.
U. Pfeiffer, München.

Die C-Klasse hat ihre Sieger schon vorher in
die B-Klasse abstellen können. In C: 1. Osterrieth
-- Frau Schütthoff. München; 2. v. Gienanth --
Frl. v. Schilling, München; 3. Dr. Gehlen --
Frl. v. Griesheim, München.

Die B-Klassen-Sieger waren schon in A ein-
gereiht: 1. Lohr -- Frl. Hoch, München, 2. Scholz
-- Frl. Oberhummer, München; 3. Söhn -- Frl.
Geibel, München.

In der A-Klasse brachte der Abend den Sieg:
1. Lohr -- Frl. Hoch, München; 2. v. Andrian-
Werburg -- Frl. Oberhummer, München,
3. Scholz -- Frl. Oberhummer, München.

In der Seniorenklasse rangierten als 1. Dr.
Geibel -- Frl. Hoch, München; 2. Söhn -- Frl.
Geibel, München; 3. Dr. Kirsch -- Frl. Ober-
hummer. Dresden.

Die internationale Klasse hatte scharfe Kon-
kurrenz. Schließlich erkannten die Richter auf
folgende Placierung: 1. Jenull -- Frl. Hepprich,
Oesterreich; 2. F. Hawthorn -- Miß P. Macassy,
England; 3. Flohr -- Frl. Hepprich, Deutschland,
4. Dr. Neuroth -- Frl. Koeppel, Deutschland.

Zum Schluß eine Sondervorführung von Mei-
ster Mr. Rumsey (England).

In den Zwischenzeiten stand den Zuschauern
das Parkett zur Verfügung. Erst spät fand die
wohlgelungene Veranstaltung ihr Ende.

Ball der Münchener Filmpresse

Unter dem filmaktuellen Motto: "Waterloo"
hat die Vereinigung Münchener Filmkritiker und
Filmjournalisten am Sonntag ihren Ball im
Odeon-Kasino abgehalten. Außer den Prominen-
ten der Filmindustrie waren von den bekannten
Darstellern anwesend: Otto Gebühr, Lia Eiben-
schütz, Maly Delschaft und Corry Bell. Otto Ge-
bühr und Franz Seitz fanden mit ihrem Entree
als Blücher und Bruder Beifall.

Nach einem Souper drehten sich die Filmleute
aller Sparten und ihre Gäste und Freunde in
fröhlichem Tanz. Die Leitung des wohlgelun-
genen Festes hatte Dr. Martini übernommen.

Hausball im Seerestaurant
Kleinhesseloher See

Es hat immer Hand und Fuß, wenn Direktor
Ludwig Schmitt etwas unternimmt. Das zeigte
der heurige Hausball. Kein Plätzchen war mehr
frei. Das ist hier doppelt zu bewerten; denn trotz
der verlockenden Genüsse in Küche und Keller, ist
es eine Extraleistung, wenn man sich in der Nacht
ins Seerestaurant begibt, das leider noch keine
Straßenbahn ober Autobuslinie mit der Stadt
verbindet.

Aber es hat sich aus diesmal wieder verlohnt.
Eine stimmungsfrohe Jazzband begeisterte die
Ballbesucher zu karnevalistischer Fröhlichkeit. Dazu
kamen allerlei Ueberraschungen, Gesangseinlagen-
und Tanzvorführungen von künstlerischen Kräften.
Mit Faschingsangebinden verband sich eine Reihe
von Prämiierungen.

Um vielseitigen Wünschen gerecht zu werden,
wird sich Direktor Schmitt veranlaßt sehen müs-
sen, einen weiteren Ball zu veranstalten.



Die Fenstervermietung
für den Faschingszug

Vielfach ist die Geschäftsleitung des Faschings-
festzuges bei Wohnungsinhabern auf die irrtüm-
liche Ansicht gestoßen, es müßten nach vollzogener
Zeichnung die Fenster zur Vermietung an die
Faschingszugsleitung abgetreten werden. Dem ist
nicht so! Jeder Wohnungsinhaber hat das freie
Verfügungsrecht über sein Fenster. Da nunmehr
mit der Einsammlung der gezeichneten Beträge
begonnen wird, werden die Wohnungsinhaber
gebeten, den Betrag bereitzuhalten, damit eine
schnelle Abfertigung gesichert ist.

Nach München zum Fasching

Der Verkehrsverband München und Südbayern
gibt mit einem Gutscheinheft für M 100.-- die
Möglichkeit eines viertägigen Aufenthalts in den
Haupttagen des Karnevals in München vom 9.
bis 13. Februar. In dem Preis von M 100.--
ist Unterkunft und Verpflegung, die Besichtigung
von zwei Museen, der Besuch des Bal pares im
Deutschen Theater, die Festaufführung "Fleder-
maus" am Faschingssonntag, die Tribüne beim
Karnevalszug, des Schwabinger Künstlerfestes
"Das glückhafte Schiff" und der Kehraus im
Deutschen Theater inbegriffen. Die Gutscheinhefte
sind bei den Filialen des Mitteleuropäischen
Reisebüros, den sämtlichen bayerischen Reisebüros
und beim Verkehrsverband München erhältlich.
Dem Gutscheinheft liegt em Faltblatt bei, das in
einer neuen, freundlichen Weise die notwendigen
Angaben für die Reise bringt. Das Faltblatt wird
kostenlos abgegeben.

Montag, den 21. Januar „AZ am Abend“ Nr. 17
Siwa Nateswara, der Gott der Tänzer
Morgen ſein Gaſtſpiel in der Schwabinger Brauerei

Nateswara iſt in München nichts Unbekanntes.
Ich meine natürlich der Name; denn den hat ſich
ein Münchener Künſtlerfeſt ſchon ſeit Jahren zu-
gelegt.

Daß es etwas Indiſches iſt. das wußten wir
alle von den Koſtümvorſchriften. Aber ich bin da
unwiſſend und wißbegierig und wollte etwas
Stilechtes anziehen.

Alſo ſchnüffelte ich in allen möglichen Schmökern
herum: Was iſt eigentlich Nateswara? Und ſiehe
da, ich fand, es ſei der Beiname des indiſchen
Tanzgottes Siwa.

Das iſt nun freilich ein ſonderbarer Gott: denn
er paßt wahrhaftig ausgezeichnet auf ein Kar-
nevalsfeſt. Denn — ſo berichtet man:

Er iſt der Gott der Tänzer und der Leute, die
gerne tanzen, iſt der Gott der Wolluſt. Er iſt
grotesk (man denke an ſo manche Masken!),
grauſam (o bedenket die Rippenſtöße und die ab-
getretenen Hühneraugen!), künſtleriſch (na alſo!),
phantaſievoll (arme Teufel werden Könige, harm-
loſe Männlein erſcheinen mephiſtopheliſch, Haus-
drachen gefallen ſich als Gretchen, brave Haus-
töchterchen gehen als lüſtige Bajaderen).

Sein Weib Kaki iſt furchtbar und abſchreckend,
außerdem nennt man ſie ein ausgeſprochenes
Luder, wie wenn ihr Leben ein einziger Kar-
neval wäre. Vielleicht weil ihr Ehgemahl ſich zu
den Philoſophen bekennt: Wie du mir, ſo ich dir.

Man opfert den Göttern mit Blumen, Butter,
Milch und Oel. Die Opferung iſt von rauſchender
Muſik begleitet. Die Bajaderen oder, wie man
ſie heute heißt, die Nautſchgirls bringen ihm, was
ſie ihren Kavalieren abgeknöpft haben.

Der Götterdienſt iſt — eine herrliche Faſchings-
idee — ganz in das Belieben des einzelnen ge-
ſtellt.

Und ſo ſoll es auch morgen in der Schwabinger
Brauerei ſein.

Siwa Nateswara in München.



Erfinderſchutz und Patentgeſetze
Vortrag im Erfinderſchutz-Verband

Faſt auf keinem Gebiet des Lebens und der
Wirtſchaft beſitzt der Erfolg eine ſolche Bedeu-
tung, wie in den Kreiſen der Erfinder. Nirgends
iſt auch ſo viel Ungerechtigkeit zu beobachten, —
Ungerechtigkeit des Schickſals, oder Vernichtung
des Erfolges durch liſtige, gehäſſige und unbedenk-
liche Nebenmenſchen.

Erfinder ſind Idealiſten. Mögen ſie ſich um
noch ſo reale Dinge mühen, ihre Mentalität
gleicht eher der eines Künſtlers oder Menſchen-
beglückers als der eines Geſchäftsmannes.

Die Geſchichte iſt voll von Beiſpielen, nach denen
hochbegabte, ihrer Zeit weit vorauseilende Men-
ſchen

um der Idee willen ihr ganzes Leben geopfert
haben. Iſt es ſchon ſchon dem von der großen
Idee Beſeſſenen ſelten vergönnt, ſeine hochſtreben-
den Pläne wirklich zu realiſieren — wieviel weni-
ger kommt er dazu, den endlichen, tatſächlichen
Erfolg auch ſelbſt zu genießen!

Wie ein roter Faden geht durch alle Erfinder-
leben die Tragik, — ob ſie kurz vor dem Erfolg
im Kampfe verbluteten oder ob ihnen der Tri-
umph des großen Gelingens noch wurde: es
kamen andere, geſchäftstüchtigere, und entwanden
ihnen die Frucht des Erfolges. Viel blieb noch,
wenn wenigſtens der Name des Genies der Nach-
welt überliefert wurde — um die materielle Aus-
beute raufte ſich eine gewinnſüchtige Horde oder
ein einzelner begann mit kaltem Blut da einzu-
ſetzen, wo der Erfinder im Glück und Rauſch des
endlichen Gelingens als wahre Künſtler- und
Schöpfernatur nicht ſogleich mit dem ethiſchen
auch des materiellen Erfolges acht hatte.

So reſtlos ſolche Menſchen alle Güter des Le-
bens, ja, ihr Leben ſelbſt der in ihnen wohnen-
den Idee zu opfern imſtande ſind, ſo fanatiſch ſie
allem entſagen, was das Werk nicht fördern
kann, ſo
hilflos und untätig ſchauen ſie beim endlichen
Siege zu,

wie ſich andere in den Raub teilen. Meiſt iſt es
auch die grenzenloſe Armut, welche ſie
blind und unwiſſend dem Geld und Geldes-
werk gegenüber

gemacht hat, die ihnen eine lächerlich geringe
Summe als großes Kapital erſcheinen läßt, für
das ſie ohne langes Beſinnen ihre Arbeit hin-
[Spaltenumbruch] geben. Wenn die Weltfremdheit zu weichen
pflegt, iſt es faſt immer zu ſpät, den Schaden
wieder gutzumachen.

Unſer Zeitalter iſt das Produkt von tauſend
und aber tauſend Erfindungen. Wieviel Namen
kennen wir von denen, deren Ingenium die Idee
entſprang, oder deren Tatkraft und Opferfreudig-
keit ſie zu danken wäre? Und wieviele von denen,
deren Namen uns überliefert ſind, ſind in Ar-
mut und Not verkommen oder haben das ganze
Elend eines freudloſen Alters mitgemacht. So
war es früher, ſo iſt es heute.

Das meiſt ſehr traurige Los ihrer vielen Vor-
gänger, das Odium des Plänemachers und Phan-
taſten, die Ungewißheit des Erfolges, alles das
vermag die anderen nicht zu ſchrecken ... Eine
Idee wird reif im Weltgeſchehen und ſucht ſich
ein Menſchenhirn, durch das ſie geboren werden
kann. Die wirklich genialen Erfinder ſind im
wahren Sinne Beſeſſene.

Wie nun heute auch der Poet nicht mehr lang-
haarig und hungernd in einer Dachkammer woh-
nen muß, ſondern im Kampfe mit dem Verleger
ganz gut ſeinen Mann zu ſtellen gelernt hat, ſo
ſoll dem Erfinder geholfen werden durch Ent-
wicklung und Ertüchtigung ſeines Geſchäftsſinnes.

Der Deutſche Erfinder-Schutzverband gibt ſich
die größte Mühe, durch Beratungen und Vor-
träge ſeine Mitglieder zu belehren, vor Schaden
zu ſchützen und ſogar Geſetzesänderungen durchzu-
bringen, welche das ſehr zuungunſten der Erfin-
der und ſchr zugunſten ihrer Ausbeuter zu weite
Paragraphennetz enger ziehen ſollen.

Diplom Ingenieur Karl Ernſt Moldenhauer
zeigte in ſeinem Vortrag über die „Wirtſchaftliche
Bewertung des Gebrauchsmuſters und Patentes
im Hinblick auf die einſchlägige Geſetzgebung“ eine
Menge Lücken auf, durch welche einem unberate-
nen Erfinder mit wenig Liſt ſein ganzer Erfolg
entwunden werden kann.

Wirklich wirkſamen Patentſchutz zu erlangen,
Angriffe abzuwehren, unberechtigtem Einſpruch
zu begegnen, techniſchen und juriſtiſchen Rat zu
geben, iſt einiges von dem mit welchem der Ver-
ein ſeine Mitglieder aufs beſte unterſtützt. Wo der
einzelne zu ſchwach wäre, ſein Recht durchzu-
fechten, tritt die ſtarke Organiſation für ihn ein.



Der Gasherd für die Gasküche

Der Kohlenherd in Ehren: im Haushalt iſt er
vorläufig noch nötig und auch wohl der allein
rentable. Im Großbetrieb aber, beſonders in den
Großküchen der Hotels, wird der Gasherd der
Herd der Zukunft ſein.

Im Hotel „Roter Hahn“ am Stachus iſt durch
den Oberingenieur Ludwig, den Bruder des
früheren Münchener Gaswerkdirektors, eine groß-
zügige Gasfeuerung mit Verwertung von Nieder-
druckgas und Preßluft eingerichtet worden. Es
handelt ſich um einen Großküchenherd der Pharos-
Feuerſtätten, Hamburg, der ſich im Aeußeren
kaum von dem Ausſehen eines Kohlenherdes
unterſcheidet. Schwere, gußeiſerne Platten be-
decken die ganze, langgeſtreckte Herdfläche, die in
drei Einheiten geteilt iſt. Wie beim Kohlenherd
ſind durch Herdringe abdeckbare Ankochlöcher an-
geordnet, rechts und links davon Fortkochplatten.
Unter der Platte aber, unſichtbar in den Seiten-
wandungen, ſind die mit Preßluftgas geſpeiſten
Hochleiſtungsbrenner eingebaut. Einbauten aus
feuerfeſtem Stein bilden die Flammenbecken und
zwingen die Feuergaſe in ſinnreich geführte Ka-
näle. Auf kleinſtem Raum entwickelt das Gas
eine enorme, von den offenen Flammen bei wei-
tem nicht erreichte, zuſammengeballte Hitze, ſo daß
die Kochplatte in kurzer Zeit rotglühend iſt. Die
Abgaſe werden zur Beheizung der Fortkoch-
platten benutzt, ſinnreich um Tellerwärmer ge-
leitet und gelangen ſchließlich, ohne das Küchen-
perſonal zu beläſtigen, durch den Abzug ins
Freie. Die Zugregelung geſchieht durch eine
ſelbſttätige Vorrichtung von Ingenieur Kraus.

Daß ein ſolcher Gas-Großküchenherd ſeine
außerordentlichen Vorteile gegenüber dem Kohlen-
herd hat, leuchtet ohne weiteres ein. Er iſt nicht
teurer im Betrieb als der Kohlenherd, die An-
heizzeit iſt äußerſt kurz, die Leiſtungsfähigkeit
beſonders groß, was namentlich für den Hotel-
betrieb, wo oft ein großer Anſturm von Eſſen
ſchnell bewältigt werden muß, von erheblichem
Vorteil iſt. Jede läſtige Arbeit, wie Nachſchüren,
Kohlentragen, Aſcheräumen fällt weg, die Küche
bleibt rein. Die eifrigſten Anhänger des Gas-
Kochherdes ſind die Köche ſelbſt geworden, und
das iſt das beſte Zeichen.

[Spaltenumbruch]
Was München am Faſching
verdient

Wenn es auch nicht gerade Millionen ſind, die
am Faſching aus der Luſtbarkeitsſteuer dem
Stadtſäckel zufließen, ſo handelt es ſich doch um
eine recht beträchtliche Summe. Die Geſamtein-
nahme im vorjährigen Faſching, der lange dau-
erte, betrug 325 000 M. Die Summe, die in der
Zeit vom 1. bis 16. Januar 1929 an Luſtbar-
keitsſteuer einging, beträgt 135 000 M. wovon
mindeſtens 100 000 M auf Faſchingsveranſtal-
tungen treffen. Alles in allem iſt der Faſching
auch für die Stadt ein gutes Geſchäft und hat
daher Anſpruch auf ihre Unterſtützung.



Die heutige Pſychologie und ihre Anwendung im
praktiſchen Leben

In der vom Verein für Frauenintereſſen und
Arbeit veranſtalteten Vortragsreihe findet der
nächſte Vortrag am 22. Januar ſtatt, 20 Uhr, im
Hörſaal 225 der Univerſität. Es ſpricht über
„Seeliſche Erkrankung — Seeliſche Heilung“ der
bekannte Pſychiater Profeſſor Max Iſſerlin. Ein-
trittskarten 1.50 Mark, für Mitglieder des Ver-
eins 1— Mark, Briennerſtraße 37, bei Bauer,
Halbreiter und Univerſität.

[irrelevantes Material]
[Spaltenumbruch]
Mit der Rakete durch den Faſching
Was iſt los?
Vollſtändige Lifte der Faſchings-
Veranſtaltungen.
Heute

Deutſches Theater: M.C.V.-Feſtball.
Löwenbräukeller: Kapelle Windiſch.
Wagnerſaal: Friſeurinnung. Koloſſeum:
Krankenkaſſe der Schweinemetzger. Regina-
Palaſt-Hotel:
Münchener Adelsgenoſſen-
ſchaft. Die Zaubergärten d. Regina. Tabarin
Luitpold:
Tabarin-Maskenball. Guelfia.
Simpliziſſimus: Faſchingstreiben vor
20 Jahren. Café Luitpold: Ein Abend in
der Reſiden d. off. Prinzen Karneval. Mal-
kaſten:
Luſtiger Faſchingsabend mit Kabarett-
programm. Reigen: Faſchingstanzabend.
Café Arkadia: Feſtkonzert mit Ball zum
15jährigen Beſtehen des Café Arkadia. Odeon-
Kaſino:
Faſchingsfeſt. Annaſt: Feſtabend
in der Hochburg des Exprinzen Karneval.
Hackerbräukeller: Ball.

Morgen

Deutſches Theater: Armenball. Bür-
gerbräukeller:
Bayer. Traberball (großer
Saal), Pfälzer Waldverein (Altmünchner Saal).
Schwabinger Brauerei: Künſtlerzunft
Nateswara. Löwenbräukeller: Deutſch-
Oeſterr. Volksbund. Wagnerſaal: Flieger-
Vereinigung. Koloſſeum: Hausfrauenball.
Krankenkaſſen d. Schweinemetzger. Bayer.
Hof:
Korps Gueſtfalia. Park-Hotel: Kar-
nevaliſtiſcher Stimmungsabend. Tabarin
Luitpold:
Tabarin-Maskenball. Café
Luitpold:
Ein Abend in der Reſidenz d. off.
Prinzen Karneval. Odeon-Kaſino: Fa-
ſchingsfeſt. Simpliziſſimus: Faſchings-
treiben vor 20 Jahren. Gaſthaus Blüte:
Künſtlergeſellſchaft 1927. Reigen: Künſtler-
ball. Café Arkadia: Wiener Praterleben.
Annaſt: Feſtabend in der Hochburg des Ex-
prinzen Karneval.

Wir bitten [Vereine] und Geſellſchaften, uns ihre Veranſta-
tungen zur Veröffentlichung in dieſer Rubrik rechtzeitig zu über-
mitteln.
Armenball

Der am Dienstag, 22. Januar, im Deutſchen
Theater ſtattfindende Armenball beginnt um
20½ Uhr. Saaleröffnung 19½ Uhr. Herren:
Frack, Smoking. Damen: Balltoilette, Masken
ſind ausgeſchloſſen. Feſtzeichen ſind keine zu
löſen. Kartenverkauf noch Montag, 21. Januar,
nachmittags von 15—18 Uhr und Dienstag, den
22. Januar von 10—13 Uhr. Geſchäftsſtelle Sal-
vatorſtraße 16. Saalkarten im Deutſchen Theater,
Max Hieber, Marienplatz, Billettenkiosk Lenbach-
platz und Reiſebüro der Augsburger Abendzei-
tung, Neuhauſerſtraße 11. Am Ballabend ab
16 Uhr Verkauf aller Plätze und Saalkarten im
Deutſchen Theater.

Senſation von Schwabing

In der „Blüte“ am 22. Januar, im Zauber-
garten des Abdank Ullah: „Aktuelles Faſchings-
feſt“ der Münchener Künſtlergeſellſchaft 1927,
e. V. Die meſchuggenen Zuſtände in Aff gar nix
an!

Die dauergewellten Haremshaſcherl in der
„Blüte“ von Kraft und Schönheit, Feſtſpiel, Um-
züge, Schattenſpiel. Prunkhaft, lichtvoll, fabel-
haft.

Jede Maske willkommen, ganz orientaliſcher
Kuddel-Muddel. Lauft, ſpringt, rennt, was ihr
könnt, zu den Verkaufsſtellen: Hermann Tietz:
Max Hieber; Seyffert, Amalienſtraße 3; Zigar-
rengeſchäft Robber, Leopoldſtraße 62; Barlhold,
Herzogſtraße 6. Karte 3.— Maik, Kategoriekarte
(Aſta) 2.— Mark. Saaleröffnung 7 Uhr, Anſang
8 Uhr.

Schwabylon 1929.

Das traditionelle Feſt der Studierenden der
Akademie der bildenden Künſte, wird am 30. Jan,
1. und 4. Februar ſämtliche Räume der Schwa-
bingerbrauerei bevölkern. Die Dekoration — eine
Ueberraſchung. Man wird ungeſtraft unter Pal-
men wandeln. Das Feſtſpiel? Kriminaliſtiſche
Hexerei, ſchönſtes Damenbein des Jahres 1929,
Pſychoanalyſe und Sexualnot — eine Sache ge-
mixt, die jedem Kunſtverſtändigen die kitſchigſte
Freude machen wird.

Muſik! Die Künſtler der Akademie der Ton-
kunſt werden unter Reumanns Taktſtock Tanz-
muſik ſpielen. In den oberen Räumen das kau-
kaſiſche Balalaika-Orcheſter.

Ball der Schneider

Die Schneiderzwangsinnung veranſtaltet durch
die Sektion der Damenſchneider auch dieſes Jahr
wieder einen großen Faſchinasball des Damen-
und Herrenſchneidergewerbes München am Mon-
tog, den 28. Januar, 20 Uhr im Hotel Wagner.
Eintrittskarten im Vorverkauf in der Geſchäfts-
ſtelle der Innung, Pettenbeckſtr. . Dunkler
Anzug oder Masken erwünſcht. Kein Weinzwang,
keine Erhöhung der Speiſen- und Getränkepreiſe.

[Spaltenumbruch]
Was war
Tanz-Turnier Gelb-Schwarz-Cafino

Im Deutſchen Theater hatte das Gelb-Schwarz-
Caſino ein internationales Tanzturnier um den
Preis der Nationen und um die Wintermeiſter-
ſchaft von Süddeutſchland abgehalten.

Erleſene Geſellſchaft war erſchienen.

Die Leiſtungen in den einzelnen Klaſſen waren
zum Teil hervorragend, beſonders die internatio-
nale ſah die beſten Vertreter des In- und Aus-
landes.

Als Turniertänze waren Tango, Foxtrott,
Slow-Fox und engliſcher Walzer angeſetzt. Die
Muſik beſorgte Etté, der Meiſter.

In der Gäſteklaſſe ſiegten: 1. W. Möller —
Frl. K. Bößl, München; 2. E. Kraus — Frl. V.
Dudová, Tſchechoſlowakei; 3. W. Pittroff — Frl.
U. Pfeiffer, München.

Die C-Klaſſe hat ihre Sieger ſchon vorher in
die B-Klaſſe abſtellen können. In C: 1. Oſterrieth
— Frau Schütthoff. München; 2. v. Gienanth —
Frl. v. Schilling, München; 3. Dr. Gehlen —
Frl. v. Griesheim, München.

Die B-Klaſſen-Sieger waren ſchon in A ein-
gereiht: 1. Lohr — Frl. Hoch, München, 2. Scholz
— Frl. Oberhummer, München; 3. Söhn — Frl.
Geibel, München.

In der A-Klaſſe brachte der Abend den Sieg:
1. Lohr — Frl. Hoch, München; 2. v. Andrian-
Werburg — Frl. Oberhummer, München,
3. Scholz — Frl. Oberhummer, München.

In der Seniorenklaſſe rangierten als 1. Dr.
Geibel — Frl. Hoch, München; 2. Söhn — Frl.
Geibel, München; 3. Dr. Kirſch — Frl. Ober-
hummer. Dresden.

Die internationale Klaſſe hatte ſcharfe Kon-
kurrenz. Schließlich erkannten die Richter auf
folgende Placierung: 1. Jenull — Frl. Hepprich,
Oeſterreich; 2. F. Hawthorn — Miß P. Macaſſy,
England; 3. Flohr — Frl. Hepprich, Deutſchland,
4. Dr. Neuroth — Frl. Koeppel, Deutſchland.

Zum Schluß eine Sondervorführung von Mei-
ſter Mr. Rumſey (England).

In den Zwiſchenzeiten ſtand den Zuſchauern
das Parkett zur Verfügung. Erſt ſpät fand die
wohlgelungene Veranſtaltung ihr Ende.

Ball der Münchener Filmpreſſe

Unter dem filmaktuellen Motto: „Waterloo“
hat die Vereinigung Münchener Filmkritiker und
Filmjournaliſten am Sonntag ihren Ball im
Odeon-Kaſino abgehalten. Außer den Prominen-
ten der Filminduſtrie waren von den bekannten
Darſtellern anweſend: Otto Gebühr, Lia Eiben-
ſchütz, Maly Delſchaft und Corry Bell. Otto Ge-
bühr und Franz Seitz fanden mit ihrem Entree
als Blücher und Bruder Beifall.

Nach einem Souper drehten ſich die Filmleute
aller Sparten und ihre Gäſte und Freunde in
fröhlichem Tanz. Die Leitung des wohlgelun-
genen Feſtes hatte Dr. Martini übernommen.

Hausball im Seereſtaurant
Kleinheſſeloher See

Es hat immer Hand und Fuß, wenn Direktor
Ludwig Schmitt etwas unternimmt. Das zeigte
der heurige Hausball. Kein Plätzchen war mehr
frei. Das iſt hier doppelt zu bewerten; denn trotz
der verlockenden Genüſſe in Küche und Keller, iſt
es eine Extraleiſtung, wenn man ſich in der Nacht
ins Seereſtaurant begibt, das leider noch keine
Straßenbahn ober Autobuslinie mit der Stadt
verbindet.

Aber es hat ſich aus diesmal wieder verlohnt.
Eine ſtimmungsfrohe Jazzband begeiſterte die
Ballbeſucher zu karnevaliſtiſcher Fröhlichkeit. Dazu
kamen allerlei Ueberraſchungen, Geſangseinlagen-
und Tanzvorführungen von künſtleriſchen Kräften.
Mit Faſchingsangebinden verband ſich eine Reihe
von Prämiierungen.

Um vielſeitigen Wünſchen gerecht zu werden,
wird ſich Direktor Schmitt veranlaßt ſehen müſ-
ſen, einen weiteren Ball zu veranſtalten.



Die Fenſtervermietung
für den Faſchingszug

Vielfach iſt die Geſchäftsleitung des Faſchings-
feſtzuges bei Wohnungsinhabern auf die irrtüm-
liche Anſicht geſtoßen, es müßten nach vollzogener
Zeichnung die Fenſter zur Vermietung an die
Faſchingszugsleitung abgetreten werden. Dem iſt
nicht ſo! Jeder Wohnungsinhaber hat das freie
Verfügungsrecht über ſein Fenſter. Da nunmehr
mit der Einſammlung der gezeichneten Beträge
begonnen wird, werden die Wohnungsinhaber
gebeten, den Betrag bereitzuhalten, damit eine
ſchnelle Abfertigung geſichert iſt.

Nach München zum Faſching

Der Verkehrsverband München und Südbayern
gibt mit einem Gutſcheinheft für M 100.— die
Möglichkeit eines viertägigen Aufenthalts in den
Haupttagen des Karnevals in München vom 9.
bis 13. Februar. In dem Preis von M 100.—
iſt Unterkunft und Verpflegung, die Beſichtigung
von zwei Muſeen, der Beſuch des Bal parés im
Deutſchen Theater, die Feſtaufführung „Fleder-
maus“ am Faſchingsſonntag, die Tribüne beim
Karnevalszug, des Schwabinger Künſtlerfeſtes
„Das glückhafte Schiff“ und der Kehraus im
Deutſchen Theater inbegriffen. Die Gutſcheinhefte
ſind bei den Filialen des Mitteleuropäiſchen
Reiſebüros, den ſämtlichen bayeriſchen Reiſebüros
und beim Verkehrsverband München erhältlich.
Dem Gutſcheinheft liegt em Faltblatt bei, das in
einer neuen, freundlichen Weiſe die notwendigen
Angaben für die Reiſe bringt. Das Faltblatt wird
koſtenlos abgegeben.

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[Seite 5[5]/0005] Montag, den 21. Januar „AZ am Abend“ Nr. 17 Siwa Nateswara, der Gott der Tänzer Morgen ſein Gaſtſpiel in der Schwabinger Brauerei Nateswara iſt in München nichts Unbekanntes. Ich meine natürlich der Name; denn den hat ſich ein Münchener Künſtlerfeſt ſchon ſeit Jahren zu- gelegt. Daß es etwas Indiſches iſt. das wußten wir alle von den Koſtümvorſchriften. Aber ich bin da unwiſſend und wißbegierig und wollte etwas Stilechtes anziehen. Alſo ſchnüffelte ich in allen möglichen Schmökern herum: Was iſt eigentlich Nateswara? Und ſiehe da, ich fand, es ſei der Beiname des indiſchen Tanzgottes Siwa. Das iſt nun freilich ein ſonderbarer Gott: denn er paßt wahrhaftig ausgezeichnet auf ein Kar- nevalsfeſt. Denn — ſo berichtet man: Er iſt der Gott der Tänzer und der Leute, die gerne tanzen, iſt der Gott der Wolluſt. Er iſt grotesk (man denke an ſo manche Masken!), grauſam (o bedenket die Rippenſtöße und die ab- getretenen Hühneraugen!), künſtleriſch (na alſo!), phantaſievoll (arme Teufel werden Könige, harm- loſe Männlein erſcheinen mephiſtopheliſch, Haus- drachen gefallen ſich als Gretchen, brave Haus- töchterchen gehen als lüſtige Bajaderen). Sein Weib Kaki iſt furchtbar und abſchreckend, außerdem nennt man ſie ein ausgeſprochenes Luder, wie wenn ihr Leben ein einziger Kar- neval wäre. Vielleicht weil ihr Ehgemahl ſich zu den Philoſophen bekennt: Wie du mir, ſo ich dir. Man opfert den Göttern mit Blumen, Butter, Milch und Oel. Die Opferung iſt von rauſchender Muſik begleitet. Die Bajaderen oder, wie man ſie heute heißt, die Nautſchgirls bringen ihm, was ſie ihren Kavalieren abgeknöpft haben. Der Götterdienſt iſt — eine herrliche Faſchings- idee — ganz in das Belieben des einzelnen ge- ſtellt. Und ſo ſoll es auch morgen in der Schwabinger Brauerei ſein. Siwa Nateswara in München. Tito. Erfinderſchutz und Patentgeſetze Vortrag im Erfinderſchutz-Verband Faſt auf keinem Gebiet des Lebens und der Wirtſchaft beſitzt der Erfolg eine ſolche Bedeu- tung, wie in den Kreiſen der Erfinder. Nirgends iſt auch ſo viel Ungerechtigkeit zu beobachten, — Ungerechtigkeit des Schickſals, oder Vernichtung des Erfolges durch liſtige, gehäſſige und unbedenk- liche Nebenmenſchen. Erfinder ſind Idealiſten. Mögen ſie ſich um noch ſo reale Dinge mühen, ihre Mentalität gleicht eher der eines Künſtlers oder Menſchen- beglückers als der eines Geſchäftsmannes. Die Geſchichte iſt voll von Beiſpielen, nach denen hochbegabte, ihrer Zeit weit vorauseilende Men- ſchen um der Idee willen ihr ganzes Leben geopfert haben. Iſt es ſchon ſchon dem von der großen Idee Beſeſſenen ſelten vergönnt, ſeine hochſtreben- den Pläne wirklich zu realiſieren — wieviel weni- ger kommt er dazu, den endlichen, tatſächlichen Erfolg auch ſelbſt zu genießen! Wie ein roter Faden geht durch alle Erfinder- leben die Tragik, — ob ſie kurz vor dem Erfolg im Kampfe verbluteten oder ob ihnen der Tri- umph des großen Gelingens noch wurde: es kamen andere, geſchäftstüchtigere, und entwanden ihnen die Frucht des Erfolges. Viel blieb noch, wenn wenigſtens der Name des Genies der Nach- welt überliefert wurde — um die materielle Aus- beute raufte ſich eine gewinnſüchtige Horde oder ein einzelner begann mit kaltem Blut da einzu- ſetzen, wo der Erfinder im Glück und Rauſch des endlichen Gelingens als wahre Künſtler- und Schöpfernatur nicht ſogleich mit dem ethiſchen auch des materiellen Erfolges acht hatte. So reſtlos ſolche Menſchen alle Güter des Le- bens, ja, ihr Leben ſelbſt der in ihnen wohnen- den Idee zu opfern imſtande ſind, ſo fanatiſch ſie allem entſagen, was das Werk nicht fördern kann, ſo hilflos und untätig ſchauen ſie beim endlichen Siege zu, wie ſich andere in den Raub teilen. Meiſt iſt es auch die grenzenloſe Armut, welche ſie blind und unwiſſend dem Geld und Geldes- werk gegenüber gemacht hat, die ihnen eine lächerlich geringe Summe als großes Kapital erſcheinen läßt, für das ſie ohne langes Beſinnen ihre Arbeit hin- geben. Wenn die Weltfremdheit zu weichen pflegt, iſt es faſt immer zu ſpät, den Schaden wieder gutzumachen. Unſer Zeitalter iſt das Produkt von tauſend und aber tauſend Erfindungen. Wieviel Namen kennen wir von denen, deren Ingenium die Idee entſprang, oder deren Tatkraft und Opferfreudig- keit ſie zu danken wäre? Und wieviele von denen, deren Namen uns überliefert ſind, ſind in Ar- mut und Not verkommen oder haben das ganze Elend eines freudloſen Alters mitgemacht. So war es früher, ſo iſt es heute. Das meiſt ſehr traurige Los ihrer vielen Vor- gänger, das Odium des Plänemachers und Phan- taſten, die Ungewißheit des Erfolges, alles das vermag die anderen nicht zu ſchrecken ... Eine Idee wird reif im Weltgeſchehen und ſucht ſich ein Menſchenhirn, durch das ſie geboren werden kann. Die wirklich genialen Erfinder ſind im wahren Sinne Beſeſſene. Wie nun heute auch der Poet nicht mehr lang- haarig und hungernd in einer Dachkammer woh- nen muß, ſondern im Kampfe mit dem Verleger ganz gut ſeinen Mann zu ſtellen gelernt hat, ſo ſoll dem Erfinder geholfen werden durch Ent- wicklung und Ertüchtigung ſeines Geſchäftsſinnes. Der Deutſche Erfinder-Schutzverband gibt ſich die größte Mühe, durch Beratungen und Vor- träge ſeine Mitglieder zu belehren, vor Schaden zu ſchützen und ſogar Geſetzesänderungen durchzu- bringen, welche das ſehr zuungunſten der Erfin- der und ſchr zugunſten ihrer Ausbeuter zu weite Paragraphennetz enger ziehen ſollen. Diplom Ingenieur Karl Ernſt Moldenhauer zeigte in ſeinem Vortrag über die „Wirtſchaftliche Bewertung des Gebrauchsmuſters und Patentes im Hinblick auf die einſchlägige Geſetzgebung“ eine Menge Lücken auf, durch welche einem unberate- nen Erfinder mit wenig Liſt ſein ganzer Erfolg entwunden werden kann. Wirklich wirkſamen Patentſchutz zu erlangen, Angriffe abzuwehren, unberechtigtem Einſpruch zu begegnen, techniſchen und juriſtiſchen Rat zu geben, iſt einiges von dem mit welchem der Ver- ein ſeine Mitglieder aufs beſte unterſtützt. Wo der einzelne zu ſchwach wäre, ſein Recht durchzu- fechten, tritt die ſtarke Organiſation für ihn ein. (K-B-E.) Der Gasherd für die Gasküche Der Kohlenherd in Ehren: im Haushalt iſt er vorläufig noch nötig und auch wohl der allein rentable. Im Großbetrieb aber, beſonders in den Großküchen der Hotels, wird der Gasherd der Herd der Zukunft ſein. Im Hotel „Roter Hahn“ am Stachus iſt durch den Oberingenieur Ludwig, den Bruder des früheren Münchener Gaswerkdirektors, eine groß- zügige Gasfeuerung mit Verwertung von Nieder- druckgas und Preßluft eingerichtet worden. Es handelt ſich um einen Großküchenherd der Pharos- Feuerſtätten, Hamburg, der ſich im Aeußeren kaum von dem Ausſehen eines Kohlenherdes unterſcheidet. Schwere, gußeiſerne Platten be- decken die ganze, langgeſtreckte Herdfläche, die in drei Einheiten geteilt iſt. Wie beim Kohlenherd ſind durch Herdringe abdeckbare Ankochlöcher an- geordnet, rechts und links davon Fortkochplatten. Unter der Platte aber, unſichtbar in den Seiten- wandungen, ſind die mit Preßluftgas geſpeiſten Hochleiſtungsbrenner eingebaut. Einbauten aus feuerfeſtem Stein bilden die Flammenbecken und zwingen die Feuergaſe in ſinnreich geführte Ka- näle. Auf kleinſtem Raum entwickelt das Gas eine enorme, von den offenen Flammen bei wei- tem nicht erreichte, zuſammengeballte Hitze, ſo daß die Kochplatte in kurzer Zeit rotglühend iſt. Die Abgaſe werden zur Beheizung der Fortkoch- platten benutzt, ſinnreich um Tellerwärmer ge- leitet und gelangen ſchließlich, ohne das Küchen- perſonal zu beläſtigen, durch den Abzug ins Freie. Die Zugregelung geſchieht durch eine ſelbſttätige Vorrichtung von Ingenieur Kraus. Daß ein ſolcher Gas-Großküchenherd ſeine außerordentlichen Vorteile gegenüber dem Kohlen- herd hat, leuchtet ohne weiteres ein. Er iſt nicht teurer im Betrieb als der Kohlenherd, die An- heizzeit iſt äußerſt kurz, die Leiſtungsfähigkeit beſonders groß, was namentlich für den Hotel- betrieb, wo oft ein großer Anſturm von Eſſen ſchnell bewältigt werden muß, von erheblichem Vorteil iſt. Jede läſtige Arbeit, wie Nachſchüren, Kohlentragen, Aſcheräumen fällt weg, die Küche bleibt rein. Die eifrigſten Anhänger des Gas- Kochherdes ſind die Köche ſelbſt geworden, und das iſt das beſte Zeichen. Was München am Faſching verdient Wenn es auch nicht gerade Millionen ſind, die am Faſching aus der Luſtbarkeitsſteuer dem Stadtſäckel zufließen, ſo handelt es ſich doch um eine recht beträchtliche Summe. Die Geſamtein- nahme im vorjährigen Faſching, der lange dau- erte, betrug 325 000 M. Die Summe, die in der Zeit vom 1. bis 16. Januar 1929 an Luſtbar- keitsſteuer einging, beträgt 135 000 M. wovon mindeſtens 100 000 M auf Faſchingsveranſtal- tungen treffen. Alles in allem iſt der Faſching auch für die Stadt ein gutes Geſchäft und hat daher Anſpruch auf ihre Unterſtützung. Die heutige Pſychologie und ihre Anwendung im praktiſchen Leben In der vom Verein für Frauenintereſſen und Arbeit veranſtalteten Vortragsreihe findet der nächſte Vortrag am 22. Januar ſtatt, 20 Uhr, im Hörſaal 225 der Univerſität. Es ſpricht über „Seeliſche Erkrankung — Seeliſche Heilung“ der bekannte Pſychiater Profeſſor Max Iſſerlin. Ein- trittskarten 1.50 Mark, für Mitglieder des Ver- eins 1— Mark, Briennerſtraße 37, bei Bauer, Halbreiter und Univerſität. _ Mit der Rakete durch den Faſching Was iſt los? Vollſtändige Lifte der Faſchings- Veranſtaltungen. Heute Deutſches Theater: M.C.V.-Feſtball. Löwenbräukeller: Kapelle Windiſch. Wagnerſaal: Friſeurinnung. Koloſſeum: Krankenkaſſe der Schweinemetzger. Regina- Palaſt-Hotel: Münchener Adelsgenoſſen- ſchaft. Die Zaubergärten d. Regina. Tabarin Luitpold: Tabarin-Maskenball. Guelfia. Simpliziſſimus: Faſchingstreiben vor 20 Jahren. Café Luitpold: Ein Abend in der Reſiden d. off. Prinzen Karneval. Mal- kaſten: Luſtiger Faſchingsabend mit Kabarett- programm. Reigen: Faſchingstanzabend. Café Arkadia: Feſtkonzert mit Ball zum 15jährigen Beſtehen des Café Arkadia. Odeon- Kaſino: Faſchingsfeſt. Annaſt: Feſtabend in der Hochburg des Exprinzen Karneval. Hackerbräukeller: Ball. Morgen Deutſches Theater: Armenball. Bür- gerbräukeller: Bayer. Traberball (großer Saal), Pfälzer Waldverein (Altmünchner Saal). Schwabinger Brauerei: Künſtlerzunft Nateswara. Löwenbräukeller: Deutſch- Oeſterr. Volksbund. Wagnerſaal: Flieger- Vereinigung. Koloſſeum: Hausfrauenball. Krankenkaſſen d. Schweinemetzger. Bayer. Hof: Korps Gueſtfalia. Park-Hotel: Kar- nevaliſtiſcher Stimmungsabend. Tabarin Luitpold: Tabarin-Maskenball. Café Luitpold: Ein Abend in der Reſidenz d. off. Prinzen Karneval. Odeon-Kaſino: Fa- ſchingsfeſt. Simpliziſſimus: Faſchings- treiben vor 20 Jahren. Gaſthaus Blüte: Künſtlergeſellſchaft 1927. Reigen: Künſtler- ball. Café Arkadia: Wiener Praterleben. Annaſt: Feſtabend in der Hochburg des Ex- prinzen Karneval. Wir bitten Vereine und Geſellſchaften, uns ihre Veranſta- tungen zur Veröffentlichung in dieſer Rubrik rechtzeitig zu über- mitteln. Armenball Der am Dienstag, 22. Januar, im Deutſchen Theater ſtattfindende Armenball beginnt um 20½ Uhr. Saaleröffnung 19½ Uhr. Herren: Frack, Smoking. Damen: Balltoilette, Masken ſind ausgeſchloſſen. Feſtzeichen ſind keine zu löſen. Kartenverkauf noch Montag, 21. Januar, nachmittags von 15—18 Uhr und Dienstag, den 22. Januar von 10—13 Uhr. Geſchäftsſtelle Sal- vatorſtraße 16. Saalkarten im Deutſchen Theater, Max Hieber, Marienplatz, Billettenkiosk Lenbach- platz und Reiſebüro der Augsburger Abendzei- tung, Neuhauſerſtraße 11. Am Ballabend ab 16 Uhr Verkauf aller Plätze und Saalkarten im Deutſchen Theater. Senſation von Schwabing In der „Blüte“ am 22. Januar, im Zauber- garten des Abdank Ullah: „Aktuelles Faſchings- feſt“ der Münchener Künſtlergeſellſchaft 1927, e. V. Die meſchuggenen Zuſtände in Aff gar nix an! Die dauergewellten Haremshaſcherl in der „Blüte“ von Kraft und Schönheit, Feſtſpiel, Um- züge, Schattenſpiel. Prunkhaft, lichtvoll, fabel- haft. Jede Maske willkommen, ganz orientaliſcher Kuddel-Muddel. Lauft, ſpringt, rennt, was ihr könnt, zu den Verkaufsſtellen: Hermann Tietz: Max Hieber; Seyffert, Amalienſtraße 3; Zigar- rengeſchäft Robber, Leopoldſtraße 62; Barlhold, Herzogſtraße 6. Karte 3.— Maik, Kategoriekarte (Aſta) 2.— Mark. Saaleröffnung 7 Uhr, Anſang 8 Uhr. Schwabylon 1929. Das traditionelle Feſt der Studierenden der Akademie der bildenden Künſte, wird am 30. Jan, 1. und 4. Februar ſämtliche Räume der Schwa- bingerbrauerei bevölkern. Die Dekoration — eine Ueberraſchung. Man wird ungeſtraft unter Pal- men wandeln. Das Feſtſpiel? Kriminaliſtiſche Hexerei, ſchönſtes Damenbein des Jahres 1929, Pſychoanalyſe und Sexualnot — eine Sache ge- mixt, die jedem Kunſtverſtändigen die kitſchigſte Freude machen wird. Muſik! Die Künſtler der Akademie der Ton- kunſt werden unter Reumanns Taktſtock Tanz- muſik ſpielen. In den oberen Räumen das kau- kaſiſche Balalaika-Orcheſter. Ball der Schneider Die Schneiderzwangsinnung veranſtaltet durch die Sektion der Damenſchneider auch dieſes Jahr wieder einen großen Faſchinasball des Damen- und Herrenſchneidergewerbes München am Mon- tog, den 28. Januar, 20 Uhr im Hotel Wagner. Eintrittskarten im Vorverkauf in der Geſchäfts- ſtelle der Innung, Pettenbeckſtr. [FORMEL]. Dunkler Anzug oder Masken erwünſcht. Kein Weinzwang, keine Erhöhung der Speiſen- und Getränkepreiſe. Was war Tanz-Turnier Gelb-Schwarz-Cafino Im Deutſchen Theater hatte das Gelb-Schwarz- Caſino ein internationales Tanzturnier um den Preis der Nationen und um die Wintermeiſter- ſchaft von Süddeutſchland abgehalten. Erleſene Geſellſchaft war erſchienen. Die Leiſtungen in den einzelnen Klaſſen waren zum Teil hervorragend, beſonders die internatio- nale ſah die beſten Vertreter des In- und Aus- landes. Als Turniertänze waren Tango, Foxtrott, Slow-Fox und engliſcher Walzer angeſetzt. Die Muſik beſorgte Etté, der Meiſter. In der Gäſteklaſſe ſiegten: 1. W. Möller — Frl. K. Bößl, München; 2. E. Kraus — Frl. V. Dudová, Tſchechoſlowakei; 3. W. Pittroff — Frl. U. Pfeiffer, München. Die C-Klaſſe hat ihre Sieger ſchon vorher in die B-Klaſſe abſtellen können. In C: 1. Oſterrieth — Frau Schütthoff. München; 2. v. Gienanth — Frl. v. Schilling, München; 3. Dr. Gehlen — Frl. v. Griesheim, München. Die B-Klaſſen-Sieger waren ſchon in A ein- gereiht: 1. Lohr — Frl. Hoch, München, 2. Scholz — Frl. Oberhummer, München; 3. Söhn — Frl. Geibel, München. In der A-Klaſſe brachte der Abend den Sieg: 1. Lohr — Frl. Hoch, München; 2. v. Andrian- Werburg — Frl. Oberhummer, München, 3. Scholz — Frl. Oberhummer, München. In der Seniorenklaſſe rangierten als 1. Dr. Geibel — Frl. Hoch, München; 2. Söhn — Frl. Geibel, München; 3. Dr. Kirſch — Frl. Ober- hummer. Dresden. Die internationale Klaſſe hatte ſcharfe Kon- kurrenz. Schließlich erkannten die Richter auf folgende Placierung: 1. Jenull — Frl. Hepprich, Oeſterreich; 2. F. Hawthorn — Miß P. Macaſſy, England; 3. Flohr — Frl. Hepprich, Deutſchland, 4. Dr. Neuroth — Frl. Koeppel, Deutſchland. Zum Schluß eine Sondervorführung von Mei- ſter Mr. Rumſey (England). In den Zwiſchenzeiten ſtand den Zuſchauern das Parkett zur Verfügung. Erſt ſpät fand die wohlgelungene Veranſtaltung ihr Ende. R. Ball der Münchener Filmpreſſe Unter dem filmaktuellen Motto: „Waterloo“ hat die Vereinigung Münchener Filmkritiker und Filmjournaliſten am Sonntag ihren Ball im Odeon-Kaſino abgehalten. Außer den Prominen- ten der Filminduſtrie waren von den bekannten Darſtellern anweſend: Otto Gebühr, Lia Eiben- ſchütz, Maly Delſchaft und Corry Bell. Otto Ge- bühr und Franz Seitz fanden mit ihrem Entree als Blücher und Bruder Beifall. Nach einem Souper drehten ſich die Filmleute aller Sparten und ihre Gäſte und Freunde in fröhlichem Tanz. Die Leitung des wohlgelun- genen Feſtes hatte Dr. Martini übernommen. R. Hausball im Seereſtaurant Kleinheſſeloher See Es hat immer Hand und Fuß, wenn Direktor Ludwig Schmitt etwas unternimmt. Das zeigte der heurige Hausball. Kein Plätzchen war mehr frei. Das iſt hier doppelt zu bewerten; denn trotz der verlockenden Genüſſe in Küche und Keller, iſt es eine Extraleiſtung, wenn man ſich in der Nacht ins Seereſtaurant begibt, das leider noch keine Straßenbahn ober Autobuslinie mit der Stadt verbindet. Aber es hat ſich aus diesmal wieder verlohnt. Eine ſtimmungsfrohe Jazzband begeiſterte die Ballbeſucher zu karnevaliſtiſcher Fröhlichkeit. Dazu kamen allerlei Ueberraſchungen, Geſangseinlagen- und Tanzvorführungen von künſtleriſchen Kräften. Mit Faſchingsangebinden verband ſich eine Reihe von Prämiierungen. Um vielſeitigen Wünſchen gerecht zu werden, wird ſich Direktor Schmitt veranlaßt ſehen müſ- ſen, einen weiteren Ball zu veranſtalten. Die Fenſtervermietung für den Faſchingszug Vielfach iſt die Geſchäftsleitung des Faſchings- feſtzuges bei Wohnungsinhabern auf die irrtüm- liche Anſicht geſtoßen, es müßten nach vollzogener Zeichnung die Fenſter zur Vermietung an die Faſchingszugsleitung abgetreten werden. Dem iſt nicht ſo! Jeder Wohnungsinhaber hat das freie Verfügungsrecht über ſein Fenſter. Da nunmehr mit der Einſammlung der gezeichneten Beträge begonnen wird, werden die Wohnungsinhaber gebeten, den Betrag bereitzuhalten, damit eine ſchnelle Abfertigung geſichert iſt. Nach München zum Faſching Der Verkehrsverband München und Südbayern gibt mit einem Gutſcheinheft für M 100.— die Möglichkeit eines viertägigen Aufenthalts in den Haupttagen des Karnevals in München vom 9. bis 13. Februar. In dem Preis von M 100.— iſt Unterkunft und Verpflegung, die Beſichtigung von zwei Muſeen, der Beſuch des Bal parés im Deutſchen Theater, die Feſtaufführung „Fleder- maus“ am Faſchingsſonntag, die Tribüne beim Karnevalszug, des Schwabinger Künſtlerfeſtes „Das glückhafte Schiff“ und der Kehraus im Deutſchen Theater inbegriffen. Die Gutſcheinhefte ſind bei den Filialen des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros, den ſämtlichen bayeriſchen Reiſebüros und beim Verkehrsverband München erhältlich. Dem Gutſcheinheft liegt em Faltblatt bei, das in einer neuen, freundlichen Weiſe die notwendigen Angaben für die Reiſe bringt. Das Faltblatt wird koſtenlos abgegeben.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-01-02T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 17, 21. Januar 1929, S. Seite 5[5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine17_1929/5>, abgerufen am 10.06.2024.