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Allgemeine Zeitung, Nr. 45, 14. Februar 1871.

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Allgemeine Zeitung.
Nr. 45. Augsburg, Dienstag, 14 Februar 1871.

Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. Für die Redaction verantwortlich: Dr. J. v. Gosen.

[Spaltenumbruch]

Das Abonnement beträgt vierteljährlich: bei den Postämtern des deutsch-
österreichischen Postvereins fl. 4. -- oder Rthlr. 2. 8 Sgr. 7 Pf. excl. Stempelsteuer.
bei den Postämtern der Schweiz Fr. 12. 40 Cts. (halbjährl. Fr. 24. 20 Cts.)

" dem preuss. Postamt in Köln für die Vereinigten Staaten
von Nord-Amerika Rthir. 9. 14 Sgr.

" demselben für England*) Rthlr. 3. 221/2 Sgr.
" dem k. k. Postamt in Triest für Konstantinopel Oe. W. fl. 5. 62 Nkr.
" den Herren A. Detken u. Rocholl in Neapel, H. Löscher in Turin,
Florenz und Rom, H. F. Münster in Verona und Venedig, Giusto
Ebhardt in Venedig, Valentiner und Mues, U. Hoepli in Mailand,
J. Spithoever in Rom für Italien
**) (in Papier) Fr. 46.
[Spaltenumbruch] bei Hrn. G. Alexandre
***) (Paris, Cour du Commerce, St.-Andre-
des-Arts, 2, Strassburg, rue brülee, 5) für Frankreich und
Algerien ganz franco Fr. 18. -- Cts.

" demselben für Spanien und Portugal frankirt bis zur französ.
Austrittsgränze Fr. 28. -- Cts.

" " für England über Belgien, franco bis z. Bestimmungsort Fr. 14. -- Cts.
" " franco wie oben für Aegypten, Konstantinopel
und Griechenland Fr. 21. 25 Cts.

" " für Amerika frankirt bis zum Landungshafen Fr. 24. 50 Cts.
" " für die französischen und englischen über-
seeischen Colonien, Brasilien, Mexico
und
China frankirt bis zum Landungshafen Fr. 27. 75 Cts.
Kreuzbandsendungen befördert auf Bestellung die Expedition der "Allgemeinen Zeitung."
[Spaltenumbruch] Die Francatur hiefür beträgt innerhalb des ganzen deutsch-österreichi-
schen Postvereins
für eine gewöhnliche Nummer mit Beilage = 2 Loth 1 kr. p. N.
[Spaltenumbruch] nach andern Ländern, und zwar nach Belgien und Italien 2 kr. p. N.
Frankreich und Niederlande
3 " " "
Preis der einzelnen Nummer mit Beilage 6 kr. oder 2 Ngr. für ganz Deutschland.

[Spaltenumbruch]
Uebersicht.

Das neue Cabinet in Oesterreich.

Die englische Thronrede.

Der Krieg.

Deutsches Reich. Berlin: Rückkehr des Kaisers. Die Constituante.
General v. Noon. Aus dem Abgeordnetenhaus und der Stadtverord-
netenversammlung.

Oesterreichtsch-ungarische Monarchie. Wien: Audienz japa-
nischer Würdenträger. Der Kaiser in Meran. Minister Schäffle und
die Wiener Blätter. Ein Erlaß an die Handelskammern. Haus Liechten-
stein im Reichsrath.

Großbritaunten. J. Favre und Lord Granville. Das Ministerium
und das Parlament. Friedenssehnsucht. Handelsberichte. Diamanten.
Conferenz.

Frankreich. Gambetta und seine Decrete. Der Constitutionnel und
die Regierung. Das Wahldecret Gambetta's.

Industrte, Handel und Verkehr

Neueste Posten. Pest: Minister-Ernennungen. Das Budget im
ungarischen Reichstag. Ein "Additionsfehler." Cagliari: Hussein
Pascha.

Außerordentliche Beilage. Nr. 24.



Telegraphische Berichte.

In Lille hat die monarchische Liste mit
195,000 Stimmen gesiegt, die republicanische erhielt 47,000. General
Changarnier ist aus Brüssel in Lille angekommen, und hat sich mit an-
dern Deputirten nach Bordeaux begeben. Der neue Präfect Hendle ist
nach Paris gegangen.


Die Gesammtsumme der Jnternirten beträgt
81,577, davon 1788 Officiere. Die Zahl der Pferde beträgt mehr als
10,000. Bis auf zwei Brigaden werden die Schweizer Truppen entlassen.


Das "Diritto di Nizza" ist unterdrückt wor-
den. Vor dem Redactionslocal fand eine Kundgebung statt. Drei Bajon-
nettangriffe wurden gemacht. Das Volk belagerte die Präfectur unter
dem Rufe: "Hoch Jtalien! Hoch das Diritto!" Es folgten drei Gewehr-
salven und Angriffe der Reiterei, die mit Steinwürfen erwiedert wurden.
Das Volk lagerte bis Mitternacht gegenüber den Truppen. Statt des
"Diritto di Nizza" erschien die "Voix de Nice." Der frühere Maire von
Paris, Etienne Arago, welcher im Auftrag der Regierung nach Jtalien
geht, ist hier eingetroffen und nach Untersuchung der Vorgänge weiter
gereist.


Die "Etoile Belge" meldet: Alle Cavallerie-
und Artillerie-Abtheilungen welche sich in der belgischen Provinz Luxem-
burg als Gränzwacht befanden sind zurückberufen worden.


Das hier eingetroffene "Journal Officiel"
vom 9 Febr. desavouirt das Decret Cremieux über die Absetzung obrig-
keitlicher Personen. Das Bureau-Personal des gesetzgebenden Körpers ist
nach Bordeaux abgegangen. Dem "Univers" zufolge candidirte der
Prinz Napoleon in Corsica und in der Charente inferieure. Die Regie-
rung wird der Nationalversammlung einen umständlichen Bericht über
den Abschluß des Waffenstillstandes vorlegen. Man hofft daß die Pariser
Gasbeleuchtung bis zum 13 Febr. wiederhergestellt sein werde.

[Spaltenumbruch]

Productenmarkt. Roggen lauf. Monat 53 1/8 ;
per März-April 52 7/8 , per Mai-Juni 53 1/8 , per Juni-Juli 533/4. Tendenz; mar.,
Weizen lauf. Monat 76, per Mai-Juni 77 1/8 . Tendenz: fest. Rüböl lauf. M.
283/4, per Mai-Juni 28 7/8 . Tendenz: fest Spiritus: loco eff. 16 Thlr. 22 Sgr.,
per März-April 17 Thlr. 15 Sgr., per Mai-Juni 17 Thlr. 23 Sgr., per Juni-
Juli 17 Thlr. 26 Sgr. Tendenz: fest.


Schlußcurse: Creditactien 137 2/5 ; Staatsbahnactien
--; Lombarden 98; Galizier 100 7/8 ; 1882er Amerikaner 96 3/8 ; Bundes
Anleihe 98 1/8 ; Rumänier 483/4; South-Missouri 641/2; Rockford 573/4; Peuinsular
611/2. Tendenz; fest.


Goldagio 1111/2; Wechsel in Gold. 109 3/8 :
1882er Bonds 112 3/8 ; 1885er 1111/2; 1904er 1111/2; Baumwolle 151/4; Petrc-
leum in Philadelphia 243/4.

Weitere Telegramme siehe siebente Seite.
Das neue Cabinet in Oesterreich.
* Nachdem in den letzten Nummern der "A. Z." vorzugsweise dieje-
nigen Urtheile Beachtung gefunden, welche von gegnerischer Seite über
das neue Ministerium gefällt worden, mögen heute zwei Stimmen aus
andern Lagern -- aus einem wirklich unparteiischen und aus dem mini-
steriellen -- zum Worte kommen. Die Redaction bemerkt gleichzeitig
daß sie hiermit die vorläufige Erörterung bezüglich des Cabinets
Hohenwart in den Spalten der "Allg. Ztg." für abgeschlossen erachtet, und
dem Gange der Thatsachen vorbehält den richtigen Wahrspruch zu schöpfen
über Männer, deren Thaten -- um nur eines hervorzuheben -- Anfeindung
in vollgerütteltem Maß, aber ungewöhnlich wenig Selbstlob vorausgeht.

Die großartigen Ereignisse welche sich in
letzterer Zeit in Frankreich abgespielt, sind für uns Wiener in den jüngsten
Tagen durch die in den Geschicken Oesterreichs augenscheinlich eingetretene
neue Wendung in den Hintergrund gedrängt; deßhalb halte ich es um so
mehr für meine Pflicht Jhnen über die hierüber laut gewordenen Mei-
nungen zu berichten, als ich Gelegenheit hatte in den verschiedensten Kreisen
dieselben kennen zu lernen. Wie das Ministerium Hohenwart in der öster-
reichischen Presse aufgenommen worden, dürften Sie wohl schon vor Ein-
langen meines heutigen Schreibens erfahren haben; dürfte man unsern
Herren von der Presse Glauben schenken, so wäre das Publicum mit wahrer
Entrüstung über die Ernennungen der "Wiener Ztg." vom 7 d. erfüllt;
wenigstens können Sie dieß in allen Tonarten, in allen Artikeln von nah
und fern lesen. Dem ist aber in Wirklichkeit gar nicht so: die Ernennung
der neuen Minister hat einen ganz andern Eindruck hervorgebracht.

Wer sich in der Geschichte Oesterreichs seit etwa einem Menschenalter
umfieht, dem muß -- falls er sie nicht absichtlich ignoriren will -- die Thatsache
auffallen daß das deutsch-österreichische Volk an all den eingetretenen innern
Wirren und Zwistigkeiten ziemlich theilnahmlos vorübergegangen ist. Der
Deutsch-Oesterreicher und ganz speciell der Wiener hat noch jedes Regime
geschmäht und noch jedes ertragen. Zur Zeit der Bach'schen Neactions-
periode, wie in der Epoche des liberalen Schwindels des Bürgerministe-
riums, war das Gerede das gleiche, und der Kriegsminister Hr. v. Kuhn
hat eigentlich den Nagel auf den Kopf getroffen, als er in den Delegationen
erklärte daß in Oesterreich von jeher räsonnirt worden sei und auch stets werde
räsonnirt werden. Daß damit der politischen Einsicht der Deutsch-Oesterreicher
kein Compliment gemacht wird ist allerdings richtig, kann aber durch das ein-
fache Abläugnen seitens unserer Journalistik nicht geändert werden. Genau
so wie allemal benimmt sich auch jetzt das österreichische Volk. Obwohl
in allen Zeitungen des längern zu lesen ist daß das Ministerium Hohen-

*) Für England auch bei Hrn. A. Siegle, 110 Leadenhall Street E. C. in London.
**) Für Italien auch bei den Herren Gebr. Becca in Florenz und Turin für Fr. 13. 70 Cent.
***) Für Spanien, Frankreich und Portugal abonnirt man auch bei Hrn. Klincksieck Nr. 11, rue de Lille in Paris.
Allgemeine Zeitung.
Nr. 45. Augsburg, Dienſtag, 14 Februar 1871.

Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung. Für die Redaction verantwortlich: Dr. J. v. Goſen.

[Spaltenumbruch]

Das Abonnement beträgt vierteljährlich: bei den Postämtern des deutsch-
österreichischen Postvereins fl. 4. — oder Rthlr. 2. 8 Sgr. 7 Pf. excl. Stempelsteuer.
bei den Postämtern der Schweiz Fr. 12. 40 Cts. (halbjährl. Fr. 24. 20 Cts.)

dem preuss. Postamt in Köln für die Vereinigten Staaten
von Nord-Amerika Rthir. 9. 14 Sgr.

demselben für England*) Rthlr. 3. 22½ Sgr.
dem k. k. Postamt in Triest für Konstantinopel Oe. W. fl. 5. 62 Nkr.
den Herren A. Detken u. Rocholl in Neapel, H. Löscher in Turin,
Florenz und Rom, H. F. Münster in Verona und Venedig, Giusto
Ebhardt in Venedig, Valentiner und Mues, U. Hoepli in Mailand,
J. Spithoever in Rom für Italien
**) (in Papier) Fr. 46.
[Spaltenumbruch] bei Hrn. G. Alexandre
***) (Paris, Cour du Commerce, St.-André-
des-Arts, 2, Strassburg, rue brülée, 5) für Frankreich und
Algerien ganz franco Fr. 18. — Cts.

demselben für Spanien und Portugal frankirt bis zur französ.
Austrittsgränze Fr. 28. — Cts.

„ „ für England über Belgien, franco bis z. Bestimmungſort Fr. 14. — Cts.
„ „ franco wie oben für Aegypten, Konstantinopel
und Griechenland Fr. 21. 25 Cts.

„ „ für Amerika frankirt bis zum Landungshafen Fr. 24. 50 Cts.
„ „ für die französischen und englischen über-
ſeeischen Colonien, Brasilien, Mexico
und
China frankirt bis zum Landungshafen Fr. 27. 75 Cts.
Kreuzbandsendungen befördert auf Bestellung die Expedition der „Allgemeinen Zeitung.“
[Spaltenumbruch] Die Francatur hiefür beträgt innerhalb des ganzen deutsch-österreichi-
ſchen Postvereins
für eine gewöhnliche Nummer mit Beilage = 2 Loth 1 kr. p. N.
[Spaltenumbruch] nach andern Ländern, und zwar nach Belgien und Italien 2 kr. p. N.
Frankreich und Niederlande
3 „ „ „
Preis der einzelnen Nummer mit Beilage 6 kr. oder 2 Ngr. für ganz Deutschland.

[Spaltenumbruch]
Ueberſicht.

Das neue Cabinet in Oeſterreich.

Die engliſche Thronrede.

Der Krieg.

Deutſches Reich. Berlin: Rückkehr des Kaiſers. Die Conſtituante.
General v. Noon. Aus dem Abgeordnetenhaus und der Stadtverord-
netenverſammlung.

Oeſterreichtſch-ungariſche Monarchie. Wien: Audienz japa-
niſcher Würdenträger. Der Kaiſer in Meran. Miniſter Schäffle und
die Wiener Blätter. Ein Erlaß an die Handelskammern. Haus Liechten-
ſtein im Reichsrath.

Großbritaunten. J. Favre und Lord Granville. Das Miniſterium
und das Parlament. Friedensſehnſucht. Handelsberichte. Diamanten.
Conferenz.

Frankreich. Gambetta und ſeine Decrete. Der Conſtitutionnel und
die Regierung. Das Wahldecret Gambetta’s.

Induſtrte, Handel und Verkehr

Neueſte Poſten. Peſt: Miniſter-Ernennungen. Das Budget im
ungariſchen Reichstag. Ein „Additionsfehler.“ Cagliari: Huſſein
Paſcha.

Außerordentliche Beilage. Nr. 24.



Telegraphiſche Berichte.

In Lille hat die monarchiſche Liſte mit
195,000 Stimmen geſiegt, die republicaniſche erhielt 47,000. General
Changarnier iſt aus Brüſſel in Lille angekommen, und hat ſich mit an-
dern Deputirten nach Bordeaux begeben. Der neue Präfect Hendlé iſt
nach Paris gegangen.


Die Geſammtſumme der Jnternirten beträgt
81,577, davon 1788 Officiere. Die Zahl der Pferde beträgt mehr als
10,000. Bis auf zwei Brigaden werden die Schweizer Truppen entlaſſen.


Das „Diritto di Nizza“ iſt unterdrückt wor-
den. Vor dem Redactionslocal fand eine Kundgebung ſtatt. Drei Bajon-
nettangriffe wurden gemacht. Das Volk belagerte die Präfectur unter
dem Rufe: „Hoch Jtalien! Hoch das Diritto!“ Es folgten drei Gewehr-
ſalven und Angriffe der Reiterei, die mit Steinwürfen erwiedert wurden.
Das Volk lagerte bis Mitternacht gegenüber den Truppen. Statt des
„Diritto di Nizza“ erſchien die „Voix de Nice.“ Der frühere Maire von
Paris, Etienne Arago, welcher im Auftrag der Regierung nach Jtalien
geht, iſt hier eingetroffen und nach Unterſuchung der Vorgänge weiter
gereist.


Die „Etoile Belge“ meldet: Alle Cavallerie-
und Artillerie-Abtheilungen welche ſich in der belgiſchen Provinz Luxem-
burg als Gränzwacht befanden ſind zurückberufen worden.


Das hier eingetroffene „Journal Officiel“
vom 9 Febr. desavouirt das Decret Crémieux über die Abſetzung obrig-
keitlicher Perſonen. Das Bureau-Perſonal des geſetzgebenden Körpers iſt
nach Bordeaux abgegangen. Dem „Univers“ zufolge candidirte der
Prinz Napoleon in Corſica und in der Charente inférieure. Die Regie-
rung wird der Nationalverſammlung einen umſtändlichen Bericht über
den Abſchluß des Waffenſtillſtandes vorlegen. Man hofft daß die Pariſer
Gasbeleuchtung bis zum 13 Febr. wiederhergeſtellt ſein werde.

[Spaltenumbruch]

Productenmarkt. Roggen lauf. Monat 53⅛;
per März-April 52⅞, per Mai-Juni 53⅛, per Juni-Juli 53¾. Tendenz; mar.,
Weizen lauf. Monat 76, per Mai-Juni 77⅛. Tendenz: feſt. Rüböl lauf. M.
28¾, per Mai-Juni 28⅞. Tendenz: feſt Spiritus: loco eff. 16 Thlr. 22 Sgr.,
per März-April 17 Thlr. 15 Sgr., per Mai-Juni 17 Thlr. 23 Sgr., per Juni-
Juli 17 Thlr. 26 Sgr. Tendenz: feſt.


Schlußcurſe: Creditactien 137⅖; Staatsbahnactien
—; Lombarden 98; Galizier 100⅞; 1882er Amerikaner 96⅜; Bundes
Anleihe 98⅛; Rumänier 48¾; South-Miſſouri 64½; Rockford 57¾; Peuinſular
61½. Tendenz; feſt.


Goldagio 111½; Wechſel in Gold. 109⅜:
1882er Bonds 112⅜; 1885er 111½; 1904er 111½; Baumwolle 15¼; Petrc-
leum in Philadelphia 24¾.

Weitere Telegramme ſiehe ſiebente Seite.
Das neue Cabinet in Oeſterreich.
* Nachdem in den letzten Nummern der „A. Z.“ vorzugsweiſe dieje-
nigen Urtheile Beachtung gefunden, welche von gegneriſcher Seite über
das neue Miniſterium gefällt worden, mögen heute zwei Stimmen aus
andern Lagern — aus einem wirklich unparteiiſchen und aus dem mini-
ſteriellen — zum Worte kommen. Die Redaction bemerkt gleichzeitig
daß ſie hiermit die vorläufige Erörterung bezüglich des Cabinets
Hohenwart in den Spalten der „Allg. Ztg.“ für abgeſchloſſen erachtet, und
dem Gange der Thatſachen vorbehält den richtigen Wahrſpruch zu ſchöpfen
über Männer, deren Thaten — um nur eines hervorzuheben — Anfeindung
in vollgerütteltem Maß, aber ungewöhnlich wenig Selbſtlob vorausgeht.

Die großartigen Ereigniſſe welche ſich in
letzterer Zeit in Frankreich abgeſpielt, ſind für uns Wiener in den jüngſten
Tagen durch die in den Geſchicken Oeſterreichs augenſcheinlich eingetretene
neue Wendung in den Hintergrund gedrängt; deßhalb halte ich es um ſo
mehr für meine Pflicht Jhnen über die hierüber laut gewordenen Mei-
nungen zu berichten, als ich Gelegenheit hatte in den verſchiedenſten Kreiſen
dieſelben kennen zu lernen. Wie das Miniſterium Hohenwart in der öſter-
reichiſchen Preſſe aufgenommen worden, dürften Sie wohl ſchon vor Ein-
langen meines heutigen Schreibens erfahren haben; dürfte man unſern
Herren von der Preſſe Glauben ſchenken, ſo wäre das Publicum mit wahrer
Entrüſtung über die Ernennungen der „Wiener Ztg.“ vom 7 d. erfüllt;
wenigſtens können Sie dieß in allen Tonarten, in allen Artikeln von nah
und fern leſen. Dem iſt aber in Wirklichkeit gar nicht ſo: die Ernennung
der neuen Miniſter hat einen ganz andern Eindruck hervorgebracht.

Wer ſich in der Geſchichte Oeſterreichs ſeit etwa einem Menſchenalter
umfieht, dem muß — falls er ſie nicht abſichtlich ignoriren will — die Thatſache
auffallen daß das deutſch-öſterreichiſche Volk an all den eingetretenen innern
Wirren und Zwiſtigkeiten ziemlich theilnahmlos vorübergegangen iſt. Der
Deutſch-Oeſterreicher und ganz ſpeciell der Wiener hat noch jedes Régime
geſchmäht und noch jedes ertragen. Zur Zeit der Bach’ſchen Neactions-
periode, wie in der Epoche des liberalen Schwindels des Bürgerminiſte-
riums, war das Gerede das gleiche, und der Kriegsminiſter Hr. v. Kuhn
hat eigentlich den Nagel auf den Kopf getroffen, als er in den Delegationen
erklärte daß in Oeſterreich von jeher räſonnirt worden ſei und auch ſtets werde
räſonnirt werden. Daß damit der politiſchen Einſicht der Deutſch-Oeſterreicher
kein Compliment gemacht wird iſt allerdings richtig, kann aber durch das ein-
fache Abläugnen ſeitens unſerer Journaliſtik nicht geändert werden. Genau
ſo wie allemal benimmt ſich auch jetzt das öſterreichiſche Volk. Obwohl
in allen Zeitungen des längern zu leſen iſt daß das Miniſterium Hohen-

*) Für England auch bei Hrn. A. Siegle, 110 Leadenhall Street E. C. in London.
**) Für Italien auch bei den Herren Gebr. Becca in Florenz und Turin für Fr. 13. 70 Cent.
***) Für Spanien, Frankreich und Portugal abonnirt man auch bei Hrn. Klincksieck Nr. 11, rue de Lille in Paris.
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[0001] Allgemeine Zeitung. Nr. 45. Augsburg, Dienſtag, 14 Februar 1871. Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung. Für die Redaction verantwortlich: Dr. J. v. Goſen. Das Abonnement beträgt vierteljährlich: bei den Postämtern des deutsch- österreichischen Postvereins fl. 4. — oder Rthlr. 2. 8 Sgr. 7 Pf. excl. Stempelsteuer. bei den Postämtern der Schweiz Fr. 12. 40 Cts. (halbjährl. Fr. 24. 20 Cts.) „ dem preuss. Postamt in Köln für die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika Rthir. 9. 14 Sgr. „ demselben für England *) Rthlr. 3. 22½ Sgr. „ dem k. k. Postamt in Triest für Konstantinopel Oe. W. fl. 5. 62 Nkr. „ den Herren A. Detken u. Rocholl in Neapel, H. Löscher in Turin, Florenz und Rom, H. F. Münster in Verona und Venedig, Giusto Ebhardt in Venedig, Valentiner und Mues, U. Hoepli in Mailand, J. Spithoever in Rom für Italien **) (in Papier) Fr. 46. bei Hrn. G. Alexandre ***) (Paris, Cour du Commerce, St.-André- des-Arts, 2, Strassburg, rue brülée, 5) für Frankreich und Algerien ganz franco Fr. 18. — Cts. „ demselben für Spanien und Portugal frankirt bis zur französ. Austrittsgränze Fr. 28. — Cts. „ „ für England über Belgien, franco bis z. Bestimmungſort Fr. 14. — Cts. „ „ franco wie oben für Aegypten, Konstantinopel und Griechenland Fr. 21. 25 Cts. „ „ für Amerika frankirt bis zum Landungshafen Fr. 24. 50 Cts. „ „ für die französischen und englischen über- ſeeischen Colonien, Brasilien, Mexico und China frankirt bis zum Landungshafen Fr. 27. 75 Cts. Kreuzbandsendungen befördert auf Bestellung die Expedition der „Allgemeinen Zeitung.“ Die Francatur hiefür beträgt innerhalb des ganzen deutsch-österreichi- ſchen Postvereins für eine gewöhnliche Nummer mit Beilage = 2 Loth 1 kr. p. N. nach andern Ländern, und zwar nach Belgien und Italien 2 kr. p. N. Frankreich und Niederlande 3 „ „ „ Preis der einzelnen Nummer mit Beilage 6 kr. oder 2 Ngr. für ganz Deutschland. Ueberſicht. Das neue Cabinet in Oeſterreich. Die engliſche Thronrede. Der Krieg. Deutſches Reich. Berlin: Rückkehr des Kaiſers. Die Conſtituante. General v. Noon. Aus dem Abgeordnetenhaus und der Stadtverord- netenverſammlung. Oeſterreichtſch-ungariſche Monarchie. Wien: Audienz japa- niſcher Würdenträger. Der Kaiſer in Meran. Miniſter Schäffle und die Wiener Blätter. Ein Erlaß an die Handelskammern. Haus Liechten- ſtein im Reichsrath. Großbritaunten. J. Favre und Lord Granville. Das Miniſterium und das Parlament. Friedensſehnſucht. Handelsberichte. Diamanten. Conferenz. Frankreich. Gambetta und ſeine Decrete. Der Conſtitutionnel und die Regierung. Das Wahldecret Gambetta’s. Induſtrte, Handel und Verkehr Neueſte Poſten. Peſt: Miniſter-Ernennungen. Das Budget im ungariſchen Reichstag. Ein „Additionsfehler.“ Cagliari: Huſſein Paſcha. Außerordentliche Beilage. Nr. 24. Telegraphiſche Berichte. * Bordeaux, 12 Febr. In Lille hat die monarchiſche Liſte mit 195,000 Stimmen geſiegt, die republicaniſche erhielt 47,000. General Changarnier iſt aus Brüſſel in Lille angekommen, und hat ſich mit an- dern Deputirten nach Bordeaux begeben. Der neue Präfect Hendlé iſt nach Paris gegangen. # Bern, 13 Febr. Die Geſammtſumme der Jnternirten beträgt 81,577, davon 1788 Officiere. Die Zahl der Pferde beträgt mehr als 10,000. Bis auf zwei Brigaden werden die Schweizer Truppen entlaſſen. ♂ Nizza, 12 Febr. Das „Diritto di Nizza“ iſt unterdrückt wor- den. Vor dem Redactionslocal fand eine Kundgebung ſtatt. Drei Bajon- nettangriffe wurden gemacht. Das Volk belagerte die Präfectur unter dem Rufe: „Hoch Jtalien! Hoch das Diritto!“ Es folgten drei Gewehr- ſalven und Angriffe der Reiterei, die mit Steinwürfen erwiedert wurden. Das Volk lagerte bis Mitternacht gegenüber den Truppen. Statt des „Diritto di Nizza“ erſchien die „Voix de Nice.“ Der frühere Maire von Paris, Etienne Arago, welcher im Auftrag der Regierung nach Jtalien geht, iſt hier eingetroffen und nach Unterſuchung der Vorgänge weiter gereist. * Brüſſel, 13 Febr. Die „Etoile Belge“ meldet: Alle Cavallerie- und Artillerie-Abtheilungen welche ſich in der belgiſchen Provinz Luxem- burg als Gränzwacht befanden ſind zurückberufen worden. * Brüſſel, 13 Febr. Das hier eingetroffene „Journal Officiel“ vom 9 Febr. desavouirt das Decret Crémieux über die Abſetzung obrig- keitlicher Perſonen. Das Bureau-Perſonal des geſetzgebenden Körpers iſt nach Bordeaux abgegangen. Dem „Univers“ zufolge candidirte der Prinz Napoleon in Corſica und in der Charente inférieure. Die Regie- rung wird der Nationalverſammlung einen umſtändlichen Bericht über den Abſchluß des Waffenſtillſtandes vorlegen. Man hofft daß die Pariſer Gasbeleuchtung bis zum 13 Febr. wiederhergeſtellt ſein werde. # Berlin, 13 Febr. Productenmarkt. Roggen lauf. Monat 53⅛; per März-April 52⅞, per Mai-Juni 53⅛, per Juni-Juli 53¾. Tendenz; mar., Weizen lauf. Monat 76, per Mai-Juni 77⅛. Tendenz: feſt. Rüböl lauf. M. 28¾, per Mai-Juni 28⅞. Tendenz: feſt Spiritus: loco eff. 16 Thlr. 22 Sgr., per März-April 17 Thlr. 15 Sgr., per Mai-Juni 17 Thlr. 23 Sgr., per Juni- Juli 17 Thlr. 26 Sgr. Tendenz: feſt. # Berlin, 13 Febr. Schlußcurſe: Creditactien 137⅖; Staatsbahnactien —; Lombarden 98; Galizier 100⅞; 1882er Amerikaner 96⅜; Bundes Anleihe 98⅛; Rumänier 48¾; South-Miſſouri 64½; Rockford 57¾; Peuinſular 61½. Tendenz; feſt. * New-York, 11 Febr. Goldagio 111½; Wechſel in Gold. 109⅜: 1882er Bonds 112⅜; 1885er 111½; 1904er 111½; Baumwolle 15¼; Petrc- leum in Philadelphia 24¾. Weitere Telegramme ſiehe ſiebente Seite. Das neue Cabinet in Oeſterreich. * Nachdem in den letzten Nummern der „A. 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Die großartigen Ereigniſſe welche ſich in letzterer Zeit in Frankreich abgeſpielt, ſind für uns Wiener in den jüngſten Tagen durch die in den Geſchicken Oeſterreichs augenſcheinlich eingetretene neue Wendung in den Hintergrund gedrängt; deßhalb halte ich es um ſo mehr für meine Pflicht Jhnen über die hierüber laut gewordenen Mei- nungen zu berichten, als ich Gelegenheit hatte in den verſchiedenſten Kreiſen dieſelben kennen zu lernen. Wie das Miniſterium Hohenwart in der öſter- reichiſchen Preſſe aufgenommen worden, dürften Sie wohl ſchon vor Ein- langen meines heutigen Schreibens erfahren haben; dürfte man unſern Herren von der Preſſe Glauben ſchenken, ſo wäre das Publicum mit wahrer Entrüſtung über die Ernennungen der „Wiener Ztg.“ vom 7 d. erfüllt; wenigſtens können Sie dieß in allen Tonarten, in allen Artikeln von nah und fern leſen. Dem iſt aber in Wirklichkeit gar nicht ſo: die Ernennung der neuen Miniſter hat einen ganz andern Eindruck hervorgebracht. 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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 45, 14. Februar 1871, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine45_1871/1>, abgerufen am 15.05.2024.