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Allgemeine Zeitung, Nr. 96, 6. April 1849.

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[Spaltenumbruch] abgedrungene Rehabilitation erscheinen. Indessen -- besser spät als gar
nicht! die Ausarbeitung dieser Immediateingabe ist vorerst einer Com-
mission übertragen worden, bestehend aus den HH. Möring, Sommaruga,
Giskra und Wuttke. (Nürnb. Corr.)


In der heutigen Sitzung der
Nationalversammlung theilte der Vorsitzende Kirchgeßner eine gestern
Abend halb 10 Uhr eingegangene telegraphische Depesche mit. Die De-
putation in Berlin zeigt an daß sie unmittelbar nach Empfang der Ant-
wort des Königs in Berathung getreten sey über das was sie ferner zu
thun habe. Ihre Erklärung werde morgen (also heute) erfolgen. Die
Deputation ist sich ihrer Pflicht und Verantwortlichkeit gegen ihre Voll-
machtgeber vollkommen bewußt. (Gelächtev links.) Kreutzberg inter-
pellirt das Ministerium über die Maßregeln die es zur Sicherstellung der
deutschen Interessen und des deutschen Reichsgebiets, in Folge des Wieder-
ausbruchs der Feindseligkeiten zwischen Oesterreich und Sardinien, ergrif-
fen habe. Ministerpräsident v. Gagern erwiedert auf diese Interpella-
tion, die Ereignisse hätten geantwortet. Sodann gibt er Aufschluß über
die Lage der Dinge zwischen Deutschland und Dänemark. Der deutsche
Oberbefehlshaber v. Prittwitz hat Befehl nicht anzugreifen, sondern in der
Vertheidigungsstellung zu verharren, solange dänischerseits kein Angriff
erfolgt. Hoffbauer stellt den dringenden Antrag: daß die National-
versammlung sofort über die Antwort des Königs von Preußen in Bera-
thung treten und den gefaßten Beschluß sofort der Deputation zur Voll-
ziehung mittheilen werde. Die Dringlichkeit wird abgelehnt. Raveaur und
Genossen stellten den Antrag: "In Erwägung daß die Kaiserdeputation sich
ihres Auftrags entledigt hat, und die Nationalversammlung über die Ant-
wort des Königs berathen und beschließen will, wird der Präsident beauf-
tragt die Kaiserdeputation sofort zurückzuberufen." Die Dringlichkeit die-
ses Antrags wurde mit 191 gegen 163 Stimmen abgelehnt. Die nächste
Sitzung Mittwoch.

Württemberg.

Heute ward dem Prä-
sidium der Kammer der Abgeordneten vom Ministerium des Innern
der Gesetzentwurf, betreffend die Einberufung einer Versammlung von
Volksvertretern, zu Berathung einer Revision der Verfassung mitgetheilt.

Gr. Baden.

In der Karlsr. Ztg. findet
sich eine Erklärung von Welcker, Frankfurt 30 März.

"In Bezug auf mei-
nen bekannten Antrag enthalten einige Zeitungen nichtswürdige Verleum-
dungen über meine Beweggründe, über Besoldungsverhältnisse, ministe-
rielle Bedrohungen. Solche unwürdige Angriffe erwiedere ich, wie stets
in meinen dreißigjährigen politischen Kämpfen, so auch jetzt nur mit dem
Stillschweigen der Verachtung. Nur das will ich noch besonders als Lü-
gen bezeichnen daß mein Ministerium mir irgendwie schriftlich oder münd-
lich die Forderung oder auch nur den Wunsch ausgesprochen habe, ich möge
in meiner parlamentarischen Wirksamkeit mich für die preußische Ober-
hauptswürde erklären, oder daß dasselbe meinen Antrag zu Gunsten der-
selben, von welchem es, ehe er öffentlich gestellt war, nicht die mindeste
Kenntniß hatte, irgendwie veranlaßt habe. Bei der nothwendigen, mir
von meiner Regierung stets in der würdigsten Weise belassenen Unabhän-
gigkeit der parlamentarischen Wirksamkeit mußte ich schon deßhalb vor-
ausgehende Mittheilung über ähnliche parlamentarische Anträge vermei-
den, um meine Regierung von jeder Verantwortlichkeit in Beziehung auf
dieselben frei zu halten. Denn verschieden ist der Standpunkt für das
Wirken, für das Zeit- und Formgemäße in den parlamentarischen Partei-
kämpfen, und der Standpunkt der Regierungen welche außer oder über
diesen Kämpfen stehen."

-- Morgen sindet in Heidelberg eine Versamm-
lung von Mitgliedern der Linken der Nationalversammlung und Land-
tagsabgeordneten von Darmstadt, Baden, Württemberg, Bayern u. s. w.
statt, wo das künftige Verhalten der demokratischen Parteien in den Ein-
zelländern, namentlich der "Volksvereine", ein Hauptgegenstand der Be-
sprechung seyn wird.

In Baden beginnt eine eigenthümliche Agitation: es weigern sich
nämlich an verschiedenen Orten, z. B. in Emmendingen, Bühl, Offenbach,
die Wähler an die Stelle der aus der zweiten Kammer ausgetretenen Mit-
glieder neue Abgeordnete zu ernennen; sie verlangen dafür die Einberu-
fung einer eonstituirenden Versammlung.

K. Hannover.

Die Emancipation belge vom
29 März behauptet: es besteye zwischen Dänemark und Hannover ein be-
sonderer Vertrag unter Vermittlung Englands; er bezwecke Hannover,
und besonders die hannöversche Marine außerhalb des Bereichs der Feind-
seligkeit zu stellen. Die dänische Flotte werde die hannoverischen Kauf-
fahrteifahrzeuge nicht wegnehmen wenn sie deutsche wegnehme; sie werde
die hannoverischen Häfen nicht blokiren wenn sie die deutschen blokire; die
hannoverischen Truppen würden dagegen in Schleswig einrücken, aber nicht
auf die Soldaten der dänischen Armee schießen. Wie die hannoverischen
Truppen, die ja doch bekanntlich unter dem Commanda des Reichs stehen
[Spaltenumbruch] werden, also nicht selbständig agiren können, es anfangen sollen nicht zu
schießen, fügt die Emancipation nicht hinzu. Da sie in demselben Ar-
tikel sagt: das Frankfurter Cabinet habe keine Soldaten als die welche
ihm Preußen und Hannover liesern, so scheint sie von einem Obercom-
mando über Reichstruppen nichts zu wissen. Im übrigen wäre es sehr
wünschenswerth zu erfahren ob irgend Privatverhandlungen Hannovers
mit Dänemark stattfanden, die zu der obigen auch in das J. des Debats
übergegangenen, in solcher Ausdehnung gewiß nicht gegründeten Nachricht
Veranlassung gaben.


In bedeutend gehobenerer Stimmung
schreibe ich Ihnen heute als gestern. Wenn der erste Tag unserer Reise
den Rhein entlang manches zu wünschen übrigließ, rücksichtlich der uns
entgegenkommenden Theilnahme der Bevölkerung, so hat der zweite nicht
allein diesen Mangel vollständig ausgeglichen, sondern eine solche Summe
freudiger und wahrhaft erhebender Begegnisse über uns ausgeschüttet, daß wir
uns dadurch schon vollkommen befriedigt fühlen könnten, auch wenn nicht diese
Bewegung der begeistertsten Theilnahme, die uns heute auf ihren Wogen
von Ort zu Ort getragen hat, allem Anschein nach fort und fort noch im
Wachsen begriffen wäre. Einzelnes aufzuzählen versagt sich mir die Zeit.
Sie werden ja auch wohl aus den einzelnen Orten Berichte über unsern
Empfang erhalten; ich nenne daher nur als die Orte wo dieser Empfang
der glänzendste und erhebendste war -- mit dem Bemerken jedoch daß
auch die kleinern, die kleinsten Orte mit diesen größern an reger Theil-
nahme wetteiferten -- Düsseldorf, Dortmund, Bielefeld, Minden, Bücke-
burg, vor allem aber Hannover, wo ein wahrhaft endloser Jubel uns em-
pfing und in allen nur möglichen Gestalten festlicher Kundgebung, Auf-
stellung der gesammten Bürgerwehr, zahllosen Vivats der Menge, die alle
Plätze und Straßen erfüllte durch die wir fuhren, Fackelzug und Deputa-
tion uns von unserer Ankunft bis spät in die Nacht hinein umgab. Von
Braunschweig erwartete uns hier ebenfalls eine Deputation, die uns nach
Braunschweig begleiten wird. (Deutsche Z.)

H. Braunschweig.

Die schon ge-
stern hier erwartete nach Berlin bestimmte große Reichsgesandtschaft, welche
in Hannover übernachtet hatte, kam kurz nach 12 Uhr Mittags heute hier
an. Des Sonntags halber hatte sich eine noch viel größere Menschenmenge
als gestern dort versammelt, von welcher der Bahnzug mit einem donnern-
den Hurrah empfangen wurde. Als die Gesandtschaft ausstieg, wurde sie
von einer Abordnung des Magistrats und der Stadtverordneten empfan-
gen, und, während das Militärmusikcorps "Was ist des Deutschen Vater-
land" spielte, durch ein von der Bürgerwehr gebildetes Spalier in den
blauen Saal des Restaurationsgebäudes geleitet, wo mehrere Anreden,
unter anderm von Seite der Magistratsdeputation, an sie gehalten wurden,
und auch Simson und Bauer sprachen. Dann zog man in den großen
festlich geschmückten Saal des Restaurationsgebäudes, wo die Gesandtschaft
auf Kosten der Stadt bewirthet wurde. Viele Toaste, auf den Kaiser, den
Herzog, die Nationalversammlung etc. wurden ausgebracht und mehrere
Reden gehalten. Gegen 4 Uhr reiste die Gesandtschaft mit einem von der
Regierung gestellten Extrazug von lauter ganz neuen mit Fahnen und
Laubwerk festlich geschmückten Wagen ab; diejenigen die an dem Gastmahl
theilgenommen hatten, sowie das Musikoorps begleiteten sie nach Wolfen-
büttel, wo am Bahnhof die Bürgerwehr und der Magistrat erschienen wa-
ren. Der Herzog hat der von Seite der Landesabgeordneten an ihn abge-
gangenen Deputation zur Antwort ertheilt, er werde, bei seiner längst be-
kannten Gesinnung über den Gegenstand, alles zweckmäßig Erscheinende an-
wenden um den König von Preußen zur Annahme der Kaiserwürde zu
bewegen.

Preußen.

In beiden Kammern wurde heute über eine
Adresse an den König berathen und Beschluß gefaßt. In der ersten Kam-
mer wurde der Commissionsentwurf mit allen Stimmen gegen 3 angenom-
men. Die zweite Kammer verwarf den Entwurf des Grafen Arnim und
nahm den von Vincke und Genossen mit 156 gegen 151 Stimmen an, wo-
durch der Commissionsentwurf beseitigt wurde. Dieser wäre durchgegan-
gen wenn nicht bei der Abstimmung über das Vincke'sche Amendement 23
Mitglieder, meist Polen der äußersten Linken, sich des Votirens enthalten
hätten. Schließlich wurde Grabow mit 171 gegen 158 Stimmen wieder
zum Präsidenten erwählt. Unruh erhielt 157 Stimmen. Die Deputation
der Frankfurter Versammlung ist heute Nachmittag 51/2 Uhr mit einem
Extrazug auf dem Potsdamer Bahnhof angekommen. Sie wurde von der
dort versammelten Menschenmasse mit vielfach wiederholtem Hoch begrüßt
und von Magistrat und Stadtverordneten, den Vicepräsidenten beider
Kammern etc. feierlich empfangen. Dann fuhren die Deputirten in 17 of-
fenen Gallawagen durch die Leipziger- und Wilhelmsstraße, die Linden
entlang nach den für sie bereitgehaltenen Wohnungen.


Ich ergänze meinen gestrigen Bericht über
die Verhandlungen der beiden Kammern und den Empfang der Frank-

[Spaltenumbruch] abgedrungene Rehabilitation erſcheinen. Indeſſen — beſſer ſpät als gar
nicht! die Ausarbeitung dieſer Immediateingabe iſt vorerſt einer Com-
miſſion übertragen worden, beſtehend aus den HH. Möring, Sommaruga,
Giskra und Wuttke. (Nürnb. Corr.)


In der heutigen Sitzung der
Nationalverſammlung theilte der Vorſitzende Kirchgeßner eine geſtern
Abend halb 10 Uhr eingegangene telegraphiſche Depeſche mit. Die De-
putation in Berlin zeigt an daß ſie unmittelbar nach Empfang der Ant-
wort des Königs in Berathung getreten ſey über das was ſie ferner zu
thun habe. Ihre Erklärung werde morgen (alſo heute) erfolgen. Die
Deputation iſt ſich ihrer Pflicht und Verantwortlichkeit gegen ihre Voll-
machtgeber vollkommen bewußt. (Gelächtev links.) Kreutzberg inter-
pellirt das Miniſterium über die Maßregeln die es zur Sicherſtellung der
deutſchen Intereſſen und des deutſchen Reichsgebiets, in Folge des Wieder-
ausbruchs der Feindſeligkeiten zwiſchen Oeſterreich und Sardinien, ergrif-
fen habe. Miniſterpräſident v. Gagern erwiedert auf dieſe Interpella-
tion, die Ereigniſſe hätten geantwortet. Sodann gibt er Aufſchluß über
die Lage der Dinge zwiſchen Deutſchland und Dänemark. Der deutſche
Oberbefehlshaber v. Prittwitz hat Befehl nicht anzugreifen, ſondern in der
Vertheidigungsſtellung zu verharren, ſolange däniſcherſeits kein Angriff
erfolgt. Hoffbauer ſtellt den dringenden Antrag: daß die National-
verſammlung ſofort über die Antwort des Königs von Preußen in Bera-
thung treten und den gefaßten Beſchluß ſofort der Deputation zur Voll-
ziehung mittheilen werde. Die Dringlichkeit wird abgelehnt. Raveaur und
Genoſſen ſtellten den Antrag: „In Erwägung daß die Kaiſerdeputation ſich
ihres Auftrags entledigt hat, und die Nationalverſammlung über die Ant-
wort des Königs berathen und beſchließen will, wird der Präſident beauf-
tragt die Kaiſerdeputation ſofort zurückzuberufen.“ Die Dringlichkeit die-
ſes Antrags wurde mit 191 gegen 163 Stimmen abgelehnt. Die nächſte
Sitzung Mittwoch.

Württemberg.

Heute ward dem Prä-
ſidium der Kammer der Abgeordneten vom Miniſterium des Innern
der Geſetzentwurf, betreffend die Einberufung einer Verſammlung von
Volksvertretern, zu Berathung einer Reviſion der Verfaſſung mitgetheilt.

Gr. Baden.

In der Karlsr. Ztg. findet
ſich eine Erklärung von Welcker, Frankfurt 30 März.

„In Bezug auf mei-
nen bekannten Antrag enthalten einige Zeitungen nichtswürdige Verleum-
dungen über meine Beweggründe, über Beſoldungsverhältniſſe, miniſte-
rielle Bedrohungen. Solche unwürdige Angriffe erwiedere ich, wie ſtets
in meinen dreißigjährigen politiſchen Kämpfen, ſo auch jetzt nur mit dem
Stillſchweigen der Verachtung. Nur das will ich noch beſonders als Lü-
gen bezeichnen daß mein Miniſterium mir irgendwie ſchriftlich oder münd-
lich die Forderung oder auch nur den Wunſch ausgeſprochen habe, ich möge
in meiner parlamentariſchen Wirkſamkeit mich für die preußiſche Ober-
hauptswürde erklären, oder daß dasſelbe meinen Antrag zu Gunſten der-
ſelben, von welchem es, ehe er öffentlich geſtellt war, nicht die mindeſte
Kenntniß hatte, irgendwie veranlaßt habe. Bei der nothwendigen, mir
von meiner Regierung ſtets in der würdigſten Weiſe belaſſenen Unabhän-
gigkeit der parlamentariſchen Wirkſamkeit mußte ich ſchon deßhalb vor-
ausgehende Mittheilung über ähnliche parlamentariſche Anträge vermei-
den, um meine Regierung von jeder Verantwortlichkeit in Beziehung auf
dieſelben frei zu halten. Denn verſchieden iſt der Standpunkt für das
Wirken, für das Zeit- und Formgemäße in den parlamentariſchen Partei-
kämpfen, und der Standpunkt der Regierungen welche außer oder über
dieſen Kämpfen ſtehen.“

— Morgen ſindet in Heidelberg eine Verſamm-
lung von Mitgliedern der Linken der Nationalverſammlung und Land-
tagsabgeordneten von Darmſtadt, Baden, Württemberg, Bayern u. ſ. w.
ſtatt, wo das künftige Verhalten der demokratiſchen Parteien in den Ein-
zelländern, namentlich der „Volksvereine“, ein Hauptgegenſtand der Be-
ſprechung ſeyn wird.

In Baden beginnt eine eigenthümliche Agitation: es weigern ſich
nämlich an verſchiedenen Orten, z. B. in Emmendingen, Bühl, Offenbach,
die Wähler an die Stelle der aus der zweiten Kammer ausgetretenen Mit-
glieder neue Abgeordnete zu ernennen; ſie verlangen dafür die Einberu-
fung einer eonſtituirenden Verſammlung.

K. Hannover.

Die Emancipation belge vom
29 März behauptet: es beſteye zwiſchen Dänemark und Hannover ein be-
ſonderer Vertrag unter Vermittlung Englands; er bezwecke Hannover,
und beſonders die hannöverſche Marine außerhalb des Bereichs der Feind-
ſeligkeit zu ſtellen. Die däniſche Flotte werde die hannoveriſchen Kauf-
fahrteifahrzeuge nicht wegnehmen wenn ſie deutſche wegnehme; ſie werde
die hannoveriſchen Häfen nicht blokiren wenn ſie die deutſchen blokire; die
hannoveriſchen Truppen würden dagegen in Schleswig einrücken, aber nicht
auf die Soldaten der däniſchen Armee ſchießen. Wie die hannoveriſchen
Truppen, die ja doch bekanntlich unter dem Commanda des Reichs ſtehen
[Spaltenumbruch] werden, alſo nicht ſelbſtändig agiren können, es anfangen ſollen nicht zu
ſchießen, fügt die Emancipation nicht hinzu. Da ſie in demſelben Ar-
tikel ſagt: das Frankfurter Cabinet habe keine Soldaten als die welche
ihm Preußen und Hannover lieſern, ſo ſcheint ſie von einem Obercom-
mando über Reichstruppen nichts zu wiſſen. Im übrigen wäre es ſehr
wünſchenswerth zu erfahren ob irgend Privatverhandlungen Hannovers
mit Dänemark ſtattfanden, die zu der obigen auch in das J. des Debats
übergegangenen, in ſolcher Ausdehnung gewiß nicht gegründeten Nachricht
Veranlaſſung gaben.


In bedeutend gehobenerer Stimmung
ſchreibe ich Ihnen heute als geſtern. Wenn der erſte Tag unſerer Reiſe
den Rhein entlang manches zu wünſchen übrigließ, rückſichtlich der uns
entgegenkommenden Theilnahme der Bevölkerung, ſo hat der zweite nicht
allein dieſen Mangel vollſtändig ausgeglichen, ſondern eine ſolche Summe
freudiger und wahrhaft erhebender Begegniſſe über uns ausgeſchüttet, daß wir
uns dadurch ſchon vollkommen befriedigt fühlen könnten, auch wenn nicht dieſe
Bewegung der begeiſtertſten Theilnahme, die uns heute auf ihren Wogen
von Ort zu Ort getragen hat, allem Anſchein nach fort und fort noch im
Wachſen begriffen wäre. Einzelnes aufzuzählen verſagt ſich mir die Zeit.
Sie werden ja auch wohl aus den einzelnen Orten Berichte über unſern
Empfang erhalten; ich nenne daher nur als die Orte wo dieſer Empfang
der glänzendſte und erhebendſte war — mit dem Bemerken jedoch daß
auch die kleinern, die kleinſten Orte mit dieſen größern an reger Theil-
nahme wetteiferten — Düſſeldorf, Dortmund, Bielefeld, Minden, Bücke-
burg, vor allem aber Hannover, wo ein wahrhaft endloſer Jubel uns em-
pfing und in allen nur möglichen Geſtalten feſtlicher Kundgebung, Auf-
ſtellung der geſammten Bürgerwehr, zahlloſen Vivats der Menge, die alle
Plätze und Straßen erfüllte durch die wir fuhren, Fackelzug und Deputa-
tion uns von unſerer Ankunft bis ſpät in die Nacht hinein umgab. Von
Braunſchweig erwartete uns hier ebenfalls eine Deputation, die uns nach
Braunſchweig begleiten wird. (Deutſche Z.)

H. Braunſchweig.

Die ſchon ge-
ſtern hier erwartete nach Berlin beſtimmte große Reichsgeſandtſchaft, welche
in Hannover übernachtet hatte, kam kurz nach 12 Uhr Mittags heute hier
an. Des Sonntags halber hatte ſich eine noch viel größere Menſchenmenge
als geſtern dort verſammelt, von welcher der Bahnzug mit einem donnern-
den Hurrah empfangen wurde. Als die Geſandtſchaft ausſtieg, wurde ſie
von einer Abordnung des Magiſtrats und der Stadtverordneten empfan-
gen, und, während das Militärmuſikcorps „Was iſt des Deutſchen Vater-
land“ ſpielte, durch ein von der Bürgerwehr gebildetes Spalier in den
blauen Saal des Reſtaurationsgebäudes geleitet, wo mehrere Anreden,
unter anderm von Seite der Magiſtratsdeputation, an ſie gehalten wurden,
und auch Simſon und Bauer ſprachen. Dann zog man in den großen
feſtlich geſchmückten Saal des Reſtaurationsgebäudes, wo die Geſandtſchaft
auf Koſten der Stadt bewirthet wurde. Viele Toaſte, auf den Kaiſer, den
Herzog, die Nationalverſammlung ꝛc. wurden ausgebracht und mehrere
Reden gehalten. Gegen 4 Uhr reiste die Geſandtſchaft mit einem von der
Regierung geſtellten Extrazug von lauter ganz neuen mit Fahnen und
Laubwerk feſtlich geſchmückten Wagen ab; diejenigen die an dem Gaſtmahl
theilgenommen hatten, ſowie das Muſikoorps begleiteten ſie nach Wolfen-
büttel, wo am Bahnhof die Bürgerwehr und der Magiſtrat erſchienen wa-
ren. Der Herzog hat der von Seite der Landesabgeordneten an ihn abge-
gangenen Deputation zur Antwort ertheilt, er werde, bei ſeiner längſt be-
kannten Geſinnung über den Gegenſtand, alles zweckmäßig Erſcheinende an-
wenden um den König von Preußen zur Annahme der Kaiſerwürde zu
bewegen.

Preußen.

In beiden Kammern wurde heute über eine
Adreſſe an den König berathen und Beſchluß gefaßt. In der erſten Kam-
mer wurde der Commiſſionsentwurf mit allen Stimmen gegen 3 angenom-
men. Die zweite Kammer verwarf den Entwurf des Grafen Arnim und
nahm den von Vincke und Genoſſen mit 156 gegen 151 Stimmen an, wo-
durch der Commiſſionsentwurf beſeitigt wurde. Dieſer wäre durchgegan-
gen wenn nicht bei der Abſtimmung über das Vincke’ſche Amendement 23
Mitglieder, meiſt Polen der äußerſten Linken, ſich des Votirens enthalten
hätten. Schließlich wurde Grabow mit 171 gegen 158 Stimmen wieder
zum Präſidenten erwählt. Unruh erhielt 157 Stimmen. Die Deputation
der Frankfurter Verſammlung iſt heute Nachmittag 5½ Uhr mit einem
Extrazug auf dem Potsdamer Bahnhof angekommen. Sie wurde von der
dort verſammelten Menſchenmaſſe mit vielfach wiederholtem Hoch begrüßt
und von Magiſtrat und Stadtverordneten, den Vicepräſidenten beider
Kammern ꝛc. feierlich empfangen. Dann fuhren die Deputirten in 17 of-
fenen Gallawagen durch die Leipziger- und Wilhelmsſtraße, die Linden
entlang nach den für ſie bereitgehaltenen Wohnungen.


Ich ergänze meinen geſtrigen Bericht über
die Verhandlungen der beiden Kammern und den Empfang der Frank-

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[1467/0003] abgedrungene Rehabilitation erſcheinen. Indeſſen — beſſer ſpät als gar nicht! die Ausarbeitung dieſer Immediateingabe iſt vorerſt einer Com- miſſion übertragen worden, beſtehend aus den HH. Möring, Sommaruga, Giskra und Wuttke. (Nürnb. Corr.) ‖ Frankfurt a. M., 4 April. In der heutigen Sitzung der Nationalverſammlung theilte der Vorſitzende Kirchgeßner eine geſtern Abend halb 10 Uhr eingegangene telegraphiſche Depeſche mit. Die De- putation in Berlin zeigt an daß ſie unmittelbar nach Empfang der Ant- wort des Königs in Berathung getreten ſey über das was ſie ferner zu thun habe. Ihre Erklärung werde morgen (alſo heute) erfolgen. Die Deputation iſt ſich ihrer Pflicht und Verantwortlichkeit gegen ihre Voll- machtgeber vollkommen bewußt. (Gelächtev links.) Kreutzberg inter- pellirt das Miniſterium über die Maßregeln die es zur Sicherſtellung der deutſchen Intereſſen und des deutſchen Reichsgebiets, in Folge des Wieder- ausbruchs der Feindſeligkeiten zwiſchen Oeſterreich und Sardinien, ergrif- fen habe. Miniſterpräſident v. Gagern erwiedert auf dieſe Interpella- tion, die Ereigniſſe hätten geantwortet. Sodann gibt er Aufſchluß über die Lage der Dinge zwiſchen Deutſchland und Dänemark. Der deutſche Oberbefehlshaber v. Prittwitz hat Befehl nicht anzugreifen, ſondern in der Vertheidigungsſtellung zu verharren, ſolange däniſcherſeits kein Angriff erfolgt. Hoffbauer ſtellt den dringenden Antrag: daß die National- verſammlung ſofort über die Antwort des Königs von Preußen in Bera- thung treten und den gefaßten Beſchluß ſofort der Deputation zur Voll- ziehung mittheilen werde. Die Dringlichkeit wird abgelehnt. Raveaur und Genoſſen ſtellten den Antrag: „In Erwägung daß die Kaiſerdeputation ſich ihres Auftrags entledigt hat, und die Nationalverſammlung über die Ant- wort des Königs berathen und beſchließen will, wird der Präſident beauf- tragt die Kaiſerdeputation ſofort zurückzuberufen.“ Die Dringlichkeit die- ſes Antrags wurde mit 191 gegen 163 Stimmen abgelehnt. Die nächſte Sitzung Mittwoch. Württemberg. Stuttgart, 3 April. Heute ward dem Prä- ſidium der Kammer der Abgeordneten vom Miniſterium des Innern der Geſetzentwurf, betreffend die Einberufung einer Verſammlung von Volksvertretern, zu Berathung einer Reviſion der Verfaſſung mitgetheilt. Gr. Baden. Karlsruhe, 4 April. In der Karlsr. Ztg. findet ſich eine Erklärung von Welcker, Frankfurt 30 März. „In Bezug auf mei- nen bekannten Antrag enthalten einige Zeitungen nichtswürdige Verleum- dungen über meine Beweggründe, über Beſoldungsverhältniſſe, miniſte- rielle Bedrohungen. Solche unwürdige Angriffe erwiedere ich, wie ſtets in meinen dreißigjährigen politiſchen Kämpfen, ſo auch jetzt nur mit dem Stillſchweigen der Verachtung. Nur das will ich noch beſonders als Lü- gen bezeichnen daß mein Miniſterium mir irgendwie ſchriftlich oder münd- lich die Forderung oder auch nur den Wunſch ausgeſprochen habe, ich möge in meiner parlamentariſchen Wirkſamkeit mich für die preußiſche Ober- hauptswürde erklären, oder daß dasſelbe meinen Antrag zu Gunſten der- ſelben, von welchem es, ehe er öffentlich geſtellt war, nicht die mindeſte Kenntniß hatte, irgendwie veranlaßt habe. Bei der nothwendigen, mir von meiner Regierung ſtets in der würdigſten Weiſe belaſſenen Unabhän- gigkeit der parlamentariſchen Wirkſamkeit mußte ich ſchon deßhalb vor- ausgehende Mittheilung über ähnliche parlamentariſche Anträge vermei- den, um meine Regierung von jeder Verantwortlichkeit in Beziehung auf dieſelben frei zu halten. Denn verſchieden iſt der Standpunkt für das Wirken, für das Zeit- und Formgemäße in den parlamentariſchen Partei- kämpfen, und der Standpunkt der Regierungen welche außer oder über dieſen Kämpfen ſtehen.“ — Morgen ſindet in Heidelberg eine Verſamm- lung von Mitgliedern der Linken der Nationalverſammlung und Land- tagsabgeordneten von Darmſtadt, Baden, Württemberg, Bayern u. ſ. w. ſtatt, wo das künftige Verhalten der demokratiſchen Parteien in den Ein- zelländern, namentlich der „Volksvereine“, ein Hauptgegenſtand der Be- ſprechung ſeyn wird. In Baden beginnt eine eigenthümliche Agitation: es weigern ſich nämlich an verſchiedenen Orten, z. B. in Emmendingen, Bühl, Offenbach, die Wähler an die Stelle der aus der zweiten Kammer ausgetretenen Mit- glieder neue Abgeordnete zu ernennen; ſie verlangen dafür die Einberu- fung einer eonſtituirenden Verſammlung. K. Hannover. Hannover. Die Emancipation belge vom 29 März behauptet: es beſteye zwiſchen Dänemark und Hannover ein be- ſonderer Vertrag unter Vermittlung Englands; er bezwecke Hannover, und beſonders die hannöverſche Marine außerhalb des Bereichs der Feind- ſeligkeit zu ſtellen. Die däniſche Flotte werde die hannoveriſchen Kauf- fahrteifahrzeuge nicht wegnehmen wenn ſie deutſche wegnehme; ſie werde die hannoveriſchen Häfen nicht blokiren wenn ſie die deutſchen blokire; die hannoveriſchen Truppen würden dagegen in Schleswig einrücken, aber nicht auf die Soldaten der däniſchen Armee ſchießen. Wie die hannoveriſchen Truppen, die ja doch bekanntlich unter dem Commanda des Reichs ſtehen werden, alſo nicht ſelbſtändig agiren können, es anfangen ſollen nicht zu ſchießen, fügt die Emancipation nicht hinzu. Da ſie in demſelben Ar- tikel ſagt: das Frankfurter Cabinet habe keine Soldaten als die welche ihm Preußen und Hannover lieſern, ſo ſcheint ſie von einem Obercom- mando über Reichstruppen nichts zu wiſſen. Im übrigen wäre es ſehr wünſchenswerth zu erfahren ob irgend Privatverhandlungen Hannovers mit Dänemark ſtattfanden, die zu der obigen auch in das J. des Debats übergegangenen, in ſolcher Ausdehnung gewiß nicht gegründeten Nachricht Veranlaſſung gaben. Hannover, 31 März. In bedeutend gehobenerer Stimmung ſchreibe ich Ihnen heute als geſtern. Wenn der erſte Tag unſerer Reiſe den Rhein entlang manches zu wünſchen übrigließ, rückſichtlich der uns entgegenkommenden Theilnahme der Bevölkerung, ſo hat der zweite nicht allein dieſen Mangel vollſtändig ausgeglichen, ſondern eine ſolche Summe freudiger und wahrhaft erhebender Begegniſſe über uns ausgeſchüttet, daß wir uns dadurch ſchon vollkommen befriedigt fühlen könnten, auch wenn nicht dieſe Bewegung der begeiſtertſten Theilnahme, die uns heute auf ihren Wogen von Ort zu Ort getragen hat, allem Anſchein nach fort und fort noch im Wachſen begriffen wäre. Einzelnes aufzuzählen verſagt ſich mir die Zeit. Sie werden ja auch wohl aus den einzelnen Orten Berichte über unſern Empfang erhalten; ich nenne daher nur als die Orte wo dieſer Empfang der glänzendſte und erhebendſte war — mit dem Bemerken jedoch daß auch die kleinern, die kleinſten Orte mit dieſen größern an reger Theil- nahme wetteiferten — Düſſeldorf, Dortmund, Bielefeld, Minden, Bücke- burg, vor allem aber Hannover, wo ein wahrhaft endloſer Jubel uns em- pfing und in allen nur möglichen Geſtalten feſtlicher Kundgebung, Auf- ſtellung der geſammten Bürgerwehr, zahlloſen Vivats der Menge, die alle Plätze und Straßen erfüllte durch die wir fuhren, Fackelzug und Deputa- tion uns von unſerer Ankunft bis ſpät in die Nacht hinein umgab. Von Braunſchweig erwartete uns hier ebenfalls eine Deputation, die uns nach Braunſchweig begleiten wird. (Deutſche Z.) H. Braunſchweig. ஃ Braunſchweig, 1 April. Die ſchon ge- ſtern hier erwartete nach Berlin beſtimmte große Reichsgeſandtſchaft, welche in Hannover übernachtet hatte, kam kurz nach 12 Uhr Mittags heute hier an. Des Sonntags halber hatte ſich eine noch viel größere Menſchenmenge als geſtern dort verſammelt, von welcher der Bahnzug mit einem donnern- den Hurrah empfangen wurde. Als die Geſandtſchaft ausſtieg, wurde ſie von einer Abordnung des Magiſtrats und der Stadtverordneten empfan- gen, und, während das Militärmuſikcorps „Was iſt des Deutſchen Vater- land“ ſpielte, durch ein von der Bürgerwehr gebildetes Spalier in den blauen Saal des Reſtaurationsgebäudes geleitet, wo mehrere Anreden, unter anderm von Seite der Magiſtratsdeputation, an ſie gehalten wurden, und auch Simſon und Bauer ſprachen. Dann zog man in den großen feſtlich geſchmückten Saal des Reſtaurationsgebäudes, wo die Geſandtſchaft auf Koſten der Stadt bewirthet wurde. Viele Toaſte, auf den Kaiſer, den Herzog, die Nationalverſammlung ꝛc. wurden ausgebracht und mehrere Reden gehalten. Gegen 4 Uhr reiste die Geſandtſchaft mit einem von der Regierung geſtellten Extrazug von lauter ganz neuen mit Fahnen und Laubwerk feſtlich geſchmückten Wagen ab; diejenigen die an dem Gaſtmahl theilgenommen hatten, ſowie das Muſikoorps begleiteten ſie nach Wolfen- büttel, wo am Bahnhof die Bürgerwehr und der Magiſtrat erſchienen wa- ren. Der Herzog hat der von Seite der Landesabgeordneten an ihn abge- gangenen Deputation zur Antwort ertheilt, er werde, bei ſeiner längſt be- kannten Geſinnung über den Gegenſtand, alles zweckmäßig Erſcheinende an- wenden um den König von Preußen zur Annahme der Kaiſerwürde zu bewegen. Preußen. ☿ Berlin, 2 April. In beiden Kammern wurde heute über eine Adreſſe an den König berathen und Beſchluß gefaßt. In der erſten Kam- mer wurde der Commiſſionsentwurf mit allen Stimmen gegen 3 angenom- men. Die zweite Kammer verwarf den Entwurf des Grafen Arnim und nahm den von Vincke und Genoſſen mit 156 gegen 151 Stimmen an, wo- durch der Commiſſionsentwurf beſeitigt wurde. Dieſer wäre durchgegan- gen wenn nicht bei der Abſtimmung über das Vincke’ſche Amendement 23 Mitglieder, meiſt Polen der äußerſten Linken, ſich des Votirens enthalten hätten. Schließlich wurde Grabow mit 171 gegen 158 Stimmen wieder zum Präſidenten erwählt. Unruh erhielt 157 Stimmen. Die Deputation der Frankfurter Verſammlung iſt heute Nachmittag 5½ Uhr mit einem Extrazug auf dem Potsdamer Bahnhof angekommen. Sie wurde von der dort verſammelten Menſchenmaſſe mit vielfach wiederholtem Hoch begrüßt und von Magiſtrat und Stadtverordneten, den Vicepräſidenten beider Kammern ꝛc. feierlich empfangen. Dann fuhren die Deputirten in 17 of- fenen Gallawagen durch die Leipziger- und Wilhelmsſtraße, die Linden entlang nach den für ſie bereitgehaltenen Wohnungen. ☿ Berlin, 3 April. Ich ergänze meinen geſtrigen Bericht über die Verhandlungen der beiden Kammern und den Empfang der Frank-

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 96, 6. April 1849, S. 1467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine96_1849/3>, abgerufen am 29.05.2024.