Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 38. Bremen, 11. Mai 1852.[Beginn Spaltensatz]
derlich sein. Auf Betheiligung Seitens amerikanischer Bürger wird im Die Pachtverträge über Farmen reguliren sich gewöhnlich so: stellt Vor einigen Tagen flog bei St. Louis ein Dampfboot auf, wobei Cassa=Bericht der "deutschen Gesellschaft" in Newyork. Dem " Jahresberichte " der deutschen Gesellschaft in Newyork Einnahmen: Saldo in Cassa................ $ 2666 74 Ausgaben: Ausgaben des Wohlthätigkeits=Ausschusses vom 22. Febr. Außerdem ist von dem im vorigen Winter in Bremen gestorbenen Die Kolonie Donna Francisca. Hamburg, 7. Mai. Der zweite Bericht der Direction des Ham- Schiffsnachrichten. Bremen, 12. Mai. Das amerikanische Dampfschiff "Hermann", Capt. Sämmtliche Passagiere des Dampfschiffs "Hermann" haben dem Capt. An Bord des " Hermann ", 7. Mai 1852. Wir, die unterzeichneten Passagiere des Dampffchiffes "Hermann", können Ebenso müssen wir unsere vollkommene Zufriedenheit mit dem Schiffe selbst H. Boker, für sich und Familie. C. A. Rumbolo, ebenso. F. Delaurand, Schiffe in See gesprochen. Bremer Schiff "Rafael Arroyo", Capt. Freerichs ( von Bremen nach Bremer "Bark Magdalene", Capt. Kohlmann ( am 4. April von Bremen Angekommene und abgegangene Schiffe. [Beginn Spaltensatz]
[Beginn Spaltensatz]
derlich sein. Auf Betheiligung Seitens amerikanischer Bürger wird im Die Pachtverträge über Farmen reguliren sich gewöhnlich so: stellt Vor einigen Tagen flog bei St. Louis ein Dampfboot auf, wobei Cassa=Bericht der „deutschen Gesellschaft“ in Newyork. Dem „ Jahresberichte “ der deutschen Gesellschaft in Newyork Einnahmen: Saldo in Cassa................ $ 2666 74 Ausgaben: Ausgaben des Wohlthätigkeits=Ausschusses vom 22. Febr. Außerdem ist von dem im vorigen Winter in Bremen gestorbenen Die Kolonie Donna Francisca. Hamburg, 7. Mai. Der zweite Bericht der Direction des Ham- Schiffsnachrichten. Bremen, 12. Mai. Das amerikanische Dampfschiff „Hermann“, Capt. Sämmtliche Passagiere des Dampfschiffs „Hermann“ haben dem Capt. An Bord des „ Hermann “, 7. Mai 1852. Wir, die unterzeichneten Passagiere des Dampffchiffes „Hermann“, können Ebenso müssen wir unsere vollkommene Zufriedenheit mit dem Schiffe selbst H. Boker, für sich und Familie. C. A. Rumbolo, ebenso. F. Delaurand, Schiffe in See gesprochen. Bremer Schiff „Rafael Arroyo“, Capt. Freerichs ( von Bremen nach Bremer „Bark Magdalene“, Capt. Kohlmann ( am 4. April von Bremen Angekommene und abgegangene Schiffe. [Beginn Spaltensatz]
<TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0003" n="151"/><fw type="pageNum" place="top">151</fw><cb type="start"/> derlich sein. Auf Betheiligung Seitens amerikanischer Bürger wird im<lb/> Allgemeinen dann nur gerechnet werden können, wenn die guten Deutschen<lb/> recht viel Geld haben und hier sofort thatsächlich beweisen, daß sie etwas<lb/> zu machen verstehen. Die deutsche Weisheit hilft dann hier nur etwas<lb/> mehr als nichts. <hi rendition="#g">Alles</hi> wird hier anders getrieben und <hi rendition="#g">Jeder</hi> hat hier<lb/> zu lernen. Dem Yankee würde es gerade so ergehen, wenn er in Deutsch-<lb/> land etwas treiben wollte. Das Colonisiren, die Association <choice><abbr>ec.</abbr></choice> sind recht<lb/> schöne Dinge, aber dazu gehört eine Bildung, welche den Egoismus auf-<lb/> hebt. Da indessen dieser in Amerika noch Princip ist, und zwar mindestens<lb/> in dem Grade, wie in Europa, so nehme ich an, daß die hiesige Luft<lb/> ( wenn nicht schon der Ocean ) einen Strich durch die „Colonie“ macht, es<lb/> sei denn, daß <hi rendition="#g">alle</hi> Jnteressenten, und vorab die härtesten Arbeiter, eine<lb/> zureichende Bildung <choice><abbr>ec.</abbr></choice> besitzen. Man hat im Westen Erfahrungen ver-<lb/> schiedener Art.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Die Pachtverträge über Farmen reguliren sich gewöhnlich so: stellt<lb/> der Pächter das Jnventar, so giebt er 1 / 3, stellt es der Eigenthümer, so<lb/> giebt er diesem 1 / 2 der Ernte ab. Jn der Nähe wurde neulich eine Farm<lb/> von 160 A., wovon mehr als 50 A. bebaut und 40 A. schöner Wald sind,<lb/> um Geld, und zwar um 40 $ verpachtet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Vor einigen Tagen flog bei St. Louis ein Dampfboot auf, wobei<lb/> gegen 50 Menschenleben zu Grunde gingen. Ein Unglücksfall, keine<lb/> Geldspekulation! <space dim="horizontal"/> ( N.=Y. H.=B. ) </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Cassa=Bericht der „deutschen Gesellschaft“ in Newyork.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#sup"><choice><abbr>*</abbr></choice></hi> Dem „ <hi rendition="#g">Jahresberichte</hi> “ der deutschen Gesellschaft in <hi rendition="#g">Newyork</hi><lb/> können wir für diese Nummer nur ein kurzes Verzeichniß der <hi rendition="#g">Einnahmen<lb/> und Ausgaben</hi> vom 22. Februar 1851 bis 2. März 1852 entnehmen,<lb/> und müssen uns die andern <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="12"/>Mittheilngen für die nächste vorbehalten.</p><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Einnahmen:</hi> </head><lb/> <p><space dim="horizontal"/> Saldo in Cassa................ $ 2666 74<lb/><space dim="horizontal"/> Außerordentliche Einnahmen........... „ 3065 1<lb/><space dim="horizontal"/> Beiträge von Mitgliedern............ „ 4209 50<lb/><space dim="horizontal"/> Zinsen und Dividenden............. „ 1419 93<lb/><space dim="horizontal"/> –––––––-<lb/><space dim="horizontal"/> Total=Einnahmen.... $ 11361 18</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Ausgaben:</hi> </head><lb/> <p><space dim="horizontal"/> Ausgaben des Wohlthätigkeits=Ausschusses vom 22. Febr.<lb/><space dim="horizontal"/> 1851 bis 1. März 1852............ $ 7597 39<lb/><space dim="horizontal"/> Extra=Ausgaben an Einwanderer für Kost, Logis und<lb/><space dim="horizontal"/> Weiterbeförderung.............. „ 256 16<lb/><space dim="horizontal"/> Agentur=Kosten und Hausmiethe.......... „ 1431 17<lb/><space dim="horizontal"/> Porto für Briefe, Einladungen, Zeitungen, Anzeigen u. s. w. „ 101 65<lb/><space dim="horizontal"/> Druckkosten, Office=Stationery, Mitglieder=Listen, Scheine<lb/><space dim="horizontal"/> für die Distriktspfleger und Agentur, Reparatur am<lb/><space dim="horizontal"/> Agentur=Gebäude, Quittungen für Aufnahme=Gebühren,<lb/><space dim="horizontal"/> jährliche Beiträge, Drucken des Jahresberichts <choice><abbr>ec.</abbr></choice>.. „ 210 34<lb/><space dim="horizontal"/> Apotheker=Rechnungen 1851–52.......... „ 571 45<lb/><space dim="horizontal"/> Für Bruchbänder................ „ <space dim="horizontal"/> 57 25<lb/><space dim="horizontal"/> Für Schröpfen................. „ <space dim="horizontal"/> 16 –<lb/><space dim="horizontal"/> Anleihe an Dr. L. Lampey............ „ <space dim="horizontal"/> 12 –<lb/><space dim="horizontal"/> „ <space dim="horizontal"/> „ <space dim="horizontal"/> C. Frankfurth............ „ <space dim="horizontal"/> 15 –<lb/><space dim="horizontal"/> „ <space dim="horizontal"/> „ <space dim="horizontal"/> Gandes und Familie zur Weiterreise... „ <space dim="horizontal"/> 25 –<lb/><space dim="horizontal"/> ( auf Grund einer uns zum Einkassiren gegebenen An-<lb/><space dim="horizontal"/> weisung von 100 Thaler pr. Cour. auf Sachsen, deren<lb/><space dim="horizontal"/> Mehrbetrag nach Eingang an Gandes ausbezahlt wird. )<lb/><space dim="horizontal"/> –––––––-<lb/><space dim="horizontal"/> Total=Ausgaben <space dim="horizontal"/> ... $ 10293 41<lb/><space dim="horizontal"/> ––––––––––––-<lb/><space dim="horizontal"/> Saldo in Cassa am 2. März 1852 $ 1067 77</p><lb/> <p>Außerdem ist von dem im vorigen Winter in <hi rendition="#g">Bremen</hi> gestorbenen<lb/> langjährigen und einflußreichen Mitgliede, Herrn <hi rendition="#g">Herm. Oelrichs, ein<lb/> Legat von 500</hi> $ der Gesellschaft vermacht worden. Unter den jähr-<lb/> lichen Beiträgen sind die meisten 5 $ ( der Minimalsatz ) ; jedoch finden sich<lb/> auch welche von 50 und 75 $ darunter. Was uns an der Liste traurig<lb/> berührt, <hi rendition="#g">ist der Mangel bedeutender Beiträge aus Deutsch-<lb/> land,</hi> dessen mittellosen Auswanderern doch eben der größte Segen aus<lb/> diesem Vereine erwächst. Bereits in Nr. 20 unseres Blattes war die Auf-<lb/> forderung ausgesprochen worden, die <hi rendition="#g">deutschen Regierungen</hi> möchten<lb/> doch, dem Beispiele der kleinen <hi rendition="#g">Schweiz</hi> folgend, die deutsche Gesellschaft in<lb/> Newyork, als dem Haupteinwanderungshafen, <hi rendition="#g">durch regelmäßige Jahres-<lb/> beiträge</hi> unterstützen. Wir wollen sie bei dieser Gelegenheit wiederholen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Die Kolonie <hi rendition="#g">Donna Francisca</hi>.</hi> </head><lb/> <p>Hamburg, 7. Mai. Der zweite Bericht der Direction des Ham-<lb/> burgischen Kolonisations=Vereins von 1849 ist in der gestern abgehaltenen<lb/> Generalversammlung des Vereins abgestattet worden und im Druck erschie-<lb/> nen. Derselbe meldet über den Fortgang der Kolonisation, daß beim Schlusse<lb/> des Jahres 1851 die Zahl der angesiedelten Kolonisten in der Kolonie <hi rendition="#g">Donna<lb/> Francisca</hi> bereits 394 betrug. Eine große Anzahl von Anmeldungen, sowohl<lb/> bemittelter Personen, zum Theil aus den gebildeten Ständen, als auch unbemit-<lb/> telter ist für das Frühjahr und den Sommer dieses Jahres bereits eingegangen.<lb/><hi rendition="#g">Die von Vielen der Letzteren beanspruchten Vorschüsse für<lb/> die Passage haben für den Augenblick im Allgemeinen ver-<lb/> weigert werden müssen,</hi> bis zum Eingang der noch rückständigen<lb/> Vorschüsse. Es wird die Anlage einer Stadt <hi rendition="#g">Joinville</hi> auf der dem<lb/> Meere am nächsten liegenden Spitze der Kolonie beabsichtigt; die Wahl<lb/> der mehr landeinwärts liegenden Stelle für <hi rendition="#g">Schrödersort</hi> hat ihren<lb/> Grund darin, daß die ersten Ansiedelungen <hi rendition="#g">ländliche</hi> sein mußten. Es<lb/><cb n="2"/> ist die Absicht, besonders in der Richtung nach Westen zu kolonisiren, um<lb/> baldmöglichst durch die Sierra in die Hochebene von <hi rendition="#g">Lages</hi> und <hi rendition="#g">Cori-<lb/> tiba</hi> vorzudringen. Da sich Klagen über den durch die Nachfrage gesteiger-<lb/> ten Arbeitslohn erhoben haben, hat die Direction 28 unverheirathete Arbeiter<lb/> auf 1 Jahr in Dienst genommen und am 18. März mit der ersten dies-<lb/> jährigen Expedition, die im Ganzen 124 Personen zählte, abgeschickt.<lb/><hi rendition="#g">Bemittelten Ansiedlern wird gerathen, sich von Europa<lb/> eigene Arbeitskräfte mitzunehmen.</hi> Als Prediger in Donna<lb/> Francisca ist <hi rendition="#aq">Dr</hi>. <hi rendition="#g">Hoffmann</hi> von Lübeck angestellt worden. Ferner<lb/> sind angestellt: ein Director, v. <hi rendition="#g">Frankenberg;</hi> ein Jnspektor und Rech-<lb/> nungsführer, <hi rendition="#g">Haltenhoff;</hi> ein Jnspektor für den technischen Theil,<lb/><hi rendition="#g">Pabst;</hi> ein Jngenieur, <hi rendition="#g">Bauholzer</hi> Zwei Aerzte, die Doktoren <hi rendition="#g">Möller</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Krebs,</hi> und ein Apotheker, <hi rendition="#g">Stellfeldt,</hi> befinden sich in der Kolonie. –<lb/> Die Fruchtbarkeit des Bodens wird sehr gerühmt. Das Klima ist in den<lb/> Wintermonaten so kühl, daß warme Kleidung nicht zu entbehren ist. Die<lb/> Wärme im Sommer ist durchschnittlich 22 Grad und übersteigt selten<lb/> 28 Grad. <hi rendition="#g">Unter den Neuangekommenen haben sich Fälle bös-<lb/> artiger Ruhr gezeigt,</hi> welche indeß die Aerzte mehr <hi rendition="#g">diätetischen</hi><lb/> Ursachen zugeschrieben haben, als dem Klima. Die neuesten Berichte über<lb/> den Gesundheitszustand der Kolonie sind durchaus befriedigend. Die Kolo-<lb/> nisten der ersten Expedition, welche am 6. März 1851 in Donna Francisca<lb/> eintrafen, sowohl, als die der zweiten Expedition, äußern sich in ihren<lb/> Briefen an ihre Angehörigen sehr günstig über den Erfolg ihrer Anstren-<lb/> gungen. <hi rendition="#g">Eine regelmäßige Dampfschiffsverbindung mit den<lb/> brasilianischen Häfen ist vom Ministerium in Aussicht<lb/> gestellt,</hi> sowie eine Landstraße zur Verbindung der Ufer des <hi rendition="#g">Paran <hi rendition="#aq">á</hi></hi><lb/> mit der See, wobei der Hafen von San Francisco, als der schönste in der<lb/> Provinz <hi rendition="#g">Santa Catharina,</hi> besonders berücksichtigt werden soll. Von<lb/> dem Prinzen von Joinville ist ein Weg in der Richtung auf <hi rendition="#g">Tres Barras</hi><lb/> in Angriff genommen. – Am Schlusse des Berichts wird mitgetheilt, daß<lb/> unter andern von mehreren Gemeinden der deutschen <hi rendition="#g">Schweiz,</hi> welche<lb/> einem Theil der Gemeindemitglieder die ganzen Uebersiedelungskosten vor-<lb/> schießen wollen, Unterhandlungen mit dem Vereine angeknüpft sind, deren<lb/> Abschluß mit Sicherheit erwartet werden dürfte. <space dim="horizontal"/> ( H. B. ) </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Schiffsnachrichten</hi>.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p><hi rendition="#sup"><choice><abbr>*</abbr></choice></hi> Bremen, 12. Mai. Das amerikanische Dampfschiff „Hermann“, Capt.<lb/> Higgins, am 24. April von Newyork gesegelt, ist am 9. nach einer sehr<lb/> schnellen Reise <hi rendition="#aq">via</hi> Southampton auf der Weser angekommen, es hat außer<lb/> einer großen Anzahl Passagieren für Southampton, 65 Passagiere für<lb/> Bremen an Bord. – Alle Passagiere sind sehr zufrieden und haben auch uns<lb/> eine Danksagung an die Officiere des Schiffs eingesandt. Der „Washington“,<lb/> der auf seiner letzten Reise in Folge des unglückseligen Ereignisses hier um<lb/> 8 Tage zu spät ankam, ist doch nur um einen Tag später expedirt worden.<lb/> Die Rückreise von hier bis Southampton legte der „Washington“ in<lb/> 42 Stunden zurück; Briefe von Passagieren rühmen sehr den neuen Capitain,<lb/> Schiff, Maschine und sämmtliche Officiere lassen Nichts zu wünschen übrig. –</p><lb/> <p>Sämmtliche Passagiere des Dampfschiffs „Hermann“ haben dem Capt.<lb/> Higgins die nachstehende Adresse überreicht:</p><lb/> <p><space dim="horizontal"/><hi rendition="#g">An Bord des</hi> „ <hi rendition="#g">Hermann</hi> “, 7. Mai 1852.<lb/><space dim="horizontal"/> Werther Herr!</p><lb/> <p>Wir, die unterzeichneten Passagiere des Dampffchiffes „Hermann“, können<lb/> nicht von Jhnen scheiden, ohne Jhnen die hohe Anerkennung auszusprechen, welche<lb/> wir für den unermüdlichen Eifer fühlen, den Sie als Befehlshaber des schönen<lb/> Schiffs bethätigten, in welchem wir eine so angenehme und ( in Anbetracht des<lb/> ungünstigen Wetters ) so rasche Reise über den atlantischen Ocean gemacht haben.<lb/> Jede Bequemlichkeit, welche Jhre aufmerksame Wachsamkeit ersinnen konnte, ward<lb/> uns verschafft; der Geist, welcher Sie beseelte, verbreitete sich auf alle Officiere<lb/> unter Jhrem Befehl, und auch diesen Herren gebührt unser Dank.</p><lb/> <p>Ebenso müssen wir unsere vollkommene Zufriedenheit mit dem Schiffe selbst<lb/> aussprechen, dessen gute Seefähigkeit immer die Unbequemlichkeiten wesentlich<lb/> vermindern muß, welche nothwendig eine Seereise stets begleiten, während die<lb/> vorzüglichen Einrichtungen, was die Bequemlichkeit, als auch Küche betrifft, nicht<lb/> auf irgend einem andern Schiffe übertroffen werden können.</p><lb/> <p>H. Boker, für sich und Familie. C. A. Rumbolo, ebenso. F. Delaurand,<lb/> ebenso. H C. Walsh. H. J. Tolcher. W. C. Coghean. Fr. De Costa,<lb/><hi rendition="#aq">Dr. med</hi>. Capitain Rosenkranz. Fr. Schultze. G. W. Stockmann. G. J.<lb/> Kraft. E. Uriquoechea. P. Dabruisson. Fute. D. Gephyen. F. Henry,<lb/> N. G. W. F. Hard. Gust. Braune. A. Cabrilliac. A. Brandt. Bower.<lb/> A. Zimmermann. Ulrich Galke. Henry Haltzberg. J. Schumacher. A. W.<lb/> Wagen. Blitz. E. Larozet. C. Wagen. Lebconder. A. Machiavell. J. C.<lb/> Kriephoft. J. Herschel.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Schiffe in See gesprochen.</hi> </head><lb/> <p>Bremer Schiff „Rafael Arroyo“, Capt. Freerichs ( von Bremen nach<lb/> Philadelphia, am 21. April gesegelt ) , am 25. April off Scilly.</p><lb/> <p>Bremer „Bark Magdalene“, Capt. Kohlmann ( am 4. April von Bremen<lb/> nach Newyork gesegelt ) , am 12. April auf 49° 90' N. B. und 22° W. L.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Angekommene und abgegangene Schiffe.</hi> </head><lb/> <cb type="start"/> <table> <row> <cell>Bremerhaven, 9. Mai</cell> <cell rendition="#right">von</cell> </row><lb/> <row> <cell><space dim="horizontal"/> Hermann ( D. ) , Higgins,</cell> <cell rendition="#right">Newyork</cell> </row><lb/> <row> <cell><space dim="horizontal"/> ( gesegelt am 24. April ) </cell> <cell/> </row><lb/> <row> <cell><space dim="horizontal"/> Harvest, Fuller,</cell> <cell rendition="#right">Neworleans</cell> </row><lb/> <row> <cell/> <cell rendition="#right">nach</cell> </row><lb/> <row> <cell><space dim="horizontal"/> Alexina, Muirhead ( 7. ) </cell> <cell rendition="#right">Newyork</cell> </row><lb/><lb/> <cb n="2"/> <row> <cell>Bremerhaven, 7. Mai</cell> <cell rendition="#right">nach</cell> </row><lb/> <row> <cell><space dim="horizontal"/> Neptun, Schweichel,</cell> <cell rendition="#right">Newyork</cell> </row><lb/> <row> <cell><space dim="horizontal"/> Vorwärts, Soeken,</cell> <cell rendition="#c">do.</cell> </row><lb/> <row> <cell><space dim="horizontal"/> Penelope, King,</cell> <cell rendition="#right">Quebec</cell> </row><lb/> <row> <cell><space dim="horizontal"/> Eduard, Ballehr,</cell> <cell rendition="#c">do.</cell> </row><lb/> <row> <cell><space dim="horizontal"/> Wolfs Cove, Cummings ( 8. ) </cell> <cell rendition="#right">Newyork</cell> </row> </table><lb/> <cb type="end"/> <cb type="end"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [151/0003]
151
derlich sein. Auf Betheiligung Seitens amerikanischer Bürger wird im
Allgemeinen dann nur gerechnet werden können, wenn die guten Deutschen
recht viel Geld haben und hier sofort thatsächlich beweisen, daß sie etwas
zu machen verstehen. Die deutsche Weisheit hilft dann hier nur etwas
mehr als nichts. Alles wird hier anders getrieben und Jeder hat hier
zu lernen. Dem Yankee würde es gerade so ergehen, wenn er in Deutsch-
land etwas treiben wollte. Das Colonisiren, die Association sind recht
schöne Dinge, aber dazu gehört eine Bildung, welche den Egoismus auf-
hebt. Da indessen dieser in Amerika noch Princip ist, und zwar mindestens
in dem Grade, wie in Europa, so nehme ich an, daß die hiesige Luft
( wenn nicht schon der Ocean ) einen Strich durch die „Colonie“ macht, es
sei denn, daß alle Jnteressenten, und vorab die härtesten Arbeiter, eine
zureichende Bildung besitzen. Man hat im Westen Erfahrungen ver-
schiedener Art.
Die Pachtverträge über Farmen reguliren sich gewöhnlich so: stellt
der Pächter das Jnventar, so giebt er 1 / 3, stellt es der Eigenthümer, so
giebt er diesem 1 / 2 der Ernte ab. Jn der Nähe wurde neulich eine Farm
von 160 A., wovon mehr als 50 A. bebaut und 40 A. schöner Wald sind,
um Geld, und zwar um 40 $ verpachtet.
Vor einigen Tagen flog bei St. Louis ein Dampfboot auf, wobei
gegen 50 Menschenleben zu Grunde gingen. Ein Unglücksfall, keine
Geldspekulation! ( N.=Y. H.=B. )
Cassa=Bericht der „deutschen Gesellschaft“ in Newyork.
Dem „ Jahresberichte “ der deutschen Gesellschaft in Newyork
können wir für diese Nummer nur ein kurzes Verzeichniß der Einnahmen
und Ausgaben vom 22. Februar 1851 bis 2. März 1852 entnehmen,
und müssen uns die andern ____________Mittheilngen für die nächste vorbehalten.
Einnahmen:
Saldo in Cassa................ $ 2666 74
Außerordentliche Einnahmen........... „ 3065 1
Beiträge von Mitgliedern............ „ 4209 50
Zinsen und Dividenden............. „ 1419 93
–––––––-
Total=Einnahmen.... $ 11361 18
Ausgaben:
Ausgaben des Wohlthätigkeits=Ausschusses vom 22. Febr.
1851 bis 1. März 1852............ $ 7597 39
Extra=Ausgaben an Einwanderer für Kost, Logis und
Weiterbeförderung.............. „ 256 16
Agentur=Kosten und Hausmiethe.......... „ 1431 17
Porto für Briefe, Einladungen, Zeitungen, Anzeigen u. s. w. „ 101 65
Druckkosten, Office=Stationery, Mitglieder=Listen, Scheine
für die Distriktspfleger und Agentur, Reparatur am
Agentur=Gebäude, Quittungen für Aufnahme=Gebühren,
jährliche Beiträge, Drucken des Jahresberichts .. „ 210 34
Apotheker=Rechnungen 1851–52.......... „ 571 45
Für Bruchbänder................ „ 57 25
Für Schröpfen................. „ 16 –
Anleihe an Dr. L. Lampey............ „ 12 –
„ „ C. Frankfurth............ „ 15 –
„ „ Gandes und Familie zur Weiterreise... „ 25 –
( auf Grund einer uns zum Einkassiren gegebenen An-
weisung von 100 Thaler pr. Cour. auf Sachsen, deren
Mehrbetrag nach Eingang an Gandes ausbezahlt wird. )
–––––––-
Total=Ausgaben ... $ 10293 41
––––––––––––-
Saldo in Cassa am 2. März 1852 $ 1067 77
Außerdem ist von dem im vorigen Winter in Bremen gestorbenen
langjährigen und einflußreichen Mitgliede, Herrn Herm. Oelrichs, ein
Legat von 500 $ der Gesellschaft vermacht worden. Unter den jähr-
lichen Beiträgen sind die meisten 5 $ ( der Minimalsatz ) ; jedoch finden sich
auch welche von 50 und 75 $ darunter. Was uns an der Liste traurig
berührt, ist der Mangel bedeutender Beiträge aus Deutsch-
land, dessen mittellosen Auswanderern doch eben der größte Segen aus
diesem Vereine erwächst. Bereits in Nr. 20 unseres Blattes war die Auf-
forderung ausgesprochen worden, die deutschen Regierungen möchten
doch, dem Beispiele der kleinen Schweiz folgend, die deutsche Gesellschaft in
Newyork, als dem Haupteinwanderungshafen, durch regelmäßige Jahres-
beiträge unterstützen. Wir wollen sie bei dieser Gelegenheit wiederholen.
Die Kolonie Donna Francisca.
Hamburg, 7. Mai. Der zweite Bericht der Direction des Ham-
burgischen Kolonisations=Vereins von 1849 ist in der gestern abgehaltenen
Generalversammlung des Vereins abgestattet worden und im Druck erschie-
nen. Derselbe meldet über den Fortgang der Kolonisation, daß beim Schlusse
des Jahres 1851 die Zahl der angesiedelten Kolonisten in der Kolonie Donna
Francisca bereits 394 betrug. Eine große Anzahl von Anmeldungen, sowohl
bemittelter Personen, zum Theil aus den gebildeten Ständen, als auch unbemit-
telter ist für das Frühjahr und den Sommer dieses Jahres bereits eingegangen.
Die von Vielen der Letzteren beanspruchten Vorschüsse für
die Passage haben für den Augenblick im Allgemeinen ver-
weigert werden müssen, bis zum Eingang der noch rückständigen
Vorschüsse. Es wird die Anlage einer Stadt Joinville auf der dem
Meere am nächsten liegenden Spitze der Kolonie beabsichtigt; die Wahl
der mehr landeinwärts liegenden Stelle für Schrödersort hat ihren
Grund darin, daß die ersten Ansiedelungen ländliche sein mußten. Es
ist die Absicht, besonders in der Richtung nach Westen zu kolonisiren, um
baldmöglichst durch die Sierra in die Hochebene von Lages und Cori-
tiba vorzudringen. Da sich Klagen über den durch die Nachfrage gesteiger-
ten Arbeitslohn erhoben haben, hat die Direction 28 unverheirathete Arbeiter
auf 1 Jahr in Dienst genommen und am 18. März mit der ersten dies-
jährigen Expedition, die im Ganzen 124 Personen zählte, abgeschickt.
Bemittelten Ansiedlern wird gerathen, sich von Europa
eigene Arbeitskräfte mitzunehmen. Als Prediger in Donna
Francisca ist Dr. Hoffmann von Lübeck angestellt worden. Ferner
sind angestellt: ein Director, v. Frankenberg; ein Jnspektor und Rech-
nungsführer, Haltenhoff; ein Jnspektor für den technischen Theil,
Pabst; ein Jngenieur, Bauholzer Zwei Aerzte, die Doktoren Möller
und Krebs, und ein Apotheker, Stellfeldt, befinden sich in der Kolonie. –
Die Fruchtbarkeit des Bodens wird sehr gerühmt. Das Klima ist in den
Wintermonaten so kühl, daß warme Kleidung nicht zu entbehren ist. Die
Wärme im Sommer ist durchschnittlich 22 Grad und übersteigt selten
28 Grad. Unter den Neuangekommenen haben sich Fälle bös-
artiger Ruhr gezeigt, welche indeß die Aerzte mehr diätetischen
Ursachen zugeschrieben haben, als dem Klima. Die neuesten Berichte über
den Gesundheitszustand der Kolonie sind durchaus befriedigend. Die Kolo-
nisten der ersten Expedition, welche am 6. März 1851 in Donna Francisca
eintrafen, sowohl, als die der zweiten Expedition, äußern sich in ihren
Briefen an ihre Angehörigen sehr günstig über den Erfolg ihrer Anstren-
gungen. Eine regelmäßige Dampfschiffsverbindung mit den
brasilianischen Häfen ist vom Ministerium in Aussicht
gestellt, sowie eine Landstraße zur Verbindung der Ufer des Paran á
mit der See, wobei der Hafen von San Francisco, als der schönste in der
Provinz Santa Catharina, besonders berücksichtigt werden soll. Von
dem Prinzen von Joinville ist ein Weg in der Richtung auf Tres Barras
in Angriff genommen. – Am Schlusse des Berichts wird mitgetheilt, daß
unter andern von mehreren Gemeinden der deutschen Schweiz, welche
einem Theil der Gemeindemitglieder die ganzen Uebersiedelungskosten vor-
schießen wollen, Unterhandlungen mit dem Vereine angeknüpft sind, deren
Abschluß mit Sicherheit erwartet werden dürfte. ( H. B. )
Schiffsnachrichten.
Bremen, 12. Mai. Das amerikanische Dampfschiff „Hermann“, Capt.
Higgins, am 24. April von Newyork gesegelt, ist am 9. nach einer sehr
schnellen Reise via Southampton auf der Weser angekommen, es hat außer
einer großen Anzahl Passagieren für Southampton, 65 Passagiere für
Bremen an Bord. – Alle Passagiere sind sehr zufrieden und haben auch uns
eine Danksagung an die Officiere des Schiffs eingesandt. Der „Washington“,
der auf seiner letzten Reise in Folge des unglückseligen Ereignisses hier um
8 Tage zu spät ankam, ist doch nur um einen Tag später expedirt worden.
Die Rückreise von hier bis Southampton legte der „Washington“ in
42 Stunden zurück; Briefe von Passagieren rühmen sehr den neuen Capitain,
Schiff, Maschine und sämmtliche Officiere lassen Nichts zu wünschen übrig. –
Sämmtliche Passagiere des Dampfschiffs „Hermann“ haben dem Capt.
Higgins die nachstehende Adresse überreicht:
An Bord des „ Hermann “, 7. Mai 1852.
Werther Herr!
Wir, die unterzeichneten Passagiere des Dampffchiffes „Hermann“, können
nicht von Jhnen scheiden, ohne Jhnen die hohe Anerkennung auszusprechen, welche
wir für den unermüdlichen Eifer fühlen, den Sie als Befehlshaber des schönen
Schiffs bethätigten, in welchem wir eine so angenehme und ( in Anbetracht des
ungünstigen Wetters ) so rasche Reise über den atlantischen Ocean gemacht haben.
Jede Bequemlichkeit, welche Jhre aufmerksame Wachsamkeit ersinnen konnte, ward
uns verschafft; der Geist, welcher Sie beseelte, verbreitete sich auf alle Officiere
unter Jhrem Befehl, und auch diesen Herren gebührt unser Dank.
Ebenso müssen wir unsere vollkommene Zufriedenheit mit dem Schiffe selbst
aussprechen, dessen gute Seefähigkeit immer die Unbequemlichkeiten wesentlich
vermindern muß, welche nothwendig eine Seereise stets begleiten, während die
vorzüglichen Einrichtungen, was die Bequemlichkeit, als auch Küche betrifft, nicht
auf irgend einem andern Schiffe übertroffen werden können.
H. Boker, für sich und Familie. C. A. Rumbolo, ebenso. F. Delaurand,
ebenso. H C. Walsh. H. J. Tolcher. W. C. Coghean. Fr. De Costa,
Dr. med. Capitain Rosenkranz. Fr. Schultze. G. W. Stockmann. G. J.
Kraft. E. Uriquoechea. P. Dabruisson. Fute. D. Gephyen. F. Henry,
N. G. W. F. Hard. Gust. Braune. A. Cabrilliac. A. Brandt. Bower.
A. Zimmermann. Ulrich Galke. Henry Haltzberg. J. Schumacher. A. W.
Wagen. Blitz. E. Larozet. C. Wagen. Lebconder. A. Machiavell. J. C.
Kriephoft. J. Herschel.
Schiffe in See gesprochen.
Bremer Schiff „Rafael Arroyo“, Capt. Freerichs ( von Bremen nach
Philadelphia, am 21. April gesegelt ) , am 25. April off Scilly.
Bremer „Bark Magdalene“, Capt. Kohlmann ( am 4. April von Bremen
nach Newyork gesegelt ) , am 12. April auf 49° 90' N. B. und 22° W. L.
Angekommene und abgegangene Schiffe.
Bremerhaven, 9. Mai von
Hermann ( D. ) , Higgins, Newyork
( gesegelt am 24. April )
Harvest, Fuller, Neworleans
nach
Alexina, Muirhead ( 7. ) Newyork
Bremerhaven, 7. Mai nach
Neptun, Schweichel, Newyork
Vorwärts, Soeken, do.
Penelope, King, Quebec
Eduard, Ballehr, do.
Wolfs Cove, Cummings ( 8. ) Newyork
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Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung
Weitere Informationen:Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.
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