Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 82. Berlin, 11. Juli 1741.

Bild:
erste Seite
nächste Seite >>
Ao. 1741. [Abbildung] No. LXXXII.
Dienstag, [Abbildung] den 11. Julii.

Berlinische Nachrichten
von
Staats= und gelehrten Sachen.

[Beginn Spaltensatz]
Berlin, vom 11. Julii.

Verwichenen Freytag sind auf
der hiesigen Friderichs=Stadt
die Quartiere vor das War-
tenslebensche Cavallerie=Regi-
ment gemacht worden, als
welches nunmehro nächstens
hier einrücken soll. Sonna-
bends frühe wurden die letz-
tens gemeldeten 21 Oesterreichischen Hussaren unter
einer Escorte vom Dohnaischen Regimente nach dem
Lager bey Gethin abgeführet, wohin auch Nachmittags
Se. Durchl. der Printz Eugen von Anhalt=Dessau
wieder zurück reiseten.

Dritte Fortsetzung des Auszugs

Weil es nun hauptsächlich

III. Auf die Beschäffenheit derer beyden Verträge
de an. 1686. und 1694. und der darin enthaltenen
[Spaltenumbruch] renunciation ankommt; so ist der Autor der Gegen-
Information sehr embarrassiret, wie er die bey dem
ersten Tractat von dem Wienerischen Hofe gebrauchte
Gefährlichkeit und Hinterlist bemänteln möge.

N. 1. Es gestehet gedachter Autor ( 1. ) Daß der
Käyser der Hülfe gegen die Türcken sehr be-
nöthiget gewesen, und daher mit dem Chur-
fürsten eine Alliantz zu treffen gesucht habe.
Er füget aber diesem bey, daß die Cron Franck-
reich den Weg darzu coupiret hätte, weil sie
dem Churfürsten eine chimerique Praetension auf
Schlesien in den Kopf gesetzet, und densel-
ben angemahnet hätte, wenigstens auf der
Cession von Schwibbuß zu bestehen, wohl
wissend, daß der Käyser wegen dergleichen
ungegründeten Praetension kein Land wegge-
ben würde, noch könte.

Gedachte Cron hätte auch in so weit ihren
Endzweck erreichet, weil der Churfürst auf sei-
[Ende Spaltensatz]

Ao. 1741. [Abbildung] No. LXXXII.
Dienstag, [Abbildung] den 11. Julii.

Berlinische Nachrichten
von
Staats= und gelehrten Sachen.

[Beginn Spaltensatz]
Berlin, vom 11. Julii.

Verwichenen Freytag sind auf
der hiesigen Friderichs=Stadt
die Quartiere vor das War-
tenslebensche Cavallerie=Regi-
ment gemacht worden, als
welches nunmehro nächstens
hier einrücken soll. Sonna-
bends frühe wurden die letz-
tens gemeldeten 21 Oesterreichischen Hussaren unter
einer Escorte vom Dohnaischen Regimente nach dem
Lager bey Gethin abgeführet, wohin auch Nachmittags
Se. Durchl. der Printz Eugen von Anhalt=Dessau
wieder zurück reiseten.

Dritte Fortsetzung des Auszugs

Weil es nun hauptsächlich

III. Auf die Beschäffenheit derer beyden Verträge
de an. 1686. und 1694. und der darin enthaltenen
[Spaltenumbruch] renunciation ankommt; so ist der Autor der Gegen-
Information sehr embarraſſiret, wie er die bey dem
ersten Tractat von dem Wienerischen Hofe gebrauchte
Gefährlichkeit und Hinterlist bemänteln möge.

N. 1. Es gestehet gedachter Autor ( 1. ) Daß der
Käyser der Hülfe gegen die Türcken sehr be-
nöthiget gewesen, und daher mit dem Chur-
fürsten eine Alliantz zu treffen gesucht habe.
Er füget aber diesem bey, daß die Cron Franck-
reich den Weg darzu coupiret hätte, weil sie
dem Churfürsten eine chimerique Prætenſion auf
Schlesien in den Kopf gesetzet, und densel-
ben angemahnet hätte, wenigstens auf der
Ceſſion von Schwibbuß zu bestehen, wohl
wissend, daß der Käyser wegen dergleichen
ungegründeten Prætenſion kein Land wegge-
ben würde, noch könte.

Gedachte Cron hätte auch in so weit ihren
Endzweck erreichet, weil der Churfürst auf sei-
[Ende Spaltensatz] 

<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0001"/>
      <titlePage type="heading">
        <docDate><hi rendition="#aq">Ao</hi>. 1741. <figure/><hi rendition="#aq">No. LXXXII.</hi><lb/><hi rendition="#fr">Dienstag, <figure/> den 11. Julii.</hi></docDate><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <docTitle>
          <titlePart type="main"> <hi rendition="#fr">Berlinische Nachrichten<lb/>
von<lb/><hi rendition="#g">Staats= und gelehrten Sachen</hi>.</hi> </titlePart>
        </docTitle>
      </titlePage><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </front>
    <body>
      <cb type="start"/>
      <div type="jPoliticalNews" n="1">
        <div type="jArticle" n="2">
          <head>Berlin, vom 11. Julii.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">V</hi>erwichenen Freytag sind auf<lb/>
der hiesigen Friderichs=Stadt<lb/>
die Quartiere vor das War-<lb/>
tenslebensche Cavallerie=Regi-<lb/>
ment gemacht worden, als<lb/>
welches nunmehro nächstens<lb/>
hier einrücken soll. Sonna-<lb/>
bends frühe wurden die letz-<lb/>
tens gemeldeten 21 Oesterreichischen Hussaren unter<lb/>
einer Escorte vom Dohnaischen Regimente nach dem<lb/>
Lager bey Gethin abgeführet, wohin auch Nachmittags<lb/>
Se. Durchl. der Printz Eugen von Anhalt=Dessau<lb/>
wieder zurück reiseten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head>Dritte Fortsetzung des Auszugs</head><lb/>
          <p>Weil es nun hauptsächlich</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">III</hi>. Auf die Beschäffenheit derer beyden Verträge<lb/><hi rendition="#aq">de an</hi>. 1686. und 1694. und der darin enthaltenen<lb/><cb n="2"/> <hi rendition="#aq">renunciation</hi> ankommt; so ist der <hi rendition="#aq">Autor</hi> der Gegen-<lb/><hi rendition="#aq">Information</hi> sehr <hi rendition="#aq">embarra&#x017F;&#x017F;i</hi>ret, wie er die bey dem<lb/>
ersten <hi rendition="#aq">Tractat</hi> von dem Wienerischen Hofe gebrauchte<lb/>
Gefährlichkeit und Hinterlist bemänteln möge.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">N</hi>. 1. Es gestehet gedachter <hi rendition="#aq">Autor</hi> ( 1. ) Daß der<lb/>
Käyser der Hülfe gegen die Türcken sehr be-<lb/>
nöthiget gewesen, und daher mit dem Chur-<lb/>
fürsten eine <hi rendition="#aq">Allian</hi>tz zu treffen gesucht habe.<lb/>
Er füget aber diesem bey, daß die Cron Franck-<lb/>
reich den Weg darzu <hi rendition="#aq">coupi</hi>ret hätte, weil sie<lb/>
dem Churfürsten eine <hi rendition="#aq">chimerique Præten&#x017F;ion</hi> auf<lb/>
Schlesien in den Kopf gesetzet, und densel-<lb/>
ben angemahnet hätte, wenigstens auf der<lb/><hi rendition="#aq">Ce&#x017F;&#x017F;ion</hi> von Schwibbuß zu bestehen, wohl<lb/>
wissend, daß der Käyser wegen dergleichen<lb/>
ungegründeten <hi rendition="#aq">Præten&#x017F;ion</hi> kein Land wegge-<lb/>
ben würde, noch könte.</p><lb/>
          <p>Gedachte Cron hätte auch in so weit ihren<lb/>
Endzweck erreichet, weil der Churfürst auf sei-<lb/><cb type="end"/>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0001] Ao. 1741. [Abbildung] No. LXXXII. Dienstag, [Abbildung] den 11. Julii. Berlinische Nachrichten von Staats= und gelehrten Sachen. Berlin, vom 11. Julii. Verwichenen Freytag sind auf der hiesigen Friderichs=Stadt die Quartiere vor das War- tenslebensche Cavallerie=Regi- ment gemacht worden, als welches nunmehro nächstens hier einrücken soll. Sonna- bends frühe wurden die letz- tens gemeldeten 21 Oesterreichischen Hussaren unter einer Escorte vom Dohnaischen Regimente nach dem Lager bey Gethin abgeführet, wohin auch Nachmittags Se. Durchl. der Printz Eugen von Anhalt=Dessau wieder zurück reiseten. Dritte Fortsetzung des Auszugs Weil es nun hauptsächlich III. Auf die Beschäffenheit derer beyden Verträge de an. 1686. und 1694. und der darin enthaltenen renunciation ankommt; so ist der Autor der Gegen- Information sehr embarraſſiret, wie er die bey dem ersten Tractat von dem Wienerischen Hofe gebrauchte Gefährlichkeit und Hinterlist bemänteln möge. N. 1. Es gestehet gedachter Autor ( 1. ) Daß der Käyser der Hülfe gegen die Türcken sehr be- nöthiget gewesen, und daher mit dem Chur- fürsten eine Alliantz zu treffen gesucht habe. Er füget aber diesem bey, daß die Cron Franck- reich den Weg darzu coupiret hätte, weil sie dem Churfürsten eine chimerique Prætenſion auf Schlesien in den Kopf gesetzet, und densel- ben angemahnet hätte, wenigstens auf der Ceſſion von Schwibbuß zu bestehen, wohl wissend, daß der Käyser wegen dergleichen ungegründeten Prætenſion kein Land wegge- ben würde, noch könte. Gedachte Cron hätte auch in so weit ihren Endzweck erreichet, weil der Churfürst auf sei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation; Artikelstrukturierung

Weitere Informationen:

Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin082_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin082_1741/1
Zitationshilfe: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 82. Berlin, 11. Juli 1741, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin082_1741/1>, abgerufen am 12.05.2024.