Glükwunsch abzustatten, und meiner Schuldigkeit gemaß, den Höchsten fer- ner um deßelben gnädige Erhaltung de- müthigst anzuflehen; damit ich so glüklich werde, den herzlich-geliebten Vatter (Mutter) auch in ihrem grauen und spa- ten Alter, durch meinen kindlichen Gehor- sam, zu lieben, zu ehren und zu bedienen, und sodann dessen vätterlichen Segen zu meinem zeitlich- und ewigen. Wolerge- hen erlangen möge.
Beantwortung.
Liebes Kind, ich bedancke mich deines wolgemeinten kindlichen Wunsches: und wie ich nicht zweifle, daß derselbe aus dei- nem getreuen und redlich-gesinnten Her- zen geflossen, so wünsche auch, daß eben dasselbe GOtt mit dem Licht seiner Weiß- heit, Frömmigkeit und allen wolgefälli- gen Tugenden erfüllen möge, und du mit dem Wachsthum deiner Jahre, auch an Erkänntnüs des Guten zunehmest, und sowol mich, als alle andere Menschen da- durch erfreuen könnest.
Glükwunsch an ein Frauenzimmer an ihrem Geburts-Tag.
Schöne
G 5
Gluͤkwunſch abzuſtatten, und meiner Schuldigkeit gemaß, den Hoͤchſten fer- ner um deßelben gnaͤdige Erhaltung de- muͤthigſt anzuflehen; damit ich ſo gluͤklich werde, den herzlich-geliebten Vatter (Mutter) auch in ihrem grauen und ſpa- ten Alter, durch meinen kindlichen Gehor- ſam, zu lieben, zu ehren und zu bedienen, und ſodann deſſen vaͤtterlichen Segen zu meinem zeitlich- und ewigen. Wolerge- hen erlangen moͤge.
Beantwortung.
Liebes Kind, ich bedancke mich deines wolgemeinten kindlichen Wunſches: und wie ich nicht zweifle, daß derſelbe aus dei- nem getreuen und redlich-geſinnten Her- zen gefloſſen, ſo wuͤnſche auch, daß eben daſſelbe GOtt mit dem Licht ſeiner Weiß- heit, Froͤmmigkeit und allen wolgefaͤlli- gen Tugenden erfuͤllen moͤge, und du mit dem Wachsthum deiner Jahre, auch an Erkaͤnntnuͤs des Guten zunehmeſt, und ſowol mich, als alle andere Menſchen da- durch erfreuen koͤnneſt.
Gluͤkwunſch an ein Frauenzimmer an ihrem Geburts-Tag.
Schoͤne
G 5
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Gluͤkwunſch abzuſtatten, und meiner
Schuldigkeit gemaß, den Hoͤchſten fer-
ner um deßelben gnaͤdige Erhaltung de-
muͤthigſt anzuflehen; damit ich ſo gluͤklich
werde, den herzlich-geliebten Vatter
(Mutter) auch in ihrem grauen und ſpa-
ten Alter, durch meinen kindlichen Gehor-
ſam, zu lieben, zu ehren und zu bedienen,
und ſodann deſſen vaͤtterlichen Segen zu
meinem zeitlich- und ewigen. Wolerge-
hen erlangen moͤge.
Beantwortung.
Liebes Kind, ich bedancke mich deines
wolgemeinten kindlichen Wunſches: und
wie ich nicht zweifle, daß derſelbe aus dei-
nem getreuen und redlich-geſinnten Her-
zen gefloſſen, ſo wuͤnſche auch, daß eben
daſſelbe GOtt mit dem Licht ſeiner Weiß-
heit, Froͤmmigkeit und allen wolgefaͤlli-
gen Tugenden erfuͤllen moͤge, und du mit
dem Wachsthum deiner Jahre, auch an
Erkaͤnntnuͤs des Guten zunehmeſt, und
ſowol mich, als alle andere Menſchen da-
durch erfreuen koͤnneſt.
Gluͤkwunſch an ein Frauenzimmer an
ihrem Geburts-Tag.
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[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_complimente_1736/159>, abgerufen am 17.06.2024.
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