Conversations-Blatt zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände. Nr. 29. Burg/Berlin, 1837.1837. Erscheint jeden Sonnabend. Nro 29. Conversations=Blatt zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände. Redaction, Druck und Verlag der Otto'schen Buchhandlung in Burg.
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[Beginn Spaltensatz] Der Rheinfall. Nein, den mächtigsten, den prachtreichsten Wasserfall 1837. Erscheint jeden Sonnabend. Nro 29. Conversations=Blatt zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände. Redaction, Druck und Verlag der Otto'schen Buchhandlung in Burg.
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[Beginn Spaltensatz] Der Rheinfall. Nein, den mächtigsten, den prachtreichsten Wasserfall <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001"/> <titlePage xml:id="tp1a" type="heading" next="#tp1b"> <docImprint> <docDate>1837.</docDate> </docImprint> </titlePage> <div type="jExpedition"> <p> <hi rendition="#c">Erscheint jeden Sonnabend.</hi> </p> </div> <titlePage xml:id="tp1b" prev="#tp1a" type="heading"> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#right">N<hi rendition="#sup">ro</hi> 29.</hi> </titlePart><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <titlePart type="main"> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Conversations=Blatt<lb/> zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände.</hi> </hi> </titlePart><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <docImprint> <publisher> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Redaction, Druck und Verlag der Otto'schen Buchhandlung in Burg</hi>.</hi> </publisher> </docImprint> </titlePage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </front> <body> <figure/><lb/> <cb type="start" n="[445]"/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Der Rheinfall.</hi> </head><lb/> <p>Nein, den mächtigsten, den prachtreichsten Wasserfall<lb/> von Europa, den tausendmal beschriebenen und besunge-<lb/> nen, will ich hier nicht wieder beschreiben mit seinen<lb/> Donnern, von denen die benachbarten Felsen erdröhnen,<lb/> und stundenweite Fernen in nächtlicher Stille den<lb/> Nachhall vernehmen; mit seinen Regenbogen, die in<lb/> grauen Wolken aufwirbelnden Wasserstaubes über dem<lb/> Brodeln der Wogen blitzen; mit seinen malerischen Ein-<lb/> fassungen, die russige Hammerschmiede links, den alter-<lb/> thümlichen Schloßthurm im <hi rendition="#g">Wörth</hi> rechts, und die<lb/><cb n="[446]"/> Burg <hi rendition="#g">Laufen</hi> drüben auf dem Felshügel. Wer dieß<lb/> gigantische Naturspiel nicht selber sah, kennt es wenig-<lb/> stens aus zahllos davon gegebenen Abbildungen, ohnge-<lb/> fähr so gut oder schlecht, wie man einen Unbekannten<lb/> aus dessen schwarzen Schattenrissen, hinter Glas und<lb/> Rahm, erkennt. Man muß dabei nur die Gefälligkeit<lb/> der Einbildungskraft um Nachhülfe bitten, daß die sil-<lb/> bernen und blaugrünen Wellenstreifen des Rheins in<lb/> ewiger Beweglichkeit wechseln, und der wolkige Wogen-<lb/> sturz der sechzig bis achtzig Schuh tief fallenden Was-<lb/> sermasse nicht, wie gefroren, behangen bleibe, in unwan-<lb/> delbarer Gestaltung.</p><lb/> <cb type="end"/> </div> </body> </text> </TEI> [0001]
1837. Erscheint jeden Sonnabend.
Nro 29.
Conversations=Blatt
zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände.
Redaction, Druck und Verlag der Otto'schen Buchhandlung in Burg.
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Der Rheinfall.
Nein, den mächtigsten, den prachtreichsten Wasserfall
von Europa, den tausendmal beschriebenen und besunge-
nen, will ich hier nicht wieder beschreiben mit seinen
Donnern, von denen die benachbarten Felsen erdröhnen,
und stundenweite Fernen in nächtlicher Stille den
Nachhall vernehmen; mit seinen Regenbogen, die in
grauen Wolken aufwirbelnden Wasserstaubes über dem
Brodeln der Wogen blitzen; mit seinen malerischen Ein-
fassungen, die russige Hammerschmiede links, den alter-
thümlichen Schloßthurm im Wörth rechts, und die
Burg Laufen drüben auf dem Felshügel. Wer dieß
gigantische Naturspiel nicht selber sah, kennt es wenig-
stens aus zahllos davon gegebenen Abbildungen, ohnge-
fähr so gut oder schlecht, wie man einen Unbekannten
aus dessen schwarzen Schattenrissen, hinter Glas und
Rahm, erkennt. Man muß dabei nur die Gefälligkeit
der Einbildungskraft um Nachhülfe bitten, daß die sil-
bernen und blaugrünen Wellenstreifen des Rheins in
ewiger Beweglichkeit wechseln, und der wolkige Wogen-
sturz der sechzig bis achtzig Schuh tief fallenden Was-
sermasse nicht, wie gefroren, behangen bleibe, in unwan-
delbarer Gestaltung.
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