Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

hannöv. Heer auflösen, das den Kern der deutschen Legion bildete, welche im engl. Dienste vor Kopenhagen, in Sicilien, Spanien und den Niederlanden mit Auszeichnung focht. Preußen erhielt H. 1806 gegen Anspach, Bayreuth, Cleve und Neuenburg, verlor es aber 1807 schon wieder, wo es Napoleon zu Westfalen schlug od. theilweise mit Frankreich vereinigte. Nach der Schlacht von Leipzig wurde das Land geräumt, auf dem Wienercongreß zum Königreiche erhoben u. durch Ostfriesland, Harlingerland, Hildesheim, Goslar, Arenberg-Meppen, die niedere Grafschaft Lingen, Bentheim und einen Theil des Eichsfelds vergrößert, trat aber Lauenburg an Dänemark ab. Der frühere Zustand wurde beinahe wieder gänzlich hergestellt u. das Land von dem Herzog von Cambridge als Vicekönig regiert. Unruhen in Göttingen und Osterode 1830 wurden ohne Blutvergießen unterdrückt; in den folgenden Jahren eine neue Verfassung ausgearbeitet, die 1833 von dem Könige anerkannt wurde. Den 20. Juni 1837 gelangte der Herzog Ernst August von Cumberland auf den Thron, der die Verfassung durch Patent vom 5. Juli aufhob, woraus der bekannte Verfassungsstreit entstand, der 1840 durch die ständische Annahme der von dem Könige vorgelegten Verfassung beendigt wurde (vergl. Ernst August). Die Jahre 1848 und 49 bewegten auch H., trieben die Verhältnisse aber nicht wie anderswo aus den Fugen; doch ist wegen der Verfassung vom 5. Sept. 1848 eine Spannung zurückgeblieben, indem noch nicht entschieden ist, ob einige ihrer Paragraphen bleiben werden. Den 7. Septbr. 1851 schloß H. den Vertrag zur Vereinigung des sog. Steuervereins mit dem Zollverein ab, wodurch dieser an die Nordsee vordrang, aber auch der Hoffnung entsagte, das Prinzip der Schutzzölle für die deutsche Industrie ausgibig durchzuführen. Ernst August I. st. 18. Nov. 1851 und hatte seinen erblindeten Sohn Georg V. zum Nachfolger. (Havemann, Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg; Lüneb. 1838.)


Hannover, Haupt- u. Residenzstadt des von ihr benannten Königreichs und der Landdrostei, liegt an der Leine und hat 50000 E., 10 Kirchen, mehre königl. Paläste, außer den gewöhnl. Unterrichtsanstalten 1 Prediger- und Schullehrerseminar, Thierarzneischule u. polytechn. Institut, Militärschule, mehre öffentliche Bibliotheken u. schöne Sammlungen von Kunstwerken. Die Industrie ist nicht unbedeutend, Transito- und Wechselhandel ziemlich lebhaft.


Hansa (altdeutsch Bund), das Bündniß deutscher Städte, entstanden zu jener Zeit, als der deutsche Lehensadel bereits alle Gewalt an sich gerissen hatte und der Kaiser weder gegen willkürliche Besteuerungen noch gegen Gewaltthaten Schutz gewähren konnte. Zuerst schloß 1239 Hamburg mit den Dithmarschen und Hadelern ein Bündniß gegen See- u. Landraub, 1241 Lübeck u. Hamburg, denen 1247 Braunschweig beitrat. Von da dehnte sich das Bündniß über Franken und den Rhein nach Lothringen und den Niederlanden aus, auf der anderen Seite bis Lievland, so daß es in seiner Blütezeit 85 Städte zählte. Die H. war in 4 Quartiere eingetheilt: das wendische mit der Quartierstadt Lübeck, das westfälisch-niederländ. mit der Q.-Stadt Köln, das preußisch-lievländ. mit der Q.-St. Danzig, das sächsisch-brandenburg. mit der Q.-St. Braunschweig; Bundesstadt war Lübeck, wo von 3 zu 3 Jahren die Bundestage abgehalten wurden. Jede Stadt stellte ihr Contingent an Mannschaft oder Geld; die Bundesversammlung od. die Quartierstädte übten das Schiedsrichteramt, ein Zwangsrecht (ächteten oder verkauften), führten Kriege, schlossen Verträge etc. In Bergen, London, Brügge und Nowgorod hatten sie Hauptcomptoire, es gelang ihnen alle andern Nationen von dem nordischen Seehandel auszuschließen und sich große Privilegien in scandinavischen Reichen und in England zu erwerben. Der Verfall der H. hatte seine Hauptursache in dem plötzlichen Sinken des italien. Handels durch den entdeckten Seeweg der Portugiesen nach Ostindien; dazu kamen die Trennung der niederländ. Städte unter Karl V., die Aufhebung der Privilegien der H. in England und den scandinav. Reichen und endlich das

hannöv. Heer auflösen, das den Kern der deutschen Legion bildete, welche im engl. Dienste vor Kopenhagen, in Sicilien, Spanien und den Niederlanden mit Auszeichnung focht. Preußen erhielt H. 1806 gegen Anspach, Bayreuth, Cleve und Neuenburg, verlor es aber 1807 schon wieder, wo es Napoleon zu Westfalen schlug od. theilweise mit Frankreich vereinigte. Nach der Schlacht von Leipzig wurde das Land geräumt, auf dem Wienercongreß zum Königreiche erhoben u. durch Ostfriesland, Harlingerland, Hildesheim, Goslar, Arenberg-Meppen, die niedere Grafschaft Lingen, Bentheim und einen Theil des Eichsfelds vergrößert, trat aber Lauenburg an Dänemark ab. Der frühere Zustand wurde beinahe wieder gänzlich hergestellt u. das Land von dem Herzog von Cambridge als Vicekönig regiert. Unruhen in Göttingen und Osterode 1830 wurden ohne Blutvergießen unterdrückt; in den folgenden Jahren eine neue Verfassung ausgearbeitet, die 1833 von dem Könige anerkannt wurde. Den 20. Juni 1837 gelangte der Herzog Ernst August von Cumberland auf den Thron, der die Verfassung durch Patent vom 5. Juli aufhob, woraus der bekannte Verfassungsstreit entstand, der 1840 durch die ständische Annahme der von dem Könige vorgelegten Verfassung beendigt wurde (vergl. Ernst August). Die Jahre 1848 und 49 bewegten auch H., trieben die Verhältnisse aber nicht wie anderswo aus den Fugen; doch ist wegen der Verfassung vom 5. Sept. 1848 eine Spannung zurückgeblieben, indem noch nicht entschieden ist, ob einige ihrer Paragraphen bleiben werden. Den 7. Septbr. 1851 schloß H. den Vertrag zur Vereinigung des sog. Steuervereins mit dem Zollverein ab, wodurch dieser an die Nordsee vordrang, aber auch der Hoffnung entsagte, das Prinzip der Schutzzölle für die deutsche Industrie ausgibig durchzuführen. Ernst August I. st. 18. Nov. 1851 und hatte seinen erblindeten Sohn Georg V. zum Nachfolger. (Havemann, Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg; Lüneb. 1838.)


Hannover, Haupt- u. Residenzstadt des von ihr benannten Königreichs und der Landdrostei, liegt an der Leine und hat 50000 E., 10 Kirchen, mehre königl. Paläste, außer den gewöhnl. Unterrichtsanstalten 1 Prediger- und Schullehrerseminar, Thierarzneischule u. polytechn. Institut, Militärschule, mehre öffentliche Bibliotheken u. schöne Sammlungen von Kunstwerken. Die Industrie ist nicht unbedeutend, Transito- und Wechselhandel ziemlich lebhaft.


Hansa (altdeutsch Bund), das Bündniß deutscher Städte, entstanden zu jener Zeit, als der deutsche Lehensadel bereits alle Gewalt an sich gerissen hatte und der Kaiser weder gegen willkürliche Besteuerungen noch gegen Gewaltthaten Schutz gewähren konnte. Zuerst schloß 1239 Hamburg mit den Dithmarschen und Hadelern ein Bündniß gegen See- u. Landraub, 1241 Lübeck u. Hamburg, denen 1247 Braunschweig beitrat. Von da dehnte sich das Bündniß über Franken und den Rhein nach Lothringen und den Niederlanden aus, auf der anderen Seite bis Lievland, so daß es in seiner Blütezeit 85 Städte zählte. Die H. war in 4 Quartiere eingetheilt: das wendische mit der Quartierstadt Lübeck, das westfälisch-niederländ. mit der Q.-Stadt Köln, das preußisch-lievländ. mit der Q.-St. Danzig, das sächsisch-brandenburg. mit der Q.-St. Braunschweig; Bundesstadt war Lübeck, wo von 3 zu 3 Jahren die Bundestage abgehalten wurden. Jede Stadt stellte ihr Contingent an Mannschaft oder Geld; die Bundesversammlung od. die Quartierstädte übten das Schiedsrichteramt, ein Zwangsrecht (ächteten oder verkauften), führten Kriege, schlossen Verträge etc. In Bergen, London, Brügge und Nowgorod hatten sie Hauptcomptoire, es gelang ihnen alle andern Nationen von dem nordischen Seehandel auszuschließen und sich große Privilegien in scandinavischen Reichen und in England zu erwerben. Der Verfall der H. hatte seine Hauptursache in dem plötzlichen Sinken des italien. Handels durch den entdeckten Seeweg der Portugiesen nach Ostindien; dazu kamen die Trennung der niederländ. Städte unter Karl V., die Aufhebung der Privilegien der H. in England und den scandinav. Reichen und endlich das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0225" n="224"/>
hannöv. Heer auflösen, das den Kern der deutschen Legion bildete, welche im engl. Dienste vor Kopenhagen, in Sicilien, Spanien und den Niederlanden mit Auszeichnung focht. Preußen erhielt H. 1806 gegen Anspach, Bayreuth, Cleve und Neuenburg, verlor es aber 1807 schon wieder, wo es Napoleon zu Westfalen schlug od. theilweise mit Frankreich vereinigte. Nach der Schlacht von Leipzig wurde das Land geräumt, auf dem Wienercongreß zum Königreiche erhoben u. durch Ostfriesland, Harlingerland, Hildesheim, Goslar, Arenberg-Meppen, die niedere Grafschaft Lingen, Bentheim und einen Theil des Eichsfelds vergrößert, trat aber Lauenburg an Dänemark ab. Der frühere Zustand wurde beinahe wieder gänzlich hergestellt u. das Land von dem Herzog von Cambridge als Vicekönig regiert. Unruhen in Göttingen und Osterode 1830 wurden ohne Blutvergießen unterdrückt; in den folgenden Jahren eine neue Verfassung ausgearbeitet, die 1833 von dem Könige anerkannt wurde. Den 20. Juni 1837 gelangte der Herzog Ernst August von Cumberland auf den Thron, der die Verfassung durch Patent vom 5. Juli aufhob, woraus der bekannte Verfassungsstreit entstand, der 1840 durch die ständische Annahme der von dem Könige vorgelegten Verfassung beendigt wurde (vergl. Ernst August). Die Jahre 1848 und 49 bewegten auch H., trieben die Verhältnisse aber nicht wie anderswo aus den Fugen; doch ist wegen der Verfassung vom 5. Sept. 1848 eine Spannung zurückgeblieben, indem noch nicht entschieden ist, ob einige ihrer Paragraphen bleiben werden. Den 7. Septbr. 1851 schloß H. den Vertrag zur Vereinigung des sog. Steuervereins mit dem Zollverein ab, wodurch dieser an die Nordsee vordrang, aber auch der Hoffnung entsagte, das Prinzip der Schutzzölle für die deutsche Industrie ausgibig durchzuführen. Ernst August I. st. 18. Nov. 1851 und hatte seinen erblindeten Sohn Georg V. zum Nachfolger. (Havemann, Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg; Lüneb. 1838.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hannover</hi>, Haupt- u. Residenzstadt des von ihr benannten Königreichs und der Landdrostei, liegt an der Leine und hat 50000 E., 10 Kirchen, mehre königl. Paläste, außer den gewöhnl. Unterrichtsanstalten 1 Prediger- und Schullehrerseminar, Thierarzneischule u. polytechn. Institut, Militärschule, mehre öffentliche Bibliotheken u. schöne Sammlungen von Kunstwerken. Die Industrie ist nicht unbedeutend, Transito- und Wechselhandel ziemlich lebhaft.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hansa</hi> (altdeutsch Bund), das Bündniß deutscher Städte, entstanden zu jener Zeit, als der deutsche Lehensadel bereits alle Gewalt an sich gerissen hatte und der Kaiser weder gegen willkürliche Besteuerungen noch gegen Gewaltthaten Schutz gewähren konnte. Zuerst schloß 1239 Hamburg mit den Dithmarschen und Hadelern ein Bündniß gegen See- u. Landraub, 1241 Lübeck u. Hamburg, denen 1247 Braunschweig beitrat. Von da dehnte sich das Bündniß über Franken und den Rhein nach Lothringen und den Niederlanden aus, auf der anderen Seite bis Lievland, so daß es in seiner Blütezeit 85 Städte zählte. Die H. war in 4 Quartiere eingetheilt: das wendische mit der Quartierstadt Lübeck, das westfälisch-niederländ. mit der Q.-Stadt Köln, das preußisch-lievländ. mit der Q.-St. Danzig, das sächsisch-brandenburg. mit der Q.-St. Braunschweig; Bundesstadt war Lübeck, wo von 3 zu 3 Jahren die Bundestage abgehalten wurden. Jede Stadt stellte ihr Contingent an Mannschaft oder Geld; die Bundesversammlung od. die Quartierstädte übten das Schiedsrichteramt, ein Zwangsrecht (ächteten oder verkauften), führten Kriege, schlossen Verträge etc. In Bergen, London, Brügge und Nowgorod hatten sie Hauptcomptoire, es gelang ihnen alle andern Nationen von dem nordischen Seehandel auszuschließen und sich große Privilegien in scandinavischen Reichen und in England zu erwerben. Der Verfall der H. hatte seine Hauptursache in dem plötzlichen Sinken des italien. Handels durch den entdeckten Seeweg der Portugiesen nach Ostindien; dazu kamen die Trennung der niederländ. Städte unter Karl V., die Aufhebung der Privilegien der H. in England und den scandinav. Reichen und endlich das
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[224/0225] hannöv. Heer auflösen, das den Kern der deutschen Legion bildete, welche im engl. Dienste vor Kopenhagen, in Sicilien, Spanien und den Niederlanden mit Auszeichnung focht. Preußen erhielt H. 1806 gegen Anspach, Bayreuth, Cleve und Neuenburg, verlor es aber 1807 schon wieder, wo es Napoleon zu Westfalen schlug od. theilweise mit Frankreich vereinigte. Nach der Schlacht von Leipzig wurde das Land geräumt, auf dem Wienercongreß zum Königreiche erhoben u. durch Ostfriesland, Harlingerland, Hildesheim, Goslar, Arenberg-Meppen, die niedere Grafschaft Lingen, Bentheim und einen Theil des Eichsfelds vergrößert, trat aber Lauenburg an Dänemark ab. Der frühere Zustand wurde beinahe wieder gänzlich hergestellt u. das Land von dem Herzog von Cambridge als Vicekönig regiert. Unruhen in Göttingen und Osterode 1830 wurden ohne Blutvergießen unterdrückt; in den folgenden Jahren eine neue Verfassung ausgearbeitet, die 1833 von dem Könige anerkannt wurde. Den 20. Juni 1837 gelangte der Herzog Ernst August von Cumberland auf den Thron, der die Verfassung durch Patent vom 5. Juli aufhob, woraus der bekannte Verfassungsstreit entstand, der 1840 durch die ständische Annahme der von dem Könige vorgelegten Verfassung beendigt wurde (vergl. Ernst August). Die Jahre 1848 und 49 bewegten auch H., trieben die Verhältnisse aber nicht wie anderswo aus den Fugen; doch ist wegen der Verfassung vom 5. Sept. 1848 eine Spannung zurückgeblieben, indem noch nicht entschieden ist, ob einige ihrer Paragraphen bleiben werden. Den 7. Septbr. 1851 schloß H. den Vertrag zur Vereinigung des sog. Steuervereins mit dem Zollverein ab, wodurch dieser an die Nordsee vordrang, aber auch der Hoffnung entsagte, das Prinzip der Schutzzölle für die deutsche Industrie ausgibig durchzuführen. Ernst August I. st. 18. Nov. 1851 und hatte seinen erblindeten Sohn Georg V. zum Nachfolger. (Havemann, Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg; Lüneb. 1838.) Hannover, Haupt- u. Residenzstadt des von ihr benannten Königreichs und der Landdrostei, liegt an der Leine und hat 50000 E., 10 Kirchen, mehre königl. Paläste, außer den gewöhnl. Unterrichtsanstalten 1 Prediger- und Schullehrerseminar, Thierarzneischule u. polytechn. Institut, Militärschule, mehre öffentliche Bibliotheken u. schöne Sammlungen von Kunstwerken. Die Industrie ist nicht unbedeutend, Transito- und Wechselhandel ziemlich lebhaft. Hansa (altdeutsch Bund), das Bündniß deutscher Städte, entstanden zu jener Zeit, als der deutsche Lehensadel bereits alle Gewalt an sich gerissen hatte und der Kaiser weder gegen willkürliche Besteuerungen noch gegen Gewaltthaten Schutz gewähren konnte. Zuerst schloß 1239 Hamburg mit den Dithmarschen und Hadelern ein Bündniß gegen See- u. Landraub, 1241 Lübeck u. Hamburg, denen 1247 Braunschweig beitrat. Von da dehnte sich das Bündniß über Franken und den Rhein nach Lothringen und den Niederlanden aus, auf der anderen Seite bis Lievland, so daß es in seiner Blütezeit 85 Städte zählte. Die H. war in 4 Quartiere eingetheilt: das wendische mit der Quartierstadt Lübeck, das westfälisch-niederländ. mit der Q.-Stadt Köln, das preußisch-lievländ. mit der Q.-St. Danzig, das sächsisch-brandenburg. mit der Q.-St. Braunschweig; Bundesstadt war Lübeck, wo von 3 zu 3 Jahren die Bundestage abgehalten wurden. Jede Stadt stellte ihr Contingent an Mannschaft oder Geld; die Bundesversammlung od. die Quartierstädte übten das Schiedsrichteramt, ein Zwangsrecht (ächteten oder verkauften), führten Kriege, schlossen Verträge etc. In Bergen, London, Brügge und Nowgorod hatten sie Hauptcomptoire, es gelang ihnen alle andern Nationen von dem nordischen Seehandel auszuschließen und sich große Privilegien in scandinavischen Reichen und in England zu erwerben. Der Verfall der H. hatte seine Hauptursache in dem plötzlichen Sinken des italien. Handels durch den entdeckten Seeweg der Portugiesen nach Ostindien; dazu kamen die Trennung der niederländ. Städte unter Karl V., die Aufhebung der Privilegien der H. in England und den scandinav. Reichen und endlich das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/225
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/225>, abgerufen am 31.10.2024.